Hallo!
Nachdem ich in früheren Zeiten schon einmal dieses Messer besaß, in einem benachbarten Strang daran erinnert wurde und es spontan wieder bestellte, möchte es nun hier kurz aus meiner Sicht gerne vorstellen.
Es ist aus der Kochmesserserie des spanischen Familienunternehmens http://www.pallaressolsona.com, die in der dritten Generation ihrer mittlerweile knapp einhundertjährigen Geschichte so Einiges rund um Haushalt/Küche/Landwirtschaft etc. traditionell in anteiliger Handarbeit herstellen. Es gibt verschiedenen Versionen/Größen, meines ist eins mit der bauchigeren Klinge in der "13cm"-Längenversion.
Erst einmal die nüchternen technischen Eckdaten:
- Materialien: Griff Buchsbaum, Zwinge Stahlblech verchromt, Klinge Carbonstahl CX65
- Gesamtlänge: 23,7cm (davon Griff 10,2cm, Klinge gesamt 13,5cm, davon ca. 12,5cm scharfe Schneide)
- Der runde Griff an der kräftigsten Stelle im Durchmesser: 22mm, zur Klinge hin verjüngt er sich bauchig/konisch, die Zwinge selbst hat dann einen Durchmesser von 14mm
- Gewicht: ca. 80gr (der Schwerpunkt liegt dabei vorn am Ende der Zwinge)
- Klingenhöhe max. 30mm, mit beidseitig balligem Anschliff auf null, Klingenrücken max. etwas über 2mm stark
Die nachfolgenden Bilder zeigen nicht den gelieferten Originalzustand (da kann man natürlich bei Bedarf einiges im Netz dazu finden), sondern das Messer nach Bearbeitungen, wie ich sie nach meiner Lust und Laune bzw. persönlichen Vorlieben dann vorgenommen habe.
Dazu aber später mehr.
Zum Originalzustand selbst, wie es bei mir ankam:
Griff OK, keine Macken oder gar Risse (nur sehr feine an den kleinen Astmaserungen), die Klinge ist in der offenen, runden Bohrung nicht ganz 100% gerade eingesetzt (sieht man aber nur beim genauen Hinsehen in der Verlängerung und hat auch für den Gebrauch keine weitere Relevanz), die Fixierung mit der Drahtstiftniete sitzt, da wackelt nix.
Am Klingenrücken/Kehl sind die Kanten noch recht scharf, allerdings keine Stanz-Grate oder so etwas. (Das wurde natürlich mit ein paar Schnipseln Schleifpapier in ein paar Minuten als Erstes beseitigt)
An der Oberseite stößt der Klingenrücken direkt und in der Höhe bündig an die Zwinge, unten dagegen ist zwischen Klinge und Zwinge ein kleiner Spalt von knapp 1mm. Ist hier einfach so. Basta.
Der werksseitige, ballige Grundschliff ist OK, gegens Licht sieht man leicht Unregelmäßigkeiten, halt manuelle Handarbeit. Die Werksschärfe ist ebenfalls schon so einigermaßen OK, aber da geht an diesem Stahl noch wesentlich mehr...
...Also alles Dinge, die zartbesaitete Gemüter eventuell nervlich nicht aushalten werden, und denen, die feinste, saubere Handwerkskunst in Vollendung erwarten, kann ich nur raten: Don´t drop the Button! ;-)
Aber vorab schon einmal die drei Punkte warum ich mich für dieses Messer begeistern kann:
- Die für mich in der Gesamtheit stimmige, elegante Linienführung.
Und dabei ist es eben kein neu von irgendeiner Marketing-Abteilung ausgedachtes Design-Lifestyleprodukt, sondern diese hat sich so über Jahrzehnte im Gebrauch von tausenden spanischen Küchen/Haushalten entwickelt und offenbar bewährt.
- Das Gefühl, wenn man es in die Hand nimmt. Es ist sofort wie beim altvertrauten Schraubenzieher aus Opas Werkzeugkiste und löst instinktiv dieses "OK, was gibt´s zu tun?"-Gefühl aus.
Es wirkt - auch gerade bei dieser Größe - wie eine natürlich Verlängerung der Hand. Dazu trägt sicherlich auch der neutrale Schwerpunkt und das nicht allzu geringe Gewicht bei.
