Warum man bei Victorinox so gerne angestellt ist

willy grey eyes

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Jetzt gleich auf 3sat, um 18.30 Uhr.
Habe es selber gerade erst gesehen, also wer
es noch nicht kenntm reinschauen.

Schönes Wochenende an Alle
Willy Grey Eyes
 
Schöne Sendung gewesen, etwas mehr als das übliche: "wie wird gebaut". Wobei ich natürlich auch diese Sendungen liebe.

Danke für den Tip!:super:
 
Nach dem Bericht war ich echt verblüfft. So viel soziale Kompetenz bei einem Unternehmen dieser Größe finde ich beeindruckend und hätte ich nicht erwartet.
Ich wünsche Victorinox, dass sie weiterhin die schweizer Armee mit ihren tollen Produkten beliefern können und das Unternehmen in dieser Form erhalten bleibt.
 
Leider habe ich den Beitrag im TV verpasst udn mir erst jetzt ansehen können.

Wra auch sehr beeindruckt und begeistert wie es in diesem gr Werk abläuft.

Da möchte ich mir fast noch ein Vic kaufen um sie zu unterstützen
 
LOB :

Die Firmenphylosophie hinsichtlich sozialer Gerechtigkeit.

TADEL :

Bezüglich Produktion kann ich wirklich keinen grundlegenen Unterschied zu Werken in Asien erkennen, die meisten Angestellten scheinen aber auch überhaupt keinen Bezug zu den Erzeugnissen zu haben, was bei solch monotoner Arbeit aber auch kaum verwunderlich ist.

Wenn ich da sehe, wie eine Endkontrolle vorgenommen wird (das Messer wird noch nicht mal angeschaut ... daher wohl auch die wackelnden "feststehenden" Klingen keine Seltenheit), vergeht mir eher die Lust an Victorinox als dass ich mich nun stärker angezogen fühlen würde.

Dass Leute über 40 Jahre soweit auschliesslich Kartons zusammenklipsen hat mich echt erschreckt :
Hätte nie gedacht, dass es solche Arbeitsbedingungen überhaupt irgendwo in Europa noch geben würde (und schon gar nicht in der Schweiz) ...
Aber : Wird nach 100 Deckeln ja dann gewechselt zu 100 Böden und wieder zurück : Es lebe der Fortschritt !!!

Wo ich vorher Victorinox mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis gesehen habe (in der Annahme, die Messer würden von Fachleuten zusammengebaut) sehe ich die Dinger ab nun eher als überteuert an, weil unter gleichen Arbeitsbedingungen (mit in China gegenüber Restchina ähnlichen sozialen Vorzügen innerhalb China, wenn man in einem solchen Werk angestellt ist) in China solche Messer weitaus günstiger hergestellt werden könnten ...

Wo hinsichtlich der Endprudukte und Arbeitsbedingungen die Schweiz noch einen Vorteil zu bieten hätte : Keine Ahnung ....
Halt nur einige Arbeitsplätze in der Schweiz mit hohem sozialem Stand ... aber unter Europa-unwürdigen Arbeitsbedingungen ...?

Grüsse,
Serge
 
@ Serge:

Mit China läßt sich das sicher nicht vergleichen.
Denke, da sind die Arbeitsbedingungen oft noch um
ein vielfaches schlechter.
Und billiger herstellen läßt sich da fast alles.
Deshalb rechne ich es den Herren Elsener auch hoch an,
das sie ihre Produktion in Ibach belassen und nicht in China
herumhuren.

Aber die Sache mit den Kartons hat mich, offen gestanden, doch
auch recht irritiert.
Für solch eintönige Scheißjobs (Tschuldigung..) gibt es doch seit
Jahrzehnten vollautomatisierte Fertigungslinien. Die betroffenen
MA wären sicherlich an anderen Arbeitsplätzen unterzubringen
- und könnten dabei nur gewinnen.
 
Wenn ich da sehe, wie eine Endkontrolle vorgenommen wird (das Messer wird noch nicht mal angeschaut ... daher wohl auch die wackelnden "feststehenden" Klingen keine Seltenheit), vergeht mir eher die Lust an Victorinox als dass ich mich nun stärker angezogen fühlen würde.

Leider habe ich den Bericht verpasst............

Aber zum Thema Endkontrolle kann ich nur sagen, daß ich im Januar an einer Werksführung bei Victorinox teilgenommen habe. In der Endkontrolle sitzen ca. 15 Mitarbeiter und machen eine 100 % Funktionskontrolle der von Hand montierten Messer (die kleineren Losgrößen werden von Hand montiert).

Ausnahme sind die vollautomatisch montierten Messer. Diese werden zum Schluß nur einer Sichtkontrolle unterzogen. Aussage war hier, daß eine 100 % Kontrolle durch die vollautomatische Montage nicht notwendig ist.
 
