Was haltet ihr von den "neuen" chinesischen Messermarken

yaammoo

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Hallo,

ich war ja einige Zeit wenig hier unterwegs. Ende letzten Jahres habe ich wieder angefangen, mich etwas stärker für Messer zu interessieren. Da bin ich sehr schnell darauf aufmerksam geworden, dass es seit einiger Zeit verschiedene chinesische Messermarken gibt, die eigenständige Entwürfe machen. Vielleicht habe ich in der Zeit meiner geringen Beschäftigung mit Messern ja nicht mitgekriegt, dass die hier besprochen wurden, aber mich würde einfach mal interessieren, was eure Meinung zu den Messern von Marken wie: bestech, we, Maxace, Reate, Rike und vielleicht auch noch ch ist.

Ich finde die für Messer aus China natürlich einmal recht hochpreisig. Andererseits bringen die teils sehr aufwendig cnc-gefräste Griffschalen. Es gibt auch verschiedene Integral-Folder. Ich finde die Messer teils aber auch irgendwie steril.
Ich stelle mir die Frage, können solche Messer Kultstatus erlangen, wie Messer von den schon länger etablierten bekannten Produzenten.
Habt ihr solche Messer? Ich konnte mich bisher nicht dazu durchringen eines zu kaufen.
Ich weiß, man kann hier sicherlich nicht alle Marken und die zig Messer über einen Kamm scheren, aber mal sehen, wie sich die Diskussion entwickelt. Wirkt der "China"-Stempel auf euch eher abstoßend oder ist euch das egal?

yaammoo
 
Hallo,

für mich persönlich ein schwieriges Thema. Bei mir haben es die Chinesen nicht leicht.
Jahrelang, aber auch heute noch, haben die kopiert, Plagiate gebaut, dreiste Fälschungen verkauft(nicht nur bei Messern, sondern in allen möglichen Bereichen). Vieles kann man jetzt noch sehen wenn man sich mal in der Bucht umschaut.
Ganzo, Sanremu etc. werden überall gefeiert für ihre dreisten Kopien(wenigstens hier im MF nicht).

Das Know-how was sich da also im Laufe der Jahrzehnte angesammelt hat, ist durch derartige Kopie-Aktionen, dann irgendwann natürlich auf einem Niveau, dass man eine eigene "High Qualitiy" Marke machen kann. CNC-Maschinen sind heute verhältnismäßig günstig zu bekommen, der Chinese der sie bedient erst recht.
Am PA des PMP Berserker habe ich gesehen, das zumindest also Maxace die ganz hervorragend hinbekommen.
Das Wissen wurde geklaut, durch Nötigung erhalten (Elon Musk hat dazu vor kurzem etwas gesagt, in Puncto Joint Ventures Pflicht von westlichen Herstellern, die in China den Markt erschließen wollen) und was weiß ich noch mit welchen Mitteln.

Man könnte jetzt sagen, "Wissen" ist etwas universelles und gehört doch jedem. Siehe Projekte wie wikipedia. Natürlich ist das ein schöner Gedanke und ich würde auch lieber in einem Star Trek Universum leben wo keiner mehr Geld verdienen muss und alle nur Leben um der Wissensvermehrung Wegen. Dem ist aber nicht so, wir müssen Geld verdienen. Ingenieurmäßig sind wir in Europa besonders in Deutschland auf sehr hohem Niveau und können damit gut unser Geld verdienen. Wenn das dazugehörige Wissen aber mal ebenso abgewandert ist und die daraus resultierenden Produkte woanders wesentlich günstiger gebaut werden, was für Argumente hat denn dann noch die Industrie am Standort Deutschland?


Die andere Seite ist natürlich, es haben alle möglichen Hersteller in allen möglichen Bereichen jahrelang billig in Asien Sachen Produzieren lassen und hier zu einem vielfachen Preis wieder verkaufen wollen. Davon hat der kleine Chinese nicht viel abbekommen. Außer halt ebenjenes Wissen. Er sah, dann wie gut die Westler mit denen von ihm Gebauten verdienen konnten. Kann ich total verstehen, dass die sich ausgenutzt fühlen und selbst die dicke Kohle machen wollen.
Das was wir also jetzt im Bereich Messer sehen, ist vorher schon in vielen anderen Industrien geschehen. Und jetzt dürfen wir uns hier im Westen überlegen wie wir damit umgehen.


Entschuldigung für die Philosophische Ausartung, aber die Gedanken mache ich mir oft und trage sie schon länger mit mir rum, sind aber bei weitem noch nicht vollständig.

