"Verlängerung" des Liners eines BM Leopard Cup mit einfachsten Mitteln

Meik

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Moin Leute!

Ich muss Euch unbedingt von meinem ersten wirklichen Erfolgserlebnis in Sachen Messermodifikation/-reparatur berichten (vor allem weil vielleicht jemand das nachmachen will?!?):

Ich besitze seit kurzem ein benchmade Leopard Cup (Dank Lynx), 8 Jahre alt mit grauen Griffschalen. Das Teil kam in einwandfreiem Zustand bei mir an, nachdem ich es auseinandergenommen (btw passte ein 10er Torx-Bit ganz genau in die "amerikanischen" ca. 2,3mm-Inbusschrauben) und die Griffschalen mit normalem Spülwasser abgewaschen hatte erstrahlte es sogar wieder in altem Glanz absolut wie neu!

Nur eins trübte diesen Glanz: Der Liner-Lock! Nachdem der Liner nicht genug Spannung hatte, um den oberen Rand der Rampe zu erreichen, habe ich ihn etwas aufgebogen. Jetzt schlug er leider bis zum Ende durch (gerät aber nicht zwischen Klinge und Schale dank an dieser Stelle überstehender, sehr grosser Teflon(?)-Gleitscheibe) und die Klinge "wackelte" (wirklich kaum merklich, aber doch spürbar).
Dieser Zustand war für mich natürlich unhaltbar und ich zerbrach mir den Kopf, wie ich mit meinen Mitteln diesen Missstand wohl beseitigen könnte.

Ein dickerer Stop-Pin musste her!
Das müsste klappen, da im geschlossenen Zustand noch ein kleines Stück Platz zwischen dem Anschlag und dem Detent-Ball-Sitz war.
Mit ein paar Streifen Joghurtbecherdeckelalufolie probierte ich dann aus, wieviel dicker der neue Stop-Pin sein muss: Ergebnis: 0,2mm.

Der alte Pin ist 8,3mm lang und 4,75mm dick - also durchwühle ich meine Schraubenkiste nach irgendwas mit 5mm Durchmesser - und finde sogar eine Holzschraube mit 4,95mm Durchmesser!
Nach viel Sägen (mit Billig-Eisensäge), Feilen (mit Billig-Schlüsselfeilen), und Messen (mit sehr gutem Messschieber) war dann der neue Stop-Pin fertig, mit den Abmessungen: Länge 7,5mm (kürzer, weil der alte konisch zulaufend in einer entsprechenden Passung in der Griffschale sass), Durchmesser mittig 4,90mm (nach Politur) aussen 4,75mm (nach Augenmass gefeilt ca. 1,5mm am einen und 2,5mm am anderen Ende).
Zusammengebaut, und...
Es passt!
Der Liner verriegelt die Klinge wieder fest (so fest, wie ein 1mm-Liner eben eine Klinge verriegelt... ;) )!
Zwar erst kurz nach der Hälfte, aber egal, wenn sie bald wieder wackelt (weicher Stop-Pin) wird eben ein etwas dickerer genommen. Bis dahin werde ich auch eine härtere Schraube mit 5mm glattem Schaft gefunden haben...

Tja, soviel zu meiner Sonntag-Vormittag-Beschäftigung von heute, einen schönen Sonntag wünscht euch ein wieder rundum glücklicher und strahlender...

Meik. :)
 
Nachtrag:

1. Es handelt sich bei meinem Messer NICHT um das "Benchmade Leopard Cub", sondern um das "Leopard" !
Das "Leopard" hat 12cm Heftlänge, das "Leopard Cub" 9cm.
Das "... Cub" (nicht "Cup"!) bezeichnet bei Benchmade scheinbar die kleinere Version eines Modells, wie z.B. auch bei "Nimravus" und "Nimravus Cub".

2. Der erste selbstgemachte Stop-Pin funktionierte zwar, war aber zu kurz, so dass er locker sass und klapperte.
Habe also einen neuen gemacht mit genau den richtigen 8,30mm Länge und dann lange gefeilt, bis es endlich satt und klapperfrei passte...

Bis denne...

Meik. :)
 
Du hättest oder kannst immer noch auch ein Stück vom Schaft eines Bohrers nehmen können, wär dann auch gleich hart gewesen

freagle
 
Du hättest oder kannst immer noch auch ein Stück vom Schaft eines Bohrers nehmen können

Wär dann aber nicht mehr so leicht zu feilen gewesen.
Der Pin ist ja in der Mitte dicker und wenn man keine Drehbank hat wirds schwierig.

Zorro
 
Stimmt da hätt ich besser lesen sollen, ich dachte er hat die Pinbohrungen aufgebohrt.

freagle
 
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