User für Batoning auf Reisen

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Bastianson

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* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
Ja.

* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
feststehend

* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Einziges Messer um auf Reisen abends und morgens Feuer zu machen, Holz zu spalten und Essen zu machen.

* Von welcher Preisspanne reden wir?
Bevorzugt bis 100 Euro. Wenn zwingend nötig könnte ich den Preisrahmen auch erweitern. Das würde ich aber gerne vermeiden.

* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Bevorzugt §42a-Konform bis 12cm. Wenn eure Empfehlungen zu mehr Klingenlänge gehen, wäre etwas ganz grob um 16cm auch in Ordnung.

* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Ich mag Holzgriffe, bin aber für alles offen.

*Bei feststehenden Messern stellt sich hier auch die Frage nach der Scheide: Leder, Kydex oder ein anderes Material?
Ich mag Leder, bin aber nicht darauf festgelegt. Das Messer wird auf Reisen im Rucksack/Gepäck verstaut und kommt nur morgens und abends im Lager raus.
Eine Befestigungsmöglichkeit am Gürtel wäre wünschenswert.

* Welcher Stahl darf es sein?
Rostträge/Rostfrei wäre wünschenswert. Das Messer wird Outdoor benutzt und liegt 330 Tage im Jahr im Keller.
Für Batoning sollte es geeignet sein, ohne zu brechen, oder nach dem ersten Lagerfeuer unbrauchbar zu sein.
Dabei bin ich auf eure Erfahrungen/Empfehlungen angewiesen.

* Klinge und Schliff?
Ich finde Bowiemesser und Tactical Messer meist etwas zu martialisch. Dropdown-Klingen mag ich. Dazu ein paar Beispiel am Ende.

* Bezugsquelle?
Egal, aber Europa bevorzugt

* Verschiedenes?
Hallo erstmal,
Ich heisse Bastian, Reise gerne alleine mit dem Motorrad abseits von asphaltierten Wegen.
Dafür ist das Messer gedacht. Es soll als Allrounder zum Essen und Feuer machen (Batoning) zuverlässig nutzbar sein. Bisher war ich nur mit meinem uralten schweizer Taschenmesser unterwegs. Besonders in abgelegenen Gebieten, z.T. mehrere Stunden vom nächsten Ort entfernt, möchte ich nicht aufgrund des Messers auf Feuer verzichten müssen. Auch kann ich mir nicht erlauben, mir in die Finger zu schneiden und dadurch nichtmehr fahren zu können.
Zuverlässig sollte es also sein und einen guten Griff haben, ggf. mit Parierelement.

§42a-Konformität wäre unheimlich praktisch und würde mir das Leben einfacher machen, aber ist kein absolutes Muss, wenn eure Empfehlungen hin zu längere Klingen gehen.
Auch preislich bin ich etwas flexibel, wenn eure Empfehlungen aufzeigen, dass es nötig wäre. Es wäre aber schön, wenn sich etwas günstiges und zuverlässiges fände, dass die 100 Euro nicht sprengt.
Das dafür sicherlich Kompromisse nötig sind, ist mir bewusst.

Anbei ein paar Beispiele für Messer, auf die ich z.T. dank des Forums gestoßen bin und schön oder interessant finde.

Victorinox Venture ProPreislich zur Not akzeptabel, aber optisch eher okay. Es sieht ein wenig nach Küchenmesser aus und lässt mein Herz nicht höher schlagen.
ESEE 4 & ESEE 6Insbesondere das 6er ist schön, aber beide sind preislich schon ohne Scheide über meiner Preisvorstellung.
Puli B1
&
Puli Maxi II
Traumhaft schön, exterm verführerisch, aber preislich für mich schon wirklich schmerzhaft.
Muela HuskyGanz hübsch, aber etwas kurz. Zudem bin ich bei den ganzen günstigen Böker-Marken etwas unsicher.
Muela Rhino CocoboloViel zu kurz, aber sehr chique.
Böker Magnum Leatherneck HunterFormschön, aber mir fehlt das Vertrauen
Schnitzel TriZu kurze Klinge für's Batoning. Ansonsten aber ganz ansprechend
Terävä Skrama 200Mit 35cm Gesamtlänge un 20cm Klinge deutlich über meinen Bedürfnissen, nicht optimal zu verstauen, aber sehr schön und ansprechend



Über Vorschläge würde ich mich sehr freuen und wünsche euch allen weiterhin schöne Festtage und einen guten Rutsch!

Gruss Bastian

EDIT: hauptsächlich Formatierung (Fett) angepasst
 
Budget Empfehlung: Schrade Bedrock, rostfreier, pflegeleichter und schärfbarer Stahl, sozialverträgliche Klingenform, wuchtige Klingenstärke, toller Griff, logischerweise leider etwas schwer. Hab mir kurzem ein Neckknife von Schrade mit AUS-10 Stahl geholt, ganz andere Kategorie, aber klasse Preis-Leistung.
Schrade Bedrock Sheepsfoot, 1182514, schwarz, feststehendes Messer (https://www.knivesandtools.de/de/pt/-schrade-bedrock-sheepsfoot-1182514-schwarz-feststehendes-messer.htm)

Bei Fokus auf Holz würde ich sonst zu Scandi Schliff raten, Real Steel Pathfinder o.ä., aber ich finde sheepsfoot Klingen deutlich universeller, bei solchen Dimensionen wie beim Bedrock muss man sich keine Sorgen um Stabilität machen.

Zuhause unbedingt einmal "durchschleifen", auf das Maß deiner mobilen Schärfgeräte, damit du unterwegs weniger Arbeit hast.
 
