Vorteil von geschmiedeten Messern?

Boreal

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Hallo,
ich bin ziemlicher Neuling also entschuldigt bitte, falls ich dumme Fragen stelle ;)

Ich habe im Internet festgestellt, daß Messermacher und Messerschmied nicht das gleiche ist.
Was mich interessieren würde, ist ob ein geschmiedetes Messer irgendwelche Vorteile gegenüber einem 'gemachten' hat.

Und ausserdem wüßte ich gerne, ob man (wenn Schmieden irgendwelche Vorteile bringt) alle Stahlarten schmieden kann (hab hier im Forum zB. irgendwo von pulvermet. Stählen gelesen und daß diese besonders gut sind).

Danke schonmal ;)
 
Schmieden ist materialökonomischer und was die Formgebung angeht auch flexibler als StockRemoval. Lufthärtende Stähle (die meisten (alle?) rostträgen) sind recht heikel beim Schmieden.

Manche vetreten die Ansicht (Ed Fowler z.B.) vertreten die Ansicht, daß ein stark heißverformter Stahl besser ist als ein nur geschliffener Stahl. Wichtiger düfte allerdings die folgende Wärmebehandlung sein, die man aber gleich für StockRemoval oder geschmiedet halten kann.

Die meisten Schmide härten ihre Klingen selbst im Feuer und mit Öl. StockRemove-ler lassen ihre Klingen meist härten oder härten selbst mittels Ofen.
 
Hmm.. also kann man davon ausgehen, daß eine geschmiedete Klinge stabiler ist (wenn ich jetzt zB an japanische Schwerter denke sollen die ja SEHR stabil sein.. weiss nicht ob das nun eher Legende ist oder ob was dran ist)?!
Gibt es denn Einschränkungen oder kann ein Schmiede auch jede Klingenform herstellen?
Und gibt es überhaupt noch (bezahlbare) Schmiede in D die sowas machen?
 
Geschmiedete Klingen

Also wenn ich mich richtig erinnere ist das so:

Aehnlich wie bei Holz gibt es eine Art Faserverlauf im Stahl (abhaengig von der Walzrichtung). Bei einer Zerspanung (fraesen, schleifen usw.) wird dieser Faserverlauf unterbrochen, das ist auch der Grund wieso in der Mechanik selten scharfe Kanten zu finden sind. Meistens wird ein Radius eingebracht um Sollbruchstellen zu verhindern.

Bei einem geschmiedeten Werkstueck ist der Faserverlauf nicht unterbrochen und das bringt eine hoehere Festigkeit. Hochbelastete Bauteile z. B. Kurbelwellen werden auch heute noch ueberwiegend im Gesenk geschmiedet.

Soviel zur Theorie. Ich schliesse mich aber der Meinung von Raimund an, das "Otto Normalverbraucher" keinen Unterschied bemerken wird. Zumal der Stand der Technik es zulaesst auf den Anwendungszweck abgestimmte Materialien herzustellen (PM-Staehle).

Seltsamerweise sind aber alle meine Gebrauchsmesser geschmiedet und/oder aus altmodischem Carbon Stahl.
 
Also mit dem Schmiedem ist das genau so wie in den vorherigen theads angesprochen wurde.
Hinsichtlich der Materialeigenschaften wie wir sie von unseren mMessern her Brauchen, gibt es keinen entscheidenden vorteil. Es kann sogar soweit kommen das wie Hanker das andeutet wenn man den stahl nicht kennt und genau weis was man tut kann dadurch auch ein entscheidender Nachteil entstehen. Der Stahl kann brüchig werden...
Das mit dem Faserveraluf stimmt zwar ist aber für unseren Zweck also Messer nicht relevant da man nach dem Schmieden das entstandenen Gefüge wieder in einen Normalzustand zurückfühten muss und damit ist auch der Faserverlauf in der regel egalisiert.

In der einfachen Literatur oder auch in der Schmiedeumgebung kommt es immer wieder zu Aussagen das durch schmieden das gefüge Verbessert wird. Das ist auch zum Teil richtig setzt aber vorraus das man ganz genau weiß was man tut und auch entsprechend eingerichtet ist dazu. Das ist manchmal nicht einmal bei Stahlwerken der Fall. das was da rumgeistert bzgl Gefügeverbesserung ist also als mythos Anzusehen und im realen Schmiedebetrieb technisch richtig nicht durchführbar.

Ich Schmiede aus folgenden Gründen:
Es ist wie Hanker schon sagte Material Ökonomisch (gefällt mir der Ausdruck):super:
ICh kann damit Damast den ich mache Herstellen und seine Muster beeinflussen
Und es macht eine menge Spass
Eine Geschmiedete Klinge halt maximal die Eigenschaften die das Ausgansmaterial hatte.

:steirer:
 
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Jo Marco, sehe ich auch so
DER kraftfluß sollte im geschmiedetem Stahl besser sein, da es zu keinen Unterbrechungen führt.
Nicht umsonst MÜSSEN Kranhaken geschmiedet sein.
 
Das hat aber auch fertigungstechnische Gründe, weil nicht Alles aus dem Vollen gedreht, gefräst oder gefeilt werden kann, wenn doch, dann würde es wohl zu lang dauern (Kranhaken, Kurbelwelle, Ring/Gabelschlüssel etc.)und somit zu teuer, die mechanischen Eigenschaften sind dann wohl der Hauptgrund und die Kosten ein Weiterer, diese Fertigungstechnik beizubehalten und nicht durch modernes Material zu ersetzen, sofern das möglich wäre.

Gruß Andreas/Luftauge
 
Na, das wird ja gar keine Schlammschlacht!!?
Ist ja eh besser so.
Betreff Gesenkschmieden: Das Spaltstück wird auch aus einer Stahlplatte ausgestanzt. Der Faserlauf ist somit auch durchtrennt.

Ich mache meine Klingen StockRemoval und durch schmieden.

PM Stahl ist meiner Meinung auch besser als eine geschm.Kohlenstoffklinge. (in vieler Hinsicht)

Für mich ist schmieden eine willkommene Abwechslung.
Und es macht eine Menge Spaß, noch dazu bekommt man einen schön kräftigen Arm. ;)
Traditionelle Methoden der Klingenherstellung sollen ja nicht ganz vergessen werden, oder?
Schmieden ist aber auch mehr als nur ein Stück Stahl zu einer Klinge zu klopfen.


Plus:
Material Ökonomisch (gefällt mir auch)
Traditionell
Größerer Einfluß auf Materialeigenschaften(selektives härten, Damast)
fasst so schön wie grillen.

Gruß
bert.

www.69nord.at
 
Ich war ja letzten Samstag bei Claymore auf einem kleinen Forumstreffen, wo uns Claymore eine beeindruckende Schmiedevorstellung geboten hat, da steckt ne Menge Schweiss und Muskelkraft in so einer Klinge, somit hat so ein geschmiedetes Stück was für mich, ökonomisch ist es natürlich auch und der Schied hat in sachen Formgebung, Damastmuster und Klingeneigenschaften freie Wahl. Interessant find ich Drei-Lagenstähle herzustellen oder Schneidleisten anzubringen, man kann dadurch eine flexible Klinge mit guten Schneideigenschaften herstellen.

freagle
 
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