Verschraubtes Fixed / Klappmesser – Gibt es das schon?

painless potter

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Hallo Forum,

neulich kam mir diese merkwürdige Idee, und als ich sie einem namhaften Messermacher per mail schilderte, meinte er sich zu erinnern, so etwas hätte er schon mal gesehen und es gäbe sogar wohl ein Patent darauf.
Trotzdem ließ mich die Idee nicht los und ich hab heute Vormittag mal gebastelt. Nun ist es nicht meine Art, hier Halbfertiges vorzuzeigen, aber in diesem Falle wüsste ich halt gern, ob ich mir die weitere Mühe sparen kann oder sogar muss?
Die Grundidee ist, ein einfaches und günstiges Klappmesser zu entwerfen, das einen Mechanismus hat, der nicht verschleißt und unkaputtbar (furchtbares Wort) ist. Es soll natürlich nur eine Art Notfallmesser sein, nicht für den täglichen häufigen Gebrauch, sondern das man im Bedarfsfall schnell aktivieren kann und ansonsten sicher und gesetzeskonform im Handschuhfach, Handtasche oder sonstwo sogar absolut kindersicher verwahrt werden kann.

Was sagt ihr? Ich wäre sehr dankbar auch für Bilder oder links, sollte jemand so was schon mal gebaut haben!

Die Schlitzschraube fixiert die Klinge sicher in ausgeklapptem Zustand. Mit einer Münze oder ähnlichem (sogar mit einem Schraubendreher, allerdings niemals mit dem vom Schweizermesser, ganz wichtig!!!) lässt sich die Schraube lösen, das Messer einklappen und mit der Schraube wieder sichern. Ich fand die Idee irgenwie klasse, aber wahrscheinlich war ich nicht der Erste?:confused:

Viele Grüße

Painless
 

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AW: Verschraubtes Fixed / Klappmesser – Gibt es das schon?

:confused: Hmmm, sorry, irgendwie erschließt sich mir das Konzept nicht wirklich. Wo genau läge der Vorteil zu einem konventionellen Folder?
 
Viel einfacher, billiger, schneller herzustellen.

Das Messer soll auch gar nicht zu einem "richtigen" Folder (Linerlock, Backlock) konkurieren, sondern eher ein Survivalknife sein, was man in der Hosentasche hat und im Not/Bedarfsfall sich schnell zusammenschraubt.
Nicht jeder findet es ja so klasse, mit einem Messer am Gürtel herumzulaufen, dass man 23 Stunden und 55 Minuten am Tag gar nicht benutzt.
Trotzdem hat es durch die feste Verschraubung annähernd die Stabilität wie ein richtiges Fixed.

Aber eben alles "IMHO".

PP
 
Kenne ich so ähnlich nur von Teppichmessern... da hat man dann ein kleines Rad an der Feststellschraube...kann man dann von Hand fest- und losschrauben. Eine einfache Lösung wäre auch, die Achse normal + eine extra Sicherungsschraube (oder Stift) neben die Achse (wie die Zusatzsicherung beim ER RAO)
 
Doch, doch, das gibt es bereits. War glaube ich im 2. Drittel des letzten Jahres hier im Forum zu sehen.
 
Sorry, habe ich vergesen zu beschreiben:

Hier ist eine hinter der Schraube liegende verdeckte Achse eingebaut, um die die Klinge beim Einklappen rotiert. Da die Platinen 3mm dick sind, ist genug Platz für ein Sacklock gewesen.

@steffen:
Das hate ich befürchtet:mad: Hat jemand trotzdem mal den link?

Aber was sind Jahresdrittel??? Und in welcher Branche sind die den üblich? Ich kenne Halbjahre, Quartale, Dekaden, Jahrhunderte...aber Jahresdrittel?

PP
 
Mir ist ein ähnliches Patent von Bastide bekannt , war hier kürzlich noch auf der Hompage zu sehen, derzeit aber nicht ersichtlich (die Seite scheint in ein paar Bereichen gerade überarbeitet zu werden)

http://www.bastide-knives.com/index.html

Angepriesen war es hier bis vor noch wenigen Tagen noch als "eine der ältesten Verriegelungsarten überhaupt, die aber in der jetztigen Form von Bastide-Knives patentiert wurde".

