Walnuss-Wurzel - Und nun?

Bernhard1984

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Habe heute mit einem Freund und seinem Vater eine rießige Walnusswurzel ausgegraben, die ca. 3 Jahre ohne Baum in der Erde war.
Richtig weich/verfault ist das holz rundum ca. 3-5cm, danach wirds richtig fest und hart.

Maße an der Oberfläche: ca. 90x60cm

nach unten hin verdickt sie sich entsprechend.

Lohnt es sich daraus Furnierholz zu machen zu lassen, bzw. wo kann man das machen lassen (Raum Karlsruhe)? Mein Freund würde die Knolle gerne verkaufen. Wenn sich jemand damit auskennt, könnte er gerne mal vorbei kommen und sie sich anschauen.

Wenn es sich nicht für Furnier eignet, werden eben 2000 Messergriffkanteln daraus gesägt.

Hier die Bilder:

 
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Ich zitiere mal das http://www.holzwurm-page.de/technik/furnier/erklaerung.htm

"Der Furnier-Stamm wird aus dem Baumstamm zwischen dem Stammende und dem ersten Ast geschnitten. Die Rinde wird entfernt und der Stamm auf Fremdkörper untersucht. Vor der Verarbeitung zu Furnier wird der Stamm durch Dämpfen oder Eintauchen in heißes Wasser weich gemacht. Je nach Schnittechnik wird der Stamm als Ganzes eingeweicht oder zunächst in Stammteile ("Flitsche") zersägt. Helle Holzarten werden nicht eingeweicht, da die Furnierfarbe darunter leiden würde."

Falls sich hier keiner meldet, die Wurzel kaufen zu wollen, bei uns gibt es Holzauktionen, die von größeren Förstereien abgehalten werden. Da mal fragen. Aber ich befürchte, deine Wurzel, so schön du sie auch findest und so viel Arbeit du da auch reingesteckt hast, wird da nicht angenommen.

Auch zum zersägen zu Holzkanteln müsstest du die Wurzel vorher recht gut reinigen, dass die Erde und Steinchen dir nicht die Säge versauen.

Thorsten
 
erstmal Gratulation zu dem schönen Stück!
für solches Furnier ist der Markt leider sehr klein...
Eine Möglichkeit das schöne Ding loszuwerden, ist wie geschrieben bei einer Submission des örtlichen Forstamtes/Forstbetriebs, wobei eine solche Knolle da auch weit unter Wert weggehen kann, aber je nach Qualität auch mal Spitzenpreise erzielen kann!
Wobei da das Auge des Holzkäufers entscheidend ist, ich kann auf dem Photo leider nicht allzuviel erkennen.
Das verfaulte Splintholz ist (normalerweise) unerheblich, es wird bei Walnuss eher selten verwendet!
Oder versuchs mal bei der Firma Mehlig und Wiesmann in Lohr am Main (BY) , die sind Spezialisten für ungewöhnliche Furniere!
http://mehling-wiesmann.de/

Gruß Christian
 
Schonmal vielen Dank für die Antworten!

Wenn wir die Wurzel gesäubert haben, Stelle ich nochmal bessere Bilder rein. Eine richtige Knolle ist es leider nicht. Sie ist ziemlich breitgefächert ohne wirklich großen runden Kern.

Das helle weichere Holz außen (Splintholz) ist auf jedenfall nicht mehr zu gebrauchen. Wenn man normalerweise nur das Kernholz benutzt, dann kann die Wurzel sicherlich noch verwendet werden.

Werde auf jedenfall mal alle anschreiben.
 
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Hallo,

Ich würde alle abstehenden Wurzeln wegschneiden und das Ding mit der Kettensäge der Längen nach teilen. Voher mit dem Kärcher runterwaschen. Dann siehst die Maserung. Das Aufarbeiten ist Liebhaberei, was rauskommt lohnt sich für dich, aber sicher nicht komerziell.

Verschenk den Stock und sag dem Glücklichen, er soll dir ein paar Stücke geben, wenn er Ihn verarbeitet hat.