Ich für meinen Teil habe entschieden, wenn irgend möglich nur deutsche bzw. europäische Produkte zu kaufen. Das wird mir in einigen Bereichen vermutlich nicht gelingen (siehe Elektronikmarkt), aber da wo es geht, kann ich wenigstens die lokale Industrie unterstützen.
Im Bereich der Messer ist in Europa ja dann doch einiges möglich, sei es bei den Italienern, Spaniern, Skandinaviernm, Osteuropa oder natürlich hier in Deutschland.
Der ein oder andere Chinese hat aber auch Messer im Sortiment die ich total gern hätte, weil sonst keiner am Markt das grad bedient(konkret geht es mir um bestimmte Wharncliffe Messer). Ich konnte hier aber noch nicht über meinen Schatten springen und doch mal eines kaufen.



Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verfolge die Entwicklung auch mit einem gewissen Interesse, insbesondere die zu eigenständigen Designs und hoher Fertigungsqualität. Allerdings, da muß ich mich dem vorgenannten Argument anschließen, die gesamte Palette der neuen Chinesen wirkt auch auf mich steril. Alles zwar mehr oder weniger edel, aber mainstream. Es tritt kein Haben-Will-Effekt auf.
Dann doch eher das achte oder zehnte handgemachte Laguiole:glgl:
Mit Unregelmäßigkeiten und kleinen Macken, versteht sich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den thread. Das ist ein spannendes Thema.

Dass den Chinesen die notwendigen Technologien zur Verfügung stehen, anständige Messer zu bauen,
zweifelt wohl niemand mehr an. Die Diskussion um Klone und Kopien haben wir hier schon geführt, und
sie dürfte bekannt sein, ist aber hier nicht das Thema. Es gab ja dann auch einen PA mit zwei Messern
mit eigenständigem chinesischen Design. Die waren nicht einmal so übel.

Obwohl ich sehr viele chinesische Gerätschaften bei meinem neuen Hobby (E-Rauchen) benutze, fehlt mir
das allerletzte Quentchen an Vertrauen. Viel zu viel ist hier passiert, und so manchem Hersteller aus Fernost ist
die Sicherheit seiner Kunden völlig egal, und im Fall der gefälschten 18650er Akkus geht’s wirklich um schwere
Verletzungsgefahr. Ähnlich gefährlich sind natürlich Liner die den Geist aufgeben oä.

Viele Hersteller jedoch liefern seit Jahren gleichbleibend gute Qualität ab, was das Vertrauen der Märkte
nach und nach ansteigen lässt, so auch meines, aber wie gesagt, das letzte Quentchen fehlt noch. Das Angebot
ist freilich riesig, nur bei Gearbest zB. sind über 600 Modelle an Foldern gelistet.

Leider ist es mir mangels umfassenden Marktüberblicks nicht möglich festzustellen, was nun Kopien, Designanleihen
oder auch „nur“ die Verwendung von geschützten Details (patentierte Locks etwa) sind.

Zudem kommt, dass mir die verwendeten Stähle in der Mehrzahl wenig spannend vorkommen, darüber hinaus
glaube ich einfach nicht, dass man da stets auch das bekommt was draufsteht. Das bedeutet nicht, dass ich mit
absichtlichem Betrug rechne, ich halte lediglich chinesische Qualitätssicherung für nicht so ausgeprägt, wie es in
Europa beispielsweise der Fall ist. Hätten die Hersteller entsprechende Systeme implementiert, würden sie damit
werben.

Der letzte Punkt der mir schnell einfällt, ist die Nachhaltigkeit. Nachhaltiges Wirtschaften ist noch nicht einmal in
Europa so richtig angekommen. Es liegt mir aber am Herzen.

Es kann natürlich sein, dass ich meine Meinung auch einmal ändere, als Momentaufnahme sage ich zu chinesischen
Messern ganz klar nein.

Frage: ist evtl. bekannt, ob Hersteller wie Spyderco oder Benchmade etz. evtl. bereits in China fertigen lassen?

Andreas
 
Moin

Frage: ist evtl. bekannt, ob Hersteller wie Spyderco oder Benchmade etz. evtl. bereits in China fertigen lassen?



