Weil gerade zwei Messer nach einem harten Sommer zum Schärfen bei mir sind und ich mich hier noch nie so richtig vorgestellt habe, dachte ich, ich hole das nach, indem ich die Entstehung der beiden Messer einmal dem Internet öffentlich mache. Für ein Messerforum ist es ja auch interessanter zu sehen, welche Messerformen ich mag und nicht meine Haarfarbe. Auch sei angemerkt, dass ich totaler Anfänger bin verglichen mit den guten Arbeiten, die hier vorgestellt werden, aber ich trau mich trotzdem mal.
Also, ich heisse Alex, hallo.
Am 1.1.2014 war ich schon früh morgens mit meinen Kindern draussen(danke nochmal fürs Frühaufstehen, falls ihr das in 10 Jahren oder so lest). Während sie spielten, habe ich das Jahr eingeläutet, indem ich zwei Messer gemacht habe. Wir waren bei Schwiegereltern, also nix Bandschleifer, ein paar Feilen, das wars. Eigentlich wollte ich nur ein bisschen mit dem Feilen anfangen, aber wie das dann so ist... jedenfalls hat mich meine liebe Frau den ganzen Tag in Ruhe gelassen und ich hatte am Ende zwei Klingen in der Hand, fertig bis auf die Wärmebehandlung und die Griffe.
Anfang ist bei mir meist Papier, hier mit obligatem Schokokeksfleck. Ich kann mir sehr selten Zeit fürs Basteln nehmen, so bleibt halt mehr, sich Gedanken zu machen. Ich mag das Vildmark von Heiko Häß sehr und habe beim großen Messer damit angefangen und nach unzähligen Varianten bin ich dann da oben in der Zeichnung angekommen. Nach den Zeichnungen kommt die Pappe und dann das Holzmodell. Irgendwann nimmt man sich dann die Zeit, Metall anzufassen und dann kommt sowas raus:
Das Große ist aus 4mm 1.3505, das Kleine aus 2mm 1.2519. Irgendwie war ich noch nicht zufrieden mit dem Kleinen. Das abgewinkelte Griffende ist zwar in den normalen Griffhaltungen super, aber beim Schnitzen mit umgedrehter Klinge vom Körper weg(ich weiss immer noch nicht, wie man das nennt) drückt es unangenehm in die Handinnenfläche, also weg damit.
Und irgendwann, mein Chatprog hat immer noch den alten mf-irc-chat voreingestellt, kam ich mit El Dirko ins Gespräch und er brachte mich darauf, die Zeigefingermulde beim Großen zu überdenken. Am Ende sehen beide Messerrohlinge dann so aus:
Ab in den Härteofen damit
und anschließend ins Öl und dann in die Friteuse zum Anlassen(die habe ich nicht fotografiert, sie sei eurer Fantasie überlassen). Holz lag schon bereit, beim Großen sollte es Nuss(Walnuss?) sein, beim Kleinen müsste es Kirsche oder Ulme sein.
Die Pins sind aus normalen Nägeln, was halt da war und so sieht es dann aus, wenn es fertig ist, voilà:
Weil die Messer schnell weg mussten(Mein Bruderherz hat Anfang Januar schon Geburtstag), habe ich beim Händler um die Ecke noch eilig(viel zu dünnes) Leder gekauft und ein Aufbewahrungsbehältnis genäht, Scheide wollen wir das noch nicht nennen(btw, habt ihr schon mal nach Scheide selber machen gegoogelt? Ich bin zu naiv für diese Welt).
Ich habe sehr viel gelernt. Zum ersten Mal komplette Herstellung mit Feile, man achte auf gutes Licht wegen den Kratzern, man säubere die Feilen lieber zu oft wegen den Kratzern usw. Auch meine erste Lederarbeit hat mir ein bisschen die Angst genommen, so dass ich mich da bestimmt noch vertiefen werde. Vielleicht bringt der Weihnachtsmann Ahlen, Kantentrimmer und Ähnliches?
Zum Abschluß meiner "Vorstellung" noch 2 Bilder vom großen Messer mit seinem Vorbild, dem Vildmark. Danke an Timb fürs Verleihen.
1,5mm weniger Klingenstärke und ein paar Bohrungen mehr machen einen Unterschied von 298gr zu 178gr auf der Küchenwaage aus, nebenbei bemerkt. Das Vildmark liegt schon satt in der Hand.
