Vernünftiges Küchenmesser zum "kleinen" Preis?

Karlchen

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Hallo, ich suche ein günstiges Küchenmesser in der Länge von 17 bis 22cm und einem Preis von max. 100€
Ich hab mich schon ein wenig umgeschaut, und die Menge ist wirklich erschlagend groß :eek:

Bei Messern waren meine bisherigen "Bang(s) for the Bug" oder zu dt. "Preisleistungsknaller" immer noch die Mora-Messer, nur hatten
die -so dachte ich zumindest- keine Küchenmesser im Programm, bis ich diese hier fand.

http://www.hkgt.de/shop/messer/mora-of-sweden/mora-of-sweden-cooks-knife-4216pg-kuechenmesser.html

und

http://www.hkgt.de/shop/messer/mora-of-sweden/mora-of-sweden-cooks-knife-4171pg-kuechenmesser.html


Was ist von dennen zu halten, hat da jemand schon Erfahrungen mit gemacht, da der gleiche Stahl verwendet wird (so denke ich) wie für die restlichen rostfreien Mora-Messer ala "TopQ" etc., würde ich vermuten das sie zumindest vom Grund her, die gleichen Eigenschaften aufweisen?!

Von daher: Extrem lang anhaltende Grundschärfe, und bei Auslieferung Rasiermesserscharf sowie recht schnell wieder von scharf auf richtig scharf zu bekommen?

Oder täusche ich mich da vielleicht?

Ihr kennt den Preisbereich, ihr kennt die Länge, wisst das es ein Allrounder ist, also nur her mit euren Empfehlungen

EDIT: Achja, Kullenschliff wäre nett, aber kein muss wenn die Messer generell schon sehr gut sind :)

Besten Dank, euer Karlchen :super:
 
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Mich wundert ja, dass du nicht schon zum Fragebogen der Messerberatung verdonnert worden bist. 100€ ist ja nicht wirklich ein kleiner Preis. In diesem Bereich gibt es ne Menge das in Frage kommt, wie du selbst schon gemerkt zu haben scheinst. Mir ist noch nicht so ganz klar was du eigentlich willst. Soll es um die Mora Küchenmesser gehen. Da hat chamenos ja schon was gepostet. Soll es möglichst günstig aber noch vernünftig, also funktionell sein? Das m.E. zur Zeit günstigste Kochmesser, das was taugt ist das Extraklasse von WMF.Leicht über deinen 100€ wären das Herder 1922 zu nennen. Dazwischen Tojiro 3 Lagen Messer 3HQ Gyuto Kochmesser, Böker Saga, Burgvogel Natura usw.
 
Nein nein, es soll keineswegs nur um das/die Moras gehen.
Ich bin bloß ein Fan des Hersteller und nannte die beiden :)

Generell möchte ich ein Messer das folgendes mitbringt:

1. Rostfrei (das 1922 würde also rausfallen)
2. 17-22cm lang
3. Vom Werk aus schön scharf, heißt es sollte die Haare am Unterarm problemlos abrasieren können.
4. Kein unnötiger Schnickschnack, bin da Purist, ein Messer ist ein Werkzeug kein Kunstobjekt was ich mir an die Wand hänge

5. Wenn stumpf, dann sollte es über den "Lansky-Schärfset" (zügig!) wieder scharf zu bekommen sein.
6. Nicht direkt Ausbrüche wenn es mal auf den Parkett-Boden fällt, und mindestens 2-3 Mahlzeiten (ergo 2Tage) lang "haarscharf" bleiben, habe zwar den Habitus vor jedem zerschnippeln das Messer kurz den Keramikwetzstab zu ziehen, aber wäre schön wenn dass zumindest für eine gewisse Zeit nicht nötig wäre.


Hoffe ich habe das gröbste klären können, nebenbei zum MORA-Thread, ich schick dem Beorn gleich mal eine PM, was er nach der recht langen Zeit von dem Mora-Kochmesser hielt, und ob er es vielleicht sogar noch in Benutzung hat :)


Danke erstmal!


Um das ganze mal an einem Beispiel zu erleutern, wenn z.B. das genannte Mora (43€) gegenüber einem CHROMA-Type301(99€) nur einen hässligeren Griff hat und von den Schneideigenschaften kaum oder garkeine Einbüße hat, dann ist klar das ich das MORA nehmen würde, wie gesagt, Purist :)
 
"3. Vom Werk aus schön scharf, heißt es sollte die Haare am Unterarm problemlos abrasieren können." Mit anderen Worten. Beim Autokauf ist es dir wichtig, dass das Auto ab Händler einen vollen Tank aufweist, obwohl ein kurzer Halt an der Tankstelle, diesen "Mangel" behebt.
2-3 Tage kann eigentlich auch 1.4116. Also wenn's keine anderen Kriterien gibt, das kann auch das WMF Extraklasse. Das ist auch schön dünn und trotzdem unempfindlich.
 
