Was hat sich verändert?

roman

MF Ehrenmitglied
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Liebe Freunde,

mich würde mal brennend folgendes interessieren:

Wir Diskutieren nun schon seit gut 5 Jahren hier Online über Stahl WB Geometrie.

  • Was hat sich bei Euch selbst bezogen auf das Thema seither verändert?
  • Wie denk Ihr heute über die Themen gegenüber damals?
  • Was sagt euer Umfeld dazu? z.B. wenn ihr euer hier erworbenes Wissen in der Arbeit gebrauchen könnt und es einsetzt?
  • Wie geht Ihr heute mit Fragestellungen um das Thema um?
  • Wie entgegnet Ihr heute Marketing und Webeaussagen gegenüber Früher? USW.

Ich bin ein neugiriger Mensch müsst Ihr wissen...:steirer:

Freu mich auf eure Erfahrungen
 
Na - das ist ein weites Feld - und ich habe viel, sehr viel gelernt!
Als Nicht-Techniker und "Nicht-Messermacher" versuche ich erst einmal die Basics zu begreifen und beschäftige mich aus purer Neugierde mit dem Thema. Beruflich wurde ich nur am Rande mit Härtevorgängen konfrontiert.

Als Fazit habe ich vor allem gelernt:

- Eine gute / schlechte Wärmebehandlung ist wesentlich für die Nutzung des Potenzials, dass ein Stahl bieten kann.

- Wärmebehandlung ist keine Zauberei sondern ein im "wissenschaftlichen Experiment" wiederholbarer und berechenbarer Vorgang. - Die geheime "super-duper-wunder-behandlung" gibt es also nicht.

- Die Werbung versucht nicht nur über den Stahl sondern auch über die Wärmebehandlung einen Hype aufzubauen, um höhere Preisspielräume durchzusetzen.

- Interessant waren all diejenigen Betrachtungen, die realistische Resultate in V E R B I N D U N G von Stahl, Wärmebehandlung u n d Klingengeometrie in Bezug auf Schneidverhalten und Eigenschaften einer Messerklinge zu Tage gefördert haben.

Bei dieser Gelegenheit vielen Dank für die vielen interessanten Beiträge, aus denen ich viel gelernt habe und die Diskussionen, die den Wert des Messerforums wesentlich gesteigert haben.

Gruß Paco
 
1. Ich habe einen Stahl gefunden, der meinen Vorstellungen entspricht.
2. Alle hypen (auch die Schmiede). Ich habe Herbertz damals nicht geglaubt, dass die Unterschiede zwischen AUS8 und 440A bezogen auf die Zusammensetzung nicht groß sind. Heute würde ich das auch so sehen.
3. Nix. BTW, als einziges technisch orientiertes Thema ist es eine hervorragende Ergänzung zu meinem gewohnten geistigen Horizont.
4. Weniger ausschließlich, siehe 2.
5. Aktuell läuft Rise and Fall von S30V auf den amerikanischen Sendern.
 
Hm,
Geometrie:
mit wachsender Erfahrung und mehr lesen und Schneiden ist meine favorisierte "Allround"-Klingendicke von 5mm wieder bei etwa 3-3.5mm angekommen und die Klingenlänge konstant im 80-100mm Bereich.

Schärfen: ohne Leder geht nix mehr - mit Leder rasiert auch ein kleines rotes Schweizer.

Ich habe aufgegeben, meine Frau von der Schärfe nicht rostfreier C-Stahl Messer in der Küche überzeugen zu wollen.

Handwerklich perfekt geht vor tactical.
Wissen geht vor Halbwissen.

Mit Vorliebe suche ich Threads von Leuten wie Uli H, Jürgen S, Peter A und
natürlich Roman, Herbert, Armin, Andreas

Ent-hypen: immer mal die Antworten von Pitter lesen!

-- es macht, obwohl es eigentlich nur ein Stück Stahl mit zwei Holzbrettern ist
immer noch Spaß,

Grüße

bwe
 
  • Was hat sich bei Euch selbst bezogen auf das Thema seither verändert?
Ich habe in der Zeit viel dazugelernt. Was man nach und nach durch "Try and Error" herausgefunden hat, steht jetzt auf einer Basis mit theoretischem Wissen. Viele Zusammenhänge die ich durch praktische Erfahrung gesammelt habe (und ich nicht erklären konnte, warum sie so sind), sind jetzt durch Basis-Wissen untermauert.