Auf die Schnelle und wo ich es weiß: Spyderco, Benchmade, Gerber, Buck, Ka-Bar, Böker, CRKT haben oder lassen in China fertigen.
Das steht dann aber auf den Messern auch drauf
 
Hallo,

um jetzt mal von den Problemen mit der Globalisierung - hier wurde ja schon vieles und richtiges geschrieben - abzukommen möchte ich hier mal meiner Erfahrungen mit Messern chinesischer Marken berichten. Zuerst ein Messer einer "nicht ganz so neuen" chinesischen Marke:

1. Sanremu Necknife: handliches und flaches Ganzstahlmesser, bei dem der Griff grobe Ähnlichkeit mit dem BM Instigator hat. Ich habe es gekauft um Kartonagen zu zerteilen. Die tut es aufgrund der dünnen Klinge recht gut, die Rasurschärfe ist allerdings recht schnell hinüber. Das hatte ich prinzipiell erwartet. Tja. Größtenteils ein recht leidenschaftsloses Messer, über das man eigentlich auch nicht mehr berichten muss.

Aber es geht ja noch weiter.

2. Kizer Feist: Handlicher kleiner (Front)Flipper mit Titanframelock, Stahleinsatz vorne am Lock, S35VN Stahl, Design von Justin Lundquist. Gekauft habe ich mir dieses Messer, weil mir das Design sehr gut gefiel.Das Messer gefällt mir auch nach einigen Wochen Benutzung immer noch. Verarbeitungstechnisch gibt es sich keine Blöße, mit dem Stahl bin ich auch zufrieden. Im Gegensatz zum Sanremu würde ich hier eine Kaufempfehlung aussprechen.

Ich halte die "neuen" Marken wie WE oder Kizer durchaus für eine Bereicherung. Grad bei WE finde ich es allerdings schon unheimlich, mit welcher Schlagzahl die neue Modelle auf den Markt werfen.
Diese Marken haben zumindest die Kritikpunkte Designklau, preiswerte Stähle und einfache Verarbeitung entkräftet. Daß diese Messer im gehobenen Preissegment angesetzt sind, ist auch ok. Ob ein Markt für teure Chinamesser da ist, wir man dann ja sehen.
 
Glücklicherweise bieten Marken wie REAL STEEL-STEDEMON-STEEL WILL-TUYA KNIVES-WE etc. auch eine Budget-Line an, was nicht bedeutet, das diese Messer qualitativ hinter ihren Titan-Modellen angesiedelt sind!!
Teuere Komponenten=höherer Preis; kein Problem damit!
Meine Empfehlung, da ich die Messer besitze und benutze:
STEEL WILL CUTJACK
REAL STEEL MEGALODON
TUYA TALISMAN
WE KNIFE 703
Alle mit poliertem G10/D2 oder VG10 Klinge!
Kanten poliert und somit keine Hot-Spots im Grip!

Diesen Fake-Nimbus bekommen die Chinesen wohl nie weg, aber ich bewerte Messer immer noch nach deren Qualität und eben nicht nach dem Herkunftsland!
"Proudly made in..."; auch nicht alles GOLD!;)

Einfach mal ein BESTECH LION oder SCIMITAR kaufen und positiv überascht sein!
Meinen Segen hat jede Fa., die ein gutes Produkt abliefert und sich halbwegs eigene Gedanken macht, bezüglich Design!

Beste Grüße,
Nico
 
Dass die Chinesen von einfachen bis zu relativ komplexen Produkten vieles herstellen können, wenn sie wollen oder gezwungen werden, das ist nicht neu. Fast alles von Apple kommt auch aus dem Land. Dass sie dabei auch heute immer noch oft genug eine Spur der Verwüstung in Land und/oder Bevölkerung hinterlassen, um das möglichst billig zu tun, das lassen wir mal außer acht. Was ich in den letzten paar Jahren von da von den hier genannten "guten" Firmen gesehen habe, das war wirklich beeindruckend sauber gefertigt und gefinisht und meist mit sehr guten Materialien gefertigt. Gehen wir mal davon aus, dass die unsichtbaren Werte genauso sorgfältig eingestellt wurden. Was aber bei all diesen Messern ebenfalls geschah, war, dass ich sie vor lauter Langeweile nach spätestens 15 Sekunden wieder aus der Hand gelegt habe. Die Sachen sind so steril und interessant wie eine Einwegspritze. Und bieten geschmacklich so viel wie - man möge mir den Vergleich erlauben - es amerikanisches Budweiser im Biermarkt tut. Ödnis wo man hinschaut, es fehlt der Sexappeal. Die Chinesen können vieles. Das können sie nicht.
 
Na, das ist doch schonmal ein ganz breites Meinungsbild.

