Vergleich Messerstähle der 14 4 Familie im Messermagazin

hallo guenter
hab 3 jahre gebraucht um alles zusammen zustellen und zu bekommen. aber die uni bib's waren immer sehr hilfreich.
wird zwar sicherlich noch dauern bis du alles mal bekommen hast, aber wenigstens weißt du mit der liste wonach du suchst.
ich freue mich sehr über deine neugierde
gruß roman
 
Hi Roman,
erstmal danke für die Adresse, werde versuchen, dort den 1.4111 zu bekommen.
Bei den Bibliotheken hatte ich den Vorteil, über unsere BW-Bibliothek zentral die meisten Sachen in Fernausleihe bekommen zu können: Liste abgeben und innerhalb von 14 Tagen war soweit möglich alles da.
Und Du weißt, daß ich keiner noch so kontroversen Diskussion aus dem Wege gehe. Aber dafür braucht man auch Information aus den verschiedensten Quellen, nicht nur eigene Erfahrungen und Ansichten, die habe ich genug :D
Wenn sich dann andere dabei nicht langweilen oder vielleicht sogar noch etwas dabei lernen können, dann ist es auch sinnvoll, sowas öffentlich auszutragen :cool:
Gruß
Guenter
 
Wenn sich dann andere dabei nicht langweilen oder vielleicht sogar noch etwas dabei lernen können, dann ist es auch sinnvoll, sowas öffentlich auszutragen :cool:
Wir langweilen uns nicht, wenn Ihr euere Meinungsverschiedenheiten öffentlich austragt. Insbsondere der Thread messer&stahl war in meinen Augen sicherlich eines der messerforum.net-Highlights des Jahres 2000. Es darf auch gerne etwas deftiger ausfallen, solange es nur der Wahrheitsfindung dient. Nur keine falschen Freundlichkeiten austauschen ;-).
 
Hallo Guenter,
Hast Du schon die arbeit von Heiz Klemm gelesen?
Da wird sich einiges für Dich relativieren nehme ich an.
Meine Arbeit Lehnt sich sehr stark daran an.
Gruß Roman
 
Hallo, Günter und HankEr,

ganz meine Meinung. Ich habe sowieso den Eindruck, daß diese Diskussion erst so richtig die Beschäftigung mit Schärfe und Werkstoffeignung über das rein emotionale hinaus losgetreten hat. Und eine Menge Einsichten, aber auch "Abwracken von Ansichten" ist dabei. Es kann nur nützen, das ganze auf eine solide Basis zu stellen. Und die kann ruhig auch wissenschaftlich sein und metallurgisch begründet, das schadet gar nichts, im Messerforum kann man ja Schwierig zu verstehendes mit Fragen klären.
Und man hechelt nicht immer gleich den "Wunderstählen" hinterher, sondern bewertet kritisch.
Oder kann seine Meinung auf ein Fundament stellen.
Wie auch immer, ich empfehle auch die Diplomarbeit von Roman, ich habe mich mit ihm in der letzten Zeit häufig telefonisch unterhalten. Da steht verd... viel drin. Und Roman ist da an was Neuem dran....
Das soll er aber selbst Euch mitteilen.

Gruß
Herbert
 
Man sollte bei der diskusion über der Rostbeständigkeit der einzelnen Stähle nicht nur die oberfläche,sondern auch die schneide mit einbeziehen.Nichtrost"freie" Stähle haben den nachteil daß sie ihre schärfe verlieren auch wenn man sie nicht benutzt.Ich habe es mit zwei Taschenmesser getestet.Eins aus ATS-34 eins aus 440C;beide im selben winkel und selben Stein geschlifen und den ganzen Tag in der Hosentasche getragen.Das Messer aus ATS-34 hat merklich seine Schärfe verloren,daß liegt am Schweiß dem die Messer ausgesetzt sind.Auch wenn man die Schneide poliert macht es sich bemerkbar.Ich glaube allerdingst daß rost an ATS-34 haubtsächlich an der oberfläche der Klingen liegt.
 
