Abu
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Werte Messerfreunde,
an Minderwertigkeitskomplexen konnte Erich Hartkopf nicht gelitten haben. Im Gegenteil, wer seine Produkte mit der Marke "Teufelskerle" adelt, dürfte vor Selbstbewusstsein nur so gestrotzt haben. Und war sich der Aufmerksamkeit gewiss. Seit 1930 zierten die beiden stilisierten „Gehörnten“ die Messer der Manufaktur Hartkopf & Co., Solingen und haben sehr schnell auch bei mir verfangen. Die "Teufelskerle" sind Kern meiner Solinger Oldies, ich hab einen höllischen Faible für sie entwickelt. Immer mit wachsamen Augen auf der Suche, konnte ich so manches schöne oder ungewöhnliche Stück ergattern. Zeit also, sie hier mal vorzustellen.
Von "k" bis "k", klein bis klotzig, von "e" bis "e", einfach bis edel reicht mein Hartkopf-Sortiment. Und letztere sind bis heute mit ihrem Design und einer hervorragenden Qualität vor allem eines: teuflisch gut! Es musste dann wohl auch mit dem Teufel zugegangen sein, dass es trotzdem nicht für das Überleben dieser Manufaktur reichte.
Teilweise Aufklärung dieses typischen Solinger Manufakturdramas mit spezieller Erich-Hartkopf-Variante könnte evtl. "Der Spiegel" #22/1965 bieten. Ich fasse es mal zusammen: Erichs Kompagnon war schon in den Gründungsjahren unserer Republik Bundestagsabgeordneter der FDP - also mit Haupt- und Nebenjob. Erich Hartkopf hielt das für unvereinbar, wollte partout, dass der "Co." seinen Arbeitspflichten im vollen Umfang nachkäme, wollte Schadenersatz. Er klagte auf Teufel komm raus bis zum BGH, verlor auf ganzer Linie - erst Prozesse, dann Betrieb.
Welcher Teufel hatte ihn da nur geritten? Es braucht jedenfalls nicht viel Fantasie, dass seine Manufaktur diesen kostspieligen Nebenkriegsschauplatz kaum überleben konnte. Pikant: Während des kurzen „Tausendjährigen Reichs“ war er selbst intensiv ehrenamtlich tätig gewesen.
In drei Teufels Namen - nach rund vierzig Jahren war Schluss; 1968 übernahm die Fa. DOVO Manufaktur und Rechte, wenige Jahre später wurde auch das zu Grabe getragen - die Teufel waren ausgetrieben!
Geblieben sind viele, viele schöne und qualitativ hochwertige Messer. Ihre große Anzahl "unbenutzter" in meiner Sammlung zeigt mir, dass es auch vor Jahrzehnten schon reichlich ehrfürchtige Messerhüter statt -nutzer gegeben haben muss. Mich freut's!
Ich hoffe, Euch auch beim Betrachten (auf's Bildchen klicken, dann wird's ein Bild).
Herrenmesserchen
Design mit Schwung, "Ariadne" heißt das Modell für die Damentasche (meine Frau hat selbstverständlich ein Exemplar als Accessoire dabei)
Ariadne galt u.a. als Göttin der Fruchtbarkeit, die Recurve-Klinge eignet sich dagegen bestens, eine Frucht zu häuten.
Herrenspielzeug
Zwei jagdliche 6er-Multifuntkionsmesser, das große bringt es auf satte 19,5 cm Gesamtlänge mit geöffneter Hauptklinge.
Ich dosiere die Präsentation mal in zwei Happen, ich hab da noch ein paar ungewöhnliche Stücke in petto, Fortsetzung folgt.....
Mit schneidigem Gruß
Abu
an Minderwertigkeitskomplexen konnte Erich Hartkopf nicht gelitten haben. Im Gegenteil, wer seine Produkte mit der Marke "Teufelskerle" adelt, dürfte vor Selbstbewusstsein nur so gestrotzt haben. Und war sich der Aufmerksamkeit gewiss. Seit 1930 zierten die beiden stilisierten „Gehörnten“ die Messer der Manufaktur Hartkopf & Co., Solingen und haben sehr schnell auch bei mir verfangen. Die "Teufelskerle" sind Kern meiner Solinger Oldies, ich hab einen höllischen Faible für sie entwickelt. Immer mit wachsamen Augen auf der Suche, konnte ich so manches schöne oder ungewöhnliche Stück ergattern. Zeit also, sie hier mal vorzustellen.
Von "k" bis "k", klein bis klotzig, von "e" bis "e", einfach bis edel reicht mein Hartkopf-Sortiment. Und letztere sind bis heute mit ihrem Design und einer hervorragenden Qualität vor allem eines: teuflisch gut! Es musste dann wohl auch mit dem Teufel zugegangen sein, dass es trotzdem nicht für das Überleben dieser Manufaktur reichte.
Teilweise Aufklärung dieses typischen Solinger Manufakturdramas mit spezieller Erich-Hartkopf-Variante könnte evtl. "Der Spiegel" #22/1965 bieten. Ich fasse es mal zusammen: Erichs Kompagnon war schon in den Gründungsjahren unserer Republik Bundestagsabgeordneter der FDP - also mit Haupt- und Nebenjob. Erich Hartkopf hielt das für unvereinbar, wollte partout, dass der "Co." seinen Arbeitspflichten im vollen Umfang nachkäme, wollte Schadenersatz. Er klagte auf Teufel komm raus bis zum BGH, verlor auf ganzer Linie - erst Prozesse, dann Betrieb.
Welcher Teufel hatte ihn da nur geritten? Es braucht jedenfalls nicht viel Fantasie, dass seine Manufaktur diesen kostspieligen Nebenkriegsschauplatz kaum überleben konnte. Pikant: Während des kurzen „Tausendjährigen Reichs“ war er selbst intensiv ehrenamtlich tätig gewesen.
In drei Teufels Namen - nach rund vierzig Jahren war Schluss; 1968 übernahm die Fa. DOVO Manufaktur und Rechte, wenige Jahre später wurde auch das zu Grabe getragen - die Teufel waren ausgetrieben!
Geblieben sind viele, viele schöne und qualitativ hochwertige Messer. Ihre große Anzahl "unbenutzter" in meiner Sammlung zeigt mir, dass es auch vor Jahrzehnten schon reichlich ehrfürchtige Messerhüter statt -nutzer gegeben haben muss. Mich freut's!
Ich hoffe, Euch auch beim Betrachten (auf's Bildchen klicken, dann wird's ein Bild).
Herrenmesserchen
Design mit Schwung, "Ariadne" heißt das Modell für die Damentasche (meine Frau hat selbstverständlich ein Exemplar als Accessoire dabei)
Ariadne galt u.a. als Göttin der Fruchtbarkeit, die Recurve-Klinge eignet sich dagegen bestens, eine Frucht zu häuten.
Herrenspielzeug
Zwei jagdliche 6er-Multifuntkionsmesser, das große bringt es auf satte 19,5 cm Gesamtlänge mit geöffneter Hauptklinge.
Ich dosiere die Präsentation mal in zwei Happen, ich hab da noch ein paar ungewöhnliche Stücke in petto, Fortsetzung folgt.....
Mit schneidigem Gruß
Abu