Das sind halt die Mindestanforderungen, und nein, ein Hersteller der seine Waren nicht scharf abliefert ist für mich ein schlechter Hersteller, ganz klarer Mangel, wenn du mich fragst und ein Grund für mich das Messer zurück zu schicken, insbesondere Herbertz&Böker sind mir in dem Punk fast immer negativ aufgefallen.

Weiter zum Stahl, dabei handelt es sich doch um ein 440a-Derivat, heißt relativ weich, schnell zu schleifen aber auch genau so schnell wieder stumpf.
Würde ihn im Vergleich zu 12C27 für den deutlich schlechteren Stahl halten, vielleicht bin ich aber auch nur voreingenommen :)
Bezüglich Schneidhaltigkeit, würde ich denken das es kein Problem ist ein deutlich härteren Stahl zu verwenden solange dieser von Werk aus scharf ist, und das schärfen eher einem kurzen abziehen gleicht, klar sind Abbrüche dadurch wahrscheinlicher, aber weil ich es sowieso nicht zum zerhacken nutzen würde, dürfte das ganze nicht allzu wahrscheinlich sein.


Nochmal ich habe kein Problem damit 100€ für ein Messer auszugeben, wenn mir dieses die nächsten (mindestens) 3-5Jahre gute Dienste leistet.
Lieber einmal was richtiges als jedes halbe Jahr ein neues 10€ Küchenmesser, so ist zumindest meine Einstellung zur Sache, mal schauen ob sich Beorn zum Mora mit Neuigkeiten zur Langzeitbenutzung.

Danke erstmal :)
 
Die Messer in dem Bereich bis 100€ sind fast alle aus normalem CrMo-Stahl, zB Fujiwara FKM, Kanetsugu Pro M, Misono Molybdenium, Kagayaki Basic, Togiharu Molybdenium. Messer, die wie das Mora aus Sandvik-Stahl hergestellt sind, kosten aus Japan noch etlich mehr. Etwas härter und (fast) im Preisrahmen wären das Misono 440, Togahiru Inox und das Suisin Western Inox, wobei ersteres vermutlich meine eigene Wahl wäre.
Ich kann selber über das Mora-Messer nicht viel sagen, würde aber nochmal darauf hinweisen, dass der Stahl nicht der wichtigste Gesichtspunkt eines Messers ist. Der Stahl muss die Konstruktion unterstützen, eine gute Geometrie ist mehr wert als ein Jungfrauen-Blinde-Nonnen-Vollmond-Stahl.
 
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"ein Hersteller der seine Waren nicht scharf abliefert ist für mich ein schlechter Hersteller,"In Japan ist die Herstellung der Endschärfe Sache des Kunden. Ich bin deiner Meinung, dass ein Messer scharf ausgeliefert gehört. Die Qualität des Messers wird aber durch den Schärfezustand nicht beeinträchtigt, da er sowiso nur eine Momentaufnahme im Messerleben ist, so wie die Füllstand des Tanks beim Auto eine Momentaufnahme ist. Wer der Schärfe out of the box zu viel Bedeutung zumisst, der hat nicht verstanden, dass Messer regelmäßig geschärft gehören. Es gib solche Leute für die ein Messer gut ist, wenn es beim Kauf scharf ist und wenn es nicht mehr scharf ist, kaufen sie sich ein neues und schmeißen das alte weg.

"heißt relativ weich, schnell zu schleifen aber auch genau so schnell wieder stumpf" Der 1.4116 ist d e r Solinger Standardstahl für rostfreie Messer. Von der Zusammensetzung sind sie fast gleich (12C27 0,58% C, 14%Chrom, 0,35 Mangan, 0,35 Silizium - 1.4116 0,45-0,55% C, 14-15% Chrom, 1% Mangan, 0,5-0,8% Mo, 0,1-0,2% V) Wenn es zwischen WMF und Mora Unterschiede gibt, dann sind sie stärker auf eine unterschiedliche Wärmebehandlung zurückzuführen als auf die Zusammensetzung des Stahls. Ich verweise hier auf die Ausführungen von U. Gerfin und Roman Landes

