Verwirklichung eines Traums....

Alibion

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...unter erschwerten Bedingungen!
Der Traum ist, Messer zu bauen, die erschwerten Bedingungen sind eine Stadtwohnung ohne Platz, nur ein 1,50-2m großer Balkon und eine handwerkliche Ausbildung die sich auf den Werkunterricht in der Schule von vor 20 Jahren beschränkt.

Auf den Balkon passen dann leider die gängigen Dinge wie ein großer Bandschleifer oder ein Standfuß für eine Bohrmaschine usw nicht hin. Jetzt die Frage, gibt es solche Dinge auch in klein? Für bohren usw denke ich z.B. an Dremel mit dem immensen Zubehör (hat damit jemand Erfahrung)? Ich sehe z.B. bei Amazon Bandschleifmaschinen von 80€ bis 2000€. Sind die für 80€ überhaupt dazu tauglich( http://www.amazon.de/Einhell-Stand-Band-Tellerschleifer-BT-US/dp/B001EX6QG4/ref=pd_sim_sbs_diy_22 )?

Es müsste halt alles mehr oder weniger klein, handlich und wegräumbar sein :hehe:

Was ich machen möchte ist zum Anfang evtl auf Flohmärkten alte Essbesteckteile kaufen und versuch, diese umzuarbeiten oder auch alten Messern neue Form und Aussehen zu geben. Wenn das klappt, dann auch evtl mal geeigneten Stahl kaufen und selbst Formen rausarbeiten.

Ich hab das bisher immer als von den Umständen her unmöglich gehalten aber der Titel dieses Buches hat mich doch hoffen lassen dass das auch im kleinen realisierbar ist?

http://www.amazon.de/Wayne-Goddards...m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_r=1NMPAK02NK748EEB2P2T

Vielen Dank an jeden der sich meine verrückte kleine Idee überhaupt schon mal durchliest und vielleicht sogar den einen oder anderen Tipp hinterlässt!

VLG

Martin
 
Hallo

aber der Titel dieses Buches hat mich doch hoffen lassen dass das auch im kleinen realisierbar ist?
Wayne-Goddards-50-Knife-Shop

In dem Buch geht es um günstige Lösungen, - nicht um kleine.

Sind die für 80€ überhaupt dazu tauglich......Einhell-Stand-Band-Tellerschleifer-BT-US?

Nein! Und der von dir Verlinkte taugt noch nicht einmal wirklich für das Bearbeiten von Griffen oder Scheiden.

Es müsste halt alles mehr oder weniger klein, handlich und wegräumbar sein

Du brauchst einen Schraubstock, eine Bohrmaschine mit Ständer und einen Satz anständige Feilen.
Das passt in einer kleinen Kiste auch unters Bett, macht wenig Krach und der Schmutz ist mit haushaltsmitteln in den Griff zu bekommen.

Damit schaffst du es bei genügend Talent und Durchhaltewillen auch in die Messermachergilde.

Bandschleifer (richtige!) machen nichts besser als Feilen, - sie sind nur schneller.
Und gerade die Schnelligkeit sorgt beim Anfänger für erhöhten Ausschuss.
Und überhaupt: Bandschleifer/Tellerschleifer und Wohnung sind Sachen die sich nicht wirklich vertragen. Es sei denn, deine zweite Leidenschaft ist das Staubsaugen.

Gruß
chamenos
 
...unter erschwerten Bedingungen!
Der Traum ist, Messer zu bauen, die erschwerten Bedingungen sind eine Stadtwohnung ohne Platz, nur ein 1,50-2 m großer Balkon und eine handwerkliche Ausbildung, die sich auf den Werkunterricht in der Schule von vor 20 Jahren beschränkt.....
So mit die schmuckvollsten und dekorativsten Klapp-Messer, die ich je gesehen habe, entstehen genau unter solchen Bedingungen bei Herrn Deist - einschließlich Einlegearbeiten und Scrimshaw in Elfenbein usw.

Warum also nicht?

Gruß

sanjuro
 
Also funktionieren tut es! Ich hatte vor nicht allzulanger Zeit den selben Traum, und ähnlich beschränkte Möglichkeiten! (Ein Schraubstock und eine Bohrmaschine waren schon vorhanden)

Das Argument mit dem schnellen und platzsparenden Wegräumen ist auch heute noch mein "grösstes" Problem...