  • Wie denk Ihr heute über die Themen gegenüber damals?
Ich denke genau so darüber: Es wird seine Gründe haben, warum ein bestimmter Stahl für spezielle Aufgaben geeigneter ist oder eben ungeeigneter. Nur weiß ich in der Zwischenzeit oft, warum das so ist.

  • Wie entgegnet Ihr heute Marketing und Webeaussagen gegenüber Früher? USW.
Oft mit einem Lächeln, wenn die Werbung Dinge verspricht, die nicht zu halten sind ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja bin ja erst seit letztem Jahr dabei aber:

* Was hat sich bei Euch selbst bezogen auf das Thema seither verändert?

Es geht halt einfach nicht ohne lesen also ohne den nötigen Hintergrund auch wenn man am Anfang sehr stürmisch ist und das wenige Wissen das man hat umsetzten möchte. Aber aus Fehlern lernt man. Und ich bin jetzt ein noch größerer Fan der niedrig legierten Stähle.
Die Fazination der WB, Geometrie und das Nutzerverhalten steigt ständig. Mittlerweile fährt man nicht mal nur mit dem Daumen über ein Messer und sagt, das ist scharf, sondern holt auch mal das Mikroskop raus.




* Wie geht Ihr heute mit Fragestellungen um das Thema um?

Wenn´s wirklich einer Wissen will warum ein Messer schneidet. Werde ich versuchen ihm eine meinem jetztigen Wissensstand entspechend gute Auskunft zu geben.




Aber danke an Dich Roman auch wenn wir uns noch nicht kennen ich habe diesen Urlaub dein Buch zum ERSTEN mal gelesen :hmpf:
Vielleicht bis zum nächsten Weisswurschtfrühstück.
Danke auch an alle anderen! Ohne euch wär ich immer noch lange auf der Suche nach Antworten! Weiter so!
 
  • Was hat sich bei Euch selbst bezogen auf das Thema seither verändert?
  • Wie denk Ihr heute über die Themen gegenüber damals?

Bei nem Gebrauchsmesser schau ich mehr auf die Geometrie, als früher. Nun hab ich aber nicht nur Gebrauchsmesser ;) Und da hat sich die Stahlfrage ziemlich relativiert. Mal Dosenblech aussen vor, entscheide ich mich nur noch, ob rostend, oder nicht rostend. Und ob das "nicht-rostend nun 440C, 154CM, ATS, RWL oder sonst irgendein CPM ist, ist mir ziemlich wurst. Irgendwie ist die Stahlfrage bei mir durch. Will ich stabil und scharf tuts irgendein billiger aber geeigneter Kohlenstoffstahl, der passend verarbeitet wird.
Will ich hinreichend rostfrei, nehm ich halt nen Chromstahl. Ob der jetzt drei oder zehn Sauen hält, ist mir egal, Schleifgerät existiert. Passende Ergonomie und ein Design, das mir gefällt, ist für mich wichtiger. Und bei der WB bei Chromstahl ist mir lieber, das Zeugs geht in ne Härterei, die nen Vakuumofen hat und weiss, was sie da macht, als dass der Messermacher geheimnissvoll in seinem Leberkäsofen rummacht. Mal generell, so ich die Arbeitsweise des Messermachers nicht kenne.

Ich geb aber zu, ich sehe das als Anwender. Wäre ich Messermacher, hätte das Know How und die Technik, würde ich wahrscheinlich auch die Leistungsgrenzen von Stahl ausloten wollen. Nicht, weils in der Anwendung letztlich die riesen Unterschiede gibt. Sondern aus Spass und Interesse.

  • Wie geht Ihr heute mit Fragestellungen um das Thema um?

Zwischen gelangweilt und genervt. Ich mein, da wird viel probiert, tamtam gemacht, teuer verkauft. Neben geheimen Stahlrezepten von alten Chinesen über die verzauberte Schmelze irgendwelcher Damastschmiede im Mondlicht, über dreifachgenipelte Keramik aus der Luft- und Raumfahrt und liquid metal. Derweil liegt das passende Material zum quasi Nulltarif auf Schrottplätzen rum. Und 440C gibts schon ne Weile. So what. Und der neue Wunderstahl, der alles dreimal so teuer macht. Ich kann den Scheiss nicht mehr hören. Sollen die Hersteller und Messermacher lieber saubere mechanische Qualität anbieten. Damit hab ich mehr Probleme, als mit der Stahlwahl.

Und wenn ich mir schonmal was wegen des Stahls kaufe, dann rostend, differentiell gehärtet umd mit Hamon. Interessiert mich allemal mehr, als die Härte der Karbide in Dingensbumms CPM.


