Vertragsgestaltung Custom Messer

Richtig HankEr, aber er ersetzt in gar keinem Fall die von markus anton angesprochene Kommunikation. In gar keinem Fall!

Er hilft nur zu vermeiden, dass im allgemeinen blabla der eine etwas nicht so wichtig aufnimmt, wie der andere es gemeint hat. Er hilft, ersetzt aber nix.

Markus,

ich würde dir nie einen Auftrag geben haben (als Neuling) wenn du dich geweigert hättest meine schriftliche und zeichnerische Beschreibung meines Wunsches anzunehmen. Dabei würde ich nicht denken, dass du es nicht zum Besten meinst, aber bei mir war es nicht wichtig "ein" gutes Messer zu bekommen, sondern einen persönlichen Wunsch verwirklicht zu kriegen. Das heißt, die persönliche Note oder den Einflussbereich des Messermachers wollte ich klarstellen, ihn eingrenzen und ihm Raum geben. Das Stück sollte gleichzeitig so werden, wie ich wollte und, wie es technisch nötig ist. Das ganze eben schriftlich um Missverständnisse und "Fehlinterpretationen" zu vermeiden. Jürgen hat sich darauf eingelassen, wir haben gesprochen und gemailt und anschließend habe ich alles zu Papier gebracht und Auftrag genannt. Und? Es hat geklappt!
 
Etwas schriftlich zu fixieren bedeutet doch nicht, dass man einander nicht vertraut oder gar denkt der andere würde einen übers Ohr hauen. Nur sollte etwas nicht geklappt haben, so wiess jeder woran er ist und die Situation lässtt sich mittel Kommunikation schnell und freundlich lösen. Unfreundlich wird es miest erst dann wenn Dinge nicht klar waren, der eine siehts so der andere siehts anders.
Nicht nur, dass ich als Kunde das gerne schriftlich hätte, wäre ich Messermacher würde auch ich einen schriftlichen Vertrag, oder wie auch immer man es bezeichen mag, machen wollen ganz einfach desshalb, dass nicht nacher einer sagen kann, er habe dieses und jenes ja schon immer anders gewollt...
In meinen Augen bringt das Sicherheit für beide Sieten und hilft Schwierigkeiten leichter zu überwinden.
Im übrigen liesse sich auch eine Zeichnung dem Vertrag anfügen.
 
Wenn es das Wort "Vertrag" ist das einigen so sauer aufstößt, nennt es doch einfach "schriftliche Auftragserteilung/-betätigung".

Da sollte alles erwähnt werden was und wie es dem Kunden wichtig ist und sei es nur daß der Macher immer wieder mal draufguckt um zu prüfen ob er es richtig in Erinnerung hatte.

Wenn jemand immer nur ein Messer zur Zeit von Anfang bis zum Ende fix und fertig macht und in dieser Zeit sonst nix tut- ist es sicher kein Problem alle Spezifikationen und evtl. zwischenzeitlich aufgelaufenen Änderungen im Kopf zu behalten und zu verwirklichen.

Sobald aber mehrere Sachen parallel gearbeitet werden oder sich alles zeitlich in die Länge zieht ist es doch nur natürlich, wenn das eine oder andere Detail vergessen wird bzw. die Wichtigkeit die der Kunde einer Sache beimißt von Macher evtl. anders beurteilt wird.

Der langen Rede kurzer Sinn: Absprachen sind eine Sache, man diskutiert über vieles und am Ende meint ein jeder er hat es kapiert - aber nur wenn das Ergebnis schriftl. festgehalten wird haben beide Parteien die Möglichkeit das Ergebnis jederzeit schwarz auf weiß mit dem aktuellen Stand zu vergleichen.

Kein Mißtrauen, nur Kontrolle, Erinnerungshilfe, Spickzettel, nennt es wie ihr wollt.....
 
Ohne schriftliche Bestellung fange ich gar nicht an. Viele Leute fragen an, usw, aber die leute die eine Bestellung tätigen machen es schriftlich. Ich habe eine ganze Ordner von Betsellungen. manchmal zwischen Besstellung und Arbeitsbeginn vergehen Tage oder Wochen. Ich kann das alles nicht im Kopf behalten. Der eine will S90V der ander auf gar keinen Fall, usw. Wenn ich schriftliche Unterlagen habe, kann ich reichschauen und sehen was ich zu bauen habe. Dadurch wird's vermieden, dass eine Kunde am Ende eine Wartezeit ein Messerr bekommt mit Features er nicht wollte oder ohne Features die Ihm sehr wichtig war. *Rechtlich* in eine mein Anwalt macht dein Anwalt kalt Rederie, ist sowieso zu vergessen.
 