Allerdings wurde bei dem gezeigten Messer die Verriegelung nicht über Schaube oder lösbare Klingenachse realisiert, sondern über einen zusätzlichen Pin (mit einer Art Kugel-Kopf) , der durch entsprechende Bohrungen durch Heft und 2 Bohrungen in der Klingenwurzel jeweils in geöffnetem oder geschlossenem Zustand das Messer fest verriegelt.

Zum Öffnen : Der Pin muss herausgezogen werden, dann geöffnet werden, und dann der Pin wieder eigesteckt werden (greift dann in eine der 2 Bohrungen in der Klingenwurzel).

Zum Schliessen : Der Pin muss herausgezogen werden, dann geschlossen werden, und dann der Pin wieder eigesteckt werden (greift dann in die andere der 2 Bohrungen in der Klingenwurzel).

Eigentlich liesse sich wohl recht einfach jedes Klappmesser mit oder ohne bereits vorhandener Verriegelung auf diese Weise nachrüsten, mit Bohrung im Heft (an geeigneter Position) + entsprechende Bohrungen durch die Klingenwurzen an den 2 Endpositionen ...

Freundliche Grüsse,
Serge


Anmerkung : Jahresdrittel = Trimester
 
Zusätzliche Anmerkung :

Ob nicht diese Patentierung von Bastide wohl auch der Grund sein dürfte, weshalb beim Extrema Ratio RAO (ist ja auch ein ähnliches Konzept) der Bolzen unterhalb der Klingenwurzel angebracht wurde ... anstelle durch die Klingenwurzel, was eigentlich sinnvoller erschienen wäre ?

Grüsse,
Serge
 
Ja, eine Supermethode um ein vermurkstes Messer mit zuviel Klingenspiel zu retten:D Einfach eine Schraube durchjagen!!!

Danke, Serge, ich hatte mir schon gedacht dass es keine bahnbrechende Erfindung ist. Ich finde die Idee trotzdem witzig und baue es mal fertig, um es im Gebrauch zu testen.
Wahrscheinlich nervt das Geschraube so, das es zum Gartenmesser erklärt wird, zum Triebeabschneiden oder so. Ist schließlich D2...

Danke bis hierher

PP
 
Ungemein praktisch oder sinnvoll empfinde ich diese "Verriegelungsart" ebenso nicht ...

Aber :
Bastide beschreibt seinen patentierten Lock eindeutig als "steckbaren Pin" , also nicht "verschraubt".

Verschraubt dürfte schon noch Patentfrei sein ... und bei einem Gewindestift mit Gegenverschraubung wäre es sogar eine feste Verriegelung, die nur 2-Händig nach Öffnen / Schliessen anzubringen wäre ...

(Ob dies dann aber als Zweihandmesser mit Verriegelung gesetzlich anerkannt würde : Schwer zu sagen, da es meiner Kenntnis nach noch keine Verriegelungen gibt, wofür zum Verriegeln 2 Hände erforderlich wären ...???)

Grüsse,
Serge
 
Na das soll mir ein Ordnungshüter mal vormachen, wie er EINHÄNDIG eine Schraube rausdreht aus einem Messer... oder habe ich dich falsch verstanden?
Und klar, praktisch ist was anderes, mich reizte hier der Gedanke, mal was zu bauen, was man sich selbst ausgedacht hat, nicht immer nur abgucken wie ich es sonst gewohnt bin. (Außerdem bin ich total scharf drauf, die Titanplatinen zu färben:haemisch:)

PP
 
Wenn man zum öffnen und fixieren der Klinge eine Schlitzschraube öffnen und schließen muss, solltest du an dem Messer aber gleich noch das Tool dazu mit anbringen. Sonst muss ich ja neben dem Messer noch einen 2. Gegenstand mitnehmen, um die Klinge öffnen zu können. Dann ist es aber kein Notfallmesser mehr, denn im Notfall habe ich gegebenenfalls gerade diesen 2. Gegenstand nicht bei mir oder finde ihn in der Hektik nicht.

Thorsten
 
Hallo Thorsten,

das ist ein sehr guter Gedanke! Ich habe vor, die Schlitzschrauben (ja ich weiß, ich habe mich schon als Torxfan hier mehrfach geoutet:p) so zu modifizieren, dass sie mit einem handelsüblichen 1-Cent-Stück herauszudrehen sind. Das kann man immer irgendwo eingesteckt haben, und ich muss keine komplizierte Vorrichtung anbringen.