  • Wie entgegnet Ihr heute Marketing und Webeaussagen gegenüber Früher? USW.

Blablubbertammtammblablubbersoffen


Ich bin ein neugiriger Mensch müsst Ihr wissen...:steirer:

Ja nee, is klar :)

Grüße
Pitter
 
  • Was hat sich bei Euch selbst bezogen auf das Thema seither verändert?
  • Wie denk Ihr heute über die Themen gegenüber damals?
  • Was sagt euer Umfeld dazu? z.B. wenn ihr euer hier erworbenes Wissen in der Arbeit gebrauchen könnt und es einsetzt?
  • Wie geht Ihr heute mit Fragestellungen um das Thema um?
  • Wie entgegnet Ihr heute Marketing und Webeaussagen gegenüber Früher? USW.

Ich bin ein neugiriger Mensch müsst Ihr wissen...:steirer:

Freu mich auf eure Erfahrungen


- alles ! ohne dich hatte ich gar keine ahnung!

- heute bin ich am punkt: ich brauche kein messer mehr um meine schneidaufgaben zu bewältigen, also will ich nur noch dass schmieden was mich "heiss" macht :D
- du bist ein verrückter, ich würde nie und nimmer sooo viel geld und zeit investieren in ein messer, ......... ähmm, darf ich dein messer benutzen? :glgl:
- was ich aus meinem heutigen wissensstand beitragen kann, das trage ich bei.
- werbeaussagen stehe ich schon immer kritisch gegenüber, doch seit heute, muss ich manchmal nur laut heraus-lachen:lach:
 
  • Was hat sich bei Euch selbst bezogen auf das Thema seither verändert?
  • Wie denk Ihr heute über die Themen gegenüber damals?
Ganz am Anfang habe ich, erzogen durch den Böker/Magnum-Katalog und Herbertz Messerclub, nur zwischen schlecht und 440C/ATS34 unterschieden. Aber immerhin. Dann bin ich bei Qualitätseinstufungen nur nach Stahlsorte vorgegangen, sprich alles über 440C gut, am besten aber PM-Stahl. Inzwischen halte ich es wie pitter, wenns nicht gerade Dosenblech ist, passts schon, hauptsache das Messer ist gut verarbeitet und die Klingengeometrie ist sinnvoll. Mit rostenden Stählen habe ich mich noch nicht besonders befasst, übt auf mich keine sonderliche Faszination aus und bei der Art von Foldern für die mein Herz schlägt, kommt er auch nicht gerade oft vor.

  • Was sagt euer Umfeld dazu?
Kennst Du den Wayne :irre:
Naja gut, wenn ich meiner Frau erzähle, warum rostende Küchenmesser schon ihre Vorteile haben oder der und der Messerstahl besser sind als 440A, hört sie mir schon zu. Oder wenn ich irgendwem einen Messerkauftipp geben soll, bringt mir mein Wissen was. Aber allzusehr in die Tiefe geht man da besser nicht.

  • Wie geht Ihr heute mit Fragestellungen um das Thema um?
Hier nachfragen :D

  • Wie entgegnet Ihr heute Marketing und Webeaussagen gegenüber Früher?
Laaangweilig !
Das tolle liquid metal, das in Blade mal angepriesen wurde, davon hört man garnix mehr. Momentan ist ein kleiner Hype bei CPM 154CM, das wird sich auch wieder geben. Der neue Stahl von Kershaw, der sich in Form pressen lässt, könnte noch von sich hören lassen, weil er sich in der Massenproduktion eventl. als kostensparend erweist.
 
  • Was hat sich bei Euch selbst bezogen auf das Thema seither verändert?
Gar nicht mal so viel.
  • Wie denk Ihr heute über die Themen gegenüber damals?
Ein Stahltyp an sich ist kein Qualitätskriterium. Ich hatte schon ein und den selben vom selben Hersteller und er hat sich bei vergleichbarer Geometrie völlig unterschiedlich verhalten. Geometrietechnisch hat sich so viel nicht getan. Mir sind die allermeisten Messer neu immer noch zu steil geschliffen, von halbhohen Schliffen halte ich immer noch nichts, die Vorzüge eines konvexen und die Nachteile eines konkaven Schliffes sind aber wesentlich klarer geworden.
  • Was sagt euer Umfeld dazu? z.B. wenn ihr euer hier erworbenes Wissen in der Arbeit gebrauchen könnt und es einsetzt?
Je nach Ansehen das man anderweidig genießt. Von "Aha" bis "Was hat den der heute wieder konsumiert?".
  • Wie geht Ihr heute mit Fragestellungen um das Thema um?
Gar nicht bewußt, alles verinnerlicht :hehe:
  • Wie entgegnet Ihr heute Marketing und Webeaussagen gegenüber Früher?
Mittlerweile nehme ich sie kein Stückchen mehr ernst.
 
