Was bringt eigentlich der Strobe / Tactical Strobe Modus?

Ich habe mal gelesen, daß man damit epileptische Anfälle auslösen kann...
Das funktioniert auch mit Licht bei Nicht-Epileptikern, und das ist das Gefährliche daran.

Die Geschichte ist eigentlich schon länger bekannt, seit es in den 1990er Jahren zeitweise zu sehr kritischen Zusammenbrüchen in Diskotheken kam (ging damals auch groß durch die Medien), zuerst schob man es auf Alkohol, dann auf irgendwelche "gute Laune" Präparate, oder auf ausgelassenes "Headbanging" - irgendwann hat man herausgefunden, dass es an den Stroboskopen um die Tanzfläche herum lag, und dadurch kann bei bestimmten Frequenzen auch ein gesunder Kreislauf ganz erheblich gestört werden.
Teilweise haben die Faktoren zusammen ihren teil an diesen Zusammenbrüchen beigetragen, bzw. die Faktoren kombiniert und verstärkt, aber das Licht allein reicht auch.

Ich habe das selbst mal via kurzzeitigem "Zusammenklappen" erlebt, und wusste erst gar nicht, was gespielt wird, bis ich es kurz darauf nochmal realisiert habe, dass es an den Strobes lag - ich bin definitiv kein Epileptiker und weil Fahrer, war nie Alkohol im Spiel !!

Das ist eine ganz üble Sache, und wenn einige von Übelkeit reden, andere von Desoorientierung und dann ich von Kreislaufstörungen, dann kann das durchaus derselbe Effekt durch diese kritischen Frequenzen sein, nur dass es jeder anders empfindet. Das Auge ist Teil des Gehirns, und meldet verzögerungsfrei ans Gehirn weiter, und was mit Strom funktioniert, funktioniert auch mit Licht - also Vorsicht mit den Strobes, das ist kein Scherz !

Noch nicht ganz so lang ist es her, dass man gewisse "Lichttherapien" in Gefängnissen als Folter auf den Index gesetzt hat, weil irgendwann herauskam, dass die Leuchtkörper (Glühbirnen) durch irgendwelche technischen Maßnahmen in der Frequenz reduziert worden sind, was auf Dauer zu echten Psychischen Schäden geführt hat.

Und bevor jetzt wieder jemand mit "Ammenmärchen" kommt:
Man hat nicht das Licht alle 15min ein und ausgeschaltet, sondern die Stromfrequenz der Beleuchtung unterhalb der "Flimmergrenze" reduziert, der von mir beschriebene Effekt mit den Straßenbäumen ist auch nicht zu unterschätzen, man hat dann zwei Möglichkeiten:
Entweder die Geschwindigkeit ändern, oder die entsprechende Sonnenblende ausklappen, um die Licht-Schattenphasen für sich zu manipulieren = Änderung der Frequenz.
Das wiederum erlebe ich regelmäßig im Sommer, wenn ich gegen Sonnenaufgang zur Arbeit fahre.

Neurologen könnten das besser, weil fundiert erklären, aber es ist definitiv gesundheitsschädlich, wenn auch nur vorrübergehend.

Gruß Andreas
 
Das funktioniert auch mit Licht bei Nicht-Epileptikern, und das ist das Gefährliche daran.


Das Auge ist Teil des Gehirns, und meldet verzögerungsfrei ans Gehirn weiter,...



Und bevor jetzt wieder jemand mit "Ammenmärchen" kommt:
Man hat nicht das Licht alle 15min ein und ausgeschaltet, sondern die Stromfrequenz der Beleuchtung unterhalb der "Flimmergrenze" reduziert, der von mir beschriebene Effekt mit den Straßenbäumen ist auch nicht zu unterschätzen

