Haebbie
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... Im Übrigen glaube ich nicht daran, dass man durch das Verbieten viel erreichen kann. Es ist logisch, dass, je mehr man verbietet sich umso weniger Leute an die Verbote halten. Es ist, wie so oft, der falsche Weg.
Du hast recht! Verbote regen erst mal den Wiederspruch der Leute, die sich nichts vormachen lassen wollen. Verbote führen letztlich nicht dazu, lieb gewonnene Gewohnheiten zu unterlassen (Messer tragen) oder sich nicht für attraktive und seltene Materialien zu interessieren (siehe oben). Für mich ist ein Verbot zunächst die fragwürdige Möglichkeit für unsere Ordnungsbehörden ihre Ohnmacht in bestimmten Zusammenhängen durch Handlungsvollmachten zu verringern.
Viel mehr wird erreicht, wenn nicht verboten wird, sondern ein Umdenken der potentiellen Nutzer dem Artenschutz unterliegender Materialine stattfindet.
Beispiel: Pelzmäntel sind out!! Nicht nur, weil die Mode mittlerweile an ihnen kein Interesse mehr hat, wer einen Pelzmantel trägt, wird schief angesehen. Es ist auch völlig egal, ob es Tieknast-Nerze, Gehege-Wölfe oder handgefangene Feldhamster gewesen sind, deren Häute zu Markte getragen werden, es ist egal, ob mit dem Abmurksen der Tiere ein Artenbestand gefährdet wird oder nicht. Pelze stehen auf dem Index, und das ist gut so.
Und so sollte es eigentlich im übertragenen Sinne bei den Materialien für kunsthandwerkliche Gegenstände auch sein: Es gibt so schöne Hölzer, warum muss es denn ein geschützte Baumart sein, die ihr Holz für Messergriffe hergeben muss? Klar, wenn auf dem Friedhof eine Eibe gestutzt wird habe ich keine Hemmungen die abgeschnittenen Äste für alles mögliche zu verwenden. Aber diese mittlerweile seltenen Bäume aus dem Wald zu holen um beispielsweise Langbögen daraus zu schnitzen?
Es sollten in den Köpfen der Leute Alarmglocken läuten wenn jemand Teile unter Schutz stehender Tiere anbietet. Es sollte selbstverständlich sein, dass vom Händler nachgewiesen wird, dass für das angebotene Material kein Wilderer um sich geschossen hat. Und wenn er den Nachweis nicht bringt, soll er auf seiner Ware sitzen bleiben. Erst wenn das geschieht, wird dem gesamten Schwarzmarkt die Grundlage entzogen. Und auch das wäre gut so.
So, Leute, genügend schwadroniert. Und künftig: Elfenbein und Bärenkrallen entweder gar nicht oder nur wenn ein Herkunftsnachweis vorgelegt wird, einkaufen!!
Viele Grüße,
Herbert