Ahh roman.....

eine der schweren Fragen !

aber sehr interessant und deshalb durchaus einer differenzierten Antwort wert !:p

Ich orientiere mich mit meinen Antworten deahalb eng an den einzelnen Teilfragen von Roman, um ein abgleiten von der Fragestellung zu vermeiden.


Was hat sich bei Euch selbst bezogen auf das Thema seither verändert?

-sehr viel um nicht zu sagen fast was so das tägliche Leben betrifft.
Angefangen vom Arbeitsplatz als Angestellter mit geregelten Arbeitszeiten den ich nicht mehr habe und da ist das Messerforum mit zum Teil dran schuld !!:)

-freie Wochenenden, damals die Regel, heute ein absoluter Luxus !!
-neue und interessante Leute kennenlernen kann man da auch.
-sehr viel neues habe ich hinzugelernt, aber auch viel vergrabenes Wissen wieder ausgegraben.


Wie denk Ihr heute über die Themen gegenüber damals?

-Die Theman sind gewachsen, mit den Leuten die sich damit beschäftigen.
Über die ersten Gehversuche hinaus, hat sich da sehr viel getan.
Hier steht nun ene Basis an wissen zur Vefügung, mit dem ein Neueinsteiger wenn er systematisch an die Sache rangeht Jahre des rumprobierens vermeiden kann.
Ich beobachte aber immer wieder, das viele immer wieder die Schritte gehen und die gleichen Fehler machen die andere zuvor schon gemacht haben.
Das liegt vielleicht in der Natur des Manschen, die Erfahrung unbedingt selbst machen zu müssen, das es so nicht geht.
Wenn man dann daraus die richtigen Schlüsse zieht sind die gemachten in hinsicht auf das ganz auch nicht unbedingt Fehler, sondern wertvolle Erfahrungen.



Was sagt euer Umfeld dazu? z.B. wenn ihr euer hier erworbenes Wissen in der Arbeit gebrauchen könnt und es einsetzt?

-Das ist meine Arbeit (geworden)
-das Hobby Messer und schmieden das es zu Anfang einmal war (und zum Teil noch immer ist) hat mich in einer davor nicht gekannten Weise dazu gebracht, das in der Ausbildung und Arbeit erworbene wissen umzusetzen und auszuwerten.
Davor hatte ich das Eisen-Kohlenstoffdiagramm, Gefügezustände im Stahl, legierungen und Ihre Auswirkungen auf das Material, in vorlesungen gehört, in geistugen Schubladen verstaut und dann aufgrund mangelnden Bedarfs 'vergessen'
Das hat diese Art der Beschäftigung mit dem Thema Stahl grundlegend geändert.


Wie geht Ihr heute mit Fragestellungen um das Thema um?

-tritt ein Problem auf, taucht eine Frage am geistigen Horizont auf und winkt mir zu, ist der erst und einfachste Schritt, jemanden zu fraggen, der etwas davon versteht.
bekommt man die passende, richtige Antwort ist die Frage damit beantwortet und gut. ! ??
-sollte man meinen......
-ist es denn immer so ?

Ich habe festgestellt, das für jede beantwortete Frage mindestens 3 weitere Fragen auftauchen, die, wenn man die Sache eingehend betrachtet auch noch beantwortet werden wollen.
Hinzu kommt, das eine selbst erarbeitete Antwort so schnell nicht mehr vergessen wird, wenn überhaupt als eine Antwort die man einfach so erhält.



Wie entgegnet Ihr heute Marketing und Webeaussagen gegenüber Früher? USW.


mit Marketing und Werbung will man nur EINS !
=> das Geld anderer Leute in die eigene Tasche bringen.

Das liest sich auf den ersten Blick erstmal sehr brutal.
Aber bei näherer Überlegung ist es doch durchaus legitim, WENN denn der/die betreffenden Menschen ein entsprechende wertige Gegenleistung erhalten.

Man kann es von verschiedenen Standpunkten betrachtet sehen.

Gebe ich mein Geld für eine Ware/ Dienstleistung hin, bin ich mein Geld los.
Der Vekäufer ist seine Ware, bzw. Dienstleistung los.
Wenn beide zufrieden sind passt das schon.

