Vörös&Pohl Extreme

pitter

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Mal wieder was für die Leute mit den kleinen Händen, das Vörös&Pohl Extreme.

Was ist das und warum steht das unter Serienmesser?

Das Extreme ist eine Prototype, eine Serienproduktion ist geplant. Zusammengetan haben sich für das Extreme zwei Leute. Robert Vörös, der einen neuen Verschluß entwickelt hat, und Dietmar Pohl, der um den Verschluß herum das Messer gebaut hat. Beim Extreme ging es darum, einen Verschluß und ein Messer zu bauen, das maximalen Kräften standhalten kann. Natürlich kann man das System auch verkleinern, und handlichere Messer damit bauen, aber zuerst brauchts einen Knall. Knallen tuts, vor allem wenn das Trumm auf den Boden fällt.

Die Specs lasse ich aussen vor, die werden erst in der Serie konkret. Das Sebenza als Größenvergleich sollte reichen :steirer: Ja, mir ist es vieeeeeeeel zu groß. Handlage ist aber einwandfrei. Auch bei der Bedienung gibt es keine Probleme. Ganz gemäß der aktuellen Gesetzeslage :) wird das Extreme mit zwei Händen geöffnet. Damit ist es legal zu führen. Na denn.

Aber jetzt zum wichtigstem, den Verschluß:

In der Ausführung beim Extreme verriegelt der Verschluß in vier Positionen, siehe die angehängten Bilder. Im Griff wird die Klinge gehalten, aber nicht verriegelt, so dass sie mit dem Daumenpin oder Flipper aus dem Griff in die erste Rast bewegt werden kann.

Über den großen Daumenknopf über der Klingeachse wird der Verschluß gelöst. So kann die Klinge natürlich direkt auch in die letzte Rast (Zustand offen) bewegt werden. Oder sie verriegelt im nächsten Rastpunkt, sobald man den Knopf loslässt.

Wie funktioniert das? In die Klinge wurden rund um die Achse Löcher gebohrt, in diesem Fall 8 Stück. In diesen Bohrungen liegen jeweils Bolzen. Verriegelt reichen die Bolzen unter Federdruck über die Klinge hinaus und greifen in entsprechende Aussparungen im Rahmen. Drückt man den Daumenknopf, werden die Bolzen in die Klinge geschoben. Der erste schlupft gerade in die Klinge hinein, der danebenliegende rutscht in den Rahmen. Die Bolzen können so aneinander vorbeilaufen, die Klinge lässt sich drehen. Das gleiche Prinzip, wie bei Schlössern.

Auf dem letzten Bild sieht man einen der Bolzen, der beim offenen Messer komplett innerhalb der Klinge liegt.

Verriegelt wird jeweils mit zwei gegenüberliegenden Bolzen. Bedienen lässt sich das ganze wunderbar. Die Zahl der Rastpositionen kann natürlich variiert werden. Ebenso die Dimensionierung. Beim Extreme hält der Verschluß eine Kraft von 8 Tonnen :D. Und das in jeder verriegelten Position.

Das satte Rattern, mit dem die Bolzen aneinander vorbeigleiten, ist das, was Mechanikfreunde hören wollen. Das Ganze jetzt noch ohne 8t Belastbarkeit in einem 3,5" Messer mit Titanschalen und Carbongriffen.

Ich bin auf die Serienversion gespannt. Infos dann hier im thread.

Pitter
 

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Danke für die Besprechung und die Fotos. :super:

Interessantes Messer.
Sind die Verriegelungspositionen eine Studie, oder gibt es dafür auch eine Anwendung?
Außer Klanggenuss und Spieltrieb natürlich.
Zum vierten Bild fällt mir Bumerang ein. :D

Gruß,
Steffen
 
Sind die Verriegelungspositionen eine Studie, oder gibt es dafür auch eine Anwendung?

Naja, grundsätzlich gibts da schon Anwendungen, gibt ja genug Messer, deren Klinge nicht in einer Linie mit dem Griff ist, Hackmesser, Gurkhas. Man muss das auch nicht so extrem machen, je nach Konstruktion könnte man ja die Klinge auch auf 180° und kurz vorher arretieren. Gibt ja Leute, die mögen so eine Handhaltung.

Aber bei dem Messer ists halt einfach ein Feature. So wie 4mm Liner und 12mm Achsen.

Sehe gerade, da fehlt eine Position. Auf 135° verriegelt die Klinge auch.

@Hasenfuss. Nene, das ist ein ganz normales Sebenza

Pitter
 
Diese Klingenform... Erst der Tanto-Tick, dann der Recurve-Rappel, jetzt beides zusammen...

Aber mal im ernst: Wird es dieses (ineressante) Messer evtl. mit verschiedenen Klingenformen geben? Oder ist die gezeigte der Weisheit letzter Schluss?

mfg, stubenhocker
 
Ein interessanter Mechanismus, danke für das Vorstellen!