Hi,

auch bin bin irritiert!
Arbeitet niemand von meinen Vorrednern in einem Produktionsbetrieb in Deutschland unter deutscher Leitung mit Qualitäts- und Zeitdruck? :confused:
Viele der Handgriffe wiederholen sich tatsächlich bis zum Irrewerden. Rotation der Arbeitskräfte durch die gesamte Fertigung, Endkontrolle und Verpackung ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Viele Tätigkeiten bleiben einfach nur monoton!
Für mich waren die Aussagen diverser Mitarbeiter recht glaubhaft, die versichern, dass sie gerade Arbeiten, die sie geistig nicht zu sehr fordern, schätzen würden. Dies sollte man als Außenstehender respektieren!

Dickes Lob für die soziale/christliche Einstellung der Elseners! Diese zeigt doch eindeutig, dass man dem Globalisierungsdruck mutig und erfolgreich entgegentreten kann:super:

Gruß
Chris
 
Dass Leute über 40 Jahre soweit auschliesslich Kartons zusammenklipsen hat mich echt erschreckt :
Hätte nie gedacht, dass es solche Arbeitsbedingungen überhaupt irgendwo in Europa noch geben würde (und schon gar nicht in der Schweiz) ...
Aber : Wird nach 100 Deckeln ja dann gewechselt zu 100 Böden und wieder zurück : Es lebe der Fortschritt !!!
Grüsse, Serge

Großer Haufen auf Fortschritt! :hmpf:

Alternative:

Falt-Maschine anschaffen, alle alten Säcke, die das 40 Jahre gemacht haben rausschmeisen und fröhlich von Hartz 4 leben (?) lassen.
Wenn die nach einem anderen Job suchen und gefragt werden was sie gut können, finden diese Leute bestimmt sofort einen besser bezahlten und interessanteren Job. :rolleyes:
Vielleicht im Aufsichtsrat?
Die haben dann zwar keine (monotone) Arbeit mehr, aber es ist ja anscheinend besser nichts zu tun, als so eine langweilige Verrichtung.

Jemanden der noch Menschen, auch für wenig Geld, solche unwirtschaftlichen Arbeiten überhaupt machen läßt, und ihnen dadurch ermöglicht mit Würde ihr karges Brot zu verdienen, hat meinen Respekt.
Das hat nicht mit Ausbeutung zu tun.

Es macht für mich keinen Sinn, 20 Hand-Arbeitsplätze durch eine Maschine zu ersetzen, (die dann nur noch von einem Mann bedient wird)
und so zu tun als würde man damit den 19 Entlassenen einen Gefallen tun.

Würde ist auch, sich nicht mit Betteln und Sozialstaat-Almosen durchs Leben schlagen zu müssen!

Meine 5 Cent,
Pit
 
@ Gecko:

Ich gebe Dir bezüglich der Entlassungen absolut recht.
Ich hatte ja auch nicht geschrieben, daß man die
MA entlassen soll. Für die würde sich bei DER Betriebsgröße
mit Sicherheit was anderes finden.
Und ob die gefragten MA alle so erfreut über ihre Tätigkeit
sind wie sie gesagt haben, wage ich mal zu bezweifeln.
Abgesehen davon sind solche arbeiten, ausgeführt über Jahre
hinweg, ergonomisch gesehen höchst bedenklich.
Da hilft auch die kleine Bewegungstherapie dreimal täglich recht wenig.
 
Dank der Ankündigung hier habe ich den Film gesehen und fand ihn sehr interessant und informativ. Klar wurde im Schweizer Fernsehen gelobhudelt. ;)


Hi, auch bin bin irritiert! Arbeitet niemand von meinen Vorrednern in einem Produktionsbetrieb in Deutschland unter deutscher Leitung mit Qualitäts- und Zeitdruck? :confused: Viele der Handgriffe wiederholen sich tatsächlich bis zum Irrewerden. Rotation der Arbeitskräfte durch die gesamte Fertigung, Endkontrolle und Verpackung ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Viele Tätigkeiten bleiben einfach nur monoton!...
Bestimmte Arbeiten müssen eben gemacht werden. Ich kenne Leute, die bei der Firma Jung in Lünen als Aushilfen am Fließband Schalter zusammengesteckt oder Kartons gefaltet haben. Letzteres soll sehr unbeliebt sein, weil die Hände leiden. Es wird seinen Grund haben, dass auch hier auf Handarbeit zurückgegriffen wird.