Eine gnadenlose Übertreibung in vielen Werbeaussagen kann allerdings nicht geleugnet werden.
Fällt man auf diese rein, ist man der Dumme. Das ist nun mal so.
Um das zu kaschieren gelingt es dem 'Marketing' recht gut (?), beziehungsweise ist es Aufgabe (?) eines guten Marketings das sich der Über den Tisch gezogene noch gut dabei fühlt.

Dem entgegen steht die 'Geiz ist geil' Mentalität, des Konsumenten.
Jeder will es noch billiger um ja nicht übervorteilt zu werden.

Darauf geht das Marketing ein mit noch besseren und noch billigeren Produkten, worauf der Kunde es noch billiger und noch besser will.

Da man aus betriebswirtschaftlicher Sicht bessere und wertvollere Prokukte ohne Probleme billiger herzstellen kann als die einfacheren nicht so wertvollen, ist diese Spirale auch logisch.
Man könnte sagen, es ist eine kausale Folge von hochwertig hergestellten Produkten, daß diese immmer einfacher schneller und kostengünstiger herzustellen sind als billige Produkte.

Wenn ich das glaube, dann kann ich allen Werbeaussagen blind vetrauen. Am meisten denen, die verhindern sollen, das ich mich irgendwann als der 'Dumme' fühle.
Glaube ich es nicht oder nur bedingt, dann sollte ich, muss ich prinzipiell alle Marketingaussagen hinterfragen und in Frage stellen.
Können meine Fragen hinreichend beantwortet werden, ist die Gefahr einen Griff ins Klo zu tun schon mal geringer.

Die wichtigsten Fragen sollte man zuerst sich selbst stellen.
1.)
Brauche ich das ?

2.)
Will ich das ?

Hier impliziert eine positive Beantwortung von Frage 2. automatisch die negierung einer abschlägigen Beantwortung von Frage 1
:glgl:


gruß

Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hat sich bei Euch selbst bezogen auf das Thema seither verändert?


Ich bin vom 2379 feilen im Keller weg gekommen hin zu den Kohlenstoffstählen. Hab meinen Vater immer mehr aus seiner Garage vertieben, und mir dort zwischen Autoreifen und Fahrrädern die "kleinste Schmiede Österreichs" eingerichtet.:D

Ich hab auf meinem Tacho inzwischen 7000 Km mehr, weil ich von einem Treffen in Deutschland zum nächsten gegondelt bin und die müssen natürlich alle in der Mitte von Deutschland oder noch höher sein.:glgl:

Hat sich aber sehr gelohnt, ich schmiede inzwischen Damast. Das hätte ich mir nie träumen lassen, weinn ich an meine Kellerfeilezeit zurück denke.
Seit Montag kann ich übrigens auch Feile mit anderen Stählen schweißen, was mein größtes Problem war.:super: :D :lechz:

Meine Frau hab ich inzwischen von den Vorteilen von rostenden Küchenmessern überzeugen können.

Bei fremden Leuten werd ich das nicht mehr machen.
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=32490&highlight=wozu+frauen+f%E4hig
Die kriegen "nur" noch 4034, allerdings nach den Angaben von Roman gehärtet.:super:

In meinem Schlafzimmer ist im Bücherregal inzwischen kaum noch Platz dort tummeln sich Bücher von Rapatz, Landes, Denig, Bergland,...

Ich ahbe allerdings bei weitem noch nicht alles so verstanden wie ich es gerne hätte. (z.B.: muss ich vor dem scharfen Normalisieren auch noch gewähnlich Normalisieren?)

# Wie denk Ihr heute über die Themen gegenüber damals?

Ich bin inzwischen so weit, das mir eine perfekte Wärmebehandlung wichtiger ist, als eine Perfekte Verarbeitung, ich versuche allerdings beides möglichst zu vereinen.


# Was sagt euer Umfeld dazu? z.B. wenn ihr euer hier erworbenes Wissen in der Arbeit gebrauchen könnt und es einsetzt?


Ich ertappe mich immer wieder dabei, wenn mich interessierte zum Thema Messer fragen, zu weit ins Deteil abzugleiten.
Gefüge, Karbiede, Normalisieren, scharf Normalisieren, das ist den meisten Normalverbrauchern zu steil.
Normalerweise geht für die meisten Normalverbraucher rostträge vor allem anderen, das kann auch ich nicht ändern, leider.