Also Muela ist keine Böker billig Marke, sondern ein Hersteller aus Spanien, der nach meiner Meinung ein sehr gutes Preis Leistungsverhältnis bringt. Das verlinkte Husky würde ich dir auch nicht empfehlen, aber es gibt das Messer auch in 14C28N, rwl34 und N690, je nach Stahl entsprechend mit Aufpreis verbunden. Empfehlen würde ich sie bei einem spanischen Händler zu kaufen, dort sind sie meist günstiger. Ich selbst habe 4 von den Huskys und kann alle bedenkenlos empfehlen und du bist sicher im legalen Rahmen, alternativ gäbe es noch viel n Muela das Kodiak in ähnlichen Abmessungen und Stahlauswahl.

Zum batonieren kann man die Messer alle benutzen, aber wenn du bei den maximal 12cm bleiben willst wirst du immer etwas limitiert sein und es wäre wirklich zu überlegen ob du nicht noch ein Beil mitnehmen möchtest. Und ich weiß nicht was du an Essenszubereitung vorhast, aber je nachdem wie kleinteilig und fein das werden soll, wird sich die Schnittmenge zwischen Holz spalten und Essen zubereiten klein sein. Wenn du eine Allrounder suchst der alles halbwegs gut kann wirst du in den Einzeldisziplinen Abstriche gegenüber einem Spezialisten machen müssen.

Für die gröbere Gangart Joker Nomad gibt es auch in der 6.5 Version
 
Vielen Dank für eure rege Teilnahme und die guten Tipps und Anregungen.

In der engeren Auswahl sind bei mir folgende Messer:
- Terävä Jääkäripuukko 110 oder 140 (solide, rostanfälliger und aktuell nicht gut zu bekommen. das 140 wäre eine gute Größe für alles)
- Morakniv Garberg 14C28N (recht kurz aber dafür §42a und sehr gute Rostbeständigkeit)
- Gerber Strongarm (etwas einfacher, aber für mich unterwegs und zuhause auch einfacher zu schärfen)
- Joker Nomad (solide, sehr gute Rostbeständigkeit, der konvexe Schliff dürfte etwas schwer zu unterhalten sein)

Schlussendlich muss ich hinsichtlich der Zubereitung von Essen hauptsächlich Fleisch und Gemüse in mund- bzw. topfgerechte Stücke zerkleinern. Das wird jedoch die mit Abstand häufigste Aufgabe sein.
Was Batoning angeht bin ich zunehmend unentschlossener. Ich muss keine 15cm Holzstücke spalten, bzw. bin ich bisher auch ohne ausgekommen. Für das Spalten von Anzündholz um 5-8cm sollten alle der Messer ausreichend sein.
Von daher ist meine Überlegung etwas kurzes, (fast) 42a-konformes zu nehmen, es auf ein paar Reisen auszuprobieren und im Zweifelsfall durch etwas größeres zu ersetzen, falls nötig.
Wäre das Garberg noch einen cm länger und einen Hauch dicker, wäre die Entscheidung einfach.

In den letzten Tagen habe ich einige Stunden damit verbracht, einen Einblick in die Welt der Messer, Klingenformen, Materialien und Verwendungszwecke zu kriegen.
So einige Grundideen habe ich verstanden, aber unterm Strich habe ich das Gefühl, hindern mich das erworbene Halbwissen und die mit den unzähligen Möglichkeiten verbundenen Unsicherheiten an einer guten Entscheidung.

Die Qual der Wahl. Was denkt ihr - und warum?
Auf das Jääkäripuukko 80CrV2 in 11 bzw. 14 cm warten und einen etwas wartungsintensiveren Gebrauch (Reinigen/Ölen) hinnehmen, dafür aber ein vermeintlich für alles nutzbaren Allrounder haben?
Das Garberg 14C28N ohne Sorge um Rost in vergleichsweise kurzen 11cm und "nur" 3,2mm Breite, aber dafür womöglich mit etwas mehr Tauglichkeit für's Essen bereiten?
Das Strongarm in 420HC?
Oder doch das Joker Nomad in N695 bzw. 14C28N und dafür lernen ballig zu schleifen und ggf. mehr Abstriche bei allem ausser Batoning von mittleren Ästen machen?

Nochmals Danke für eure Zeit und ich würde mich freuen, wenn ihr noch Hinweise aus der Praxis habt, die bei der Entscheidungsfindung helfen können.
 
Holz spalten und Nahrungsmittel schneiden sind komplett gegensätzliche Aufgaben für eine Klingengeometrie. Spaltwirkung ist für Ersteres essentiell und für Letzteres hinderlich. Ich würde lieber zwei Messer mitnehmen die jeweils eine der Aufgaben beherrschen statt mich ewig über einen Kompromiss zu ärgern.

Wenn's unbedingt eine One-Tool-Option sein muss, sollte dieses Modell sehr tauglich sein:

Rokka Korpisoturi (https://messerforum.net/threads/rokka-korpisoturi.143720/)

@hard2handle hat das Messer schon einige Zeit in Gebrauch und kann evtl. etwas dazu sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für alle Ratschläge! Der Thread kann geschlossen werden.

Meine Entscheidung ist zunächst vertagt. Ich muss mir darüber klar werden, ob ich wirklich eine 2-Messer-Lösung haben möchte (bzw. Messer & Beil).
Da es in 2024 nur in annähernd baumlose Gegenden geht, wird es erstmal ein Spielzeug zum Zeitvertreib. Voraussichtlich ein Morakniv Kansbol oder Bushcraft.
Wahrscheinlich wäre es aber auf das Joker Nomad hinausgelaufen, ohne Beil oder ähnliches.
Euch einen guten Rutsch!
 
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