Artverwandtes Thema: Im Flugzeugturbinenbau werden zunehmend monokristalline Stahllegierungen eingesetzt. Gibt es mit diesen auch Erfahrungen im Messerbau?

Moonlilght
 
Firmen werden sich den Aufwand nicht leisten, weil sie dann ihre Messer nicht mehr zu akzeptablen Preisen liefern können, und Messermacher können sich den Aufwand nicht leisten, weil sie so eine Anlage nicht auslasten können. Die einzige Chance wäre, wenn ein Messermacher in einer solchen Firma zu nicht ausgelasteten Zeiten die Anlage benutzen und so ein Messer wachsen lassen könnte. Wäre aber wahrscheinlich teurer als aus Gold.
Gruß
Guenter
PS: Ich möchte so ein Messer aber nicht schärfen müssen :mad:
 
Danke Günther, nach meinen Informationen wächst das Stahlkristall in speziellen Gußformen unter computergesteuerter Abkühlung. Die Bearbeitung geschieht mit Hilfe von Diamantfräsern. Da wäre doch die optimale schnitthaltige Klinge? Vielleicht kannst du das Verfahren einmal konkret beschreiben, es interessiert bestimmt alle. Mit Sicherheit dürften auch schon Messermacher Klingen aus Turbinenschaufeln herausgeschliffen haben ...

Moonlight
 
die idee mit dem monokristall ist zwar nicht schlecht und daher auch legal. Die zähigkiet metallischer werkstoffe ist leider von der zahl der gleitebenen abhängig und die hat nur ein werkstoff mit vielen kleinen korngrenzen. siehe auch keramikmesser mit der menge der bestehenden korngrenzen steigt die zähigkeit ohne würde es sehr schnell zum bruch führen (Cermets...)
denke vor korrosion kommt schneidkantenstabilität und der korrosion kann man mit richtiger wärmebehandlung und pflege entgegnen
 
Nach meiner Kenntnis werden Turbinenschaufeln gerade deshalb aus monokristallinen Legierungen hergestellt, weil die Zähigkeit und Bruchfestigkeit deutlich höher ist.

Moonlight
 
dem monokristall macht man weil die zugfestigkeit aufgrund fehlender gleitebenen und korngrenzen enorm steigt, zäh ist das zeug nur durch die legierungszusammensetzung mit nickel cobalt ....
 
Vieleicht noch was die härte solche speziallegierungen wird nicht durch einen wärmebehandlugsschritt bereitgestellt sondern diese Lg sind wie stellite usw. naturhart. wenn nun die legierung amorph und stark spröde ist ist da nicht mehr viel platz für zähigkeit. solls auch nicht sein, denn das bedeutet auch das längenänderungen all zu stark möglich wären das will man aber nicht wegen der spaltverlußte/ und dem damit verbundenen fallenden Wirkungsgrad der turbine. Mit hinblick auf die zähigkeit sind selbstverständlich die laufbedingungen immer zu berücksichtigen.
 