Könnte eurer Meinung nach die Sterilität und Ödnis der Messer durchbrochen werden, wenn da z.B. Personen (also z.B. mehr oder weniger bekannte Messermacher) dahinter stehen würden, die den Messern einen persönlichen, menschlichen touch geben würden? Kizer macht das ja. Reate hat 2 Messer im Programm von Tashi Bharucha (kannte ich bis dahin nicht) einem französischen Messer-(macher) -designer?
Wenn diese wohl ganz gut gemachten Messer auch noch was emotionales oder wie immer man es nennen will, mitbringen würden, dann würden sie für mich sicherlich auch interessant.

yaammoo
 
Moin

Könnte eurer Meinung nach die Sterilität und Ödnis der Messer durchbrochen werden, wenn da z.B. Personen (also z.B. mehr oder weniger bekannte Messermacher) dahinter stehen würden,

Für mich nicht.

Andersherum wird für mich ein Schuh draus.
Wenn z.B. ein Messermacher beschliesst, seine Entwürfe in hoher Qualität in China bauen zu lassen, dann bin ich sofort dabei.

Ich mag einfach keine Firmen, die gegründet werden, weil man es kann, das Kapital da ist und es einen Markt zu geben scheint.

War ja jetzt auf der IWA.... natürlich auch am Stand von WE. Viel buntes Blingbling, sehr sauber gemachte Messer und betreut wird der Stand von einer hübschen Chinesin, die genau so nett einen Hersteller von Topflappen, Dildos oder Kochtöpfen vertreten würde.
Da steht kein "Spinner", der für das Thema Messer brennt, sondern ein nettes Mädchen, das die Katalogtexte auswendig gelernt hat.

Ist halt langweilig... egal, wie gut die Messer gemacht sind.

Was ich amüsant finde, ist die Diskussion um die Plagiate/Kopien..... das ist ja nun nix Neues.
Der preussische König hat seinerzeit seinen Baumeister Karl Friedrich Schinkel nach London geschickt, um sich mal anzusehen, wie die Engländer das mit dem Museumsbau so machen..... und wenn er schon mal da ist, dann soll er bitte auch soviel wie möglich über den Eisenguss und diese "Industrialisierung" in Erfahrung bringen .... der Vorläufer der Industriespionage sozusagen.

In den 60ern fing man in Japan an so ziemlich alle Technologie aus dem Westen (USA/Europa) dreist zu kopieren.

Ich will das kopieren und herstellen von Plagiaten nicht gutheißen.... kein bißchen. Es nervt. Aber wir haben das gemacht, - die Japaner haben das gemacht, - und jetzt machen es die Chinesen...... ich wette um einen Kasten Bier, dass es in 20 Jahren die Inder sein werden und wir vorurteilsfrei jede Menge innovativen Kram aus China kaufen können.

Gruß
chamenos
 
Guten Morgen!

Mit den Bemerkungen unsexy-öde-steril kann ich in Punkto Messern recht wenig anfangen!
Die Verarbeitung ist stimmig und wie sich Preise zusammensetzen; nun ja, die heimische Industrie oder die hochgelobten US-Brands fragen mich/uns auch nicht, wie wir deren Preise "stemmen" können!
@Chamenos
Der Vergleich mit einer Dildo-Vertreterin war unterirdisch und nicht amüsant!!
Ich erahne zwar, wie du das meinst, aber dann wähle bitte auch die Worte danach aus!

Gruß,
Nico
 
Kurzer Nachtrag!

Die Präsentation der Chinesen ist in der Tat meist sehr "steril" und einstudiert, da gebe ich dir recht!!
Das erwünschte "brennen" in den Augen fehlt; aber eben nicht nur bei den Chinesen!
Spontan fallen mir Toni Tietzel und Herrmann Massheimer ein, die dieses "brennen" noch ausstrahlen.
Ist wohl auch ne Typ-Frage und wieviel "Blut-Schweiß-und Tränen" hinter der Arbeit steckt!
Ich schaue aber lieber in ein freundliches/hübsches Gesicht,
als in ein griesgrämiges Gesicht, wo ich fast das Gefühl haben muß, mich entschuldigen zu müssen, diese Leute angesprochen zu haben!
Also, nichts für ungut!;)

So, die Arbeit ruft!

Schönen Tag noch und Gruß,
Nico
 
@Chamenos
Der Vergleich mit einer Dildo-Vertreterin war unterirdisch und nicht amüsant!!
Ich erahne zwar, wie du das meinst, aber dann wähle bitte auch die Worte danach aus!