- Drittens (aber das ist bisher nur eine Erinnerung aus dem früheren Besitz): Es funktioniert einfach gut. Die Schneide kann richtig behandelt sehr scharf werden, ist aber dabei umgekehrt nicht sonderlich empfindlich.
Und einfach das Format. Das ist sehr vielseitig. Die meisten Sachen können damit gemacht werden. Es war damit früher über einen ganzen Zeitraum fast mein einzig gebrauchtes Messer.
Auch dabei ein nicht ganz unwichtiger Punkt: Anders als bei vielen in diesem Größenbereich vertretenen Messern (Petty-Format), lässt der Abstand Griffangel zur Schneide durchaus einen Wiegeschnitt im kleineren Rahmen zu.
(Weswegen ich mir es auch wieder gekauft haben: Es soll nämlich mein "Universal-Küchenmesser" für die Urlaubsreisen werden. Denn es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein: In den Küchen von Ferienwohnungen (dort landen wir meisten bei unseren Familienurlauben mit den Kindern) findet man zwar alles Mögliche, nur GARANTIERT kein einigermaßen gescheites Küchenmesser ;-) )
Nun erst einmal ein Gesamtbild der schlichten Eleganz:
Und nun zu den beiden Bestandteilen, die ich für mich noch einmal angepasst/verändert habe.
Zum Einem der Griff.
Dieser ist aus Tradition bei diesen Messern aus Buchsbaumholz. Darüber bin ich gestolpert, warum ausgerechnet das garantiert nicht billigste Nutzholz?
Habe im Netz ein wenig gestöbert und Folgendes: Buchsbaum ist das härteste (europäische) Holz. Das wußte ich in dieser Klarheit noch gar nicht.
Es ist sehr dicht, geschlossen/feinporig, läßt sich in allen Richtungen glatt bearbeiten, weswegen es in früheren Zeiten auch bei speziellen, eher technischen Verwendungen genutzt wurde. Z.B. die Holzlettern für den Buchdruck wurden daraus gefertigt.
Und es hat aber noch eine weitere, prägnante Eigenschaft: Es benötigt eine sehr lange Austrocknung, schwindet dabei auch sehr stark (mit 27 – 28% die höchste aller bekannten Nutzhölzer), hat dann aber nach richtiger Ablagerung die Eigenschaft kaum noch auf unterschiedliche Umgebungsfeuchten zu reagieren und bleibt dabei dimensionsstabil.
Aha!, also schon einmal alles andere als eine schlechte Auswahl des Griffmaterials für ein robustes Küchenmesser...
Unabhängig davon, mir gefällt dieses hell-gelbe Holz mit seinem eher dezenten aber gleichzeitig doch sehr lebendigen Maserungsverlauf.
Das habe ich für mich im bisher unbenutztem Zustand konservieren wollen, hier also der Griff nun nach Behandlung mit einem schichtbildenden Hartwachs-Öl:
(auch bei der Gelegenheit: Die Zwischenräume an Angel/Griffbohrung wurden damit weitestgehend komplett ausgefüllt. D.h., dass das Griffholz an diesen inneren Flächen auch nicht mehr Wasser/Flüssigkeiten etc. aufnehmen wird)
Dann die Klinge:
Das hatte ich völlig falsch in Erinnerung (vielleicht auch nur, weil ich es einfach als gut schneidendes Messer in Erinnerung hatte): Diese ist definitv kein Dünnschliff a´la Herder! Insgesamt wesentlich stabiler, auch von Nagelgängigkeit keine Spur - geschweige denn lässt sie sich biegen.
Die Klinge hat eine andere Philosophie: Stabil, robust, ballig.
So z.B. wird der Klingenrücken auch erst im letzten Fünftel zur Spitze hin dünner:
(Folgend ein Versuch von einem Foto des Kehls, aber ich glaube der ist fotografisch missglückt. Zumindest zeigt er für mich nicht so den balligen Charakter des Klingenschliffs. - Vielleicht lösche ich ihn besser auch bald wieder -)
Nun gut, was ich hierbei gemacht habe: Als Erstes die übergangslose Rundung Kehl/Schneide zur Schneide hin mit noch so ca. 2 bis 3mm Fehlschärfe versehen. (Hier hatte ich mir beim Erstbesitz mal einen recht derben Schnitt in den Mittelfinger kassiert, ohne gleich zu wissen warum eigentlich. Würde ich also zum Nachmachen dringend empfehlen!)
