Was für ein Messer ist das? Matsubara/Goko Hamono?

SidMachinery

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Hallo liebe Kochmesserfreunde :)
Ich bin aktuell auf ein Messer gestoßen, dass ein paar Fragen aufgeworfen hat. Ich habe selbst versucht schon zu recherchieren, kenne mich aber fast gar nicht im Bereich japanische Küchenmesser aus, weswegen ich mir dachte ich frage einfach mal hier. Da kann ich bestimmt was lernen.

Der Besitzer hat folgende Bilder gezeigt:

Wie man dem beigelegten Zettel ansehen kann, wurde das Messer anscheinend bei Messerspezialist gekauft und es ist auch nicht schwer einen Link dahin zu finden:
Matsubara kleines Kochmesser (https://www.messerspezialist.de/go-ck180-gy-goko-hamano-kochmesser.html)

Nun stechen aber direkt einige Dinge ins Auge, die mich verwundern. Allgemein ist das Messer unter Matsubara gelistet (Shu Matsubara im genau zu sein). Im Link selbst steht allerdings noch "Goko Hamono", welches ein anderer Hersteller zu sein scheint. Ebenfalls sieht man, wenn man die Bilder vergleicht, dass das Messer auf der Webseite eine andere Signatur hat. Das von der Person gemachte Bild hingegen hat die Signatur "光月作", was wohl so viel wie "Kōgetsu Made" oder "Made by Kōgetsu" bedeutet und auf den aktuellen Goko Hamono Messern zu finden ist. Auf youtube findet man ebenfalls ein Video mit dem Titel "Goko White #1 Gyuto 180mm Quick Look", das die gleiche Signatur aufweist. Weitere Unterschiede zwischen den Bildern auf der Webseite und dem des Besitzers ist der "Heel", der auf der Webseite ein Stück Richtung Griff gezogen ist. Und natürlich der Griff.

Also habe ich eine E-Mail an Messerspezialist geschrieben um mehr zu erfahren. In meiner Mail habe ich geschrieben was mich wunder und am ende gefragt "Ist hier ein Fehler bei der Einordnung passiert, wurde das Messer von Matsubata geschmiedet aber dann von Goko weitervermarktet oder was genau ist hier ger Fall?".
Die Antwort war dann "es genau umgekehrt. Ursprünglich wurden die Messer von Matsubara geschmiedet. Nachdem sich aber der Senior eine schwere Verletzung zugezogen hatte und in der Schmiede ausfiel, haben wir Matsubara gebeten die Serie fortzuführen.".
Wenn ich das richtig verstehe woillen die mir also sagen, dass die Serie früher von Shu Matsubara geführt wurde, also von ihm hergestellt und eben die Bilder auf der Webseite auch von diesen Messer sind, aber jetzt der Sohn das übernommen hat? Erklärt für mich halt nicht die "光月作" Signatur und wieso es eben z.B. dieses 6 Jahre alte Youtube gibt, in dem man ein Messer sieht, dass dem angebotenen identisch ist und eben auch als "Goko White #1" bezeichnet wird.


Wenn mir irgendjemand hier helfen kann besser zu verstehen was denn jetzt hier wirklich der Fall ist, würde ich mich freuen :D

Danke schonmal im Vorraus,
Matthias
 
Die Serie wurde früher von Goko hergestellt und nun von Matsubara. Beide Unternehmen haben soweit ich weiß nichts miteinander zu tun, außer, dass sie eben diese Messerserie machen (Kogetsu, gibt's auch bei anderen Shops, für die wird sie teilweise auch wieder von Goko hergestellt).
Das ist wie als würde die Milch der Eigenmarke von Aldi früher von Müller und jetzt von Arla geliefert.
 
Interessant. Also hat sich der Schmiedeort schon geändert, von der Goko Hamono Schmiede nähe Tokyo zu der Matsubara Schmiede in Nagasaki?
Online finde ich "In der vierten Generation betreibt Katsuto Tanaka gemeinsam mit seinem Sohn Hiroki die Schmiede Shu Matsubara in der Präfektur Nagasaki" und der E-Mail von Messerspezialist zu folge wurde es also von Hiroki (dem Sohn) geschmiedet?

Ich bin recht neu gesagt, also entschuldige bitte das penible nachfragen :)
 
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Interessant. Also hat sich der Schmiedeort schon geändert, von der Goko Hamono Schmiede nähe Tokyo zu der Matsubara Schmiede in Nagasaki?
Online finde ich "In der vierten Generation betreibt Katsuto Tanaka gemeinsam mit seinem Sohn Hiroki die Schmiede Shu Matsubara in der Präfektur Nagasaki" und der E-Mail von Messerspezialist zu folge wurde es also von Hiroki (dem Sohn) geschmiedet?
Offensichtlich hat sich der Senior von Goko verletzt, sodass die Produktionskapazitäten von Goko eben eingebrochen sind.

Aus der Mail geht nicht hervor, dass da irgendein Vater oder Sohn geschmiedet hat. Es könnte einer von beiden gewesen sein oder auch irgendein anderer Mitarbeiter von Matsubara.
 
Die Kanji und das komplette Klingenprofil sehen anders aus bei meinen beiden Matsubara, vielleicht halt wirklich nur "Im Auftrag" ausgeholfen. Ich finde sie aber vom Stahl und der Verarbeitung wirklich top, nutze sie beide gerne, heute noch mein Shirogami1 geschliffen und genutzt. Vermute Mal dass der Stahl und Wärmebehandlung gleich sind wie bei Matsubara selbst, nur eben etwas höher gehärtet für diese Serie.
Bei dem gezeigten Modell würde ich aber ebenfalls vermuten, mit Schneidfreude ist besonders ab der Mitte der Schneide nicht mehr zu rechnen und würde es dezent ausdünnen (lassen), vielleicht auch die Spitze dann wiederherstellen. Am rostfreien Nashiji sehe ich kaum was das stört, wenn dir der Griff zusagt und das nachdünnen nichts ausmacht wird's bestimmt ein gutes Messer!
 
Hast Du schon Erfahrung mit Messern dieser Art?
Für ein erstes Messer würde ich keines kaufen, das du erst ausdünnen musst. Und vielleicht auch nicht unbedingt aus Shirogami No1.
Falls du schon Erfahrung hast und es dir zusagt, dann höre auf deinen Bauch :)

Liebe Grüße,
Andrea
 
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