# Wie geht Ihr heute mit Fragestellungen um das Thema um?

Im Forum nervt es manchmal, wenn Fragen von neuen Mitgliedern sich ständig wiederholen, dann mache ich mir aber schnell klar, wie umfangreich das Forum im Vergleich zu meiner Anfangszeit geworden ist un beantworte auch solche Fragen, wenn ich denn kann.:)


# Wie entgegnet Ihr heute Marketing und Webeaussagen gegenüber Früher? USW.

Mit einem Lächeln, die neuen Wunderstähle CPM und so haben mich noch nie interessiert.
 
Hallo Roman

Na, dann will ich auch mal:

-Was hat sich bei Euch selbst bezogen auf das Thema seither verändert?

Naja, ich weiß inzwischen, was ich tue :ahaa:

-Wie denk Ihr heute über die Themen gegenüber damals?

Ich bin sehr froh darüber, dass inzwischen viele Andere ihre Ansichten grundlegend geändert haben. Denn das ist eine Grundlage für eine vernünftige Beratung: Die Leute müssen beraten werden wollen und in der Lage sein, die richtigen Fragen zu stellen. Und da ist ganz schön was passiert!

-Was sagt euer Umfeld dazu? z.B. wenn ihr euer hier erworbenes Wissen in der Arbeit gebrauchen könnt und es einsetzt?

Naja, als ich kürzlich mal wieder in einer Härterei war wegen eines Falles, den ich nicht selbst machen konnte, wurde mir spontan ein Job angeboten :irre:

-Wie geht Ihr heute mit Fragestellungen um das Thema um?

Viel Differenzierter, wenn man das so sagen kann. Also erstmal ausgiebig drüber nachdenken, und nicht einfach "drauf los". Selbst das geht leider noch oft genug in die Hose. Aber es gibt da ja zum Glück ein paar hilfsbereite Leute, die man direkt mit solchen "Härtefällen" belästigen Kann :super:

-Wie entgegnet Ihr heute Marketing und Webeaussagen gegenüber Früher? USW.

Ich erkenne inzwischen selbst kunstvoll getarnten Unsinn auf den ersten Blick :super:
 
Also ich habe viel Wichtiges gelernt.
Ich habe auch schon viele C- Stahl Messer gehabt und getestet.

Angefangen habe ich... das war CPM und noch was „rostfreies“.

Man kann hier immer Fragen stellen und versrändliche Antworten bekommen.
Die „Klingen- (Stahl)kenntnisse sind gut systematisiert, was auch sehr wichtig ist.


Was hat sich noch verändert?

Glauben ändert sich. Früher haben viele an „Wunderstahl“geglaubt.
Jetzt glauben „alle“- es gibt keine „Geheimnisse“ mehr.

-Wie entgegnet Ihr heute Marketing und Webeaussagen gegenüber Früher? USW.

Skeptisch.


Ich interessiere mich jetzt mehr für feine Klingengeometrie.
 
Der Thread ist jetzt einen Monat alt, aber ich finde ihn unheimlich interessant - wenn auch vielleicht nur, um in weiteren 5 Jahren nochmal reinzugucken.

Was hat sich bei Euch selbst bezogen auf das Thema seither verändert?
Wie denkt Ihr heute über die Themen gegenüber damals?
Als ich angefangen habe, vernünftige Messer zu machen, bin ich hier ins Forum gekommen. Nachdem ich die Grundlagen kapiert hatte, war ich sofort "romanisiert"... ich habe das Optimum für den Anwendungszweck gesucht, die passende Form gewählt und natürlich mein Anwenderverhalten überdacht. Ich habe mich geschämt, als ich ein Bowie (also kein Fighter-Dings, sondern das universale Haumesser) aus 1.2842 gemacht habe, wo doch CK75 viel angemessener gewesen wäre.

Tja, heute... heute bin ich viel mehr relaxed: Ich habe eh' keinen Härteofen, ich habe nicht mal ein Thermometer, Stähle sollten nicht viel kosten, Glühfarben treffe ich nicht immer richtig, Anlassfarben auch nicht immer, die Folien um Ytong-Steine schneide ich mit dem Messer auf dem Ytong selbst... kurzum: Meine Ansprüche sind nicht -wie bei vielen scheinbar- gestiegen, sondern gesunken.

Gut. Ich verwende rudimentär das richtige Material: 1.2210 und 1.3505 für kleine, 1.2842 für mittlere und Federstahl für große Messer. Aber nur, weil es bei uns diese Stähle in angemessenen Maßen für echt wenig bis gar kein Geld gibt, ansonsten sähe ich kein Problem, 1.2842 oder 1.2510 für die anderen zu substituieren. Früher habe ich die jeweiligen Messer dann einfach nicht gemacht...