Die wichtigsten Werkzeuge hat Dir ja Chamenos schon genannt. Ich habe auch so angefangen! Ein Bandschleifer rentiert sich erst,wenn nicht nur ein, sondern mehrere Messer entstehen sollen! Ich habe mir (bitte nicht hauen, lachen dürft ihr, aber mehr war bei meinem Budget nicht drinnen) den BTS 4000 von Güde gekauft, weil mir die Handarbeit nach und nach zu lange dauerte, aber habe damit auch schon die eine oder andere Klinge verschliffen!

Einen Dremel oder ähnliches halte ich übringes auch für sinnvoll, meiner hat vor zwei Monaten den Geist aufgegeben, und ich vermisse ihn schmerzlich!

Aber es funktioniert! Man kann auch mit sehr einfachen Mitteln Messer bauen!

PS wenn du schon mal auf nem Flohmarkt bist, würde ich mich
a) schon mal nach Feilen umschauen, die nicht komplett runter sind (die gibts meistens für einen, max 2 Euro)
b) nach interessanten Griffmaterialien suchen
und c) wenn du ein wirklich komplett selbergebautes Messer haben willst, nach HSS Metallsägeblättern suchen, da musst du nämlich nicht wärmebehandeln, und die Gefahr der Überhitzung der Schneide ist auch nur sehr gering! Nur die Bearbeitung könnte etwas schwerer sein! -> ein Punkt mehr für den Dremel

Und das Schleifen würde ich wirklich zum Großteil draussen machen! der Staub ist ekelhaft zu entfernen...

Edit: gerade noch eingefallen: ich verwende meinen Bandschleifer nur noch für Metall (auch wenn es ein Holzbearbeitungsgerät ist) mit Holz hab ich ihn einmal und NIE wieder hergenommen, auf die 5 Minuten Schliefen habe ich knapp 3 Stunden geputzt! Und, wenn du auf dem Balkon schleifen solltest, achte auf den Wind!
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, es gibt Leute die arbeiten unter solchen Bedingungen und liefern tolle Sachen ab. Und dann gibts noch die, die in riesigen Werkshallen alle erdenklichen Maschinen stehen haben und dort auch tolle Messer machen. Und dann gibts noch die dazwischen.

Allerdings, wenn ich mir meine Werkstatt nach 8 Wochen anschaue, ohne sie mal sauberzumachen, will ich nicht wissen, wie eine Wohnung im 3. Stock aussieht, wo in einem Zimmer ein Bandschleifer im Betrieb ist. Und die Balkonlösung wird die Nachbarn auf dem Nachbarbalkon auch nicht gerade glücklich machen.
Wenn es irgendwie geht, such dir einen Keller oder irgendwo ein Werkstatteckchen, viel Platz brauchst du nicht.

PP
 
Hallo, Martin,
die Umstände, die Du beschreibst, sollten überhaupt kein Hindernis sein, wenn Du Dir einen Traum verwirklichen willst. Auch ich wohne in einer Stadtwohnung im Zentrum einer Großstadt.

Meine Messer entstehen (nachdem ich an einem Gartentisch angefangen habe) an einem Schreibtisch von 120 x 60 cm. Einen Bandschleifer oder eine Ständerbohrmaschine habe ich nicht (hätte auch keinen Platz dafür).

Einen 80mmm-Schraubstock habe ich auf eine Buchenholzplatte geschraubt, die mit Schraubzwingen an der Schreibtischplatte befestigt ist. Dazu, ebenfalls mit Schraubzwingen fixiert, eine Holzplatte, die etwas nach vorn übersteht. Dort kann ich mit einer Spannhand und Holz- oder Lederzwischenlagen Klingen und Griffe zum Bearbeiten befestigen bzw. habe eine Auflage für Freihandarbeiten.

