Owain
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Hallo zusammen,
da ich durch Zufall diese beiden doch recht ähnlichen Messer vorliegen habe, bietet sich ein kleiner Vergleich ja geradezu an.
Klingenmaterial:
ATS-34 beim SE1, Lam. VG10 beim F1. Über den ATS-34 von Linder kann ich aus eigener Erfahrung nur Gutes sagten, mit VG10 hatte ich noch nicht so viel zu tun. Man liest hier im Forum einerseits viel Gutes über Fällknivens VG10, dann aber auch wieder viel über Mikroausbrüche. Insofern ist mir der ATS – aufgrund vermutlich unbegründeten Ressentiments – etwas lieber. Kleiner Punkt fürs SE1.
Klingenform:
10,1 cm lange Klinge beim F1, 9,3 cm beim SE1 – macht meiner Meinung nach nicht so den riesen Unterschied. Die Klinge des F1 ist schön bauchig und wirkt trotz fast gleicher Breite (27,2 mm beim F1 vs. 26,6 mm beim SE1) deutlich bauchiger. Die Klinge des SE1 wirkt viel schmaler und läuft sehr spitz zu. Hier gibt es (aus subjektiven ästhetischen Überlegungen) einen großen Punkt fürs F1.
Beide Klingen haben ein Ricasso von etwa 4 mm Breite, daß man sich in beiden Fällen hätte schenken können: es trägt keinen Aufdruck und ist auch sonst lediglich (meiner Meinung nach) die Verschenkung wertvollen Messerplatzes.
Klinge von oben:
Beim F1 ist der Klingenrücken 4,6 mm stark und behält diese Dicke bis ca. 4,3 cm vor der Spitze bei, um dann bis zur Spitze hin dünner zu werden. Das SE1 wird mit 4,9 mm Klingendicke angegeben; tatsächlich ist das aber die Dicke des Ricassos. Der eigentliche Klingenrücken ist nach dem Ricasso noch 4,1 mm stark und verjüngt sich mehr oder weniger kontinuierlich bis zur Spitze (tapered). Meiner Meinung nach großer Punkt fürs SE1: diese Klinge ist schon von der Anlage her sehr viel schneidtauglicher als die extrem dicke des F1, ohne dabei an Stabilität einzubüßen. Immerhin ist die Klinge nur gute 9 cm lang, dafür ist keine enorme Dicke nötig (noch zweckdienlich meiner Meinung nach).
Klingenanschliff:
Beim SE1 haben wir einen Flachschliff, beim F1 einen Konvexschliff.
Der Flachschliff des SE1 geht komplett über die gesamte Klingenbreite durch und ist an der Schneide recht dünn ausgeführt, so daß trotz der zum Griff hin hohen Klingendicke eine recht schneidfreudige Klingengeometrie entsteht. Für meinen Geschmack also sehr vernünftig gemacht.
Beim F1 liegt ein durchgehend konvexer klingenanschliff vor, d.h. es gibt keine Sekundärfase, sondern die Klingenflanke hat eine vom Rücken bis zur Schneidkante durchgehende Krümmung. Allerdings ist der Krümmungsradius dabei nicht konstant, sondern verkleinert sich in Schneidennähe deutlich. Daher ist die Krümmung im unteren Klingenteil stärker. Demzufolge erreicht die Klinge schon sehr kurz über der Schneide eine recht hohe Dicke: in 7,5 mm Entfernung sind es 2,0 mm.
Soviel zu den Fakten zum Schliff, jetzt die Wertung: für mich ist dieser Anschliff ein absolutes KO-Kriterium. Ich weiß, daß viele hier im Forum den balligen Anschliff für die beste Schliffart halten und auch das F1 sehr gelobt wir, aber für mich ist er absolut untauglich. In weichem bis mittelhartem Schnittgut (Äpfel bis harter Südtiroler Speck) bleibt die Klinge einfach stecken. Als Schneiden kann man das eigentlich nicht bezeichnen. Angeblich soll der Schliff ja seine Stärken beim Arbeiten in Holz ausspielen; das habe ich nicht überprüft, da mir die Messer wie gesagt nicht gehören (ich habe aber gefühlsmäßig Zweifel, daß der Klopper mich da begeistern würde).