Gruß Andreas



Ich will jetzt hier nicht den großen Max raushängen lassen, aber der Teil mit Auge und Gehirn = Verzögerungsfrei ist falsch. Selbst der Reaktionsweg zum Hirn braucht Zeit. Weniger als als z.B. ein Muskelreflex, da die Reizleitenden Bahnen der Augen mehr Myelinbschichtet sind ( und auch anderer Faktoren, aber das gehört jetzt hier nicht hin). Eine Verzögerung hast du immer. Das gemeine an so einem schnellem Lichtwechsel ( Von der Frequenz abhängig) liegt einfach daran, dass das Areal, welches die Sehinformationen bearbeitet, "Überlastet" ( das stimmt eigentlich auch nicht, soll aber als vereinfachung dienen) werden kann und sich auf das Gleichgewichtsorgan übertragen kann. Das gleiche Phänomen hat man in den REM- Phasen im Schlaf. Die Augen bewegen sich links -rechts im schnellem Wechsel und tauschen so Informationen über den Gehirnbalken aus. Das Hirn verarbeitet damit Input.
Anderes Beispiel: Bei der Handball WM 2007 hatte die deutsche Manschaft einen speziellen Betreuer, welcher über speziell angepasste Akustische Maßnahmen ( er hatte so ne große "Stereoanlage" dabei, jeder hat nen Kopfhöhrer bekommen und dann auf bestimmten Frequenzen mit bestimmen Frequenzen mindesten 3 Stunden am Tag die Spiele beschallt. Resultat: Konzentrationsförderung, verbesserte Aufnahmefähigkeit und Leistungssteigerung!) mitgewirkt hatte.
Das gleiche kann man mit Lichtimpulsen machen und zufällig mal die Frequenz zu treffen, in welcher es kritisch wird, ist gar nicht so schwer.
Das Auge sieht logarithymisch ( entschuldigt meine Rechtschreibung, ist grad eher alles so hingesaut:irre:) und die Frequenzen bei denen es ungemütlich wird, liegen ziemlich nahe am Eigenschwingungsindex der Augen und des Gehirns ( sowohl auf- wie auch abwärts). Diskostrobe mit anderen Beleuchtungsfaktoren kann das für ein paar Sekunden schon schaffen.

Wer mehr dazu wissen will, ich versuch noch mal die ganzen Sachen auszugraben.

Zum WM- Beispiel: Mein Trainer ist Günther Klein, ehemaliger Bundestrainer der deutschen Handballer, psychologischer Betreuer der WM- Manschaft 2007, prom. Psychologe und Dozent an der DSHS Köln.

Lichtinfos: Ich habe im Studium mit enviromentalen Einflüßen auf die Leistungsfähigkeit bei Sportlern zu tun und Licht- und Schwingungseinflüße wurden da sehr genau unter die Lupe genommen.


MfG Thorsten

P.S: Ich hoffe jetzt mal ich habe keinen auf die Füße getreten und sorry für nicht korrekturlesen! Bin halb Zähneputzen, Fernsehen und schreiben!:steirer:
 
Spannend, spannend :)

Aber was ist der "Eigenschwingungsindex der Augen und des Gehirns"? Und wenn Du schreibst, daß das auch von Diskostrobes für ein paar Sekunden geschafft werden kann, bedeutet das zusammen dann nicht auch, daß diese Problematik für jeden individuell ist?
 
@natuerlle:

Jein:steirer:

Der Eigenschwingungsindex stellt sich aus folgendem zusammen:
Bei einer bestimmten Frequenz, z.B. 15-18hz fängt ein Körper an zu Schwingen. Man denke an eine Stimmgabel. Das Menschliche Hirn sollte nicht bei Frequenzen von 13-25 hz beansprucht werden, es könnte dazu führen ( kommt auch auf die amplitude der verursachenden Schwingungen und deren Stärke an) das das Hirn gegen die Schädeldecke klatscht: hallo Gehirnerschütterung oder schlimmeres.

Der Eigenschwingungsindex ist z.B. auch bei Brücken wichtig. Nicht wenige sind bei starkem Wind eingestürzt, weil die Eigenschwingung erreicht wurde. Ich hoffe das hilft dir weiter.

Der Diskostroboskob kann alleine schon für Desorientierung oder schlimmeres Sorgen, wenn dann noch andere Lichtquellen dazukommen, wie andere Lampen, die sich an der Decke tummeln und drehen und sonst was, kann eine unglückliche Konstellation entstehen, welche schon bis zu 2-3 Sekunden anhalten kann, dann verschieben sich die einzelnen Impulse der Lichter wieder, und im schlimmsten Fall das das zu Anfällen und Ausfällen führen, ist eigentlich sehr selten, da diese Impulskonstellationen meist sehr unterschiedlich von Individuen aufgenommen werden, andererseits meist nur bruchteile von Sekunden andauern.
Die Problematik ist sehr Individuell, da jeder anders "Funktioniert".
Lasst es mich mal so formulieren: "Wahrheit ist nicht das, was A sagt, sondern das, was B versteht." ( Ich hoffe das ist verständlich und ich weiss auch nicht mehr von wem das Zitat stammt, irgendein Psychologe:irre:, ich glaube Adorno, aber nagelt mich bitte nicht drauf fest)
 
Aha,

Und wie wirkt dann das sub-contra-C einer Kirchenorgel auf das Gehirn ?

Vernebelt es die Sinne ? Setzt es die Gläubigen in eine Trance Zustand ?


Ich finde Dieser Thread gerät immer mehr O.T., weil für die Meisten wohl der praktische Nutzen von Strobe eine Rolle, oder eben keine Rolle spielt.


Für mich ist Strobe in der Abfolge verschiedener Helligkeitsstufen stets ein Ärgernis, weil ich mich damit meistens selbst narkotisiere...