Ich sehs wie Kevin, auch von meiner Seite als Kunde. Ich bestelle ausschliesslich schriftlich mit möglichst detaillierter Spezifikation und schreib das in jeder Mail an den Messermacher nochmal komplett rein. Es ist mir auch wurscht, ob der micht fuer bescheuert hält, aber ich habe - ausserhalb D - schon oft genug die Erfahrung gemacht, das Messermacher ihre Bestellungen anscheinend Null organisieren und nach kurzer Zeit vergessen haben, was ich eigentlich wollte :irre: Da kann ich jetzt lange lamentieren, ob das denn angemessen ist oder nicht, es ist halt so. Also schreib ich alles lieber dreimal. Hat den Vorteil, dass ich bei falsch gebauten Messern einfach die mails als Kopie zurücksende. Das gibt dann weniger Diskussionen darueber, was der eine angeblich gesagt und der andere angeblich verstanden hat.

Gegen Messermacher, die total neben der Kappe stehen, hilft das natuerlich auch nicht. Das ist aber nicht nur bei Messermachern so.

Gruesse
Pitter
 
@Kevin
@pitter
wenn es sich um eine Auftragsarbeit handelt geht ohne schriftliche Bestätigung/Zeichnung gar nichts!!! Auftrag ist erteilt, wenn die Anzahlung auf dem Konto eingegangen ist. Das gilt für den Profi ebenso wie für den Hobbykünstler. Je genauer die Spezifikation desto weniger Missverständnisse!!!! Ich lasse mich, wenn Kundenzeichnungen vorliegen nicht auf den Millimeter festlegen, auch behalte ich mir vor meine eigenen Vorstellungen einzubringen falls ich während des baues feststelle: Das oder Dies würde mir besser gefallen oder der Linienführung des Messers zugute kommen.

@Markus Antonius: dir kann ich nicht folgen, tut mir leid, das ist Geschwätz! Wir wollen Profis sein, dann muss auch professionell ein Auftrag abgewickelt werden! Mit Artikulation hat das überhaupt nichts zu tun, sondern mit geltendem Recht und der Zufriedenheit des Kunden der für teures, gutes Geld das Bestmöglichste bekommen soll!

Im übrigen kann das jeder halten wie er denkt, aber wehe es kommt zu einem (Rechts)-Streit.
Gruß
Wolfgang
 
An Rechtsstreitigkeiten denke ich da erst einmal noch gar nicht, da ich der naiven Ansicht bin unter vernünftigen, erwachsenene Menschen läßt sich das auch ohne 12 Mio Paragraphen klären, aber je genauer und nachvollziehbarer etwas spezifiziert ist, desto besser läßt sich böses Blut oder auch nur ein unterschwelliges Gefühle vermeiden.
 
Original geschrieben von Wolfgang Dell

Im übrigen kann das jeder halten wie er denkt, aber wehe es kommt zu einem (Rechts)-Streit.

Da brauchen wir nedd lange reden, natuerlich haben Du und Kevin recht. Wer gewerblich tätig ist und Aufträge *nicht* schriftlich fixiert, handelt fahrlässig. Ich kenne auch keinen, der mehr als ein paar EUR im Geschäftsleben bewegt und sich nur auf mündliche Absprachen verlässt. Muss ja kein dreiseitiges Pamphlet sein.
Da muss drinstehen, was man will (genaue Spezifikation), wann das geliefert wird, wie geliefert wird, was das kostet und wann was bezahlt wird (mit Bestätigung Zahlungseingang bei Vorauskasse/Anzahlung). Wer das nicht möchte, dan halte ich als Kunden fuer einen unzuverlässigen und unproifessionellen Geschäftspartner, und da trage ich sicher kein Geld hin.

Das muss dann ja im dümmsten Fall kein Rechtsstriet werden. Einen Rechtsstreit finde ich wenig problematisch. Wenn ich offensichtlich beschissen werde, trappse ich zum Anwalt uns sehe das leidenschaftslos.
Viel schlimmer ists, wenn sich herausstellt, dass es Misverständnisse gab. Da hat man dann viel Geld verballert, muss sich aber auch selbst den Schuh anziehen, nicht klar und deutlich formuliert zu haben. Das finde ich viel nervender, weils (fuer beide Seiten) die Stimmung gegenüber jemanden kaputtmacht, mit dem man ja eigenlich nicht aneinandergerten will.

Alles Aufschreiben zwingt auch dazu, die eigenen Vorstellungen klar auf den Punkt zu bringen.

Gruesse
Pitter
 
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