Daumenrampe:
Das F1 hat keine Daumenrampe, allerdings ist aufgrund des recht breiten Klingenrückens auch eigentlich keine zwingend erforderlich. Der Daumen findet hier auch so guten Halt, sowohl der recht als auch der linke.
Beim SE1 wurde eine Daumenrampe eingeschliffen, und zwar recht tief. Es handelt sich dabei um rechteckförmige Zacken, etwa wie die Zinnen einer Burg. Diese Zacken wurden sehr scharfkantig belassen und nicht verrundet.
Wertung: Für mich muß ein Messer nicht unbedingt eine Daumenrampe haben, aber die des SE1 ist für mich ein absolutes KO-Kriterium. Die Zacken sind so scharfkantig, daß ein schmerzfreies Arbeiten über einen längeren Zeitraum hinweg (zumindest für mich) absolut unmöglich ist. Auch beim Reinigen der Klinge zerfetzen sie jedes Papierhandtuch und bleiben in Stoffhandtüchern hängen. Wenn man nicht sehr vorsichtig ist, können sie auch diese leicht zerstören. Wer denkt sich so etwas aus? Irgendwo habe ich gelesen, die Zacken seien gut, um Feuerstähle anzureißen – möglich, habe ich noch nie gemacht (habe outdoors meist ein BIC dabei). Aber geht das nicht auch mit der Kante des Klingenrückens? Sieht man jedenfalls oft. Dazu ist so eine Monsterrampe wohl kaum erforderlich.
Griff:
Der Griff des F1 besteht aus Thermorun, der des SE1 aus Kraton, beide sind auf den Erl aufgespritzt. Der Griff des F1 ist im Profil relativ rechteckig, verjüngt sich aber vom Rücken zur Schneide etwas. Zum Knauf hin hat er eine ganz leichte Fishtailform. Der Griff ist insgesamt recht schmal, an der breitesten Stelle beträgt die Dicke 16,1 mm. Dadurch ist er selbst bei meinen eher mittleren Händen (Handschuhgröße 8,5) nicht besonders handfüllend. An beiden Seiten des Griffes ist eine recht griffige Fischhaut in den Kunststoff eingeschnitten. Am Knauf steht das Material des Erls etwa 1,5 mm aus dem Kunststoff heraus – vermutlich, um bei Bedarf draufschlagen zu können. Thermorun wird als Elastomer bezeichnet, fühlt sich aber eher wie Polypropylen an: es ist recht hart und glatt und weist keine fühlbare Elastizität auf. Wenn man also (so wie ich) einen eher gummiartigen Griff erwartet hat, ist man ziemlich überrascht, wenn man das Messer das erste mal in die Hand nimmt.
Die Handlage (sehr subjektiv) des F1 ist ok, ohne besonders zu begeistern.
Der Kratongriff des SE1 fühlt sich dagegen ganz anders an: der Griff ist im Querschnitt viel stärker gerundet, dicker (21,2 mm an der dicksten Stelle) und stärker profiliert. Dadurch ist die subjektive Handlage deutlich besser als beim F1. Das Kraton fühlt sich deutlich gummiartig an, es klebt fast ein bißchen an der Haut. Die Griffigkeit ist demnach hervorragend, auch mit nassen Händen, was durch die Fischhaut, die auf beiden Seiten auf den hinteren zwei Dritteln des Griffs angebracht ist, noch verstärkt wird. Allerdings ist das Material recht weich: ich habe den Eindruck, daß schon nach wenigen Malen des aus der (schlecht gemachten s.u.) Lederscheide Ziehens und wieder Versorgens diese beginnt, Verschleißspuren am Kraton zu erzeugen. Wie das bei einer Kydexscheide aussähe, will ich mir gar nicht vorstellen. Es bleibt also der Eindruck, daß das Material für den gedachten Einsatz an einem rauhen Outdoormesser eigentlich zu weich und empfindlich ist. Fazit: SE1 – bessere Handlage, F1 – besseres Griffmaterial.
Scheide:
Das F1 liegt mir in der Variante mit Zytelscheide vor, also beziehen sich die Kommentare ausschließlich auf diese.
