Vergleich VG10 mit A2

Karsten

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Hallo,

denke darüber nach, ein Messer mit einer Klinge aus A2 Tool Steel (BRKT Bravo-1) zu erwerben.

Daher interessieren mich nun die Eigenschaften dieses Stahls im Gebrauch. Wie schnittfest ist er, neigt er zu Ausbrüchen an der Schneide, wie hoch ist seine Korrosionsbeständigkeit, wie ist seine Nachschärfbarkeit und die erreichbare Schärfe, welche ausgeprägten Stärken und Schwächen hat er?

Als Vergleich wäre interessant VG10 (Fällkniven F1 und S1), D2 (Ontario Tak1) oder SV30 (Ritter-Grip), da ich diese Messer ebenfalls im Gebrauch habe.

Danke für Eure Hilfe!
Grüße, Karsten

P.S.: Falls der Beitrag hier falsch sein sollte, wäre ich für ein Verschieben an die richtige Stelle dankbar.
 
A 2 ist unser Stahl 1.2363.
Leg.: ca. 1 C, 0,3 % Si, 0,6 % Man, 5 % Cr, 1 % Mol, 0,2 % Van.
Die entscheidenden Legierungselemente sind Chrom und Molybdän.
Es handelt sich um einen verzugsarmen, relativ zähen lufthärtenden Kaltarbeitsstahl.
Infolge der einfacheren Legierung ist die Restaustenitneigung nicht so groß, wie bei den anderen genannten Stählen. Daraus folgt, daß er ohne Spezialbehandlungen (Tiefkühlen) eine höhere Härte als die anderen Stähle erreicht. Er ist leichter schärfbar als die übrigen genannten Stähle. Im Bereich feinster Schneiden und Schneidenwinkeln von 30 Grad und kleiner ist er belastbarer, im Bereich gröberer Schneiden und Schneidenwinkel von 40 Grad und mehr sind die anderen genannten Stähle wesentlich verschleißfester. Korrosionsbeständig ist er nicht. Korrosionsbeständigkeit beginnt bei 12-13 % Chrom in der Grundmasse. Darunter liegt sofort ein Absturz der Beständigkeit, da sie eben nicht linear mit steigendem Chromgehalt ansteigt.
Da der Stahl noch nicht ledeburitisch ist, kann er durch geeignete Schmiede- und Wärmebehandlung feinkörnig eingestellt werden.
Ich will aber nicht verschweigen, daß in einem Probestück, das an der Ruhruniversität Bochum untersucht und photografiert worden ist, erhebliche Karbidseigerungen und einzelne Karbide von 20 my zu sehen waren. Dabei handelt es sich aber eher um Ausreisser, da diese Erscheinungen für diesen Stahl von der Zusammensetzung her nicht typisch sein dürften.
MfG U. Gerfin
 
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