Vollintegral, Fragen zum Fräsen der Klinge

Birch

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Servus Zusammen ;D

Ich habe mir ein Stück 1.2379 (D2) mit einer Stärke von 15,5mm besorgt und habe vor, mir daraus ein Vollintegralmesser herzustellen.
Die Möglichkeit zum fräsen habe ich, das ist das kleinere Problem.

Ich habe vor die Klinge auf 4,5mm Stärke zu fräsen, mit einem Schaftfräser mit einem Durchmesser um die 15mm um einen runden Übergang zwischen Klinge und Knebel zu Erhalten. Außerdem würde ich es gerne so hinrichten, dass ich die Klinge durch das fräsen gleich Konisch bekomme, um praktisch so wenig wie möglich am Bandschleifer machen zu müssen. Also das die Klingenspiegel durch das Fräsen schon grob fertig sind.

Hier ein Beispiel:

http://www.pumahunter.de/page2.php?view=preview&category=2&image=316

Das fräsen des Griffes Stellt in meinen Augen kein großes Problem dar.

Mein einziges Problem Stellt die Klinge dar und da komme ich jetzt auch auf meine Frage.

Ich habe mir eine Klingenlänge von ca 9,5 cm Vorgestellt.

Wenn ich das mit einem Schaftfräser mache den ich auf meinen gewünschten Winkel meiner Klingenspiegel einstelle, kann ich doch die Klinge nicht einfach 9,5cm aus dem Maschinenschraubstock herausschauen lassen oder? Da drückts mir doch die Klinge zur seite weg..

Hat jemand evtl erfahrungen beim Fräsen der Klinge?

Ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt :irre:

evtl folgen noch ein paar Zeichnungen oder Skizzen

Bis hierher schon mal danke,

Gruß Birch
 
AW: Vollintegral, Fragen zum fräsen der Klinge

Hier noch eine Primitive Skizze des Fräsvorganges..
Also spannen am späteren Griff und entlangfräsen an der seitlich aus dem Maschinenschraubstock herausstehende Klinge..

7346924_152409419.jpg
 
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Fräst Du konventionell oder mit CNC ?
Wenn konventionell, fiele mir als erstes ein stufenweises, bzw. ein Fräsen mit Reststegen in voller Materialstärke (zum Einspannen laut deiner Skizze) ein, die zuletzt abgeschliffen oder ebenfalls weggefräst werden. Also das, was für Parierstück und Knauf im Griffbereich stehen bleibt, bleibt auch provisorisch im Klingenbereich stehen. Es geht wohl um das Federn und Rattern, wenn der spätere Klingenbereich allmählich dünner wird.

Die obere Klingenhälfte mit dem Rücken ließe sich nach dem Umspannen durchgehend winklig fräsen. Den unteren vorden Bereich müsste man zum Spannen stehenlassen, dabei wäre auch die gesamte geplante Klingenlänge fast verlustfrei im Winkel machbar. Komplett ohne Rattern oder Durchbiegen wird das ohne spezielle Spanntechnik kaum machbar sein. Ich habe sowas mal konventionell mit Messerkopf und flacher Aufspannung ohne Unterstützung an 12mm dickem 1.2436 versucht, das Resultat war nicht sehr berauschend.

edit:
Ein mittiger Reststeg an der Spitze würde evtl. ausreichen, so kannst Du den Rohling von der Schneide als auch vom Rücken her winklig vorarbeiten, wäre vllt. sogar besser, als nur schneidenseitig etwas stehen zu lassen. Ist dann etwas mehr Aufwand zum Umspannen, da ja auch neu ausgerichtet werden muss.

Gruß Andreas
 
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AW: Vollintegral, Fragen zum fräsen der Klinge

Wie wäre es damit, einfach schrittweise von der Klingenspitze in Richtung Griff zu arbeiten? Immer wieder ein kurzes Stück unbearbeiteten Stahl aus dem Schraubstock rausschauen lassen, dann in die Form bringen, wieder ein kleines Stück rausschauen lassen, wieder bearbeiten etc. Ist zwar aufwendig, aber sollte funktionieren.
 