"Bezüglich Schneidhaltigkeit, würde ich denken das es kein Problem ist ein deutlich härteren Stahl zu verwenden solange dieser von Werk aus scharf ist," Nochmal: Du wirst um das Schärfen sowieso nicht herumkommen, egal wie hart dein Stahl ist. Wenn es dir auf Schneidhaltigkeit ankommt, solltest du vielleicht eher Richtung VG-10 gehen. Der enthält nämlich fast doppelt soviel Kohlenstoff und wird üblicherweise zwischen 60 und 63 HRC gehärtet. Dafür ist er aber schwerer zu schärfen. z.b. Tojiro 3HQ Gyuto oder Eden VG 10 Classic

"Nochmal ich habe kein Problem damit 100€ für ein Messer auszugeben, wenn mir dieses die nächsten (mindestens) 3-5Jahre gute Dienste leistet." Du hast total falsche Vorstellungen. Wenn du ein Messer regelmäßig schärfst und pflegst d.h. nicht in die Spülmaschine packst, nicht auf Tiefkühlkost, Marmor, Glas, Knochen, Granit usw. damit rumsäbelst, hält ein Messer 20 Jahre bis ein Leben lang - auch das WMF.

Ich finde außerdem, dass du die Stahlfrage zu wichtig nimmst. Für mich wäre die Frage der Klingengeometrie einer der wichtigsten Kriterien für den Kauf. Dabei kommt es darauf an, dass das Messer sehr dünn ausgeschliffen ist. Je dünner die Klinge an der Schneide desto leichter gleitet sie z.B. durch dickes festes Gemüse wie Karotten, Sellerie, Zwiebeln, Kürbis usw. und desto schärfer wirkt es. In Punkto Klingengeometrie wären an erster Stelle die Windmühlenmesser von Herder zu nennen, aber auch das empfohlene WMF Extraklasse oder das Tojiro sind in dieser Beziehung gut.
 
Hallo!
Danke erstmal für die Empfehlungen, dieses Zitat spricht mir direkt aus der Seele: "Bezüglich Schneidhaltigkeit, würde ich denken das es kein Problem ist ein deutlich härteren Stahl zu verwenden solange dieser von Werk aus scharf ist,"

Recht hat der gute Mann kommt ein Messer von Werk aus scharf zu einem in die Küche und ist es dazu recht hart, so kann man es in so kurzer Zeit garnicht so verhunzen als das es nicht sofort wieder scharf wäre wenn mann es regelmäßig pflegt und im Zweifel sogar am Pastenriemen abzieht.

VG10 ist ein klasse Stahl den ich nur zu gut vom Fällkniven F1 und dem Delica4 kenne, hätte aber nicht gedacht das es da was in der Preisklasse gäbe.
Sind beide recht günstig für VG10 (zugegeben nur der Kern) da ist aber wie gesagt der Werkszustand wichtig, wenn sie stumpf wären wäre das schleifen eine Mords Arbeit :-D

Behalte ich definitiv im Hinterkopf bis ich ein paar Berichte zu den Messern gelesen habe.

DANKE! :)
 
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Hüstel-...! Sehe ich das richtig. Du zitierst dich selbst und sagst dann zu deinem eigenen Zitat: "dieses Zitat spricht mir direkt aus der Seele" und "Recht hat der gute Mann":confused:

"so kann man es in so kurzer Zeit garnicht so verhunzen" Doch kann man. Ein harter Stahl ist leider kein Schutz gegen verhunzen. Wenn du ein Messer suchst, das man nicht verhunzen kann, kaufst du am besten ein Hackbeil. Außerdem sind Härte und Zähigkeit verschiedene Dinge. Der beste Schutz gegen verhunzte Messer besteht einfach darin, die Tätigkeiten, die dem Messer schaden einzustellen. Wenn man das Messerquälen nicht lassen kann, kann man sich für Zwecke, die man einem guten Messer nicht zumutet, auch einfach ein schlechtes für 3€ zulegen. "und im Zweifel sogar am Pastenriemen abzieht" Ein Pastenriemen hilft bei einem verhunzten Messer gar nichts mehr. Da musst du dann schon mit einem Schruppstein ran.

"da ist aber wie gesagt der Werkszustand wichtig, wenn sie stumpf wären wäre das schleifen eine Mords Arbeit" Nochmal die Werksschärfe ist nicht wichtig. Die ist nach 2-4 Wochen eh weg. Wenn du wenig schleifen willst, nimm ein Messer, das du mit dem Wetzstahl lange scharfhalten kannst (bis maximal ca. 60 HRC) bevor es wieder auf den Stein muss und das sehr dünn geschliffen ist. Je weniger Material weg muss, desto schneller geht es. Rostende Messer sind am leichtesten zu schärfen.
 