Ich bin froh, wenn ich für´s entsorgen meiner Wurzeln nichts zahlen muss, die schönsten Stücke behalte ich immer, Rest weg.

Der letzte Stock nach Sturmschaden hatte 5 Tonnen inkl. Erde.

Den haben wir mit dem Bagger vergraben, da wir Ihn nicht wegbekommen haben. Unser Kran hebt nur 4 Tonnen.

lg RR
 
So leid es mir für euch tut: diese Wurzel ist völlig wertlos, das Holz ist höchstwahrscheinlich absolut langweilig und für Messergriffe sicher nicht besonders schön. Erspart euch die üble Arbeit, die Wurzel mit Hochdruckreiniger zu säubern.

Der ganze Mist kommt durch die Verwechslung von Wurzel- und Maserholz zustande:

Viele Menschen sagen Nussbaumwurzel, meinen aber Nussbaum-Maser. Das ist aber was völlig anderes, etwas sehr edles und seltenes, das meist an Nußbäumen aus dem Kaukasus oder aus Kalifornien vorkommt.

Maserknollen sind meist am Stamm, können aber auch unter der Erde am Stammansatz wachsen und sind sehr teuer- jeder Baum hat eine Wurzel, kaum ein Baum hat eine Maserknolle und nur wenige Maserknollen sind fehlerfrei (ohne große Löcher) und so schön gemasert, dass daraus Furniere hergestellt werden können.

Wenn man bei Google Nusswurzel eingibt, tauchen in der Bildersuche ausnahmslos Nussmaser-Fotos auf.

Meine Güte, wie veile Leute haben schon wohl wegen dieser Verwechslung sich den Buckel krumm geschuftet für nix und wieder nix.........

Also: Nusswurzel ist nicht Nussmaser! Nusswurzeln haben eher langweiliges, relativ wertloses Holz!
 
Sportlich gesehen eine super Nummer um das Gewicht zu halten... Holztechnisch solltest du damit die Wohnung im Winter heizen. Dann wird dir mit der Wurzel wenigstens ein 2tes mal warm :) ... Maser ist nicht gleich Wurzel, wie schon beschrieben...
 
Gestern haben wir begonnen die Wurzel zur zerlegen.

Das Holz besitzt eine super schöne Maserung und ist meiner Meinung nach richtig gut für Messergriffe geeigent.

Morgen versuchen wir sie weiter zu zerlegen.

Bis ich aber alle Kanteln geschnitten habe, dauert noch ein wenig.

Bilder stelle ich auf jedenfall rein, damit ihr sieht, dass sich die Arbeit auf jedenfall gelohnt hat.
 
Hallo!

Es überascht mich, dass die Wurzel eine schöne Maserung hat, die auf einem Messergriff zur Geltung kommt - freut mich aber für Dich. Nachdem das Holz noch ganz frisch ist würde ich es keinesfalls in fertige Kanteln zerlegen. Sie würden sich beim Trocknen verziehen, verdrehen und reissen. Ich würde Dir empfehlen, jetzt einmal 3 - 4 cm dicke Bretter zu schneiden. Das Kernbrett nur 1cm dick schneiden und wegwerfen, weil da arbeitet Holz am meisten.
Die Hirnseiten mit Wachs oder Holzleim zu bestreichen hilft den Rissen vorzubeugen. Das Holz muss langsam trockenen. Trocken lagern. Es muss Luft dazu kommen, also Latten zwischen die einzelnen Bretter einlegen. Keinesfalls in der prallen Sonne lagern. Entweder unter einem Flugdach oder im trockenen Keller oder am Dachboden lagern. Die Faustformel der Säger sagt: pro cm ein Jahr Trockenzeit. Das heißt in Deinem Fall 3 Jahre. Bei guter Lagerung geht es sicher schneller. Wenn es einigermassen trocken ist (nach ein zwei Jahren) , kann man es auch in den Heizraum legen. Je schneller das Holz trocknet umso mehr reisst es und verzieht es sich.
Oder Du fährts zur Tischlerei und legst das Holz in die Trockenkammer, das erspart Dir die lange Wartezeit. Der Ausschuss ist da aber eher grösser.
Christian
 
Habe jetzt mal angefangen große Kanteln zu sägen.

