wachsausschmelzverfahren

Haudegen

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kann mir jemand etwas über wachsausschmelzverfahren erzählen?
dazu erstmal a bild:
http://barrettcustomknives.com/images/elvenshortsword2.jpg

dabei gehts um die bronzemontierung. ist es so einfach, ich erstell aus wachs ein model, anschließend mit gipsbinde ( gibt es bei gibsbinden verschiedene "körnungen" ?)eine negativform, danach das wachs durch hitze "ausschmelzen" ? u. zum schluss mit bronze ausgießen.

oder überseh ich was, u. es ist nicht so einfach für den interessierten laien, dass geregelt zu bekommen.

( als v.england fan, geht mir das schon eine zeitlang durch den kopf.)

grüsse,...
 
Last edited:
Verdammich, da hatte BR3 vor noch zwei Wochen einen Bericht zu. Irgendeine bayrische Stadt ist für ihre Skulpturengißer berühmt und da gab es diese wunderbares Reportage, die mich dazu gebracht hat, auch mal ein wenig Wachs zu schnitzen...

Vielleicht kennt jemand eine gute Möglichkeit, daß vergangene Fernsehprogramm mal nachzuschauen?!

MfG, Tierlieb
 
Steinzeit bis heute

Das Wachsausschmelzverfahren ist vielleicht das älteste Gußverfahren überhaupt. Gibt's schon seit der Steinzeit und wird bis heute industriell angewendet. Ist ein sog. lost-mold-Verfahren, d.h. die Form taugt nur für jeweils ein Gußstück.

Die Schmelztemperatur des Metalles bestimmt den Aufbau des Mantels. Bei niedrigschmelzenden Metallen wie Bronze reicht oftmals eine Form aus Gips und Schamotte, bei Stahlguß wirds komplizierter: erste Schicht meistens Zirkoniumsilikat, dann wechselweise Schamottenschlicker und Besandung mit gröberem Korn. Der industrielle Prozeß ist nicht ganz einfach und wie immer sitzt der Teufel im Detail.

Wichtig: du mußt dir unbedingt eine oder gleich mehrere Kopien deines Wachsmodells erstellen. Schließlich siehst du erst nach dem Ausschmelzen, ob deine Form was geworden ist. Und dann kann es bereits zu spät sein.

Du kannst ja auch mal in deiner Gegend rumhören, ob dir nicht eine Gießerei deinen Wunsch erfüllt. Schau mal unter unter den Stichworten "Kunstguß", "Feinguß", das könnte dir weiter helfen.
 
Was bei industriellem (Stahl-)Guß auch angewendet wird: Modelle aus Styropor. Diese werden dann wie beim Wachs mit der eigentlichen Form zugekleistert oder mit stark verdichtetem Sand umgeben, das Styropor verbrennt/verflüchtigt sich dann, wenn das flüssige Metall eingegossen wird. Hat vielleicht den Vorteil, daß Styropor auch ganz gut zu verarbeiten ist, gerade die etwas festere Variante.
 
hallo,
wenn du ein schönes wachsmodell hast würde ich damit auf jeden fall zu einem fachmann gehen,kunstguß usw.denn wenn die gußkanäle nicht stimmen oder nach dem ausbrennen noch restwachs in der form ist kommt zum schluß nur ein mumivizierter bollen bronze dabei raus und alle arbeit war umsonst.in der kunsgieserei bekommst du eine gummiform egal ob vom originalteil oder dem wachsmodell mit nach hause mit der du zukünftig so viele von den teilen gießen lassen kannst wie du willst.der erste guß ist der teuerste,bei einer 10 cm hohen figur ca.30 euro,die nächsten güße kosten dann nur noch den metallwert.
 
@Sepp:
Bah, dann isses ja nicht selbstgemacht... ich bin ein Vertreter der Theorie "Selbstversuch macht kluch. Und Spaß". Ich finde, daß schöne an einem Hobby ist, daß man ewig experimentieren kann und keinen Zeitdruck hat.


Nebenbei, wo ich die ganze Zeit Gips höre: Der Figurengießer auf BR3 arbeitete mit einem Gemisch aus 2 Teilen Gips und einem Teil zerstoßenen Ziegeln, wenn ich mich recht entsinne.

MfG, Tierlieb
 
ich hab vor 7-8 jahren mal mit der kemptener jugendgruppe während einer bronzezeit projektwoche bronzemesser& ne bronzeaxt gegossen. das ging eigentlich recht einfach...
holzmodell erstellen, modell in einer zweiteiligen form mit angefeuchteten, feinem sand (irgendsoein spezialsand, brauner farbe) abformen, modell entnehmen, beide hälften der form mit schraubzwingen verspannen& flüssige bronze einfüllen. (natürlich gaskanäle nicht vergessen).
nach frühestens einer halbenstunde die form zerschlagen und die immernoch heissen bronzeteile mit wasser abkühlen.
feddisch war der bronzemesserrohling :)

vom beschlägegießen sollte sich das nicht allzu stark unterscheiden :)
 
ja,der sandguß ist bei einfachen formen leichter und man kann keinen fehler beim ausbrennen machen,kein wachsrest kann in der form zurückbleiben denn nur ein bischen vom gips aufgesogenes wachs in der form und beim einfüllen des flüssigen metalls schießen die flammen raus und der ganze guß verblubbert.
 
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