pebe
Premium Mitglied
- Beiträge
- 5.566
Victorinox Pioneer X by W3rktrieb - Kreuzritter in Titan
Endlich. Nach gefühlt 50 Jahren ist es soweit und ein Victorinox Vollmetaller zieht in die Burg. Und nicht nur irgendeines, sondern meine Lieblingsvariante - das Pioneer X.
Yup. Ich weiß. Kunststoffschalen sind das Original, sparen Gewicht, sind günstig. Und dann gibt‘s ja auch noch Alox. Hab‘ ich auch schon.
Aber. Ein Vic mit Titaniumschalen ist eben ein echtes Full Metal Jacket.
Doch. Der Reihe nach.
Ein Victorinox habe ich, seit ich denken kann. Zuerst nur die in den 1970zigern üblichen Werbegeschenke ohne Firlefanz, später irgendwann, als die Minis für den Schlüsselbund herauskamen, kaufte ich dann das Erste. Das war aber schon nach dem Studium.
Glaube, das hiess Manager oder Business oder ich hatte beide, nacheinander. Und klar. Damals nur Schlüsselbundformat, weil Schlüsselbund außerhäusig immer am Mann. Und zu dieser Zeit noch nicht Knife Nerd.
Jedenfalls. Es hatte eine Schere und eine Kugelschreibermiene. Weil ich diese Utensilien immer schon dabei haben wollte.
Diese Marotte ist übrigens geblieben.
Schere am Vic ist bei mir Pflicht und war und ist das meistgenutzte Tool. Anzug, Hemd, Krawatte. An dieser Uniform fanden sich immer wieder ein loser Faden oder etwas Lästiges zum entfernen und noch häufiger an Kleidung Dritter, vornehmlich weiblicher Gattung.
Einen Notfallstift zum Schreiben stets dabei zuhaben ebenso. Nummer notieren, Nachricht hinterlassen etc.
Irgendwann vor gut 25 Jahren stieg ich auf eine Brieftasche mit Kugelschreiber im Inneren um und kann seitdem auf den Ministift verzichten. Aktuell hängt ein Alox Minichamp am Schlüsselbund.
Auch legte ich mir irgendwann ein Swisstool ins Auto, sicherlich ebenso gut 20 Jahre her. An einen echten Einsatz kann ich mich allerdings nicht erinnern. Aber, es ist beruhigend zu wissen, dass es dort liegt - man kann nie wissen.
Dann hatte ich später auch mal ein größeres 111er besorgt. Darüber stolpern früher oder später vermutlich viele ebenso - ein großes Vic muss her. In Grün mit roten Schieber. Ist auch schon ewig her.
Aber.
Eine mobile Säge brauche ich faktisch nie und picknicktauglich war und ist auch mein Hartkopf, das beste aller Taschenmesser. Ihr wisst schon. Zusammen mit einem Fixed für mich die schönere Wanderausstattung.
Immerhin. Das 111er wird inzwischen seit über 15 Jahren von meiner Frau oft im Rucksack mitgeschleppt. Und tatsächlich dann und wann beim Wandern oder auf der Hunderunde von ihr benutzt.
Ein Cybertool und anderes in der Schublade gab es auch mal. Das lag jetzt eher daran, dass wir früher in der Firma viele Werbegeschenke ohne Aufdruck verteilten. Aus dieser Quelle stammt übrigens auch mein SwissTool.
Abseits des Schlüsselbundes führen klassische Vics bei mir also ein stiefmütterliches Leben. Warum?
Ganz einfach, weil ich meistens ein „richtiges“ Klappmesser dabei habe, also die Klinge eines Vic bis heute seltenst brauche. Wer nicht auf dutzende Taschenmesser zugreifen kann, wird das vermutlich anders handhaben.
Es bleibt aber klar festzuhalten:
Ein Victorinox, gleich welcher Art, findet seine Daseinsberechtigung im Leben Vieler - gerade auch nicht messeraffiner Nerds.
Und. Ganz besonders. Ich bin immer wieder fasziniert, wie man für so kleines Geld so viel gutes Werkzeug erhalten kann. Ganz klar, ein Victorinox hat Kultstatus.
Hier ist es nun.
Pioneer X in der geriffelten Titanium Old Cross Ausführung von W3rktrieb. Eine echte Schönheit.
93mm lang, 103g schwer, große Klinge 7cm, Schere, Kapselheber mit breitem Schlitzschrauber, Dosenöffner mit kleinem Schlitzschrauber und Ahle.
Diese Zusammenstellung gibt es ab Werk nur mit den geprägten Aluminium Schalen, Alox genannt. Und wiegt dann genau 94g. Gäbe es eine Kunstoffvariante, läge diese nach einschlägigem Vergleich vermutlich unter 80g.