Danken möchte ich den Aktiven in diesem Forum, die Erfahrungen und Wissen weitergeben sowie den Mods, die dafür sorgen, dass man es auch findet!
Gruß
Alex
Also, ich heisse Alex, hallo.
Am 1.1.2014 war ich schon früh morgens mit meinen Kindern draussen(danke nochmal fürs Frühaufstehen, falls ihr das in 10 Jahren oder so lest). Während sie spielten, habe ich das Jahr eingeläutet, indem ich zwei Messer gemacht habe. Wir waren bei Schwiegereltern, also nix Bandschleifer, ein paar Feilen, das wars. Eigentlich wollte ich nur ein bisschen mit dem Feilen anfangen, aber wie das dann so ist... jedenfalls hat mich meine liebe Frau den ganzen Tag in Ruhe gelassen und ich hatte am Ende zwei Klingen in der Hand, fertig bis auf die Wärmebehandlung und die Griffe.
Anfang ist bei mir meist Papier, hier mit obligatem Schokokeksfleck. Ich kann mir sehr selten Zeit fürs Basteln nehmen, so bleibt halt mehr, sich Gedanken zu machen. Ich mag das Vildmark von Heiko Häß sehr und habe beim großen Messer damit angefangen und nach unzähligen Varianten bin ich dann da oben in der Zeichnung angekommen. Nach den Zeichnungen kommt die Pappe und dann das Holzmodell. Irgendwann nimmt man sich dann die Zeit, Metall anzufassen und dann kommt sowas raus:
Das Große ist aus 4mm 1.3505, das Kleine aus 2mm 1.2519. Irgendwie war ich noch nicht zufrieden mit dem Kleinen. Das abgewinkelte Griffende ist zwar in den normalen Griffhaltungen super, aber beim Schnitzen mit umgedrehter Klinge vom Körper weg(ich weiss immer noch nicht, wie man das nennt) drückt es unangenehm in die Handinnenfläche, also weg damit.
Und irgendwann, mein Chatprog hat immer noch den alten mf-irc-chat voreingestellt, kam ich mit El Dirko ins Gespräch und er brachte mich darauf, die Zeigefingermulde beim Großen zu überdenken. Am Ende sehen beide Messerrohlinge dann so aus:
Ab in den Härteofen damit
und anschließend ins Öl und dann in die Friteuse zum Anlassen(die habe ich nicht fotografiert, sie sei eurer Fantasie überlassen). Holz lag schon bereit, beim Großen sollte es Nuss(Walnuss?) sein, beim Kleinen müsste es Kirsche oder Ulme sein.
Die Pins sind aus normalen Nägeln, was halt da war und so sieht es dann aus, wenn es fertig ist, voilà:
Weil die Messer schnell weg mussten(Mein Bruderherz hat Anfang Januar schon Geburtstag), habe ich beim Händler um die Ecke noch eilig(viel zu dünnes) Leder gekauft und ein Aufbewahrungsbehältnis genäht, Scheide wollen wir das noch nicht nennen(btw, habt ihr schon mal nach Scheide selber machen gegoogelt? Ich bin zu naiv für diese Welt).
Ich habe sehr viel gelernt. Zum ersten Mal komplette Herstellung mit Feile, man achte auf gutes Licht wegen den Kratzern, man säubere die Feilen lieber zu oft wegen den Kratzern usw. Auch meine erste Lederarbeit hat mir ein bisschen die Angst genommen, so dass ich mich da bestimmt noch vertiefen werde. Vielleicht bringt der Weihnachtsmann Ahlen, Kantentrimmer und Ähnliches?
Zum Abschluß meiner "Vorstellung" noch 2 Bilder vom großen Messer mit seinem Vorbild, dem Vildmark. Danke an Timb fürs Verleihen.
1,5mm weniger Klingenstärke und ein paar Bohrungen mehr machen einen Unterschied von 298gr zu 178gr auf der Küchenwaage aus, nebenbei bemerkt. Das Vildmark liegt schon satt in der Hand.
Danken möchte ich den Aktiven in diesem Forum, die Erfahrungen und Wissen weitergeben sowie den Mods, die dafür sorgen, dass man es auch findet!
Gruß
Alex
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