Gruß,
Nico

Der Vergleich ist sogar sehr amüsant.

Nur weil irgendein Vetreter, irgendwelcher, noch nicht einmal zeitgenössischer, Pseudophilosophie hier glaubt, die Werte, die Moral, die Wahrheit zu verteten, heisst dies noch lange nicht, dass alle es so zu sehen haben!

Ich schätze Menschen, die noch den Arsch in der Hose haben, eben nicht zensierte Kinderbücher vorzulesen, eben nicht einem angeblichen Moralfaschistomainstream hinterherzulaufen, eben auch mal mit Äusserungen woanders zu liegen, als ein relativ kleiner, aber lauter Teil der Bevölkerung.

Ausserdem ist mir persönlich eine sogenannte Dildovetreterin bekannt, die ihren Job auch noch dazu gut macht.

Wir haben hier im Kreis einen familiengeführten Dildohersteller.
Diese Firma nimmt aus ökologischen Gründen viel Holz als Werkstoff, wird neben Männern auch von Frauen vetreten.
alles wunderbar.

zurück zu den Messern...

Zodiak
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kaufe überhaupt keine Messer aus China und werde das auch in Zukunft nicht tun.
Ich kaufe viele Messer (EDC, Blankwaffen und Kochmesser) von Böker Manufaktur Solingen, d.h.
Made in Germany.

Ausserdem kaufe ich seit 4 Jahren Messer von deutschen/europäischen Messermachern der DMG,
aber nur auf Ausstellungen wo ich mit den Machern reden kann.

Diese Firmen/Messermacher, bieten einen guten Service, gute Qualität, sprechen meine Sprache und zahlen
hier in die Rentenversicherung und viele andere Sozialversicherungen hier in Deutschland ein.

Gerade in der DMG sind auch einige sehr gute junge Messermacher unterwegs.

Mir liegt das "eigene" einfach viel näher.

Gruss
WhiteWarrior
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich versuche "Made in China" aus mehreren Gründen zu meiden wo es nur möglich ist. Das ist natürlich auf Grund der bereits etablierten Situation sehr schwierig - oder wie im Fall von Elektronik fast unmöglich. Bei Messern geht das aber glücklicherweise noch ganz gut.

Ich finde es immer wieder erstaunlich wie vielen Menschen egal ist, woher ihr Zeug kommt oder unter welchen Bedingungen es erzeugt wird. Das scheint mittlerweile sogar bei den patriotischen Amis der Fall zu sein. Made in Taiwan oder China ist kein Problem, besonders wenn es mit Spyderco oder Cold Steel gelabelt wird. Finde ich so paradox wie die offizielle Levis Hose aus Fernost-Produktion. Versteh ich nicht aber muss jeder selbst wissen.
Ich bleibe bei Made in USA, Germany, Italy, Russia, France, etc. so lange wie es geht.
 
Mit den Bemerkungen unsexy-öde-steril kann ich in Punkto Messern recht wenig anfangen!

Hi Nico,

ich bin der Meinung, der Begriff unsexy ist schwer zu verstehen, in andere Worte zu packen, nicht gut darstellbar. Es wird einem etwas sagen oder halt nicht.

In benutze dieses Wort im Bereich Messer auch sehr gerne. Mögen die Messer auch noch so gut verarbeitet sein - ich finde die Stücke aus China schlichtweg unsexy, es fehlt ihnen an Geist, an Emotionen, an Leidenschaft. Sie orientieren sich am Mainstream, sind Mainstream, für den ich mich noch nie begeistern konnte.

Zum griesgrämigen Gesicht bei so manchem Macher gebe ich dir 100% Zustimmung - das möchte ich auch nicht gegenüber haben!
Leidenschaftliche Macher kenne ich aber mehr als nur die zwei von Dir genannten - ich habe schon mit so vielen Leuten gesprochen, so viele unterschiedliche Messer gekauft - da habe ich ein anderes Bild als Du.
Thomas Hauschild, Alfred Dobner, Andreas Schweikert, Helmut Klein, David Hölter, JT Pälikkö, Achim Wirtz, Rémi Lavialle, um nur einige wenige zu nennen, die mir ebenso spontan in den Sinn kommen.


Liebe Grüße

Franky
 
Franky,
die von dir genannten Messermacher sind mir auch bekannt!;)
Spontan sind mir meine genannten nur so extrem im Kopf verankert, da sie mit sehr viel Euphorie ihre Werke beschreiben und erklären!