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Upps, war wohl recht spät an dem Abend, kein Wunder das mir das so bekannt vorkam, dachte du zitiertest jemand anderes :glgl: (Und deswegen liebe Kinder ist Alkohol böse :D)

Aufjedenfall war ich am Freitag in Solingen und hab mir ein paar Werksverkäufe angeguckt, darunter auch Burgvogel.
Was taugen die "Burgvogel Comfort-Line Santuko"-Messer?
Hab sie nur in rostfrei gesehen, und bin mir daher nicht sicher ob es Sie auch in C-Stahl gibt, war recht kurzfristig dort ebenso bei Zwilling.

Der Werkspreis des Santuko (20cm) lag bei 34€ wenn ich mich recht erinnere, allerdings auch nur Stainless, und wie teuer die Kohlenstoff-Variante ist, weiß ich nicht weil ich es recht eilig hatte und nur auf einen kurzen Sprung dort war....
Und ob ich nicht doch besser ein rostendes nehmen sollte, das Santoku mit dem ich rumgeschnippelt habe war auch rostend und bis auf eine leicht dunkle Färbung(angelaufen) war nix zu sehen, und das obwohl das Messer laut Aussage einer Freundin mehrere Jahre auf dem Buckel hat :S


P.S. falls die Frage aufkommt warum ich jetzt ein Schwenker zum Santoku mache statt dem europaischem Pendant, ich hab kürzlich mit einem Schnippel können, und mir gefällt es irgendwie deutlich besser von der Handhabung her, auch das man das geschnippelte einfach ganz locker auf dem Klingenrücken in die Pfanne/Topf befördern kann.
 
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Da ich ein Mora Küchenmesser hab kann ich sagen, was ich immer noch damit mache:

Alles in der Küche damit schneiden. Es gammelt nicht viel mit dem dreckigen Geschirr rum, denn da kriegt meine Frau anfälle, da hat sie Angst, dass es gleich auf den Knochen geht, wenn sie mal blöde reinlangt.
Es ist nämlich scharf. Ich habs ein Jahr lang nur mit Abziehleder aufgefrischt und konnt nach 10 Zügen immer wieder den Arm rasieren. Nun kams auch mal auf das Lansky-Teil, einfach eine tolle Idee für alle, die zu grobmotorisch sind, um einen Winkel halten zu können, nur die Standardversion und es dauert grade mal 30Min und es ist wieder schön scharf (ich hab die Klammer einmal umgesetzt).

Ich würds mit auf jeden Fall wieder kaufen! Nachwuchs hats noch keinen gekriegt, da es in der Größe extrem universell ist.

Einzige Grenzen: Große Wassermelonen, recht harte Melonen, Kürbis. Aber dafür hab ich mir aus einer Laune heraus mal ein FKMD Tactical Kukri gekauft. Das macht dann die Vorarbeiten.
 
Burgvogel macht gute solinger Ware. Die Comfort-Line unterscheidet sich von der Natura-Line nur durch den Griff, die Qualität ist die gleiche. Burgvogel fertigt ausschließlich in rostfreiem Stahl, mit Ausnahme des Natura Line Santokus, das es in Carbonstahl gibt.
 
" auch das man das geschnippelte einfach ganz locker auf dem Klingenrücken in die Pfanne/Topf befördern kann." Du meinst das Klingenblatt. Auf dem 2 bis 3mm dicken Rücken wäre das wohl ein Balanceakt, der einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte.

"falls die Frage aufkommt warum ich jetzt ein Schwenker zum Santoku" Mich wundert eher, dass du einen Schwenker zu rostenden Messern machst. Oben hast du das 1922 ja abgelehnt wegen rostendem Stahl. Aber gut. Wie Schwatvogel schon sagte ist das Burgvogel natura in Carbonstahl ganz ordentlich und im Werksverkauf, wenn du nochmal verbeikommst bestimmt ein Schnäppchen, der Normalpreis ist 65. Rostend sehr empfehlenswert sind wegen des Dünnschliffs die Herdermesser. Stadardsantoku 55, Lignum 3 95, K5 ca. 115.
 
Natürlich nicht den Klingenrücken da hast du vollkommen recht, hab da was durcheinander gebracht.
War etwas voreingenommen wegen der Pflege aber als ich das rostende Haiku-Santoku testen konntr (denke so hieß es) und es selbst nach einigen Jahren nur etwas abgedunkelt war bzw. angelaufen hab ich es wieder in Erwägung gezogen.


Ganz nebenbei kann ich Santokus ganz normal mit dem Lansky schärfen oder gibt's dann Probleme mit der klingengeometriesig oder ähnliches?
 
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