Dann den balligen Schliff knapp über Schneide leicht mit einem 300er Schruppstein ausgedünnt (ich muss keine Kaninchen zerteilen...).
...Und die Seitenflanken dann mit feinem Schleifpapier/Metallpolierpaste glänzend gefinischt, ein Schneidenendschliff mit belgischen blauen Brocken, Abzug auf glattem Stahl, Handinnenfläche – das Ergebnis ist scharf. Sehr scharf...
Zum Stahl selber, was ich dazu im Netz finden konnte: CX65 wird wohl üblicherweise zwischen 57 – 60 HRC gehärtet.
In dem Falle würde ich eher eine Tendenz in Richtung 60 schätzen, auf jeden Fall mußte man bei meinen (kleineren) Schleifeingriffen auch für einen kleineren Abtrag schon ein bisschen hartnäckiger werden.
Auch klingt der Stahl sehr spitz und im Ton hoch.
So, das waren jetzt viele Worte, ohne dass ich über das Verhalten im Gebrauch überhaupt etwas konkret gesagt habe.
Aber das werde ich noch. Eventuell auch im Vergleich.
(Zumindest habe ich z.B. den Stahl als hochreaktiv in Erinnerung, was sich dann aber nach Patinabildung wieder legt.)
Bin auf jeden Fall selbst schon einmal gespannt wie die Neuerfahrung aussieht!
Und unabhängig davon vorweg, ich finde derartige Produkte - die eher in Richtung einfaches, aber bewährtes Werkzeug gehen - mindestens genauso interessant wie (wenn es berechtigt ist) High-End.
Von mir aus also schon einmal der Familie Pallares gerne drei weitere Generationen und weitere einhundert Jahre!
Achso, last but not least, um die Vorstellung in die richtige Relation zu bringen: Das Messer kostet - je nachdem - knapp € 14,-
Viele Grüße,
Christian
Nachdem ich in früheren Zeiten schon einmal dieses Messer besaß, in einem benachbarten Strang daran erinnert wurde und es spontan wieder bestellte, möchte es nun hier kurz aus meiner Sicht gerne vorstellen.
Es ist aus der Kochmesserserie des spanischen Familienunternehmens http://www.pallaressolsona.com, die in der dritten Generation ihrer mittlerweile knapp einhundertjährigen Geschichte so Einiges rund um Haushalt/Küche/Landwirtschaft etc. traditionell in anteiliger Handarbeit herstellen. Es gibt verschiedenen Versionen/Größen, meines ist eins mit der bauchigeren Klinge in der "13cm"-Längenversion.
Erst einmal die nüchternen technischen Eckdaten:
- Materialien: Griff Buchsbaum, Zwinge Stahlblech verchromt, Klinge Carbonstahl CX65
- Gesamtlänge: 23,7cm (davon Griff 10,2cm, Klinge gesamt 13,5cm, davon ca. 12,5cm scharfe Schneide)
- Der runde Griff an der kräftigsten Stelle im Durchmesser: 22mm, zur Klinge hin verjüngt er sich bauchig/konisch, die Zwinge selbst hat dann einen Durchmesser von 14mm
- Gewicht: ca. 80gr (der Schwerpunkt liegt dabei vorn am Ende der Zwinge)
- Klingenhöhe max. 30mm, mit beidseitig balligem Anschliff auf null, Klingenrücken max. etwas über 2mm stark
Die nachfolgenden Bilder zeigen nicht den gelieferten Originalzustand (da kann man natürlich bei Bedarf einiges im Netz dazu finden), sondern das Messer nach Bearbeitungen, wie ich sie nach meiner Lust und Laune bzw. persönlichen Vorlieben dann vorgenommen habe.
Dazu aber später mehr.
Zum Originalzustand selbst, wie es bei mir ankam:
Griff OK, keine Macken oder gar Risse (nur sehr feine an den kleinen Astmaserungen), die Klinge ist in der offenen, runden Bohrung nicht ganz 100% gerade eingesetzt (sieht man aber nur beim genauen Hinsehen in der Verlängerung und hat auch für den Gebrauch keine weitere Relevanz), die Fixierung mit der Drahtstiftniete sitzt, da wackelt nix.