AW: Vollintegral, Fragen zum fräsen der Klinge

Zuerst mal brauchst du einen Winkelschraubstock. Fräsmaschinen mit schwenkbaren Fräsköpfen sind viel zu labil.

Dann fräst du zuerst die eigentliche Klinge aus dem vollen Material, so hoch, wie der Klingenspiegel werden soll. Dazu spannst du das Ausgangsstück direkt in den Schraubstock ein, so dass dein Stahlrohling z.B. 20mm tief zwischen den Backen des Schraubstocks sitzt und das restliche Stück nach oben über die Backen hinaussteht. Dann am Schraubstock den geplanten Winkel einstellen und eine Seite auf gewünschter Länge, hier 9,5cm fräsen. Den eingestellten Winkel beibehalten und das Werkstück umspannen - andere Seite fräsen.
Jetzt hast du die Klinge grob vorgefräst und kannst an dem Rohling den Rücken der Klinge fräsen.
 
AW: Vollintegral, Fragen zum fräsen der Klinge

Erstmal danke für eure tipps..

Wie wäre es damit, einfach schrittweise von der Klingenspitze in Richtung Griff zu arbeiten? Immer wieder ein kurzes Stück unbearbeiteten Stahl aus dem Schraubstock rausschauen lassen, dann in die Form bringen, wieder ein kleines Stück rausschauen lassen, wieder bearbeiten etc. Ist zwar aufwendig, aber sollte funktionieren.

Wäre mit sicherheit eine option.. man sieht mit sicherheit später die einzelen stufen.. aber das wäre ja nich tragisch da ich ja nen Banschleifer zur verfügung habe.. Aber ich schätze da wird es schwer die spätere Klingenlänge beidseitig sauber zu erwischen..

Zuerst mal brauchst du einen Winkelschraubstock. Fräsmaschinen mit schwenkbaren Fräsköpfen sind viel zu labil.

Wieso denn? ich würde schon den Kopf drehen.. wieso sollte das zu labil sein? Ich hatte da bisher keine Probleme..



Fräst Du konventionell oder mit CNC ?

Konventionell
 
AW: Vollintegral, Fragen zum fräsen der Klinge

Hallo,

Die erste Seite sollte kein Problem sein, denn da hast du ja noch genug tragende Materialstärke (theoretisch 11mm), um die Klinge abzustützen. In einer letzten Zustellung halt nochmal fein drüberschlichten.
Für die zweite Seite würde ich dann ein Stahlstück mitspannen (ähnlich Parallelunerlage), auf das im Bereich der Klingenspitze ein kleiner Block angeschweißt wurde, der die Dicke und Schräge hat, um die Klinge von der ersten Seite her an der Spitze abzustützen.
Damit ist die Klinge dann abgestützt und man kann auch die zweite Seite schön durchfräsen.

LG, Oliver
 
AW: Vollintegral, Fragen zum fräsen der Klinge

Vielleicht hilft dir das etwas weiter, das Thema gab es nämlich hier im Messerforum schon.

http://www.messerforum.net/showthread.php?41083-Fr%E4sen-der-Klingenschr%E4ge

Allerdings ist es ohne CNC-Mill eine "unwarscheinliche" Arbeit das sauber hinzubekommen.

Habe ich schon gehsehen aber sieht irgendwie kriminell aus :D uns wurde immer eingetrichtert man braucht mindestens so viel Spannfläche wie Bearbeitungsfläche.. das ist hier nicht gegeben.. und bei dieser methode denke ich auch das es vibrieren und rattern wird.. und außerdem handelt es sie in diesem Thread um 2,5mm Material und bei mir um 15mm..
 
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AW: Vollintegral, Fragen zum fräsen der Klinge

hallo,
ich hab mir mein erstes messer marke eigenbau ebenfalls auf diesem wege gemacht.ich hatte es damals auf einer streckengesteuerten bettfräse bearbeitet.eigentlich genau wie du es vorhast....mit kopf schwenken und nem geraden maschinenschraubstock.was hald blöd an der ganzen sache war, dass wenn du die klingenlänge komplett aus dem schraubstock schauen lässt und dann bearbeitest gibts fette rattermarken, die sich nur durch feilen wieder entfernen lassen.ist aber kein großer aufwand!!!ich hab dann nachträglich den griff am banschleifer herausgearbeitet, weil ich eine plane auflagefläche zum spannen wollte.da deins ja ein vollintegral werden soll würde ich das evtl auch so machen, weil wenn was schief gehen sollte hast du viel arbeit umsonst geleistet und den griff kannst du auch nach der klinge noch fräsen, so wie ich mir das vorstellen kann.:confused:...ähm ja genau...:p
der link mit den photos ist sehr zu empfehlen bei so einer aktion!!!