Der (nicht unwichtige) Rest sind vernünftige Raspeln und Feilen, Schleifleinen verschiedener Körnungen, Draht- und Feilenbürste, Stahlwolle, Stahlbandmaß und Reißnadel, Kleber und Banksteine ... An dieser Stelle wird Dir, hast Du einmal angefangen, mit Sicherheit noch eine ganze Menge mehr einfallen, Hilfsmittel, Vorrichtungen, die Du Dir selbst baust, Lederwerkzeuge, Poliermittel, Sägen usw. usf.

Klingenmaterial, als Präzisionsflachstahl , als Klingenrohling oder Fertigklinge, Griffmaterialien (Hölzer, Horn, Fiber, Buntmetalle etc.) gibt es in diversen Shops (rechte Spalte der Startseite des MF).

Dein komplettes Werkzeug/Zubehör kannst Du leicht verstauen. Mit stock removal kann man, wenn man will und die nötige Geduld aufbringt, durchaus schöne und brauchbare Messer, die keinen Vergleich scheuen müssen, herstellen. Daß Du die von Dir gefertigten Klingen "fremd" härten läßt, sei nur noch der Vollständigkeit wegen ergänzt.

(In der Anlage zwei Beispiele solcher unter diesen Umständen gefertigten Messer)
 

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Vielen Dank für die vielen Anregungen bisher!!
Das mit dem Bandschleifer dachte ich mir schon, dass der nich sooo gut ist^^
Bin auch nicht wirklich traurig wenns zunächst einmal ohne geht!
Das mit den Sägeblättern hab ich hier schon öfters mal gelesen. Heisst also soweit, das Metall ist schon gehärtet, daher aber auch übler zu bearbeiten und wenn ich was weicheres möchte muss ichs später härten (hab hier oder da mal das Wort "Grillsaison" gelesen was das anbelangt) oder härten lassen?
Ansonsten ist wohl dann für den Anfang wichtig ein stabiler Tisch mit Schraubstock. Das lässt sich ja ganz gut wegräumen. Nur vom bohren her bin ich nicht sicher ob so ein Dremel reicht um Löcher zb in einen Griff zu bekommen oder obs da doch einen Bohrmaschine sein muss.
Einen Ständer für so ein Dremel hab ich schon gesehen, das gibt es.

http://www.conrad.de/ce/de/product/829041/BOHRSTAeNDER-DREMEL-220/SHOP_AREA_17608

Da gibts sogar Minitrennscheiben für Metall^^

Am Samstag ist Flohmarkt, dann werd ich glaub ich mal wühlen gehen und danach den Baumarkt überfallen!!

VLG

Martin


Edit : Heiliger Bimbam Micha !! Sind das schöne Messer! Ich glaub wenn ich da mal hin komme höre ich nie wieder auf zu grinsen!!
 
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Hallo Martin
Mit genügend Enthusiasmus und einer verständnisvollen Frau/Freundin kann man auch in der Küche Berge versetzen.
Mangels großer Maschinen ist natürlich viel Handarbeit angesagt. Aber wer sagt denn, dass die Ergebnisse schlechter ausfallen müssen. Ein geschickter Handwerker mit Hirn und Herz und ein paar wenigen aber guten Werkzeugen schafft oft bessere Produkte als ein Knallkopp mit CNC Fräsen, Bandschleifern und Flott Ständer-Bohrmaschinen..... (das heißt jetzt nicht, dass die Leute mit guter Werkstatt alles Knallköppe sind, gell?
d025.gif
)

Das einzige was du nicht machen kannst ist schmieden und härten.
Dann machste eben Stockrmoval und gibst die Sachen zum härten weg.

Solltest du mal auf die Idee kommen, Klapper zu bauen, dann würde ich allerdings über die Anschaffung einer kleinen Drehbank nachdenken... die kann man ins Eck auf einen Küchentisch schrauben....

Wenn du Junggeselle bist......eine Küche ist auch nur eine Werkstatt:D
Und mal ehrlich....einen Messermacher stört es doch nicht wirklich, wenn etwas Holzschleifstaub in der Kaffeetasse schwimmt und neben Schöpflöffel, Dosenöffner und Gabeln ein paar Feilen in der Schublade liegen :p Das hat ja sogar Stil---FG--

P.S. Zum Bohren in Stahl taugt eine normale Handbohrmaschine oder ein guter Akkuschrauber. Brauchst halt den "lotrechten Blick"
 
Ich habe im Prinzip so angefangen, wie du es beschreibst.

