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Walnuss als Griffmaterial

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devryd

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174
Hallo Leute!
Ich habe mittlerweile 5 messer gemacht, aber alle mit Buchenholz als griff.
Jetzt habe ich von meinem Onkel einen ast (Walnuss, 15cm Durchmesser) bekommen und wollte daraus Griff Schalen fertigen. Allerdings ist mit aufgefallen, dass das Holz nicht dunkel und schön gemasert ist, sonder sehr hell und fast komplett ohne Maserung.
In diversen Themen hier habe ich viel über die schöne, du kle Farbe gelesen und wollte deshalb fragen ob ich irgendeinen wichtigen Schritt vergessen habe.
Ich habe das holz der lange nach auf geschnitten und dann mit schmirgelpapelier bis 180 geschliffen und dann mit Leinöl firnis behandelt

Falls ihr Tipps für mich habt wäre ich sehr dankbar
Gruß devryd
 
AW: Walnuss als griffmaterial

Es gibt einen großen Unterschied zwischen Walnußholz und Walnußwurzelholz.

Daran könnte das bei Deinem Ast liegen.
 
Hallo,

Ja, das liegt sehr wahrscheinlich am Ast, bzw. der geringen Stärke. Abgesehen vom Wurzelholz oder dem kaukasischen Walnussholz zeichnet auch der heimische Walnussbaum durchaus dunkel, aber zunehmend zur Stammmitte, also zum Kern. Ich darf mir gelegentlich vom hiesigen Möbeltischler ein paar Reste holen, Stämme mit 40-50 cm Durchmesser, da hat es den harten, dunklen Kern, umgeben vom hellen Splintholz.

Gruß
Abu
 
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Ist Nussbaum denn ein Oberbegriff und Walnuss fällt darunter, oder meint man mit Nussbaum meist Walnus? Das wäre Nussbaum.
 
alxh schrieb:
Ist Nussbaum denn ein Oberbegriff und Walnuss fällt darunter, oder meint man mit Nussbaum meist Walnus?
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Ja, Nussbaum als Begriff wird ausschliesslich für die veschiedenen Walnuss-Arten verwendet. Das Holz von anderen Nussarten heisst dann z.B. Hasel, Pistazie, Cashew oder Erdnuss (nein, letzteres das war ein Scherz).

Aber Achtung: Es gibt verschiedene Sorten und Arten von Walnuss, die teilweise ganz unterschiedliche Färbung haben. So ist z.B. die 'amerikanische Walnuss' eine andere Art (Juglans nigra) als die europäische (Juglans regia), während der Begriff 'französische Walnuss' eine reine Herkunfstsbezeichung ist und im Fachhandel teilweise für eine spezielle Färbung (leicht rötlich) verwendet wird.

Der Wikipedia Artikel beschreibt eigentlich recht gut die Eigenschaften: https://de.wikipedia.org/wiki/Walnussgew%C3%A4chse#Holz
 
ich habe mir heute von einem gefällten walnussbaum den baumstumpf besorgt.
jetzt hat es auch die schöne dunkle farbe.

vielen dank für eure hilfe
gruß devryd
 
Was ebenfalls gut aussieht ist Pflaume. Der Kern geht fast bläulich rüber.
Nussbaum ist nur das Wurzelholz interessant. Alle toll gemaserten Gewehrschäfte sind aus abgelagertem Wurzelholz.
Gruss fritz
 
Woher bekommt ihr denn euer Holz?
Besorgt ihr euch das aus der Umgebung oder kauft ihr das?
Und was benutzt ihr so?
 
devryd schrieb:
Woher bekommt ihr denn euer Holz?
Besorgt ihr euch das aus der Umgebung oder kauft ihr das?
Und was benutzt ihr so?
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Wirklich gutes Nussbaum-Holz und -Maserholz stammt von Stämmen, Wurzelstöcken und Maserknollen meist aus einem Land irgends am schwarzen Meer. Wird oft auch kaukasischer Nussbaum genannt und zumindest für die zu Schaftrohlingen zugeschnittenen Stücke in 11 Qualitätsstufen plus Vogelaugenqualitäten eingeteilt. So was kommt also eher nicht aus unserer Umgebung und die Topqualitäten erzielen zum Teil irrsinnige Preise.
 
