Verständnisfrage zur Stabilität des Convex-Grind (Vergleich mit Sabre Grind)

MartinL89

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Guten Morgen,

ich mache gerade ein Messer und entscheide mich aktuell für den Anschliff. Ich bin dabei über einen scheinbaren Widerspruch gestolpert, den ihr vielleicht auflösen könnt. Ich habe an vielen Stellen gelesen, dass ein konvexer Anschliff stabiler sein soll, da im Vergleich zu einem Flachschliff mit Sekundärphase mehr Material hinter der Schneidkante ist. Zuerst erschien mir das auch nachvollziehbar, bis ich mir mal einen tatsächlichen Klingenquerschnitt gezeichnet habe und da sieht man, dass die Klinge zwar mit einem konvexen Anschliff in Richtung des Rückens dicker wird, jedoch erst nach ungefähr 2 - 3 mm. Und jetzt frage ich mich, was mir eine größere Stabilität im oberen Teil bringt, wenn der untere Teil dafür fragiler ist.

Ich habe mal ein Vergleichsbild von meinem geplanten Projekt gemacht:
(EDIT: Irgendwie funktioniert der Bildupload nicht, was mache ich falsch? Ich kann es später nochmal auf meinem eigenen Server versuchen.)
geometrie.jpg



Man sieht hier zunächst dreimal einen Sabre-Grind mit verschiedenen Materialstärken hinter der Schneidkante (0,3 mm, 0,4 mm und 0,5 mm). Der Anschliffwinkel der Sekundärphase beträgt 17° pro Seite. Daneben sieht man den konvexen Anschliff und rechts dann einmal eine Vergrößerung, wo alles übereinandergelegt ist. Man erkennt, dass der konvexe Anschliff zunächst dünner ist, als die Sekundärphase, also empfindlicher sein müsste, oder?

Oder geht es bei der Stabilität nur darum, dass man mit einem konvexen Anschliff bei gleicher Schärfe an der Schneidkante eher hebeln kann?

Viele Grüße
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin

Für welchen Zweck baust du den das Messer ?
Jeder Anschliff hat seine Vor und Nachteile.
Ein konvexer Anschliff hat die bessere Spaltwirkung ....gut für Batoning und co.
Außerdem lässt sich der im Feld mit einfachsten Mitteln schnell wieder auf Schärfe bringen .

Geht es um Stabilität , ist für mich ein sauberer V_Schliff mit dem passendem Winkel zum Einsatzzweck der beste Weg.
Für die Küche je nachdem 20-40 Grad , Outdoor / EDC ca 40-50 Grad

Schärfe hängt vom Stahl und deinen Schleifskills ab...

Bespiel

1. Ein stinknormales Güde Kochmesser...40 Grad Anschliff....juckt Holz kein bisschen

2. Ein konvex geschliffenes Bowie , aber die Schneidfase hat ein 45 Grad V-Schliff...damit kann man Holz dann auch spalten

3. Und Scharf ist relativ...mein Küchenbeil kann auch Tomaten...und hat einen 50Grad Winkel

IMG_1606.jpeg
IMG_1366.jpeg
IMG_1165.jpeg




kommt also drauf an...


Gruss

Micha
 
Vielen Dank für die Antwort, das ist mir schon bewusst, dass es nicht den einen perfekten Anschliff gibt, es geht mir nur um die Aussage, dass der konvexe Anschliff stabiler wäre, da eben mehr Material hinter der Schneidkante wäre. Das kann ich Anhand des Bildes (hab es neu hochgeladen im ersten Post) nicht nachvollziehen, da die ersten 2-3 mm der Klinge ja deutlich dünner sind, als bei einem flachen Anschliff mit Sekundärphase. Erst weiter oben wird es ja beim konvexen Anschliff dicker. Direkt hinter der Sekundärphase ist ja mehr Material beim flachen Anschliff.

Viele Grüße
Martin
 
Eine pauschale Aussage dazu ist nicht möglich. Wenn Du den konvexen Anschliff so auslegst, dass der Winkel an der Schneide der gleiche ist, wie bei Deinen anderen Darstellungen, dann ist konvex natürlich stabiler. Die Frage ist ja immer, auf welcher Höhe der Klinge Du den Referenzpunkt setzt, an dem die Klingen gleich dick sein sollen.
Auf Deinem Bild ist das dort, wo bei den Flachschliffen die Primärfase beginnt.
Auf Deinen Bildern hat das konvex geschliffene einen spitzeren Schneidenwinkel als die anderen Varianten und ist deshalb weniger robust.
 
Gebe @ebenezer da Recht, du vergleichst "ballig auf Null" wie es gerne hier beschrieben wird ohne gezielte Sekundärphase mit gleichem Winkel wie im Flachschliff bei 17° angegeben. Würdest du beim Flachschliff die Sekundärphase weg lassen wäre konvex stabiler, legst du einen 17° Winkel an den konvexen Schliff an wird es ebenfalls stabiler als flach ausgeführt, bei gleichem Winkel.
 
Ich glaube wenn ich das so lese, dann ist der konvexe Anschliff einfach auch deutlich weniger leicht zu definieren. Ich habe ihn bei mir so angelegt, dass er oben am Messerrücken einen knickfreien Übergang besitzt und dann entlang eines Kreisbogens auf Null läuft. In der Realität wird man es aber so genau wahrscheinlich eh nie hinbekommen und vielleicht dann wirklich unten mit 17° anfangen und einfach irgendwie zum Messerrücken hin abrunden. Vielleicht kommen die Aussagen daher.

Mein Messer soll ein wirklich kleiner Allrounder werden, also Klingenlänge ca. 7 cm. Das muss nichts richtig gut können, wenn wir ehrlich sind wird es die meiste Zeit rumliegen, ab und an mal nen Karton zerschneiden und auf Waldspaziergängen mit den Kindern Kleinigkeiten schnitzen. Ich denke daher, dass ich mich bei diesem Messer für den flachen Anschliff entscheiden werde, dürfte ein wenig besser schneiden und Holz spalten macht bei 7 cm Klingenlänge ja nun wirklich keinen Sinn.
 
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