Verarbeitung von Rochenhaut
Nornaler weise Ist die Same ganz um Das Tsuka nass auf zuziehen und überlappent vernähen- 2. Troknen lassen das giebt den griffhalften noch zusatzlichen halt da die Haut sich zusammemziet -(voraussetzung ungegerbt) 3. Fuchj un Kachira aufsetzen same wenn notwendig zurechtschneiden -Schleifen. 4. Wicken stramm und anschliesent ca. 30min. in ein dampfbad.......
Mal abgesehen von der sehr individellen Schreibweise ist da ganz Vieles sachlich falsch.
Die rohe Rochenhaut ist sehr hart - in Japan wurde sie früher auf Latten geklebt und vom Schreiner als Feile für Weichholz eingesetzt. Schleifen kann man sie nur in trockenem Zustand, zum Anpassen muss man sie anfeuchten, aufgeklebt wird sie - feucht - mit Reisleim. Wenn man den nicht hat bzw. sich nicht die Mühe der Herstellung machen möchte, geht auch anderer Stärkekleber, Methylzellulose ("Tapetenkleister") oder verdünntes PONAL. Es sollte ein Kleber verwendet werden, der ein Ablösen der Rochenhaut mit warmem Wasser zu Reparaturzwecken erlaubt.
Ich habe schon viele alte und neue Originalgriffe gesehen - nicht einer war vernäht, was nicht verwundert, da sich SAME kaum durchbohren lässt, wenn es hart ist, aber schnell am Rand ausreißt, wenn es feucht oder gar nass ist.
SAME wird (falls es sich um einen Griff handelt, der nicht nur Rochenhaut-Einlagen unter der Wicklung, sondern eine Rundum-Auflage hat) so aufgeklebt, dass die größten Schuppen/Perlen auf der linken Seite des Griffs liegen (wenn man das Schwert beidhändig einsatzbereit mit der Spitze nach vorn hält), also zur Handinnenfläche der linken Hand zeigend. Auf der anderen Seite des Griffs stoßen die die beiden Schnittkanten der Haut stumpf aufeinander, also nicht überlappend (es gibt Ausnahmen bei TACHI-Griffen). Hier ist größte Präzision der Maßstab für die Qualität und Ästhetik. Es gehört viel Erfahrung dazu, die Schwindung der feuchten Haut so zu berechnen, dass sie nach der Trocknung auf dieser Seite nur eine feine Stoßnaht bildet. Die SAME wird bis zur völligen Trocknung des Klebers mit Flachband fixiert, ohne dass sich Rillen bilden.
Aus dem obigen Text ergibt sich, dass man nur EINEN Griff aus einer ganzen Rochenhaut machen kann, wenn man es korrekt/japanisch machen möchte.
Die Rochenhaut reicht NICHT unter FUCHI und KASHIRA. Das FUCHI kann ganz zuletzt vor der Montage der Klinge aufgesteckt werden, eher wird es nicht benötigt. Das KASHIRA wird mit eingebunden und von dem TSUKA-ITO (Seiden- oder Lederband der Wicklung) gehalten.
Ein Dampfbad würde den ganzen Griff ruinieren; für das Holz wäre es schlecht, für den wasserlöslichen Kleber (ob Reisleim oder Ponal) eine Katastrophe und Seide verträgt nun mal keine Hitze, wie jeder weiß, der schon einmal die Gebrauchsanweisung für Feinwaschpulver gelesen hat. Für Leder gilt ähnliches. Falls das KASHIRA aus schwarzem (oder gar lackiertem) Horn wäre (gibt es bei manchen UCHIGATANA-Montierungen), könnte ein Dampfbad zur Beerdigung des Griffs führen....
Gruß
sanjuro