Habe in 2 Stunden gerade einmal 3-4 größere Brocken 30x30x40cm zurecht gesägt bekommen. Beim Zersägen gehe ich ziemlich behutsam vor, weil ich ja in Faserrichtung sägen muss und immernoch ein schönes Muster möchte.

Hier die ersten Bilder von der Schönheit des Holzes:

 
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Hallo Bernhard

schönes Holz , das gibt aber einige schöne Messergriffe aus
"eigenem" Holz!
Da hat sich doch die Arbeit gelohnt, von wegen Brennholz:haemisch:.


Viel Spass damit. Norbert
 
Wow, da sind ja echte Schmuckstücke dabei.

Dann wünsch ich dir mal viel Glück beim trocknen. Und nich traurig sein, wenn doch einiges reißt. Für ein paar Messer bleibt meistens genug übrig :hehe:

Gruß Max
 
Das schöne ist ja, dass ich noch ca. 4-5mal so viel Kanteln aus den anderen großen Stücken sägen kann.

Morgen gibts die nächste Ladung Bilder.

Walnussholz for Life!
 
Wie versprochen, hier die Bilder von dem ganzen zurechtgesägtem Holz.



Leider ein paar Tage später, weil mein Computer repariert werden musste.
 
Sehr schöne Stücke mit dabei.
Die Mühe hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Was sagt uns das: man soll sich nicht so leicht vom Ziel abbringen lassen.

Schönes Wochenende
Big Oak
 
Hi Bernhard

Freu mich für dich ,daß sich die Mühe mit der Wurzel doch lohnt !Jetzt heißt es heftig schmieden ,um was zu haben wo du das Wurzelholz dran machen kannst ;-)

Gruß aus der Nachbarschaft
Marcus
 
Zum Trocknen !!

Todsicheres rissfreies Rezept:

Nimm einen großen Papiersack, fülle den mit Sägespänen (kein Sägemehl), gib das frischgesägte noch nasse (nass bzw. feucht ist wichtig) Holz in den Sack, dass es allumschlossen ist, warte 3 Monate und Du hast ein rissfreies und kaum geschrumpftes Holz vor dir. Am besten die Stücke vor der Trocknung auf ca. Schalenmaß sägen.

Hat bei mir bisher immer funktioniert.

Wenns geklappt hat kannst Du mir ja Stück zukommen lassen ?!

Probiers mal aus.

Beim Normaltrocknen verreisst das Meiste.
 
Todsicheres rissfreies Rezept:

Nimm einen großen Papiersack, fülle den mit Sägespänen (kein Sägemehl), gib das frischgesägte noch nasse (nass bzw. feucht ist wichtig) Holz in den Sack, dass es allumschlossen ist, warte 3 Monate und Du hast ein rissfreies und kaum geschrumpftes Holz vor dir. Am besten die Stücke vor der Trocknung auf ca. Schalenmaß sägen.

Hallo Seebär,

interessante Methode, danke für die Infos.
Aber erklär doch mal den Unterschied zwischen Sägemehl und Sägespäne. Ich kenne wohl Hobelspäne. :confused:

Gruß Klaus
 
Hallo Klaus,

gemeint sind Hobelspäne bzw. Material das auch etwas feiner sein kann, aber kein Sägemehl. Das ist zu dicht.

Wie schon mal im Forum von mir beschrieben:

Rezept von einem alten Holzdrechsler aus Salzburg, der nass drechselt und dann die besagte Methode anwendet. Mit Verzug, aber ohne Risse !!!! Gibt interessante Formen. In etwa auf Form gesägt, bleibt immer noch genug "Fleisch" zum Formen.

Viel Erfolg


Seebär
 
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