Wärmebehandlung für schönes Kurouchi?

natto

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Das Thema stammt aus einer Kaufberatung für Küchenmesser. Dort wurde mal wieder erklärt wie das geht:

Das ist keine Zunderschicht, das ist eingebranntes Öl.


Aus eigener Erfahrung wird die Schmiedehaut nach dem Härten mehr oder weniger dunkel. In einem Forum für Schmiede wurde berichtet das härteres Abschrecken zu einem dunkleren Ergebnis führt. Die im Wasser gehärteten Wakuis sind für eine schönes Ku bekannt. Aber ich habe das Thema nie weiter verfolgt.

Ich würde mich freuen wenn hier Erfahrungen und Kenntnisse geteilt werden. Wie wird die Klinge optimal vorbereitet? Und wie sollte die WB angepasst werden?
 
Hallo,
Ich würde mich dem gerne anschließen, es interessiert mich auch wie man sowas absichtlich herbeiführt und ob das wirklich gegen Rost schützt? (Stand jedenfalls im WWW).

Nun aber kurz zu meiner Erfahrung: Ich habe ein solches finish mal unbeabsichtigt beim Härten einer Klinge erzeugt. Da mir die entsprechende Ausrüstung fehlt, habe ich einfach in ner Feuerschale mit Kohle und einem Föhn den Rohling (aus 80CrV2) zum glühen gebracht und anschließend im Wasser abgeschreckt. Wahrscheinlich alles falsch gemacht was man falsch machen kann, aber irgendwie haben wir ja alle angefangen. Dabei hat sich eine tiefschwarze Patina gebildet, die fast wie brüniert aussieht… Dabei habe ich nirgends Öl verwendet, wie ramibru meinte. Es kann kein eingebranntes Öl gewesen sein, fragt sich nur was sonst?
Falls jemand was dazu sagen kann wäre ich sehr dankbar.

Wenn es da Unterschiede zum Kurouchi gibt, sprich im falschen Thread ist bitte ich dies zu entschuldigen und den Beitrag zu verschieben oder zu löschen.
Danke und Gruß Schattenklinge
 
Zum Korouchi: Ich habe vor einigen Monaten an einem Messerschmiedekurs teilgenommen…
Zunächst wurde das Werkstück glühend erhitzt und in mehreren Durchgängen in grobe Form ausgetrieben. Dabei war eine schwarze Zunderschicht entstanden.
Im Anschluss daran ging es an den Bandschleifer, wo Länge, Profil, Geometrie herausgearbeitet wurde. Danach war der Rohling wieder quasi blank.
Nach erneutem Anlassen zwecks Härtung ging es ins Ölbad, wo sich erneut eine dunkelgraue, fast schwarze und gleichmäßige Schicht gebildet hatte…
Danach ging es wieder zum Bandschleifer zum Feintuning des Rohlings…
 
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Ein e echte Zunderschicht ist glasartig (von der Beschaffenheit, nicht vom Glanz) und geht ganz schwer ab. Eingebranntes Öl ist nur Patina, was man leicht abschleifen könnte.
 
Hammerschlag (Fe3O4) braucht nicht nur hohe Temperatur, sondern auch hohen Druck zum Entstehen. Das erreicht man nicht nur durch WB. Man muss tatsächlich Schmieden und ggf anstatt dünn zu schleifen, dünn ausschmieden, damit genügend viel dieser Oberfläche vorhanden ist.
 
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Hammerschlag (Fe3O4) braucht nicht nur hohe Temperatur, sondern auch hohen Druck zum Entstehen. Das erreicht man nicht nur durch WB. Man muss tatsächlich Schmieden und ggf anstatt dünn zu schleifen, dünn ausschmieden, damit genügend viel dieser Oberfläche vorhanden ist.
Der Hammerschlag ist schwarz laut Wiki. Das ist schon mal ein Anfang, danke. Bei den anderen Eisenoxiden habe ich nichts passendes gefunden. Und Hammerschlag, oder Magnetit besteht aus einer Mischung von Eisen(II,III)-oxid.

Und Hammerschlag entsteht unter anderem aus:
Aus Eisen und Wasserdampf bei Temperaturen unterhalb 560 °C

3 F e + 4 H 2 O ⟶ F e 3 O 4 + 4 H 2
Das könnte die dunkel bis schwarze Oberfläche nach dem Härten erklären.
 
Ich habe ein Video von Murray Carter gefunden, in dem er den Herstellprozess eines Kuro-uchi Nakiris zeigt:

Gruß, Andreas
 
Wenn ich das richtig verfolgt habe wird die Schmiedehaut mit dem Sandstrahler entfernt. Danach wird die Klinge mit Lehm eingepinselt und trocknet. Und die Härtung im Wasser erzeugt das KU. So hatte ich das auch in Erinnerung. Ich muß mir den wesentlichen Teil noch einmal ganz ansehen. Danke.
 
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