Ja, ich verwende rudimentär die richtige WB und ich wähle innerhalb meiner Möglichkeiten den richtigen Schliff.
Aber wirklich spezialisiert sind meine Messer eh' nicht mehr, seit ich immer die "Roman-scharfen" Messer dabei hatte, wenn ich gerade gezwungen bin, auf Porzellan oder eben Ytong zu schneiden.

Kurzum: Ich bin eher entgegengesetzt gelaufen. Aber ich bin auch ziemlich nahe an "100%-Roman-konform" gestartet ;-)

Was sagt euer Umfeld dazu? z.B. wenn ihr euer hier erworbenes Wissen in der Arbeit gebrauchen könnt und es einsetzt?
Klar, Freunde haben Spaß daran, wenn ich über die Konstruktion möglichst nah am Optimum sinniere. Oder wenn ich einen Hype aufnehme (Spyderco Calypso mit ZDP-189 - klingt so, als hätten die Romans Buch gelesen) oder ...dekonstruiere.

Aber jenseits des Unterhaltungsaspekts ist wohl vor allem die Frage "was willst Du eigentlich damit?" nützlich. Nur, daß da im Antwortkatalog meist das "es sollte so und so aussehen" fehlt. Denn wenn mein Kumpel A. sich meiner Sprache bemüht und sagt, er will ein Haumesser, dann mein er nicht, "nimm einen möglichst zähharten Stahl optimiere die Möglichkeit zum Abschlagen von Schlingpflanzengewächsen", sondern eigentlich "mach mir bitte einen Khukri, die sehen toll aus".

Das zu wissen macht ziemlich entspannt. Und dann funktioniert alles besser, dann experimentiert man mehr und irgendwie schleicht sich zum theoretischen Wissen endlich die Praxis, die ich vernachlässigt habe.

Wie geht Ihr heute mit Fragestellungen um das Thema um?
Ich erkläre erstens was meines Wissens machbar ist und sinnvoll erscheint; zweitens aber vor allem, was ich davon alles nicht machen kann. Letzteres überzeugt übrigens Leute am meisten.
Und mittlerweile springe ich nicht mehr auf, wenn mir ein Freund sagt, daß sein H&K-P99-Tanto-Folder diesen sagenhaften X-15-TN-Stahl hat, sondern nicke und spare Streit.

Wie entgegnet Ihr heute Marketing und Webeaussagen gegenüber Früher? USW.
Heute falle ich auf andere Dinge rein... als Kind bin ich auf Werbung von Frankonia-Jagd reingefallen (paraphrasiert: "aus bestem ST37 mit kunstvollem in Ferrodioxid geätztem Fingerabdruck des Machers "), heute erwischt mich Spyderco mit "Designed in the dark". Kurzum: Meine Ignoranz hat sich verschoben ;-)

Was Stähle angeht, war ich eben am Anfang meiner MF-Karriere immer auf der Suche nach dem Optimum, heute täte es vermutlich wieder etwas von CRKT mit einem Stahl, mit dem die Erfahrung haben - dummerweise will mein Spyderco Military einfach nicht kaputt gehen.

Ich bin ein neugiriger Mensch müsst Ihr wissen...
*grins* Subkontext? Ja, Roman, Dein Buch war gut und Deine Arbeit im Forum auch (auch wenn ich mir früher manchmal weniger "steht in meinem Buch" gewünscht hätte) - ohne Sarkasmus. Trifft für alle unsere anderen Materialexperten natürlich genau so zu, aber die sind ja nicht Threadstarter.


So, jetzt wo ich quasi mein Coming-out hatte, meine Frage: Gibts noch Leute, die trotz oder gerade dank der neuen Wissens über Material und WB weniger anspruchsvoll geworden sind?

MfG,
Tierlieb
 
So, jetzt wo ich quasi mein Coming-out hatte, meine Frage: Gibts noch Leute, die trotz oder gerade dank der neuen Wissens über Material und WB weniger anspruchsvoll geworden sind?