Was soll man sagen? Spritzguß, sieht aus wie eine Staubsaugerdüse und hat auch etwa deren Charme. Sie ist robust und unempfindlich gegen Schmutz, Blut etc. und somit für den jagdlichen Einsatz bestimmt geeignet. Das Messer arretiert sicher in der Scheide und kann zusätzlich noch mit einer Corduraschlaufe gesichert werden. Auch die Gürtelschlaufe ist aus Cordura und am Zytel angenietet. Einziger Kritikpunkt (abgesehen von der Schönheit, die ja bekanntlich im Auge des Betrachters liegt): das Messer klappert etwas in der Scheide,
Das SE1 kommt in einer Köcherscheide aus einem 3 mm dicken Material, das vermutlich eine Art von Leder darstellt. Allerdings ähnelt es keiner Lederscheide, die ich bis jetzt in der Hand hatte. Die Oberfläche ist vermutlich lackiert (?) und hat eine irgendwie kunststoffartige Anmutung. Die Scheide ist mit einer ziemlich wulstigen Naht vernäht, durch die zusätzlich (warum eigentlich?) vier Nieten getrieben wurden. Das Messer sitzt extrem fest in der Scheide und läßt sich nur umständlich ziehen und versorgen (damit es vernünftig geht, muß man mit der linken Hand auf Naht und Scheidenrücken drücken). Zusätzlich ist die Stelle, an der die Gürtelschlaufe mit der Scheide vernietet ist, so rauh und uneben, daß sie sehr stark am Kraton des Griffs scheuert. Man darf gespannt sein, was zuerst den Geist aufgibt: geht zuerst der Griff kaputt oder fliegt die Gürtelschlaufe ab? Fazit: Diese Scheide ist für dies Messer absolut unangemessen schlecht – vom Geruch will ich gar nicht reden, da ich naiverweise annehme, er werde sich im Lauf der Zeit verflüchtigen.
Gesamtfazit:
Ich würde mir keines von beiden Messern kaufen.
Beim F1 gefallen mir Klingenform und Griffmaterial, stören tut mich vor allem der (imho) viel zu ballige Anschliff und die zu dicke Kinge.
Beim SE1 gefallen mir Anschliff und Griffform, stören tut mich die ungeeignete Daumenrampe, das zu weiche Griffmaterial und die schlechte „Leder“scheide.
da ich durch Zufall diese beiden doch recht ähnlichen Messer vorliegen habe, bietet sich ein kleiner Vergleich ja geradezu an.
Klingenmaterial:
ATS-34 beim SE1, Lam. VG10 beim F1. Über den ATS-34 von Linder kann ich aus eigener Erfahrung nur Gutes sagten, mit VG10 hatte ich noch nicht so viel zu tun. Man liest hier im Forum einerseits viel Gutes über Fällknivens VG10, dann aber auch wieder viel über Mikroausbrüche. Insofern ist mir der ATS – aufgrund vermutlich unbegründeten Ressentiments – etwas lieber. Kleiner Punkt fürs SE1.
Klingenform:
10,1 cm lange Klinge beim F1, 9,3 cm beim SE1 – macht meiner Meinung nach nicht so den riesen Unterschied. Die Klinge des F1 ist schön bauchig und wirkt trotz fast gleicher Breite (27,2 mm beim F1 vs. 26,6 mm beim SE1) deutlich bauchiger. Die Klinge des SE1 wirkt viel schmaler und läuft sehr spitz zu. Hier gibt es (aus subjektiven ästhetischen Überlegungen) einen großen Punkt fürs F1.
Beide Klingen haben ein Ricasso von etwa 4 mm Breite, daß man sich in beiden Fällen hätte schenken können: es trägt keinen Aufdruck und ist auch sonst lediglich (meiner Meinung nach) die Verschenkung wertvollen Messerplatzes.
Klinge von oben:
Beim F1 ist der Klingenrücken 4,6 mm stark und behält diese Dicke bis ca. 4,3 cm vor der Spitze bei, um dann bis zur Spitze hin dünner zu werden. Das SE1 wird mit 4,9 mm Klingendicke angegeben; tatsächlich ist das aber die Dicke des Ricassos. Der eigentliche Klingenrücken ist nach dem Ricasso noch 4,1 mm stark und verjüngt sich mehr oder weniger kontinuierlich bis zur Spitze (tapered). Meiner Meinung nach großer Punkt fürs SE1: diese Klinge ist schon von der Anlage her sehr viel schneidtauglicher als die extrem dicke des F1, ohne dabei an Stabilität einzubüßen. Immerhin ist die Klinge nur gute 9 cm lang, dafür ist keine enorme Dicke nötig (noch zweckdienlich meiner Meinung nach).
