Vorstellung Wildsteer Bogenmesser

sodahl

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Als begeisterter Messersammler und Bogenschütze war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch mal ein Wildsteer Messer in meiner Sammlung landen würde...heute war es soweit ;-))
Da ich immer gerne die diversen Reviews hier lese, möchte ich heute auch mal meinen Teil beisteuern, also los geht’s: :D

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Gekauft habe ich das Messer beim Bogensporthändler „Alpenpfeilchen“ (http://www.alpenpfeilchen.de), man kann es aber auch direkt beim Hersteller in Frankreich ordern (http://www.wildsteer.com/).
Das Messer wird äußerst massiv aus einem Stück Stahl gefertigt (laut Hersteller Z50CD13 = DIN 1.4116) und überrascht beim ersten Kontakt durch sein unerwartet hohes Gewicht – was aber nicht stört, da es sehr gut ausgewogen ist. Den Griff gibt es wahlweise mit Leder umwickelt oder als Kunstoffausführung (für diejenigen, die es mehr „tactical“ mögen, das Teil heißt dann auch WildTactic). Die WildTactic Version wendet sich eher an die Outdoorfans und wurde wohl, laut Homepage, im Busch von Guyana getestet – da reicht mein französisch aber leider nicht für mehr Informationen. Zumindest hat dieses Modell statt des Pfeilausziehers der Bogenversion einen Multifunktionseinsatz, der als Schraubendreher, Bohrer, Drahtscheider Säge usw. genutzt werden kann.
Als Bogenschütze habe ich mich aber für die Bogenversion mit passenden Auszieher entschieden – von dem gibt es mehrere Versionen, je nach verwendeten Pfeilen bzw. Pfeilspitzen.

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Das Messer wird in einer stabilen und gut verarbeiteten Lederscheide geliefert, in der auch der Auszieher sicher untergebracht ist. Gut gefallen hat mir, das die Gürtelschlaufe geöffnet werden kann und man so seinen Gürtel zum anbringen des Messers nicht einmal mehr öffnen muss – nicht ganz unwichtig, da die Klingenlänge ab Heft bei etwa 14 cm liegt, ab Schneide bei 12 cm d.h. das Führen ist in der Bananenrepublik Deutschland im Zweifelsfall verboten!! Nur im Zusammenhang mit der Ausübung z.B. des Bogensports ist man auf der „sicheren“ Seite – also aufpassen!!

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Die Klinge ist zwischen 7,5 und 4,5 mm dick – eine Verwendung als Hebel also kein Problem. Die Spitze hat einen tantoartigen Schliff, ist aber ebenfalls scharf (rasieren geht) und fungiert in Verbindung mit dem Stahlknauf am Griffende als Meißelspitze (so kann man tief im Holz sitzende Pfeilspitzen lockern) – alles sehr robust gearbeitet. Beim Finish hat man die Wahl zwischen poliert, satiniert und schwarz bei der Tactic Version.

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Der Pfeilauszieher kann zum einen als eine Art Zange zum herausdrehen von Pfeilen verwendet werden, seine Hauptfunktion besteht aber im herausziehen von Pfeilspitzen aus Bäumen (falls man mal nicht getroffen hat :mad:). Dafür dreht man das Teil in das Spitzengewinde und hängt das andere Ende in die Kerbe an der Klinge ein, jetzt dient das Messer als eine Art Hebel und auch sehr fest sitzende Spitzen lassen sich ohne zu große Zerstörung am Baum wieder entfernen. Sitzt die Spitze zu tief, so kann man sie vorher mit der Klingenspitze etwas freilegen – daher der robuste Knauf, hier darf man dann ruhig mit einem Holzstück draufschlagen...der hält.
Der Ledergriff (gibt es in drei Farben) ist angenehm anzufassen und wirkt, wie das ganze Messer, sehr archaisch – aber robust. Für Bastler dürfte es hier viel Platz zum austoben geben. :super:

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Alles in allem ein sicher ungewöhnliches und sehr spezielles Messer, das ich aber ganz sicher nicht mehr hergeben werde!
Einziges Manko: der doch recht hohe Preis von min. 219 € für die Tactic Version in der einfachsten Kunstoffscheide. Wer es mehr „custom“-mäßig mag – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Preis noch sehr viel höher zu treiben...:hehe:
 
Vielen Dank für dieses tolle Review!
Auch wenn ich keinen Bogensport ausübe... der Artikel ist toll gestaltet, mit vielen schönen Bildern... davon lebt dieses Forum.

Frage: wie findest Du das Messer nach einiger Zeit "antesten"?


Viele Grüße
Andreas
 
Hallo,

eine schöner Test von Deinem Messer.
Ich hatte auch schon mal überlegt mir das Messer zu kaufen.
Die Sache mit dem Pfeilauszieher finde ich recht interessant.
Bei Gelegenheit muss ich mir das Messer mal ansehen...

Gruss
Tom
 
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