Wie gesagt war der Grundgedanke, ein möglichst simples und einfach konstruiertes Messer zu entwerfen, das robust aber trotzdem einklappbar ist.

Viele Grüße

PP
 
lacht mich jetzt bitte nicht aus aber wie wärs wenn mann die Schrauben einfach durch Spinte ersetzt. Ich meine solche Spinte wie sie beim G 3 oder G36 ( Gewehr bei der Bundeswehr )verwendet werden um die eizelnen Bauteile zusammen zu halten. Die Spinte kann mann beim Notfall einfach rausdrücken. Wie gesagt nur eine Idee von mir, aber vieleicht auch eine gute!



Gruss brady
 
Hallo Thorsten,

das ist ein sehr guter Gedanke! Ich habe vor, die Schlitzschrauben (ja ich weiß, ich habe mich schon als Torxfan hier mehrfach geoutet:p) so zu modifizieren, dass sie mit einem handelsüblichen 1-Cent-Stück herauszudrehen sind. Das kann man immer irgendwo eingesteckt haben, und ich muss keine komplizierte Vorrichtung anbringen.

Nils,

dann fräs doch einfach eine Tasche in welche man das 1 Cent Stück stecken kann. Wenn das dann schön fest drin steckt, so dass man es nicht verlieren kann, ist es immer beim Messer. Und dann machst du keine Tasche für nen Cent, sondern für einen Einkaufswagen-Chip und schon ist es ein Multi-Tool.

Ich stelle mir jetzt mal den Notfall vor, ich bin im Auto eingeklemmt und habe nur dieses Messer dabei und muss den Gurt durchschneiden. Leider komme ich aber, weil ich ja eingeklemmt bin, nicht an meinen Cent oder meinen Chip heran und kann den Gurt nicht durchschneiden. Im Wagen bricht ein Feuer aus und schon bin ich verkokelt, weil ein klitzekleiner Cent nicht zugänglich war. Wär doch irgendwie schade.

Mal meine GEdanken dazu

Thorsten
 
Das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen.

Mach doch ein Lanyard an das Messer und am Abschluss des Lanyards flichst du einen durchbohrten Cent ein oder du nimmst, weil man das ja nicht darf, gleich eine Münze mit Loch.

Thorsten
 
lacht mich jetzt bitte nicht aus aber wie wärs wenn mann die Schrauben einfach durch Spinte ersetzt.
Warum darüber lachen ?
Die Idee ist tatsächlich nicht schlecht, das Problem ist nur, diese Splinte selbst anzufertigen, wenn sie so platzsparend und simpel, wie die von H&K sein sollten.
Ich habe sowas auch schon gemacht, und bin dabei über mehrere Sorten von Schnellverschluß gestolpert, auch die von H&K, Camlocks und auch SouthCo (aus der Luftfahrt), die alle nicht praktikabel waren, weil zu groß für ein Messer. Daraufhin habe ich dann einen eigenen Schnellverschluß "entwickelt".

edit @PP :
Ich würde bei dieser gewünschten Funktion in Richtung "Bithalter" mit Federdraht oder mit/ohne Sicherungsschieber nachdenken, also einen Rastfeder-Verschluß für den Stift
- weil es simpel ist,
- weil es recht klein gebaut werden kann,
- weil es evtl. auch ohne Werkzeuge oder Hilfsmittel zu öffnen ist.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
So etwas hatte ich mir schon beim Anblick des zeigefingerverriegelten Einklappmessers gedacht.
Prinzip Lego, die grauen Dinger zum klipsen hießen in meinem kindlichen Sprachgebrauch damals "Pimpen".

Gruß Michael
 
Luftauge: Ich hätte jetzt als erstes auch an sowas wie Deinen Mechanismus wie von Dir gedacht.

Die HK-Splinte kenn ich nicht. Wenn man sich das ganz geschraube sparen will, kann man aber doch einfach Bolzen verwenden und auf der einen Seite mit Sicherungssplinten (sowas hier: http://images.thomann.de/pics/prod/115975.jpg ) befestigen. Wenn die bündig an der Platine sitzen, dann hat man auch kein Klingenspiel und abscheren kann man die vermutlich auch nur, wenn man sich an den Griff hängt. Als Bolzen würde ich welche mit Kopf verwenden, die man bündig in der anderen Platine versenken kann.
Ergibt vermutlich keinen besonders handfreundlichen Griff, aber es soll ja auch nur 'n Notfallmesser werden.
 
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