V2A und CK85

Xerxes

Mitglied
Beiträge
1.199
Hi Leute, ich möchte euch was zeigen und gleich noch nan paar Fragen hinten dranhängen;)

Ich hab ne drei Lagen Klinge mit einer Schneidlage aus ck85 und den Tapeten aus V2A gemacht. Hat auch soweit alles gut geklappt. Jetzt erst mal ein paar allgemeine Fragen:

Kann beim Schweißen und Schmieden Kohlenstoff ich den V2A migrieren? (Ich denke schon, meines Wissens behindern nur sehr hohe Nickelkonzentrationen den Austausch, oder?)

Wenn also Kohlenstoff in die Seitenlagen gelangt und der V2A härtbar wird, muss ich dann eine besondere Wärmebehandlung vornehmen? Ich denke, dass es eher eine Sache ist, die man vernachlässigen kann, da die aufgekohlte Schicht ja recht dünn ist.

Normalerweise sieht man bei solchen Klingen ja einen Bereich in der Tapete, nahe der Schweißnaht, in den Kohlenstoff diffundiert ist und der dunkler zeichnet. Das ist bei meiner Klinge nicht der Fall (ich denke es liegt an dem hohen Chromanteil). Stattdessen sieht man in der Schneidlage einen Bereich, der heller zeichnet. Ist das der Bereich, aus dem Kohlenstoff ich den V2A gewandert ist und der daher heller zeichnet?

Ihr seht, bei einigen Sachen hab ich mir schon selber was zusammengereimt, mich interessiert es aber sehr, ob ich mit meinen Annahmen richtig liege. Ich hoffe ihr könnt mir helfen...

Dank und Gruß

Jannis
 

Anhänge

  • 100_1581.JPG
    100_1581.JPG
    66,3 KB · Aufrufe: 829
  • 100_1582.JPG
    100_1582.JPG
    79,9 KB · Aufrufe: 633
Guten Tag,

ich bin gerade erstaunt wie du V2A verschweißt hast.Denn der 1.4301 hat von 17 bis 19,5 % Chrom:eek:.
Ich bin zwar Anfänger in richtung messermachen aber ist es ist doch auch schwer unter vakuum VA zu verschweißen oder??.
Bin ich mal wieder ganz weit weg vom Thema?
Aber ich muss sagen dein Messer sieht echt cool aus. Sehr schön gezeichnet und die Schmiedehaut passt auch.
 
Nelson, Einen austenitischen rostfreien Stahl mit einem reinen Kohlenstoffstahl zu verschweißen ist kein Problem (wie man sieht).

Die WB kannst Du wie beim CK85 alleine machen. Wie weit der Kohlenstoff hineingewandert ist sieht man auch gut.
 
@ Nelson: Jep, man muss die Flächen blitzeblank schleifen und die Ränder zuschweißen, so dass kein Sauerstoff zwischen die Lagen kommt. Wenn der V2A kein Oxid bilden kann, dann schweißt er auch. Wenn du die Suche betätigst, findest du dazu einiges. Auch andere Methoden...

@ Achim, seh ich das richtig, dass der hellere Streifen in der Mittellage ein relativ "entkohlter" Bereich ist?

Gruß Jannis

ps. Dieser graue Bereich zwischen der dunklen Schneide und dem hellen Körper gehört noch zur Schneidlage. Das ist nich der V2A der dunkler geworden ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jannis,
ich möchte das mit den V2A-Tapeten demnächst auch mal versuchen, kann mir das mit dem Zuschweissen noch nicht so 100% vorstellen... Hast du zufällig ein Foto von deinem Ausgangspaket, damit mir das ne Spur klarer wird?
Gruß
Hannes
 
Hallo1

Ne, Foto hab ich nicht. Ist aber eigentlich recht simpel. Das Ausgangsmaterial muss absolut plan sein. Dann schleifst du die Oberflächen blitzeblank und machst sie sauber (ich habs bis 240er Körnung und dann nochmal kurz mit der Polierscheibe drüber) und legst dein Paket zusammen. Das sollte recht schnell gehen, da sich sonst an der Luft wieder eine dünne Oxidschicht auf dem V2a bildet. Bei mir war es je Seite 2,5mm V2a und Mittellage 2mm ck85. Die Flächen müssen absolut genau aufeinander passen, es darf keine Luft zwischen den Lagen sein. Dann schleifst du die Ränder bündig und schweißt den gesamten Rand deines Paketes mit einer breiten Schweißnaht zu. So, dass die Auflageflächen der drei lagen komplett dichtgeschweißt sind und keine Luft ins innere des Paketes kommt. Schlag die Schlacke ab und kontrollier ob alles dicht ist. Schon ein kleines Loch kann alles versauen... Dann auf schweißtemperatur bringen und die ganze Klinge von allen Seiten ordentlich durchschmieden...

Gruß Jannis
 
Hi Jannis, vielen Dank. Jetzt ist mir klar wie das zu funktionieren hat... ich hab ein Stück V2A in 6mm und möchte damit ne 5mm Mittellage aus Feilenstahl Tapezieren. Das ganze wird dann zu einer handlichen Dicke ausgereckt, und gibt hoffentlich genug Material für mehrere Klingen. Bin mal gespannt ob ich das hinkriege... werde dann berichten.
Grüße
Hannes
 
Einen austenitischen rostfreien Stahl mit einem reinen Kohlenstoffstahl zu verschweißen ist kein Problem

Noch eine letzte Frage: Wie stehts denn mit dem 1.2842, bzw. woran liegt das, dass Kohlenstoffstähle einfacher mit dem V2A zu verbinden sind? Hätte noch nen Präzi-geschliffenen 1.2842 hier, das würde die Sache mit dem Luftabschluss etwas vereinfachen... deshalb die Frage...
Grüße
Hannes
 
hallo hannes
ja das ist auch mit 1.2842 kein problem.funktioniert aber auch mit der feile ganz gut.
grüsse
hano
 
Ich habe es die Woche jetzt einfach mal versucht. 2x5mm VA und 4,4 mm 1.2519. Ich hatte den Rohling jetzt etwas dicker gelassen und wollte erstmal schauen bzw. ein Jagdmesser drausmachen, bevor ich den noch dünner mache für ein Küchenmesser. Hat jetzt 4 mm. Der Rohling ist jetzt erst grob vorgeschliffen und noch nicht gehärtet. Die Spitze mal in Eisen3 getaucht um nachzuschauen. Auch an den noch blanken Stellen sieht es bisher noch nicht nach einem Schweißfehler aus. Bin mal gespannt, ob das beim Härten nicht doch noch aufgeht. Werde weiter berichten.

LG Thomas
 

Anhänge

  • Va und 2519.JPG
    Va und 2519.JPG
    68,8 KB · Aufrufe: 475
Zuletzt bearbeitet:
Ja, geil. Sieht doch super aus... Für Kochmesser ist das auch ne tolle Kombo...

Gruß Jannis
 
Hallo Thomas,

ich weiß ja nicht, ob du schon mal 1.2562 geschweißt hast. Ich würde dir raten mit der Temperatur so niedrig wie möglich zu bleiben, Risse und Lunker in der Schneide sind nicht so toll :teuflisch
Und auf jeden Fall direkt nach dem Schweißen relativ dünn schmieden und in der Glut oder einem Ofen langsam auskühlen lassen, sonst sehe ich eine große Gefahr, dass Spannungsrisse im 1.2562 entstehen.

Du musst uns das Ergebnis dann auf jeden Fall zeigen.

mfg
Ulrik
 
Zurück