Am Klingenrücken/Kehl sind die Kanten noch recht scharf, allerdings keine Stanz-Grate oder so etwas. (Das wurde natürlich mit ein paar Schnipseln Schleifpapier in ein paar Minuten als Erstes beseitigt)
An der Oberseite stößt der Klingenrücken direkt und in der Höhe bündig an die Zwinge, unten dagegen ist zwischen Klinge und Zwinge ein kleiner Spalt von knapp 1mm. Ist hier einfach so. Basta.
Der werksseitige, ballige Grundschliff ist OK, gegens Licht sieht man leicht Unregelmäßigkeiten, halt manuelle Handarbeit. Die Werksschärfe ist ebenfalls schon so einigermaßen OK, aber da geht an diesem Stahl noch wesentlich mehr...
...Also alles Dinge, die zartbesaitete Gemüter eventuell nervlich nicht aushalten werden, und denen, die feinste, saubere Handwerkskunst in Vollendung erwarten, kann ich nur raten: Don´t drop the Button! ;-)
Aber vorab schon einmal die drei Punkte warum ich mich für dieses Messer begeistern kann:
- Die für mich in der Gesamtheit stimmige, elegante Linienführung.
Und dabei ist es eben kein neu von irgendeiner Marketing-Abteilung ausgedachtes Design-Lifestyleprodukt, sondern diese hat sich so über Jahrzehnte im Gebrauch von tausenden spanischen Küchen/Haushalten entwickelt und offenbar bewährt.
- Das Gefühl, wenn man es in die Hand nimmt. Es ist sofort wie beim altvertrauten Schraubenzieher aus Opas Werkzeugkiste und löst instinktiv dieses "OK, was gibt´s zu tun?"-Gefühl aus.
Es wirkt - auch gerade bei dieser Größe - wie eine natürlich Verlängerung der Hand. Dazu trägt sicherlich auch der neutrale Schwerpunkt und das nicht allzu geringe Gewicht bei.
- Drittens (aber das ist bisher nur eine Erinnerung aus dem früheren Besitz): Es funktioniert einfach gut. Die Schneide kann richtig behandelt sehr scharf werden, ist aber dabei umgekehrt nicht sonderlich empfindlich.
Und einfach das Format. Das ist sehr vielseitig. Die meisten Sachen können damit gemacht werden. Es war damit früher über einen ganzen Zeitraum fast mein einzig gebrauchtes Messer.
Auch dabei ein nicht ganz unwichtiger Punkt: Anders als bei vielen in diesem Größenbereich vertretenen Messern (Petty-Format), lässt der Abstand Griffangel zur Schneide durchaus einen Wiegeschnitt im kleineren Rahmen zu.
(Weswegen ich mir es auch wieder gekauft haben: Es soll nämlich mein "Universal-Küchenmesser" für die Urlaubsreisen werden. Denn es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein: In den Küchen von Ferienwohnungen (dort landen wir meisten bei unseren Familienurlauben mit den Kindern) findet man zwar alles Mögliche, nur GARANTIERT kein einigermaßen gescheites Küchenmesser ;-) )
Nun erst einmal ein Gesamtbild der schlichten Eleganz:
Und nun zu den beiden Bestandteilen, die ich für mich noch einmal angepasst/verändert habe.
Zum Einem der Griff.
Dieser ist aus Tradition bei diesen Messern aus Buchsbaumholz. Darüber bin ich gestolpert, warum ausgerechnet das garantiert nicht billigste Nutzholz?
Habe im Netz ein wenig gestöbert und Folgendes: Buchsbaum ist das härteste (europäische) Holz. Das wußte ich in dieser Klarheit noch gar nicht.
Es ist sehr dicht, geschlossen/feinporig, läßt sich in allen Richtungen glatt bearbeiten, weswegen es in früheren Zeiten auch bei speziellen, eher technischen Verwendungen genutzt wurde. Z.B. die Holzlettern für den Buchdruck wurden daraus gefertigt.