Klingenanschliff:
Beim SE1 haben wir einen Flachschliff, beim F1 einen Konvexschliff.
Der Flachschliff des SE1 geht komplett über die gesamte Klingenbreite durch und ist an der Schneide recht dünn ausgeführt, so daß trotz der zum Griff hin hohen Klingendicke eine recht schneidfreudige Klingengeometrie entsteht. Für meinen Geschmack also sehr vernünftig gemacht.
Beim F1 liegt ein durchgehend konvexer klingenanschliff vor, d.h. es gibt keine Sekundärfase, sondern die Klingenflanke hat eine vom Rücken bis zur Schneidkante durchgehende Krümmung. Allerdings ist der Krümmungsradius dabei nicht konstant, sondern verkleinert sich in Schneidennähe deutlich. Daher ist die Krümmung im unteren Klingenteil stärker. Demzufolge erreicht die Klinge schon sehr kurz über der Schneide eine recht hohe Dicke: in 7,5 mm Entfernung sind es 2,0 mm.
Soviel zu den Fakten zum Schliff, jetzt die Wertung: für mich ist dieser Anschliff ein absolutes KO-Kriterium. Ich weiß, daß viele hier im Forum den balligen Anschliff für die beste Schliffart halten und auch das F1 sehr gelobt wir, aber für mich ist er absolut untauglich. In weichem bis mittelhartem Schnittgut (Äpfel bis harter Südtiroler Speck) bleibt die Klinge einfach stecken. Als Schneiden kann man das eigentlich nicht bezeichnen. Angeblich soll der Schliff ja seine Stärken beim Arbeiten in Holz ausspielen; das habe ich nicht überprüft, da mir die Messer wie gesagt nicht gehören (ich habe aber gefühlsmäßig Zweifel, daß der Klopper mich da begeistern würde).
Daumenrampe:
Das F1 hat keine Daumenrampe, allerdings ist aufgrund des recht breiten Klingenrückens auch eigentlich keine zwingend erforderlich. Der Daumen findet hier auch so guten Halt, sowohl der recht als auch der linke.
Beim SE1 wurde eine Daumenrampe eingeschliffen, und zwar recht tief. Es handelt sich dabei um rechteckförmige Zacken, etwa wie die Zinnen einer Burg. Diese Zacken wurden sehr scharfkantig belassen und nicht verrundet.
Wertung: Für mich muß ein Messer nicht unbedingt eine Daumenrampe haben, aber die des SE1 ist für mich ein absolutes KO-Kriterium. Die Zacken sind so scharfkantig, daß ein schmerzfreies Arbeiten über einen längeren Zeitraum hinweg (zumindest für mich) absolut unmöglich ist. Auch beim Reinigen der Klinge zerfetzen sie jedes Papierhandtuch und bleiben in Stoffhandtüchern hängen. Wenn man nicht sehr vorsichtig ist, können sie auch diese leicht zerstören. Wer denkt sich so etwas aus? Irgendwo habe ich gelesen, die Zacken seien gut, um Feuerstähle anzureißen – möglich, habe ich noch nie gemacht (habe outdoors meist ein BIC dabei). Aber geht das nicht auch mit der Kante des Klingenrückens? Sieht man jedenfalls oft. Dazu ist so eine Monsterrampe wohl kaum erforderlich.
Griff:
Der Griff des F1 besteht aus Thermorun, der des SE1 aus Kraton, beide sind auf den Erl aufgespritzt. Der Griff des F1 ist im Profil relativ rechteckig, verjüngt sich aber vom Rücken zur Schneide etwas. Zum Knauf hin hat er eine ganz leichte Fishtailform. Der Griff ist insgesamt recht schmal, an der breitesten Stelle beträgt die Dicke 16,1 mm. Dadurch ist er selbst bei meinen eher mittleren Händen (Handschuhgröße 8,5) nicht besonders handfüllend. An beiden Seiten des Griffes ist eine recht griffige Fischhaut in den Kunststoff eingeschnitten. Am Knauf steht das Material des Erls etwa 1,5 mm aus dem Kunststoff heraus – vermutlich, um bei Bedarf draufschlagen zu können. Thermorun wird als Elastomer bezeichnet, fühlt sich aber eher wie Polypropylen an: es ist recht hart und glatt und weist keine fühlbare Elastizität auf. Wenn man also (so wie ich) einen eher gummiartigen Griff erwartet hat, ist man ziemlich überrascht, wenn man das Messer das erste mal in die Hand nimmt.
