Hallo, liebe Forum-Freunde (und –innen selbstverständlich, falls vorhanden)
und besonders die Umbau-Interessierten grüß ich!
Ich schnuppere schon einige Zeit in diesem Forum und möchte jetzt auch mal aktiv etwas beitragen, weil ich mich darüber gefreut habe, dass es einen Thread gibt, der sich mit echtem Umbau befasst. In der Vergangenheit hatte ich nicht so den Eindruck, dass das hier gewünscht, geduldet, erlaubt ? ist. Kann sich ja geändert haben.
Das Interesse und auch die Aktivitäten unter Schweizer-Messer-Liebhabern sind jedenfalls stark vorhanden. So auch bei mir und ich habe schon einiges gemacht und kann nur sagen, es macht Freude, es geht und man braucht keine Spezialkenntnisse und -werkzeuge. Mit Bastelfreude, etwas Geschick, Geduld und Üben klappt es; d.h. man sollte schon einige Messer auseinandernehmen, anschauen und wieder zusammensetzen, damit man kapiert , wo es drauf ankommt. Wenn man z.B. 2 verschiedene Vic.s dann so vor sich liegen hat, sieht man welche Aufgabe wie gelöst ist und die diversen Werkzeuge und Federn zusammenhängen.
Und man kann dann beurteilen, was bei einem individuellen Umbau geht oder nicht, was für andere Teile, Feder usw. man braucht. Beim Probieren, Kombiniere u. mehrmals Auseinander- u. Wiederzusammenbauen hat man ja den Vorteil, dass man nicht richtig vernieten muß, sondern die Stifte nur reinstecken braucht und alles wieder schnell gelöst ist.
Weil in einem der vorigen Beiträge die Frage nach dem Vernieten war, möchte ich kurz sagen wie ich das sehe und mache.
Wie wohl bekannt, kriegt man die verschiedenen Nieten plus zugehörige Ringe, Köpfe -oder wie immer man die Dinger nennt- nach freundlicher Anfrage von Vic. kostenlos zugeschickt.
Was bei weitem die beste Lösung ist, weil ja an einem Ende der Nietkopf schon fertig passend für den Ring ist, weil dann das Messer beim Vernieten der anderen Seite mit der Unterseite glatt und gerade auf diesen fertigen Köpfen aufliegt, weil der Ring das zu vernietende Material im richtigen Maße aufnimmt und gut hält, weil man dann die Griffschalen wieder wie orginal aufdrücken kann und weil es weniger u. einfacheres Arbeiten ist.
Es geht auch mit einfachem Vernieten von passenden Messingstiften, die man in allen Stärken in Bastelläden bekommt. Aber dann muß man eben 2x selber einen Nietkopf machen und später die Griffschalen aufkleben. Vom Verlöten halt ich nicht soviel, denn dabei kann man nicht durch dosiertes Schlagen den Zusammenhalte-Druck bestimmen. Schrauben – weiß ich nicht, kann sich evtl. lockern.
Konkret zum Vernieten mit den Vic.-Nieten: Die Unterseite sollte selbstverständlich auf einem Metall liegen. Dann schiebe ich rechts u. links seitlich etwas unter das Messer, was genau so dick ist wie die Nietköpfe herausstehn, ein Stück Hartplastik, ein dünnes Lineal, egal, irgendwas damit das Messer beim Schlagen gerade liegen bleibt und nicht auf den unteren Nietköpfen umeinand wackelt. Wenn man vor hat das öfters zu machen, sollte man sich so eine Art Schablone machen in passender Dicke, in die man die Löcher für die Nietköpfe bohrt. Ist eh das Beste weil nix wegrutschen kann beim Schlagen.
Oben auf der noch zu vernietenden Seite kürzt man die Stifte so, dass sie noch so um das Maß ihres Durchmesser über den Ring hinausschauen, also z.B. die 2,5 mm Niete sollte 2-2,5 mm überstehen. (beim Vernieten ohne die Ringe sollte es etwas mehr sein, weil man für den Rundkopf etwas mehr Material benötigt) Der gekürzte Stift sollte besser oben glatt und gerade sein; abgezwickte laufen spitz zu – gerade feilen, schleifen; sie kippen sonst eher und füllen den Ring nicht gleichmäßig = weniger Halt. Zusätzlich hilft, vor dem eigentlichen Nietschlagen mit einem nicht mehr scharfem Körner oder sonst einem Metall mit etwas abgerundeter Spitze - genau in der Mitte angesetzt - das Material schon etwas auseinander zu treiben. Dann das eigentliche Schlagen nicht direkt mit einem Hammer sondern mit einem Durchschlag oder Splinttreiber, der idealerweiser den Durchmesser des Rings innen hat.
Und nicht gleich die erste Niete total endfest schlagen, sondern alle erst etwas. Dann kann man das Messer beim richtigen Festschlagen immer wieder mal gut in die Hand nehmen, die Gängigkeit z.B. der Klinge prüfen und immer wieder mal dosiert Nachschlagen bis der Zusammenhalte-Druck passt und die Klinge noch leicht geht und doch alles stramm ist. Wäre nur eine Niete schon ganz fest und die anderen ganz locker, reagieren die Federn innen auch leicht anders beim Ausprobieren. Sollte es sich im späteren Gebrauch als zu leichtgängig zeigen – einfach noch nachschlagen. Ganz wenig zu fest geht auch – Öl und Alltagsgebrauch verbessern das schon.
Adieu, bis bald mal wieder!