...Jemanden der noch Menschen, auch für wenig Geld, solche unwirtschaftlichen Arbeiten überhaupt machen läßt, und ihnen dadurch ermöglicht mit Würde ihr karges Brot zu verdienen, hat meinen Respekt. Das hat nicht mit Ausbeutung zu tun. ... Würde ist auch, sich nicht mit Betteln und Sozialstaat-Almosen durchs Leben schlagen zu müssen! ...
:super: :super:
Natürlich wirkt es monoton, wenn jemand 40 Jahre diese Arbeit macht und wirtschaftlich ist es sicher auch nicht. Aber dieser Mann und seine ganze Familie, die auch bei Vic arbeitet, sind alle stark kurzsichtig, so der Kommentar. Man konnte die Sehbehinderung bei dem besagten Mitarbeiter deutlich erkennen. Eine Ausbildung hatte er wohl nicht gemacht. Welcher ausschließlich wirtschaftlich und rationell operierende Betrieb würde den nehmen, gelinde gesagt?
Sicher wird es möglich sein, Messer in der gleichen Qualität billiger in China zu produzieren. Ob die Arbeitsbedingungen dann aber auch die gleiche Qualität haben? :hmpf:

In mehreren Berichten (Zeitung, Radio, TV) habe ich schon von Obdachlosen in Deutschland gehört, die keine Sozialhilfewasauchimmer beantragen, weil sie sich schämen, weil sie sich entwürdigt und als Bittsteller fühlen. Ich kann´s nicht verstehen, muss es aber erstmal so hinnehmen und respektieren.

Aber das rutscht jetzt etwas ab hier. ;) Mir jedenfalls hat die Sendung gefallen und wenn man sie sich im Internet anschaut, kann man sogar den Originalton ohne neuhochdeutsche Übersetzung genießen. :D

Gruß
 
Monotone Arbeit?

Dann gehe mal in eine deutsches Bosch-Werk, wo Geschirrspüler (noch, da es die gleichen Werke in Polen und in der Türkei gibt).
Da stehst auch an einer 350-Tonnen-Metallpresse eine ganze Schicht lang und da kommen 8.000 handgroße gepresste Eisenteile raus, die Du in die Hände nehmen musst um sie in eine Gitterbox zu packen. Da gibt es keine andere Arbeitsstelle, bei der Du wechseln könntest.

Oder Dieseldüsen-Fertigung auch bei Bosch. Müssen auf Dichtigkeit überprüft werden nach dem Löcher-Errodieren, also Qualitätskontrolle. Werden per Hand auf eine Druckluftprüfvorrichtung, einen Dorn, gesteckt und wieder runter. In der Schicht machst 7000 Teile (Düsen) das sind für zwei Hände dann 3.500 mal in 7,5 Stunden der gleiche Handgriff. Viel Spass dabei. Als Anfänger hast nach einer Woche eine Sehnenscheidenentzündung oder du packst es. Da gibt es auch keinen Wechseljob.

Oder Räderfertigung bei Audi: Felgen auflegen, ein Ventil reinmachen, Aufkleber mit Barcode drauf und die mindestens 12kg pro Felge 1500x in der Schicht. Ab Mittwoch in der Woche brauchst abends nicht mehr weggehen, da liegst nur noch im Bett und willst schlafen. Am Freitag bist so fertig, dass den ganzen Samstag verschläfst und erst so wieder am Sonntag hell wirst. Und Montag geht das ganze wieder los.

Also manche Vorredner haben echt keine Ahnung was Fabrikarbeit bedeutet. Auch Maschinen müssen bestückt werden, entleert werden, die produzierten Güter weggebracht werden. Das machen keine Maschinen, sondern Menschen mit deren Händen.
Ja, auch noch in Deutschland.

Die drei vorgestellten Jobs habe ich alle selber erleben dürfen als Student damals.

Da ist Karton machen und sich abwechseln echt nicht so schwer.


Grüsse

stefan911
 
es freut mich das dieser beitrag her so rege diskutiert wird.

hier in der schweiz sind arbeitsplätze, speziell in ranggebieten wie ibach auch mangelware und das x ausländer kommen die wir absolut nicht brauchen hilft auch nicht, doch das ist ein anderes thema. somit kann sich jeder selber überlegen was er möchte, lumpige kartons machen oder nicht, ist ein einigermasses freies land hier in der hinsicht.

als ich das erste mal eine grössere lieferung aus ibach erhielt, in den genannten kartons, braun, grossverpackung, dachte ich auch die seien sicher maschienengemacht oder aus china etc. auch ich war erstaunt zu sehen das die in ibach hergestellt werden, somit sammlerwert haben...

scheinbar haben sich x leute dort entschieden lieber ein leben lang monotone arbeiten zu verrichten, sicherer job, als das gegenteil. das ist ihre entscheidung. da ich selbst aus der fertigung komme, ist es einfach so das monotonie etc sehr häufig vorkommt und die hände etc leiden.

was mich pers. betroffen macht ist das scheibar keiner der angestellten, in ibach wie delemont, grösseres interesse an deren produkten hat und diese sammelt und in foren etc ist. sie alle sehen das wohl nur als job und könnten geradesogut etwas anderes machen. ist ihr gutes recht aber ich könnte sowas nie tun, ohne herzblut geht es bei mir nicht und ich glaube das merkt man auch am produkt.

abschliessend noch diese info, im neuen schweizer waffenmagazin, in der brd als visier plus (nicht am kiosk) verkauft, ist ein sehr guter artikel über vic drin. neu wird es auch ein vic parfüm geben...

grüsse aus der schweiz

+B
 
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