ich glaube dass dein vorhaben mit all den wertvollen tipps meiner vorredner der absolute hammer wird.
viele wege führen nach rom...
bin gespannt auf das fertige messer....

gruß aus der oberpfalz
 
AW: Vollintegral, Fragen zum fräsen der Klinge

Habe ich schon gehsehen aber sieht irgendwie kriminell aus :D uns wurde immer eingetrichtert man braucht mindestens so viel Spannfläche wie Bearbeitungsfläche.. das ist hier nicht gegeben.. und bei dieser methode denke ich auch das es vibrieren und rattern wird.. und außerdem handelt es sie in diesem Thread um 2,5mm Material und bei mir um 15mm..

Ihr habt Recht direkt vergleichen kann man dies so nicht, mit dem was ihr vorhabt. Sollte auch nur zur weiteren Ideenfindung beitragen.

Bei einem Vollintegral fräse ich immer zuerst ein Seite ohne Schraubstock direkt auf dem Tisch und lege dann aus Parallelunterlagen gefräste Stücke zum spannen unter.

Der einzigste Nachteil ist das ich einmal pro Seite umspannen muss, lasse aber die Verjüngung der klingenspitze weg - die mach ich am Schleifer. dies ist aber kein großer Aufwand mehr.

Wenn ihr keinen Messerkopf habt könnte man auch einen größeren Schaftfräser nehmen um die Schräge mit einem mal durchziehen zu können.

Na gut selbst ausprobieren ist oft das Beste, vielleicht könnt ihr ja an einem Probestück die günstigste Möglichkeit finden.

Grüße knifefaan
 
AW: Vollintegral, Fragen zum fräsen der Klinge

... kann ich doch die Klinge nicht einfach 9,5cm aus dem Maschinenschraubstock herausschauen lassen oder? Da drückts mir doch die Klinge zur seite weg..
und was ist wenn du zusammen mit der Klinge ein Formrohr (auf der der Fräse gegenüberliegenden Seite) einspannst an dem die Klinge "aufliegt"?

-ups, wurde schon erwähnt, hab ich überlesen...-
 
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AW: Vollintegral, Fragen zum fräsen der Klinge

Soo.. ich hab mir eure Vorschläge mit dem Parallel gespannten Material nochmal durch den Kopf gehen lassen und hier einmal in Bildform dargestellt.. Ich entschuldige die "Primitivheit" der Grafiken.. aber ich denke man erkennt was es darstellen soll :D:D

7346924_152409427.jpg


Hier noch mit anderer Ansicht..

7346924_152409421.jpg


Danke für eure Antworten und Inspirationen.. ich werde die Fortschritte in diesem oder als kleine Doku in einem anderen Tread posten..

Grüße Birch
 
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Hallo,

einige kleine Ergänzungen:

Ich fräse selbst gerne die Klingen meiner Klappmeser und benutze dort gar keine Abstützung, obwohl die Klingen dort auch nicht sooo viel kürzer sind. Im Gegenzug ist das Nacharbeiten mit Feile und Schleifer, besonders an der Spitze Pflicht.

Beim Fräsen der Klingespitze achte ich immer drauf, dass die Schnittrichtung des Fräsers vom Griff in Richtung Spitze zeigt. Ich habe Angst, dass sonst die recht labile, schwingende Spitze in einer Spannut des Fräsers fängt - der Rest ist denke ich klar..
Also genau umgekehrt zu dem ersten Bild im Post über mir- sofern die Spitze "unten" ist.

PS: Zu den Zeichnungen: Ich wäre froh, wenn jeder so zweckmäßige Zeichungen einstellen würde, das ist dem üblichen Microsoft-Paint-Krixi-Kraxi weit überlegen!

Viel Glück!

LG, Oliver
 
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