Einen Rest Küchenarbeitsplatte aus dem Baumarkt auf den Schreibtisch gepackt (Schraubzwingen) und darauf gearbeitet.
Allerdings gleich mit Flachstahl (1.2379).
Mein erstes Werkzeug war: kleine Puk Handsäge, 2 Werkstattfeilen (halbrund, flach), etwas Schleifpapier.
Ich hatte keinen Schraubstock und keinen Bohrständer.
Die Löcher hab ich mit Augenmaß einigermaßen senkrecht hinbekommen. Dann den Rohling durch die Löcher an die Kante der Arbeitsplatte geschraubt und den Klingenschliff gefeilt. Die ersten 5 oder 6 Messer sind so entstanden.

Was ich heute anders machen würde: Gleich ne gute Bügelsäge und gute Blätter (Sandvik) kaufen und nicht mit 1.2379 anfangen, sondern 1.2842 oder so.
 
@derPeter : Du wirst es nicht glauben aber meine bessere Hälfte ist genauso verrückt wie ich^^ sozusagen duo infernale!!

@FlamingMoe : Bügelsäge und Handfeilen. Werd ich gleich auf die Einkaufsliste setzen!!
 
Mahlzeit.
Mir gings Anfangs genauso wie dir, einmal angefangen mit dem Messermachen wurde ohne Rücksicht auf Verluste weitergemacht, auf der Ecke meines Schreibtischs in meinem "Kinderzimmer" wie ein wilder mit der Feile am Stahl langgewetzt. Zugegebenermaßen war ich Anfangs ähnlich "naiv" wie du. Um es mal so zu sagen, eine Ständerbohrmaschine findest du schon irgendwie die du nutzen kannst. Aber.... einen Bandschleifer solltest du schon haben. Wie gesagt, meine ersten Messer habe ich auch von Hand gefeilt und es hat wirklich Stunden gedauert und der Anschliff war nicht mal besonders, wenn die Profis dir hier erzählen, wie schnell und einfach Feilen ist mit vernünftigen Feilen, das mag für sie stimmen, sie wissen wie und sind es womöglich aus der Ausbildung etc. gewöhnt, ich hingegen habe mir einen Wolf gefeilt und bin im nachhinein unglücklich über die Arbeit die ich hineingesteckt habe und dem im Vergleich zum Bandschleifer unzufriedenstellendem Ergebnis.
Ausser dem Bandschleifer brauchst du meines Wissens aber auch nicht viel mehr Werkzeug. Ein paar Feilen um schwierigere Konturstellen herauszuarbeiten und 2 Schraubzwingen (damit sparst du dir den Schraubstock und kannst überall arbeiten). Das wären dann so um die 250€ insgesamt (ich arbeite mit dem Metabo Bs 200 W), aber selbst mir als dauerpleite Student wars das wert.

Mfg

Edit: Ganz vergessen, der Bs wiegt ca. 15kg, den kannst du jederzeit rein und rausstellen auf dem Balkon. Ich denke die Staubbelästigung wird nicht sooo gross sein wenn du normalgrosse Klingen machen willst, der Bs ist aber zuweilen nicht besonders leise.....
 
Ahoi,

ich will eine Sache, die mich mal sehr beeindruckt hat, hier erwähnen :
ein Bekannter hat einen stabilen eintürigen alten Bauernvorratsschrank geerbt. Nachdem er ihn in seiner Wohnung aufgestellt hatte , lud er mich zu einer Besichtigung ein : Es war unglaublich, der Schrank beherbergte eine komplette Feinmechanikerwerkstatt mit allen Maschinen und herausziehbarer Werkplatte. Seine Vater hatte sich diese Werkstatt in seiner Wohnung mit viel Liebe und Einfallsreichtum eingerichtet, nachdem er in Rente gegangen war, den Beruf aber nicht ganz aufgeben wollte. Der Schrank war ca. 120 cm breit, 180 hoch und 50 tief. Ammeisten haben mich die Lösungen beeindruckt, wie er seine Maschinen heraus-, herunterklappbar, herausziehbar oder in passenden Fächern und Schubladen untergebracht hatte.