Allein, es gibt sie nicht. Aber. VirgilWeight in allen Fällen.
Die Zusammenstellung der Werkzeuge ist eine Wissenschaft für sich. Besser gesagt, es gibt hier unzählige Meinungen und Vorlieben und daher gibt es von der einzelnen Klinge bis hin zum mobilen Werkzeugkasten so ziemlich alles.
Dennoch bleiben unerfüllte Wünsche übrig und man muss daher in der Regel mit einer Zusammenstellung ab Werk leben. Ich könnte am Pioneer X gut auf den Dosenöffner verzichten, ein Kreuzschlitzschrauber hingegen wäre für mich sinnvoller. Oder gleich nur 2 Federn. Messer, Schere, Ahle.
W3erktrieb hat einige prägnante Schalendesigns im Angebot. Lange Zeit war ich auf sogenannte Triangleschalen aus - ein besonders auffälliges Design, das mir immer noch gut gefällt und so ein Vic ziemlich unverwechselbar gestaltet.
Am Ende war es mal wieder mein Consigliere, der mich doch beim Old Cross geriffelt zuschlagen ließ. Ein echtes Vic trägt ein Kreuz - Dan the Man hinterlässt Spuren.
Eine weitere Besonderheit von W3erktrieb. Die Griffschalen werden geschraubt und nicht einfach aufgesteckt oder geklebt.
Yup. Braucht nicht jeder. Geht millionenfach auch ohne. Aber. Nur komplett zerlegt kann man sauber alles vollständig entfernen und auch alle Teile wieder aufarbeiten. Für mich spätestens bei einer wertigen Titanausführung meistens Pflicht.
Am liebsten hätte ich natürlich ein Vic im alten Bundeswehrformat, gleichmäßig ovale Form, Klinge mit 8,5cm und Schere statt Säge. Das Ganze mit geschraubtem Titan. Dafür würde ich bluten.
Bis dahin ist mein neues Vic der schönste Kompromiss, mit dem ich gut leben.
Es ist jetzt der neue Wächter der Filson Dollars, meinen unverhofften Glücksbringern, bei uns im Eingangsbereich. Wann immer bei Betreten oder Verlassen des Hauses mal eben Schneidwerkzeug benötigt wird, weiß ich wo ich hingreifen muss.
Euch allen ein schönes und sonniges Wochenende.
grüsse, pebe
Endlich. Nach gefühlt 50 Jahren ist es soweit und ein Victorinox Vollmetaller zieht in die Burg. Und nicht nur irgendeines, sondern meine Lieblingsvariante - das Pioneer X.
Yup. Ich weiß. Kunststoffschalen sind das Original, sparen Gewicht, sind günstig. Und dann gibt‘s ja auch noch Alox. Hab‘ ich auch schon.
Aber. Ein Vic mit Titaniumschalen ist eben ein echtes Full Metal Jacket.
Doch. Der Reihe nach.
Ein Victorinox habe ich, seit ich denken kann. Zuerst nur die in den 1970zigern üblichen Werbegeschenke ohne Firlefanz, später irgendwann, als die Minis für den Schlüsselbund herauskamen, kaufte ich dann das Erste. Das war aber schon nach dem Studium.
Glaube, das hiess Manager oder Business oder ich hatte beide, nacheinander. Und klar. Damals nur Schlüsselbundformat, weil Schlüsselbund außerhäusig immer am Mann. Und zu dieser Zeit noch nicht Knife Nerd.
Jedenfalls. Es hatte eine Schere und eine Kugelschreibermiene. Weil ich diese Utensilien immer schon dabei haben wollte.
Diese Marotte ist übrigens geblieben.
Schere am Vic ist bei mir Pflicht und war und ist das meistgenutzte Tool. Anzug, Hemd, Krawatte. An dieser Uniform fanden sich immer wieder ein loser Faden oder etwas Lästiges zum entfernen und noch häufiger an Kleidung Dritter, vornehmlich weiblicher Gattung.
Einen Notfallstift zum Schreiben stets dabei zuhaben ebenso. Nummer notieren, Nachricht hinterlassen etc.
Irgendwann vor gut 25 Jahren stieg ich auf eine Brieftasche mit Kugelschreiber im Inneren um und kann seitdem auf den Ministift verzichten. Aktuell hängt ein Alox Minichamp am Schlüsselbund.
Auch legte ich mir irgendwann ein Swisstool ins Auto, sicherlich ebenso gut 20 Jahre her. An einen echten Einsatz kann ich mich allerdings nicht erinnern. Aber, es ist beruhigend zu wissen, dass es dort liegt - man kann nie wissen.