Und es hat aber noch eine weitere, prägnante Eigenschaft: Es benötigt eine sehr lange Austrocknung, schwindet dabei auch sehr stark (mit 27 – 28% die höchste aller bekannten Nutzhölzer), hat dann aber nach richtiger Ablagerung die Eigenschaft kaum noch auf unterschiedliche Umgebungsfeuchten zu reagieren und bleibt dabei dimensionsstabil.
Aha!, also schon einmal alles andere als eine schlechte Auswahl des Griffmaterials für ein robustes Küchenmesser...
Unabhängig davon, mir gefällt dieses hell-gelbe Holz mit seinem eher dezenten aber gleichzeitig doch sehr lebendigen Maserungsverlauf.
Das habe ich für mich im bisher unbenutztem Zustand konservieren wollen, hier also der Griff nun nach Behandlung mit einem schichtbildenden Hartwachs-Öl:
(auch bei der Gelegenheit: Die Zwischenräume an Angel/Griffbohrung wurden damit weitestgehend komplett ausgefüllt. D.h., dass das Griffholz an diesen inneren Flächen auch nicht mehr Wasser/Flüssigkeiten etc. aufnehmen wird)
Dann die Klinge:
Das hatte ich völlig falsch in Erinnerung (vielleicht auch nur, weil ich es einfach als gut schneidendes Messer in Erinnerung hatte): Diese ist definitv kein Dünnschliff a´la Herder! Insgesamt wesentlich stabiler, auch von Nagelgängigkeit keine Spur - geschweige denn lässt sie sich biegen.
Die Klinge hat eine andere Philosophie: Stabil, robust, ballig.
So z.B. wird der Klingenrücken auch erst im letzten Fünftel zur Spitze hin dünner:
(Folgend ein Versuch von einem Foto des Kehls, aber ich glaube der ist fotografisch missglückt. Zumindest zeigt er für mich nicht so den balligen Charakter des Klingenschliffs. - Vielleicht lösche ich ihn besser auch bald wieder -)
Nun gut, was ich hierbei gemacht habe: Als Erstes die übergangslose Rundung Kehl/Schneide zur Schneide hin mit noch so ca. 2 bis 3mm Fehlschärfe versehen. (Hier hatte ich mir beim Erstbesitz mal einen recht derben Schnitt in den Mittelfinger kassiert, ohne gleich zu wissen warum eigentlich. Würde ich also zum Nachmachen dringend empfehlen!)
Dann den balligen Schliff knapp über Schneide leicht mit einem 300er Schruppstein ausgedünnt (ich muss keine Kaninchen zerteilen...).
...Und die Seitenflanken dann mit feinem Schleifpapier/Metallpolierpaste glänzend gefinischt, ein Schneidenendschliff mit belgischen blauen Brocken, Abzug auf glattem Stahl, Handinnenfläche – das Ergebnis ist scharf. Sehr scharf...
Zum Stahl selber, was ich dazu im Netz finden konnte: CX65 wird wohl üblicherweise zwischen 57 – 60 HRC gehärtet.
In dem Falle würde ich eher eine Tendenz in Richtung 60 schätzen, auf jeden Fall mußte man bei meinen (kleineren) Schleifeingriffen auch für einen kleineren Abtrag schon ein bisschen hartnäckiger werden.
Auch klingt der Stahl sehr spitz und im Ton hoch.
So, das waren jetzt viele Worte, ohne dass ich über das Verhalten im Gebrauch überhaupt etwas konkret gesagt habe.
Aber das werde ich noch. Eventuell auch im Vergleich.
(Zumindest habe ich z.B. den Stahl als hochreaktiv in Erinnerung, was sich dann aber nach Patinabildung wieder legt.)
Bin auf jeden Fall selbst schon einmal gespannt wie die Neuerfahrung aussieht!
Und unabhängig davon vorweg, ich finde derartige Produkte - die eher in Richtung einfaches, aber bewährtes Werkzeug gehen - mindestens genauso interessant wie (wenn es berechtigt ist) High-End.
Von mir aus also schon einmal der Familie Pallares gerne drei weitere Generationen und weitere einhundert Jahre!
Achso, last but not least, um die Vorstellung in die richtige Relation zu bringen: Das Messer kostet - je nachdem - knapp € 14,-
Viele Grüße,
Christian
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