So wie es bei einer Gladius implantiert ist, kann es für Sondereinsatzkräfte Sinn machen.
Die Verwendung mit Aufsteckhülse in roter Farbe zum Einwinken und Warnen ist auch ein nachvollziehbarer Zweck.

In einer Alltagslampe stört mich Strobe ebenso gewaltig, wie S.O.S. und ähnliches Geblinke....



Heinz
 
...
aber der Teil mit Auge und Gehirn = Verzögerungsfrei ist falsch. Selbst der Reaktionsweg zum Hirn braucht Zeit.
Hat mir ein Augenarzt mal so erklärt...
Was heist Verzögerung ? Man wird es messen, aber nicht spüren können ;)

@Hilitihome
Klar isses schon sehr OT, aber man sollte nicht nur den Nutzen oder den gedachten Zweck bereden, sondern auch auf vorhandene unterschätzte Gefahren hinweisen - ich würde es auch lieber in zwei Sätzen als drei Beiträgen beschreiben... :hmpf:

Gruß Andreas
 
Hallo,

also wirklich ernsthaft benötigt habe ich den Strobe erst einmal:
ich musste mal nachts einem Abschleppwagen meine Position signalisieren.
Also den Fahrer mit einer P3D Rebell angepeilt und Strobe, Entfernung war schätzungsweise 50 Meter, nur eben zappenduster.
Der Strobe fällt in solchen Situationen einfach mehr auf, als wenn man da mit der Lampe "herumwedelt".
Mir persönlich gefällt diese Option jedenfalls, sie sollte halt "intelligent" im Bedienkonzept integriert sein.

Viele Grüße,

Alex
 
Ich finde das auch nur eine nette Signalmöglichkeit.

Ich habe schon manchmal versehentlich in den Strobe geschaut, ohne Probleme.

Ich werde am We. mal einen Selbstversuch mit der Novatac 120P machen.

Zur Abwehr von Bären würde ich die Lampe nicht nehmen.

Auf meinen reisen durch den Yellowstone NP habe ich schon "Begegnungen" mit Bären. Einer war nur 2 Meter vor unserem Auto:eek:
Ruhe bewahren, und keine hektischen Bewegungen, langsames weggehen, sind immer wieder genannte Regeln.

Strobe würde ich mal als hektisch einstufen, könnte mir vorstellen das manches Tier aggressiv auf den Strobe reagiert.


Ob das bei anderen Tieren sinn macht, weis ich auch nicht. Ich würde es nicht machen.


grüsse, Alex
 
Ich finde das auch nur eine nette Signalmöglichkeit. <snip>
Zur Abwehr von Bären würde ich die Lampe nicht nehmen.

Sehe ich auch so. Als Signal finde ich Strobe gut. Ab und an mal damit spielen ist auch OK. Die ganzen "taktischen" Ueberlegungen interessieren mich dagegen weniger, und auf irgendwelche Wirkungen des Strobe wuerde ich mich schon grad gar nicht verlassen.

Als Signal habe ich den Strobe schon einige Male benutzt, um Freunde auf mich aufmerksam zu machen. Das war vorher abgesprochen, hat sehr gut geklappt. Und neulich habe ich den Strobe auch mal in einer ernsteren Situation benutzt, nach einem Unfall in einer Auffahrt. Wagen hinter die beiden Unfallwagen gestellt, Warnblinkanlage an, dann mit der Lampe mit Aufsatz zurueckgelaufen und hinter der Leitplanke stehend die folgenden Autofahrer darauf aufmerksam gemacht, dass da was nicht stimmt. Das hat so gut geklappt, dass ich jetzt eine L1D mit Energizer Lithium und Aufsatz im Wagen deponiert habe. Wobei ich mir fuer solche Zwecke definitiv einen roten (oder blauen) Aufsatz wuenschen wuerde.

Was ich allerdings wichtig finde, ist, dass der Strobe (und erst recht der SOS-Modus) so im UI "untergebracht" sind, dass sie nicht die normale Benutzung der Lampe erschweren. Da sind die Fenixe schon grenzwertig, ich wuerde eine Loesung, in der sie nicht "aus Versehen" aktiviert werden koennen, ganz klar vorziehen.

Was Baeren in den USA (oder irgendwelche Hunde hier) angeht - da waere ich definitiv vorsichtig. Solange keine serioesen Untersuchungen vorliegen, dass Strobe in solchen Situationen funktioniert, moechte ich nicht derjenige sein, der das im Feldversuch austestet.

Hermann
 
Moin,

ich arbeite im Tagebau. Nachts sind dort wenn ich per pedes unterwegs bin eine K3500R und meine P3D meine treuesten Begleiter.

Die K3500 macht die Dumper-Fahrer einfach durch ihre schiere Helligkeit aufmerksam, die kleine Fenix schafft aber eine fast ähnliche Leistung mit dem Strobe. Es ist tatsächlich schonmal ein Dumper-Fahrer am Ende der Schicht bei meinem Inst-Team vorbegekommen und hat nachgefragt womit wir das "blitzen" denn bewerkstelligt hätten...