Die Handlage (sehr subjektiv) des F1 ist ok, ohne besonders zu begeistern.
Der Kratongriff des SE1 fühlt sich dagegen ganz anders an: der Griff ist im Querschnitt viel stärker gerundet, dicker (21,2 mm an der dicksten Stelle) und stärker profiliert. Dadurch ist die subjektive Handlage deutlich besser als beim F1. Das Kraton fühlt sich deutlich gummiartig an, es klebt fast ein bißchen an der Haut. Die Griffigkeit ist demnach hervorragend, auch mit nassen Händen, was durch die Fischhaut, die auf beiden Seiten auf den hinteren zwei Dritteln des Griffs angebracht ist, noch verstärkt wird. Allerdings ist das Material recht weich: ich habe den Eindruck, daß schon nach wenigen Malen des aus der (schlecht gemachten s.u.) Lederscheide Ziehens und wieder Versorgens diese beginnt, Verschleißspuren am Kraton zu erzeugen. Wie das bei einer Kydexscheide aussähe, will ich mir gar nicht vorstellen. Es bleibt also der Eindruck, daß das Material für den gedachten Einsatz an einem rauhen Outdoormesser eigentlich zu weich und empfindlich ist. Fazit: SE1 – bessere Handlage, F1 – besseres Griffmaterial.
Scheide:
Das F1 liegt mir in der Variante mit Zytelscheide vor, also beziehen sich die Kommentare ausschließlich auf diese.
Was soll man sagen? Spritzguß, sieht aus wie eine Staubsaugerdüse und hat auch etwa deren Charme. Sie ist robust und unempfindlich gegen Schmutz, Blut etc. und somit für den jagdlichen Einsatz bestimmt geeignet. Das Messer arretiert sicher in der Scheide und kann zusätzlich noch mit einer Corduraschlaufe gesichert werden. Auch die Gürtelschlaufe ist aus Cordura und am Zytel angenietet. Einziger Kritikpunkt (abgesehen von der Schönheit, die ja bekanntlich im Auge des Betrachters liegt): das Messer klappert etwas in der Scheide,
Das SE1 kommt in einer Köcherscheide aus einem 3 mm dicken Material, das vermutlich eine Art von Leder darstellt. Allerdings ähnelt es keiner Lederscheide, die ich bis jetzt in der Hand hatte. Die Oberfläche ist vermutlich lackiert (?) und hat eine irgendwie kunststoffartige Anmutung. Die Scheide ist mit einer ziemlich wulstigen Naht vernäht, durch die zusätzlich (warum eigentlich?) vier Nieten getrieben wurden. Das Messer sitzt extrem fest in der Scheide und läßt sich nur umständlich ziehen und versorgen (damit es vernünftig geht, muß man mit der linken Hand auf Naht und Scheidenrücken drücken). Zusätzlich ist die Stelle, an der die Gürtelschlaufe mit der Scheide vernietet ist, so rauh und uneben, daß sie sehr stark am Kraton des Griffs scheuert. Man darf gespannt sein, was zuerst den Geist aufgibt: geht zuerst der Griff kaputt oder fliegt die Gürtelschlaufe ab? Fazit: Diese Scheide ist für dies Messer absolut unangemessen schlecht – vom Geruch will ich gar nicht reden, da ich naiverweise annehme, er werde sich im Lauf der Zeit verflüchtigen.
Gesamtfazit:
Ich würde mir keines von beiden Messern kaufen.
Beim F1 gefallen mir Klingenform und Griffmaterial, stören tut mich vor allem der (imho) viel zu ballige Anschliff und die zu dicke Kinge.
Beim SE1 gefallen mir Anschliff und Griffform, stören tut mich die ungeeignete Daumenrampe, das zu weiche Griffmaterial und die schlechte „Leder“scheide.
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