Ich habe das nur mal so als Idee erwähnt ....
(Falls eine Standortverwaltung der Bundeswehr in der Nähe ist - die verkaufen immer mal wieder stabile Spinde... )
 
Oh oh nicht so ganz leise meinst du.....schluck. Ob ich das Ding dann auf einem Balkon betreiben kann humm. Ich glaube ich werde mich eher mit der Feile begnügen müssen. Der Punkt ist ja auch, ich finde es absolut toll wie all die Leute hier Messer machen. Ich bin viel auf Mittelaltermärkten und auch dort sieht man diesbezüglich sehr viel was mit kleinsten Mitteln bewerkstelligt wird. Jedoch hab ich noch nie versucht ein Messer zu machen und auch seit mehr als 20 Jahren keine handwerkliche Tätigkeit mehr ausgeübt. (Schreibtischtäter^^^)
Ich bin nicht so verträumt und romantisch, dass in mir nicht auch der Gedanke schlummert, es evtl. einfach nicht zu können bzw daran zu scheitern. Einen Dreml kann ich auch für anderes benutzen, einige Feilen und Schleifzeug usw freuen sich evtl auch die vorhandenen Messer drüber, aber was mach ich mit nem Bandschleifer im "worst case". Daher hab ich entschlossen es soweit so einfach wie möglich zu halten, auch wenns schweiss kostet und weh tut. Wenn es dann trotzdem klappt, ich dabei bleibe und es halbwegs meinen Vorstellungen entspricht, dann kann ich immer noch "groß einsteigen".
Ich hab mittlerweile sehr viel gelesen in diesem Forum und schon viel dazu gelernt aber je mehr ich lese, desto mehr Fragen stellen sich mir. Vor allem weil es zu so vielen Themen so diverse Meinungen gibt wobei jeder die seine durchaus glaubhaft vertritt.

Dazu gehören z.B. :

- Die Mitte einer Klinge anreißen, Augenmaß oder irgendeine der angegebenen Konstruktionen. Heisst für mich ich schleife so lange Rohlinge zu Müll bis ichs raus hab oder ich hab ein System nach dem es meistens klappt auch wenn ich meinem Augenmaß nur "relativ" vertraue.

- Nieten für Griffe und die diversen Disskussionen darüber. Ich versteh nicht ganz warum man sie macht, wenn man den Griff sowieso verklebt. Von der Machart versteh ich das so, man bohrt Löcher durch Griffschalen und Rohling gleichermaßen, steckt ein Stück Metal rein dass auf beiden Seiten sagen wir 1mm übersteht und hämmert dann vorsichtig mit Gegendruck drauf sodass der Minibolzen kürzer aber dafür dicker wird und sich somit in dem Loch ... verklemmt. Dann sollte immer noch was überstehen damit man es mit der Griffbacke plan schleifen kann. Und das hält? Oder versteh ichs falsch?

- Hitze am Metall. Bei Schleifgeräten ist mir das klar aber wie ist das mit einer Feile? Wenn ich da mal bissle ins rotieren komme, muss ich auch aufpassen dass das Metal nicht heiss wird? Keine Ahnung ob man das mit einer Feile überhaupt bewerkstelligen kann von der Temperatur her^^

Naja ich entschuldige mich schon mal im Voraus für alle Anfängerbezeichnungen und bestimmt vorhandene dumme Fragen^^

VLG

Martin
 
Tja warum macht man "Nieten". In den meisten Fällen bzw. gefühlt in den meisten Fällen wird nicht genietet sondern nur verpint. So wie du beschrieben hast, Löcher durchs Metall, dann als Schablone benutzen und gleichermaßen durch das Griffholz bohren, Pins durchstecken und verkleben, nieten brauchst du eigentlich nicht. Die Pins sind eher dafür da vertikale Kräfte auf das Griffmaterial abzufangen, die dürften aber so gering sein, da reicht Kleben womöglich auch. Was soll ich sagen, Pins sehen einfach gut aus :D

Die Klingenmitte anreissen ist kein Problem, mal die Klinge schön an mit nem Stift, dann legst du den Rohling auf eine plane Unterlage und kratzt mit der Spitze eines Bohrers an der zukünftigen Schneide entlang, dann drehst du den Rohling um und machst das ganze nochmal, dann hast du 2 Linien an die du dich heranarbeiten kannst.