Ich lasse jetzt die gültige Gesetzeslage zum Führen von Einhändern außer acht, der Besitz ist ja erlaubt.

Wenn ich das richtig verstanden habe, könnte man die Konstruktion so abändern, daß man das Messer einhändig öffnen kann?
 
Aber mal im ernst: Wird es dieses (ineressante) Messer evtl. mit verschiedenen Klingenformen geben? Oder ist die gezeigte der Weisheit letzter Schluss?

Das ist, wie oben geschrieben eine Prototype. Was mit dem Verschluss noch alles angeboten wird - man wird sehen.

@JB1964: Hmmm - Du musst ja gleichzeitig die Bolzen reindrücken und die Klinge öffnen. Klappt :steirer: , der Daumenknopf müsste auf die andere Seite. Habs mal mit der linken Hand probiert. Nur ist das Messer dafür zu gross, mein Daumen reicht nicht für den Radius des Daumenpins.

Grüße
Pittr
 
Ein interessantes Messer. Das Design finde ich allerdings gelinde gesagt ........ diskussionswürdig. Wie Pitter schon sagt, das Ganze als kleines Messer mit "alltagstauglichem" Aussehen wäre prima.

Allerdings, wenn's auch in der auf Foto Nr. 3 zu sehenden 90°-Position arretiert, dann könnte es nach geltendem Recht illegal (verbotener Gegenstand, Faustmesser) sein.

Die Idee des Verschlusses ist auch nicht so wirklich neu. Ray Appleton hat schon vor 15 Jahren oder so mit einem Messer, dessen Klinge in 12 Positionen arretiert und dessen Arretierung ebenfalls mit einem auf der Achse sitzenden, großen "Knopf" gelöst wird, die Vorgabe dazu geliefert. Siehe hier:

http://www.greatlakescustomknives.com/Makers/Appleton_Ray/12_Position_Folder.htm

Achim
 
Zuletzt bearbeitet:
Allerdings, wenn's auch in der auf Foto Nr. 3 zu sehenden 90°-Position arretiert, dann könnte es nach geltendem Recht illegal (verbotener Gegenstand, Faustmesser) sein.

Als Faustmesser werden in der Anlage 2 zum Waffengesetz Punkt 1.4.2 nur feststehende Messer definiert (und keine Klappmesser).
 
Das BKA hat hinsichtlich einer klappbaren im 90 Grand Winkel feststellbaren Klinge die Verbotseigenschaft bestätigt. Also wäre es verboten.
LINK
 
Die Idee des Verschlusses ist auch nicht so wirklich neu. Ray Appleton hat schon vor 15 Jahren oder so mit einem Messer, dessen Klinge in 12 Positionen arretiert und dessen Arretierung ebenfalls mit einem auf der Achse sitzenden, großen "Knopf" gelöst wird, die Vorgabe dazu geliefert.

Die Idee, eine Klinge 180° zum Griff zu verriegeln ist auch nicht wirklich neu. Ist eben nur die Frage, wies gemacht wird ;) Ich ackere gerade Patentschriften durch. Die Lösung mit den in der Klinge liegenden Bolzen habe ich bisher nicht gefunden, auch nichts ähnliches. Heisst aber nix, nicht alles ist patentiert und ich hab nur ein paar hundert, aber nicht alle Patentschriften gelesen :)

BTW, ich habe auch versucht Appleton zu kontaktieren, hat da jemand einen funktionierenden Kontakt?

Servus
Pitter
 
Das BKA hat hinsichtlich einer klappbaren im 90 Grand Winkel feststellbaren Klinge die Verbotseigenschaft bestätigt. Also wäre es verboten.

Moin zusammen,
Abschließendes könnte natürlich auch in diesem Falle nur das BKA sagen...

Für mich unterscheiden sich das Messer aus dem Link und das Extreme doch erheblich, denn wie ein Faustmesser sieht es auch in der 90°-Stellung nicht aus.

Ansonsten: Interessantes Messer. In einer hosentaschenfreundlichen Größe und mit einer anderen Klingenform... :super:

Bis denne
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Das BKA hat hinsichtlich einer klappbaren im 90 Grand Winkel feststellbaren Klinge die Verbotseigenschaft bestätigt. Also wäre es verboten.
LINK

Lies nochmal. Das Extreme lässt sich mit einer um 90° herausgeklappten Klinge ganz sicher nicht wie ein verbotenes Faustmesser einsetzen oder verwenden. Auch von "bestimmungsgemäß" kann im Gegensatz zu dem im BKA Entscheid abgebildeten Messer beim Extreme keine Rede sein.

Pitter
 
Gibt es bereits Neuigkeiten zur seriellen Produktion (evtl. Änderungen am Prototyp, Datum der Markteinführung, Preisvorstellung, geplante Materialien)?

Bin stark interessiert an dem Messer und kann den Serienstart kaum abwarten ! :hehe:
 
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