Effektiv sollte es damit im normalen Straßenverkehr zur Absicherung einer wirklich ernsten Gefahr allemal taugen. Bei einer normalen Panne auf dem Seitenstreifen der AB würde ich das aber nicht machen, solange kein erhöhtes persönliches Risiko besteht....könnte sonst mit der Rennleitung heftig scheppern.

@Dirkus

du sagst du hast einen roten Warnaufsatz für die Fenix!?
- gibt es den frei verkäuflich oder ist der mit Lexan-Farbe selbst lackiert?


MfG,
Christian
 
AW: Leitfaden Polizeilampen am Bsp Gladius/Barbolight/Inova

Hallo grinsefalle,

eine Frage hätte ich:

Da der "normale" Schutzmann nicht so gut trainiert ist, dass er den Strobe oft und professionell einsetzten könnte, werden die beiden Modi, die am meisten gebraucht werden, wohl Dauerlicht high und Momentlicht sein.

Wenn ich mir mit einer Taschenlampe (Thrower, Q5-LED, 1200 mA, voller LIR18650) im Dunkeln aus einem Meter ca. 10 s in die Augen leuchte, kann ich die Umgebung für die nächsten 30 s so gut wie gar nicht erkennen. Nach weiteren 30 s gewöhnen sich meine Augen so langsam wieder an die Dunkelheit. Mache ich denselben Versuch mit dem Strobe, sind meine "Probleme" deutlich kleiner. Ich kann schneller wieder sehen, und die Augen tun nicht so weh. Kann man den Strobe - also das schnelle Blinken - überhaupt professionell nutzen? Wäre ich nämlich der Angreifer wäre der perfekte Strobe gegen mich: 10 s leuchten, 30 s Pause, 10 s leuchten, 30 s Pause etc.
Als "Nicht-Polizist" bin ich jedenfalls immer froh, wenn ich den Strobe in der Taschenlampe nicht habe.

Viele Grüße

Packesel
 
AW: Leitfaden Polizeilampen am Bsp Gladius/Barbolight/Inova

Hallo grinsefalle,

eine Frage hätte ich:... Kann man den Strobe - also das schnelle Blinken - überhaupt professionell nutzen? ...

Servus!
Wenn der Strobe die richtige Frequenz hat (müßten so 12-15Hz sein, wie zB bei Gladius und Inova), dann kann er effektiv eingesetzt werden.
Es gibt zum Strobe hier bereits einen Thread, drum fasse ich mich hier kürzer:
Das schnelle Blitzen kann den Sehnerv überreizen, desorientieren und den eigenen Standort verschleiern.
Effektiv wird er von einem Team eingesetzt, die zB im Gebäude so vorgehen, dass immer irgendwer von woanders "strobed", so dass das gegenüber nur ein völlig unregelmäßiges und verwirrendes blitzen wahrnimmt, jedoch Raum und Entfernung nicht mehr einschätzen kann.

Für den Kollegen/in außerhalb dieser speziell trainierten Sondereinheiten gilt: Der Strobe kann -bei Dunkelheit und überraschend eingesetzt- ebenfalls einen Zeitvorteil verschaffen, um zB den Zugriff durchzuführen oder sich zurückzuziehen/Deckung zu suchen.
Leuchtest du mit Dauerlicht in die Augen des Gegenübers, so bekommst du einen ähnlichen Effekt: Die Adaption der Augen des Gegenübers an die Dunkelheit ist futsch, er wird die Augen schliessen und sich abwenden und die nächsten Minuten nichts mehr sehen. (Nur die mögliche Desorientierung findet wohl nicht statt).

Ob du nun Dauerlicht oder Blitz in die Augen setzt, wird sich wahrscheinlich nicht viel nehmen.
Wichtiger ist schon, dass erkannt wird, dass die Taschenlampe in solchen Situationen ein effektives Einsatzmittel ist.
 
Hallo grinsefalle,

dieser Thread ist irgendwie an mir vorbeigegangen. :hmpf: Vielen Dank!
Effektiv wird er von einem Team eingesetzt, die zB im Gebäude so vorgehen, dass immer irgendwer von woanders "strobed",...

Das klingt überzeugend. Leider kann ich das nicht selbst ausprobieren. Vielleicht gibt es irgendwann auch empirische Tests dazu.

Viele Grüße

Packesel
 
Testdaten habe ich nicht, allerdings kannst du auf dieser Seite verschiedene Videos ansehen. Beim "Gladius in Action" bekommst du so grob einen Eindruck von dem Vorgehen im "Blitz-Team", auch wenn das Video sehr reißerisch aufgemacht ist.
 
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