Mit der Feile kann das Werkstück schonmal was wärmer werden aber du wirst dir schon nix verbrennen :D

Mfg
 
Mit der Feile kann das Werkstück schonmal was wärmer werden aber du wirst dir schon nix verbrennen :D
So heftig, daß da 'was kaputt geht, solltest Du wohl kaum feilen können. Darüber hinaus findet die Erwärmung durch das Feilen vor der eigentlichen Wärmebehandlung statt, die eventuelle Spannungen korrigiert.
 
Literatur gibt es auch in Deutsch, z.B. von Pitter (mit wirklich guten farbigen Fotos ;) ) Integralmesser.

Blöde Frage im Unterforum Werkzeug, aber hast du schon mal für den Anfang über das Verwenden einer Fertigklinge nachgedacht?
Bezugsquellen: Claymore, Brisa, Nordisches Handwerk usw.
Dann reichen ein paar Feilen, etwas Schmirgel, Bohrmaschine und 2K-EP.
(Das Problem mit dem Härten entfällt komplett.)
 
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Klar hab ich auch schon daran gedacht, werde ich auch definitiv versuchen. Aber dann ist es nur irgendwie halb dein Messer. Weisst am liebsten würde ich schmieden von Anfang an aber das ist nun mal von den Gegebenheiten her nicht drin, also will ich sonst so viel machen wie nur geht. Aber versuchen werde ich das auf jeden Fall.
Ich finde z.B. die Sachen die der Herr Mast macht diesbezüglich unglaublich. Jemand der irgendwann mal sagt ...ich mach ein Messer... und man könnte es locker im Laden verkaufen sein Erstlingswerk.
Alle Achtung!!
 
So das erste kleinere Projekt ist am laufen. Habe auf Flohmarkt eine wunderschöne uralte Küchenklinge (G. Ballestroni, St. Jngbert) gefunden. Die hat so einen Handschmiede-Look. Die Griffe waren verfault. Habe diese entfernt und die Klinge über einige Tage mit Ballistol und Dremel gereinigt. Nun hab ich Holz bestellt und geh mir noch Uhu-Endfest-300 kaufen.
Die Vorgehensweise wäre nun alles säubern, löcher gemäß denen im Klingenrohling ins Holz bohren, Stifte durch und dann erstmal verkleben. Wenn alles ausgehärtet ist, Griffe zurechtfeilen und die Stifte durch Nieten ersetzten die "verhämmert" werden. Polieren fertig.

Richtig so? Sagt es mir wenn ich da was versaue bevors zu spät ist^^
 
Hoi Alibion,

du versaust garnichts ! - wenn du ruhig arbeitest !
Und lernen wirst du mit jedem Messer das du baust !

Falls du die Griffplatten nicht plan auf den Griff bekommst - ich habe mir angewöhnt zw. dem Griff und den Platten eine "dünne" Schicht Leder zu verkleben.
Sieht gut aus !
Behebt Unebenheiten !
Wird durch den Epoxi und das nachherige Tränken in Leinöl versiegelt.

VIEL Erfolg und Spass dabei,

R.
 
Die Vorgehensweise wäre nun alles säubern, löcher gemäß denen im Klingenrohling ins Holz bohren, Stifte durch und dann erstmal verkleben. Wenn alles ausgehärtet ist, Griffe zurechtfeilen und die Stifte durch Nieten ersetzten die "verhämmert" werden. Polieren fertig.

Richtig so? Sagt es mir wenn ich da was versaue bevors zu spät ist^^

Hallo Alibion,
Den ersten Teil würd ich unterschreiben.
"Stifte durch Nieten ersetzen" das versteh ich nicht.
Die Stifte sind verklebt und halten bombenfest, da braucht es keine zusätzlichen Nieten. Ich bohre die Löcher um ein, zwei Zehntel größer, dann hat auch der Kleber im Loch platz.
Willst du wegen der Optik die Stifte aufbohren, Nieten einsetzen und die dann festklopfen?

Grüße RoM
 
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