Dann hatte ich später auch mal ein größeres 111er besorgt. Darüber stolpern früher oder später vermutlich viele ebenso - ein großes Vic muss her. In Grün mit roten Schieber. Ist auch schon ewig her.
Aber.
Eine mobile Säge brauche ich faktisch nie und picknicktauglich war und ist auch mein Hartkopf, das beste aller Taschenmesser. Ihr wisst schon. Zusammen mit einem Fixed für mich die schönere Wanderausstattung.
Immerhin. Das 111er wird inzwischen seit über 15 Jahren von meiner Frau oft im Rucksack mitgeschleppt. Und tatsächlich dann und wann beim Wandern oder auf der Hunderunde von ihr benutzt.
Ein Cybertool und anderes in der Schublade gab es auch mal. Das lag jetzt eher daran, dass wir früher in der Firma viele Werbegeschenke ohne Aufdruck verteilten. Aus dieser Quelle stammt übrigens auch mein SwissTool.
Abseits des Schlüsselbundes führen klassische Vics bei mir also ein stiefmütterliches Leben. Warum?
Ganz einfach, weil ich meistens ein „richtiges“ Klappmesser dabei habe, also die Klinge eines Vic bis heute seltenst brauche. Wer nicht auf dutzende Taschenmesser zugreifen kann, wird das vermutlich anders handhaben.
Es bleibt aber klar festzuhalten:
Ein Victorinox, gleich welcher Art, findet seine Daseinsberechtigung im Leben Vieler - gerade auch nicht messeraffiner Nerds.
Und. Ganz besonders. Ich bin immer wieder fasziniert, wie man für so kleines Geld so viel gutes Werkzeug erhalten kann. Ganz klar, ein Victorinox hat Kultstatus.
Hier ist es nun.
Pioneer X in der geriffelten Titanium Old Cross Ausführung von W3rktrieb. Eine echte Schönheit.
93mm lang, 103g schwer, große Klinge 7cm, Schere, Kapselheber mit breitem Schlitzschrauber, Dosenöffner mit kleinem Schlitzschrauber und Ahle.
Diese Zusammenstellung gibt es ab Werk nur mit den geprägten Aluminium Schalen, Alox genannt. Und wiegt dann genau 94g. Gäbe es eine Kunstoffvariante, läge diese nach einschlägigem Vergleich vermutlich unter 80g.
Allein, es gibt sie nicht. Aber. VirgilWeight in allen Fällen.
Die Zusammenstellung der Werkzeuge ist eine Wissenschaft für sich. Besser gesagt, es gibt hier unzählige Meinungen und Vorlieben und daher gibt es von der einzelnen Klinge bis hin zum mobilen Werkzeugkasten so ziemlich alles.
Dennoch bleiben unerfüllte Wünsche übrig und man muss daher in der Regel mit einer Zusammenstellung ab Werk leben. Ich könnte am Pioneer X gut auf den Dosenöffner verzichten, ein Kreuzschlitzschrauber hingegen wäre für mich sinnvoller. Oder gleich nur 2 Federn. Messer, Schere, Ahle.
W3erktrieb hat einige prägnante Schalendesigns im Angebot. Lange Zeit war ich auf sogenannte Triangleschalen aus - ein besonders auffälliges Design, das mir immer noch gut gefällt und so ein Vic ziemlich unverwechselbar gestaltet.
Am Ende war es mal wieder mein Consigliere, der mich doch beim Old Cross geriffelt zuschlagen ließ. Ein echtes Vic trägt ein Kreuz - Dan the Man hinterlässt Spuren.
Eine weitere Besonderheit von W3erktrieb. Die Griffschalen werden geschraubt und nicht einfach aufgesteckt oder geklebt.
Yup. Braucht nicht jeder. Geht millionenfach auch ohne. Aber. Nur komplett zerlegt kann man sauber alles vollständig entfernen und auch alle Teile wieder aufarbeiten. Für mich spätestens bei einer wertigen Titanausführung meistens Pflicht.
Am liebsten hätte ich natürlich ein Vic im alten Bundeswehrformat, gleichmäßig ovale Form, Klinge mit 8,5cm und Schere statt Säge. Das Ganze mit geschraubtem Titan. Dafür würde ich bluten.
Bis dahin ist mein neues Vic der schönste Kompromiss, mit dem ich gut leben.
Es ist jetzt der neue Wächter der Filson Dollars, meinen unverhofften Glücksbringern, bei uns im Eingangsbereich. Wann immer bei Betreten oder Verlassen des Hauses mal eben Schneidwerkzeug benötigt wird, weiß ich wo ich hingreifen muss.
Euch allen ein schönes und sonniges Wochenende.
grüsse, pebe
Zuletzt bearbeitet:
