Walzhaut entfernen

rick

Mitglied
Beiträge
178
Grüß Euch, Messerfreunde!

Nach längerer Zeit des Schmiedens bin ich teils wieder auf Stockremoval zurückgekommen. Die bisherigen Messer dieser Herstellungsmethode habe ich mit Flachstählen gemacht, die entweder "präziflach" oder zumindest blank waren.
Momentan arbeite ich an 3 Macheten aus 55Si7, den ich nur mit Schmiedehaut erhalte. Ich hab's zwar mit viel Mühe geschafft, die Schmiedehaut mit der Schruppscheibe herunterzumartern, möchte mir und dem Werkzeug diese Quälerei aber künftig sparen.
Also: Wie bringe ich dieses glashart Teufelszeug runter?:confused:

P.S. Ich habs schon mit Zitronensäure probiert, was beim Zunder super funktioniert - Der Walzhaut war's aber wurscht.

Grüße aus Ö, Rick.
 
Schon als ich die Überschrift las, dachte ich direkt: wo ist das Problem? Winkelschleifer, Schruppscheibe, fertig. So was runterzubekommen ist nun mal Arbeit. Und mal ehrlich, das Werkzeug ist für so was gemacht, ersparen willst Du es Dir alleine. :D

Strahlen mit gehärtetem Stahlkorn geht übrigens auch, wenn man eine entsprechend große und leistungsfähige Strahlanlage hat. Wird in Stahlwerken so gemacht.
 
Probier es doch mal ein kleineres Probestück mit Walzhaut in etwas saures wie Essigwasser einzulegen.
Ich hab das mal in einem englischsprachigen Clip gesehen, danach ließ sich die Walzhaut einfach abwischen.
Da das ganze eine Zeit her ist, weiß ich aber nicht mehr was die Flüssigkeit war bzw. wie stark, oder wie lange der Stahl drin war.
Ansonsten halte ich es wie Achim, wenn keine Schmiedehaut erwünscht ist kommt die Schuppscheibe zum Einsatz.

Grüße,
Eisenbrenner
 
Hallo,

ich hab es bisher immer mit Zitronensäure weggebracht, evtl. einfach länger einlegen.

Abwischen ging nicht, aber abbürsten.

Selbst mit der Schruppscheibe ging es sehr mühsam bei Baustahl (aber wer weiß was da mitlerweile alles drin ist).


Viel Spaß

Walter
 
Heitmann-Reine Zitronensäure- in jedem Supermarkt erhältlich-funktioniert gut. Am besten wird sie mit heißem Wasser angesetzt. Die Einwirkungszeit sollte nicht zu knapp bemessen werden. Nach ca 12 Stunden wird mit der Stahlbürste abgebürstet. Ist die Walzhaut dann noch nicht weg, wird der Vorgang wiederholt.
Vorsicht: Was unter der Walzhaut zum Vorschein kommt, ist nicht immer schön. Da muß man gelegentlich doch noch mit der Flex arbeiten. Das funktioniert bei dem metallischen Eisen allerdings viel leichter als bei der Walzhaut.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Ich habe mir im Malerbedarf einen Liter 'Entroster' gekauft. Das ist im Wesentlichen Phosphorsäure mit einigen Zusätzen, die das reine Eisen schonen soll.
Das Zeug wird mit einem Pinsel auf rostige Teile aufgetragen, nachdem mit einer Drahtbürste die losen Teile abgebürstet wurden. Allenfalls muss noch entfettet werden. Nach dem Trocknen hat sich eine recht stabile graue Schicht gebildet, die bereits einen recht guten Rostschutz bildet, aber auch für nachfolgende Anstriche eine gute Brücke bildet. Nach Abwaschen mit sauberem Wasser natürlich, damit keine Säurereste zurückbleiben.

Was das mit dem Thema Walzhaut zu tun hat? Es löst diese innert wenigen Minuten. Ich giesse die Flüssigkeit in eine flache Plastikschale und lege das Teil hinein. Nach wenigen Minuten bröseln schwarze Teilchen richtiggehend weg und ich kann das Material wieder herausfischen, heiss abspülen und trocknen lassen. Die Phosphatschicht ist nicht mehr hart und mit der Feile leicht zu entfernen.

Ein Liter Entroster kostet bei uns im Malerbedarf etwa 15 schweizer Fränkli und reicht ziemlich weit. In den grossen Do-it-Yourself Shops habe ich es aber noch nie gesehen. Man kriegt ihn auch nicht in Selbstbedieung, sondern muss ihn an der Theke verlangen. Ein Giftschein ist aber für den Erwerb nicht erforderlich.
 
Rostentferner funktioniert auch gut. Den gibt es im Baumarkt von Hammerite. Man kann ihn ohne weiteres in der Verdünnung 1 : 10 einsetzen. Leichtes Anwärmen beschleunigt die Wirkung, zu konzentrierte Lösungen wirken nicht schneller als verdünnte.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Zurück