AchimW schrieb:
Wirklich gutes Nussbaum-Holz und -Maserholz stammt von Stämmen, Wurzelstöcken und Maserknollen meist aus einem Land irgends am schwarzen Meer. Wird oft auch kaukasischer Nussbaum genannt und zumindest für die zu Schaftrohlingen zugeschnittenen Stücke in 11 Qualitätsstufen plus Vogelaugenqualitäten eingeteilt. So was kommt also eher nicht aus unserer Umgebung und die Topqualitäten erzielen zum Teil irrsinnige Preise.
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was benutzt ihr denn sonst noch so?
ich hatte bis jetzt eine Buchenleiste aus dem Baumarkt und habe daraus meine Griffe gefertigt aber schön ist das eher nicht.
 
devryd schrieb:
...
ich hatte bis jetzt eine Buchenleiste aus dem Baumarkt und habe daraus meine Griffe gefertigt aber schön ist das eher nicht.
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Stimmt, klassische Buche ist zwar hart, aber so ziemlich das langweiligste Holz für Deine Zwecke! Google mal Edelholzverkauf, da gibt es eine Rubrik „Griffmaterial“, da findest Du alles.

Gruß
Abu
 
Wenn du keinen Garten hast frage bei Holzverarbeitern nach Resten, machen auch manche Baumärkte, oder Förster, Gartenbaubetriebe, Friedhofsgärtner...
 
Servus,
in Bayern kriegst Du Holz- und Hornreste und
manchen guten Tipp bei den Bayerischen Staatsforsten.
Da muss man allerdings hingehen.
https://www.baysf.de/de.html
Gegen einen Fünfer oder Zehner für die Brotzeitkasse
wehren die sich übrigens nie! :steirer:
Gruß
Rudi
 
devryd schrieb:
was benutzt ihr denn sonst noch so?
ich hatte bis jetzt eine Buchenleiste aus dem Baumarkt und habe daraus meine Griffe gefertigt aber schön ist das eher nicht.
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Baumarkt ist keine gute Quelle. Grosse Baumärkte haben manchmal Leisten und Regalbretter aus Eiche, aber diese ist auch selten optisch ansprechend. Viel besser sind Handwerker und auch grössere Betriebe mit Holzbearbeitung. Eher nicht Fenstermacher, aber Möbelschreiner, Parkettmacher, Geigenbauer, Drechsler, Sägewerke, Furnierwerke etc. Die habe alle irgendwo eine Restenkiste, aus der Du Dich für ein Trinkgeld oder jedenfalls kleine Beträge bedienen kannst. Mut zusammennehmen und hineingehen. Irgendwo ist ein Schalter oder eine Bedienung, die muss man dann halt fragen.

Dann: Augen offenhalten! Manchmal stehen z.B. Kleiderständer oder Stühle aus exotischem Holz als Abfall auf der Strasse. Brennholzstapel sind manchmal aus den erstaunlichsten Hölzern zusammengesetzt. Läuten und fragen kostet nur ein bisschen Mut.
 
Achim,
das kann einem bei professionellen Holzanbietern auch passieren.
Wir haben mal bei einem Bekannten ein Holz - Gartenhäuschen aufgebaut,
nicht aus dem Baumarkt. 'Nur abgelagerte Hölzer'
Mittags kam dann unser einziger Fachmann, ein Zimmerer, dazu,
schaut sich alles an.
'Abgelagerte Hölzer??? Da haben gestern noch die Vögel drauf gezwitschert!' :D
Gruß
Rudi
 
eure antworten haben mir wirklich geholfen
habe ein stück von dem holz genommen , das aus dem baumstumpf kam und es sieht meiner meinung nach echt gut aus
habe es mit leinölfirnis geölt und bin recht zufrieden wie es aussieht
danke an alle
gruß devryd
 
Eigentlich bin ich mitlerweile fertig mit dem Messer, bin aber auf folgendes problem gestoßen:
ich habe den Griff bis 320 geschliffen und dann mit Leinölfirnis geölt. Allerdings wird der Griff nach dem benutzen direkt wieder rau und man sieht einzelne Fasern.
Hat jemand nen tipp für mich was ich dagegen tun kann?
Wie finished ihr denn Walnuss?
 
den Effekt nutzen.
Kurz mit einem feuchten Lappen anfeuchten, trocknen lassen, mit Schleifpapier rüber. Vorgang wiederholen, bis keine Fasern sich aufstellen. Ölen
 
devryd schrieb:
mit Leinölfirnis geölt. Allerdings wird der Griff nach dem benutzen direkt wieder rau und man sieht einzelne Fasern.
Hat jemand nen tipp für mich was ich dagegen tun kann?
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Das ist so. Du kannst Holz so fein schleifen wie Du willst, es bleiben immer noch Fasern, die sich nach dem Befeuchten (egal ob mit Wasser oder Öl) aufrichten.
Abhilfe ist einfach: Ölen, trocknen lassen, nochmals fein schleifen, nochmals ölen. Oder mehrmals wässern, trocknen lassen, schleifen. Ich persönlich mache es mit der zwei mal ölen Variante. Ich verwende nicht Schleifpapier, sondern feine Stahlwolle. Geht ganz fix und je nach Ergebnis verzichte ich danach sogar auf das zweite mal ölen.
 
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