Ein wichtiger Aspekt ist hier auch das elastische Verhalten. Solche gezüchteten Kristalle sind extrem anisotrop, d.h. der E-Modul hängt stark von der Richtung im Kristall ab. Man will ja keine plastischen Verformungen, sondern daß alles in Hauptbeanspruchungsrichtung elastisch ertragen wird, und das Fließvermögen auch unter kritischen Bedingungen ("Zähigkeit" ist nur ein Sammelbegriff) dient der Sicherheit. Beim Turbinenbau ist es so, daß infolge der Einsatzbedingungen der E-Modul in der Hauptbelastungsrichtung angepaßt wird, und mit dem (i.A. schlechteren) E-Modul in den anderen Richtungen noch leben kann. Inwieweit beim Messer die Beanspruchungsrichtungen festliegen und deren Verhältnismäßigkeit muß jeder selbst wissen. Ich denke mal, daß ein hoher E-MOdul in alle Richtungen (Quasi-Isotropie) wünschenswert ist gekoppelt mit hoher Zähigkeit, und das klappt halt am besten mit einem Vielkristall. Der Sicherheitsaspekt der Zähigkeit, auch bei tiefen Temperaturen, ist nicht zu vernachlässigen. Wichtige Kenngrößen sind hier aus dem Zugversuch die Brucheinschnürung (als Maß für die Fähigkeit des Werkstoffs, auch bei zunehmender Mehrachsigkeit des Spannungszustands und damit größerer Spaltbruchgefahr noch plastisch zu reagieren), die Bruchdehnung als Fähigkeit, auch bei beginnender Schädigung noch verformbar zu bleiben, die Kerbschlagzähigkeit als Kriterium für das Vermögen, unter verschiedenen Temperaturen bei Vorgabe einer bereits massiven Schädigung noch genug Brucharbeit bei schlagender Beanspruchung aufnehmen zu können, ich persönlich mag auch noch gerne die Rißzähigkeit (KIc) wissen, die Aufschluß darüber gibt, bei welchem zyklischen Belastungshorizont ein Riß überkritisch wird und damit katastrophal. Aber das ist schon mehr Grundlageninteresse.
Aber grundsätzlich finde ich es gut, daß solche Fragen (Mono, Vielkristall etc.) im Forum diskutiert werden, es finden sich immer wiede interessante neue Informationen. Schade ist eigentlich, daß diese Diskussionen immer in verschiedenen Themen stehen (klar, sie kommen halt an definierten Fragestellungen auf), aber ich denke, daß die bisher seit meinem Eintreten mir aufgefallenen Stahl- und Werkstoffinformationen und Diskussionen ein großes Wissenskompendium darstellen. Praktiker, Theoretiker, Neugierige und Interessierte, alle haben diese Dinge in meinen Augen stark gefördert. Aber wie soll man das zusammenfassen? Man muß da schon im Forumarchiv wühlen. Vor allem Neue tun sich da vielleicht schwer. Ich aber auch. Manche Alten Hasen haben vielleicht das Gefühl, alle Fragen seien schon mal dagewesen. Aber es lohnt sich, immer wieder zu antworten und zu posten. Denke ich mal.
In diesem Sinne :)
 
als ich den artikel nochmal las, fiel mir auf:
es ist eigentlich klar, daß eine klinge mit 65 hc rockwell im schnitthaltigkeitstest besser abschneidet, als eine mit 58 oder 60. und da keime aussagen über die spröde von wd65 gemacht werden, finde ich den unterschied von 12 schnitten mehr von bg42 zu wd65 bei gleicher rockwell von 6o garnicht mal so schlecht. vorausgesetzt, wd65 ist nicht genauso elastisch mit 65 wie bg42 mit 60.
wie sieht es denn mit der elastizität von wd65 aus?
 
Bin am anfang meiner froschungen auch schon mal in die richtung metallische glase und amorphe unidirektionale strukturen für messerschneiden gegangen aus dem ansatz heraus das 1 keine korngrenzen als bruchauslösende stellen vorhanden wären und 2 aus dem wissen heraus das nix so scharf wird wie amorpher bruch z,B. obsidian. nur mit der entwicklund der Modellvorstellung um die schneidkanntenstabilität hats das zeug als variante rausgehauen. entweder nur unidirektional nutzbar oder um feine schneidkanten herzustellen zu wenig festigkeit und auch zähigkeit oder zu spröd bei höherer festigkeit. das belastungskolletiv ist halt doch ein anderes als bei einer turbinenschaufel
 
Erwischt, Roman
genau, das sind so meine Themen und Interessen. Sorry für den langen Beitrag.
 
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