Vorteil einer teilgezahnten Klinge

OlliBolli

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Hallo,
ich bin neu hier und habe in der Suche leider nichts gefunden.
Kann mir jemand den Vorteil einer zeilgezahnten Klinge erklären.
Ich seh nämlich nur den Nachteil, das das Schärfen der Klinge wohl schwieriger wird, oder?
Ich würde mirch über Eure Antworten sehr freuen.

Beste Grüße

Oliver
 
Gute Wellenschliffe (zB. von Spyderco) haben den Vorteil, dass man länger damit Schneiden kann als mit glatten Klingen weil sich die Welle immer irgendwie durch das Schneidgut fetzen wird. Wenn man die Wellen schön scharf hält, lassen sich damit sehr gut faserige Materialien wie zB. Seile schneiden.

Von Teilwellen halte ich gor nix, entweder Vollwelle oder glatte Schneide. Und Wellenschliff ist nicht gleich Wellenschliff. Da gibt es auch gute und schlechte.

lG Olli
 
Hi Olli,

das ging ja fix. Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Jetzt bin ich endlich schlauer.

LG Oliver
 
... ich bin neu hier und habe in der Suche leider nichts gefunden.
Ach das ist aber bedauerlich und irgendwie unerklärlich, denn seit mehr als einem Jahrzehnt wird diese Standardfrage im Messerforum behandelt :argw:

Sagen wir mal, deinen Freischuss hast jetzt schon verbraucht.
 
Der große Vorteil von teilgewellten Klingen ist imo, daß mab an einem Messer gleichzeitig einen glatten und einen gewellten Schneidenanteil hat. Funktioniert imo allerdings nur, wenn die Schneide insgesamt lang genug ist (Minimum 9cm) und am besten, wenn die Welle im konkaven Teil einer Recurveklinge ist.
 
Servus.

Hab schon einige Messer mit Teil- und Vollwelle besessen und genutzt.

Es kommt meiner Ansicht nach in der Hauptsache auf die vorgesehenen Arbeiten an.

Wenn du mit einem Messer hauptsächlich feine Arbeiten im Auge hast, ist entweder eine komplett glatte Schneide oder eine Kombi Glatt vorne und Teilwelle nahe dem Griff die erste Wahl. So kannst du über den Wellenschliff auch die meiste Kraft ausüben, wenn's mal grob wird und die glatte Schneide erlaubt so gut wie alle feinen Arbeiten.

Eine Kombination Teilwelle vorne, glatt nahe dem Griff wie bei Victorinox ist gut, wenn das Messer überwiegend für gröbere Arbeiten und zum Essen auf Tellern gedacht ist, damit die Schneidleistung länger erhalten bleibt. Der Glattschliff auf der Griffseite ist für feinere Arbeiten nur eingeschränkt nutzbar, da eine feine Spitze fehlt. Das zweite Manko ist die geringe Verfügbarkeit dieser Schliffkombination, was auch an der für den Alltag eher unpraktischen Konfiguration liegen dürfte. Das meiste kann mit einer glatten Schneide genauso gut oder sogar besser bewerkstelligt werden.

Eine Vollwelle taugt meiner Einschätzung nach für grobe Arbeiten, da die Wellen einen feinen Schnitt nur sehr begrenzt erlauben. Selbst die sehr scharfen Schliffe von Spyderco reißen immer etwas und sind für Feinarbeiten nur bedingt nutzbar. Zudem haben Vollwellen den Nachteil, dass bei festerem Schnittgut die Klinge ein wenig aus der Richtung zieht, da der Schliff nahezu ausnahmslos einseitig ausgeführt ist. Solche Klingen würde ich empfehlen, wenn das Messer oft hart rangenommen wird und die Schneide längere Zeit nicht geschärft werden kann. Hier kann eine Vollwelle ihre Vorteile erst wirklich ausspielen.

Überleg dir also erstmal, was du mit dem Messer vor hast und such dir dann ein passendes Modell aus. Das spart dir nachher einen Neukauf, wenn der Schliff nicht deinen Anforderungen genügt.

Gruß,

Simple Blades
 
Ich finde die Version von Victorinox logischer: Welle vorne, damit ein Schneiden auf harter Unterlage (Teller) wenig ausmacht und glatte Klinge nah am Griff, um feine Arbeiten sauber durchzuführen.

GroteFoto-ZWCOVHVB.jpg

Ich finde das praktischer:
-Ich kann den Vorderen Teil der Klinge nutzen, als wenn die (zurückversetzten) Zähnchen nicht da wären
-Die glatte Schneide ist da, wo der Bauch ist
-Zum Schneiden von faserigem/hartem/grobem o.ä. arbeitet der Recurve für mich
-Bei ziehenden Schnitten mit der ganzen Klinge fange ich mit der Welle an, um die Oberfläche anzureißen. am Schluß kommt dann ggf. der glatte Teil, was das Material am Schluß weniger ausfransen läßt als mit Welle, besonders bei Seilen.
-Beim schiebenden Schnitten mit der ganzen Klinge fange ich glatt an, die Welle kann sich am Anfang an der Materialoberfläche weniger leicht festfressen, was zumindest mir beim Schieben leichter passiert.
-Beim Schneiden von Backwaren oder Wurst (oder dem Schlachten von Blistern) kann ich mit der Spitze reinstechen, die glatte Schneide schneidet das Weiche, während sich die Welle durch die Kruste sägt.
-Wenn man beim Schließen eines Axis-Locks einen Finger dazwischen kriegt, gibt es wenigstens ein hübsches Muster

Harte Unterlagen vermeide ich nach Möglichkeit. außerdem schädigen diese nach meiner Erfahrung die Spitzen der Wellenzähne, was dann Effekte wie das aufplatzen lassen von gespannten Platikfolien (z.B. Getränkekollies) erschwert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das meiste kann mit einer glatten Schneide genauso gut oder sogar besser bewerkstelligt werden.

Sehe ich genauso. Solange ein Messer scharf ist, bietet ein angesetzter Wellenschliff eigentlich kaum irgendwelche Vorteile. Im Gegenteil, man opfert dadurch einen Teil der nutzbaren Klingenlänge für... ja für was eigentlich? Für Reißen statt Schneiden und schlechtere Schärfbarkeit?
Ich halte das für eine Modeerscheinung. Das Messer sieht vermeintlich cooler aus und im Notfall könnte man damit sogar Äste absägen (jedenfalls in der Phantasie).

P.S. Bei Besteck ist es natürlich was anderes, da schneidet man auf einem Teller.
 
Also ich habe festgestellt, dass der Wellenschliff ausschließlich darin Vorteile hat Seile oder vor allem Gummischläuche, Gartenschläuche etc. zu durchtrennen.

Zum Schnitzen und für Feinarbeiten finde ich ihn nicht brauchbar. Wenn du vorallem Holz bearbeiten willst verzichte lieber auf den Wellenschliff. Und wenn deine glatte Klinge richtig scharf ist sind auch Seile absolut kein Problem.

Gruß Richard
 
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