@Zodiak
Darf ich den Titel "Vertreter der Pseudophilosophien" auf *mich* münzen??

Gruß,
Nico
 
Guten Morgen!

Mit den Bemerkungen unsexy-öde-steril kann ich in Punkto Messern recht wenig anfangen!

Moin,

interessant, für mich geht es genau darum. Nicht um genau die Begriffe, aber um eine Haltung, Idee, Geschichte und Leidenschaft hinter dem "Produkt". Das unterscheidet für mich den "leidenschaftlichen" Macher von jemanden, der damit in erster Linie Geld verdienen will. Das trifft natürlich auf Serienhersteller genauso wie auf Messermacher zu.
In Bezug auf Liebhaberstücke spielt das eine wesentliche Rolle. Aber auch bei den wenigen Messern, die ich einfach nur der Funktion und Gebrauchstüchtigkeit halber besitze. Das sind mit Victorinox und Herder (Küchenmesser) auch Hersteller mit Geschichte und Anspruch.

Ich bin da auch nicht (mehr) die richtige Zielgruppe, die meisten Serienmesser interessieren mich null, vor allem, weil sie meine persönlichen Präferenzen (C-Stahl Klingen unter 3mm Stärke und Naturmaterialien) fast nie erfüllen. Aber selbst zu Serienmesserzeiten hat mich Geschichte und Präsenz der Hersteller interessiert und angesprochen. Verarbeitungsqualität alleine nie, auch wenn die passen muss, und es Hersteller gibt, die vielleicht Geschichte und Leidenschaft mitbringen, aber qualitativ nix gescheites mehr abliefern. Unwichtig ist der lokale Bezug zudem nicht. Auch die meisten Serienmesser aus deutscher oder europäischer Herstellung treffen nicht meinen Geschmack, wenn solche aber auch noch von irgendeiner Firma aus sonstwo kommen ohne dass erkennbar ist, warum sie ausgerechnet Messer bauen, dann ist das für mich völlig uninteressant.

Gruß,

Nick
 
Moin,

ich habe mir (zuerst aus Neugier aus den bereits angesprochenen Gründen) ein RUIKE Jager F118-G bestellt. Wäre ich ein Jäger "könnte" das Messer eine gute und günstige Alternative zu den meist recht hochpreisigen, traditionellen Jagdmessern sein.

-Stabile Klinge, massiv gebaut. (Ist also, trotz 3/4 Flachschliff bei hartem Schnittgut (Äpfel, Kartoffeln, usw.) vielleicht nicht die besste Wahl).
-Einer meiner Lieblingsstähle Sandvik 14C28.
-Gefräste G10-Griffschälen, 2-farbig schwarz/grün, wahlweise nur in schwarz.
-Nicht zu groß. Nicht zu taktisch.

Ich hatte 8 Onkel, die fast alle Jäger waren und kann mich noch vage erinnern, welch Art von Jagdmessern sie benutzt haben. Hätte passen können....

Ich bin "nur" Angler, für mich ich das Messer brauchbar, aber etwas zu massiv für meine Anforderungen-

Aber ich "wollte" es halt haben...:lechz:.

Ich finde (nur meine persönliche Meinung) dieses Messer ist sehr nett gemacht. Qualität, Verarbeitung und der Preis passt für mich (für ein solides Arbeitsmesser).

Ich habe es in den letzten Wochen recht ausgiebig benutzt zum Kleinschneiden von etlichen doppelwandige Pappkartons und zum Schnitzen eines Beilstieles aus Eschenholz. Nicht perfekt für diese Aufgaben aber ging ganz gut.

Lange Rede - kurzer Sinn....
Ruike-Messer werden ja im Auftrag für FENIX hergestellt. Wenn die Messer nur annähernd so gut sind wie deren (gute und günstige) Taschenlampen.
Wir schaun mal....

Gruß
Olli
 
In Ergänzung zu meinem obigen post muß ich ehrlicherweise sagen, dass das Ausbleiben echten Interesses nicht nur für Reate & Co gilt, sondern im Prinzip für fast alle modernen Folder, egal welcher Herkunft. Wohl weil der Löwenanteil meiner Sammlung Folder mit Titangriffschalen sind - von einzeln handgemacht bis Serie, von Gent's Folder bis panzerbrechendes Monster - ist da ein Sättigungseffekt eingetreten, der die Neigungen doch wieder stark Richtung "rostend mit Naturmaterialien" lenkt.
 
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