MfG,
Tierlieb

Im Großen und Ganzen kann ich jeder einzelnen deiner Aussagen zustimmen, auch wenn du mir etliche Jahre voraus bist.
Ich habe erst durch das Forum angefangen, Messer zu machen.
Anfgefangen bei D2, 1.2842, ATS34 über RWL34, 1.4034, AEB-L bis aktuell 1.2552 und Niolox.
Aber eigentlich bin ich inzwischen der Meinung, daß Otto Normalschnibbler (zu denen ich mich auch zähle) bei 95% seiner Anwendungen mit einem etwas idiotensichereren Messer besser bedient ist, als mit einer 2 mm Klinge aus Feilenstahl, auf 64 HRC gehärtet und auf Null ausgeschliffen.
Roman selbst hat einmal gesagt, daß das Anwenderverhalten beim Schneiden 70% ausmachen.
Es macht Spaß, mit einer ultrascharfen Klinge in der Küche zu hantieren, aber das ist auch eine der ganz wenigen Situationen, wo man für jeden Zweck ein optimiertes Messer zur Hand haben kann.
Im Alltag oder wenn ich draußen unterwegs bin, kommen meist nur 1-2 Messer mit und die müssen sich in allen möglichen Situationen gut schlagen. Daß dabei nicht unbedingt bei jeder Disziplin die optimale Schnittgüte erreicht wird, ist klar, dafür bleibe ich aber auch bei den sehr gegensätzlich ausfallenden Schneidaufgaben des Alltags vor Totalausfällen verschont.
Um auf Romans Auto-Vergleich zu kommen: Kaum einer besitzt Traktor, Schneemobil, 7,5-Tonner, Maybach und Mercedes SLR, sondern 1-2 Fahrzeuge, die ihre Alltagsaufgaben durch einen möglichst guten Kompromiss zwischen Größe, Leistung, Kosten usw. zufriedenstellend erfüllen.
 
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kurzum: Meine Ansprüche sind nicht -wie bei vielen scheinbar- gestiegen, sondern gesunken.
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Ich erkläre erstens was meines Wissens machbar ist und sinnvoll erscheint; zweitens aber vor allem, was ich davon alles nicht machen kann. Letzteres überzeugt übrigens Leute am meisten.
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Kurzum: Meine Ignoranz hat sich verschoben ;-)
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Gibts noch Leute, die trotz oder gerade dank der neuen Wissens über Material und WB weniger anspruchsvoll geworden sind?
...
1. Ansprüche sind gewisserweise gesunken - für mich war Hype bezogen auf Stähle eigentlich nie ein Anziehungspunkt, aber stahlbezogen ganz einfach:
Wenn es sich vermeiden lässt, keinen 1.2842 mehr...
Persönlich habe ich ihn einfach satt.

2. Die interessierten Leute hören eher zu, wenn man einem Hype entgegenredet, und wenn man es begründen kann - mit Romans Hilfe :cool:

3. Verschobene Ignoranz - das ist mal ein Ausdruck, damit kann man es wirklich ganz knapp umreissen :super:

4. Weniger anspruchsvoll, naja für mich waren diese Feinheiten eigentlich nie von besonders erheblicher Bedeutung. Was die WB betrifft, ist man ja leider meist in gewissen Sachzwängen verwickelt, und kann es nicht selbst machen, sondern immer nur hoffen, dass der Stahl in gute Hände kommt...

Mein mittlerweile gültiger Grundsatz ist eigentlich:
Egal, wie der Stahl heist, Hauptsache er ist härtbar. Das ist erstmal die Pflicht, alles, was zusätzlich "drin ist", ist die Kür.

Aber um darauf zurückzukommen:
Dass man diese Dinge im Hinterkopf hat, die Roman erklärt hat, und immer noch erklärt, ist wirklich ein beruhigender Faktor, weil man damit sehr variabel und flexibel arbeiten kann, und sich ggf. auch Enttäuschungen ersparen kann.

Und man sieht Messer im Laden und sonstwo jetzt einfach ganz anders an, und denkt nicht einfach "hm... popeliger rostender Stahl", sondern eher "hat auch seine Vorteile"
Ist jetzt zwar nicht direkt auf Romans Vorlage geantwortet, aber, so ungefähr passt es.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es sich vermeiden lässt, keinen 1.2842 mehr...
Persönlich habe ich ihn einfach satt.

Sagst halt in Zukunft "O2" dazu dann ist es was neues und auch noch aus Amerika und schon hasst Du wieder einen Hypestahl

:irre: nicht wahr
 
Sagst halt in Zukunft "O2" dazu...
Naja, ich sag nur "GAZPROM" ... - ist ein Insider :glgl:
Aber ich weis, was Du meinst - alle anderen wohl auch :cool:
edit:
Soll nichts Anderes bedeuten, als dass man entweder rationale oder emotionale Gründe für oder gegen etwas hat.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
1.Was hat sich bei Euch selbst bezogen auf das Thema seither verändert?
2.Wie denk Ihr heute über die Themen gegenüber damals?
3.Was sagt euer Umfeld dazu? z.B. wenn ihr euer hier erworbenes Wissen in der Arbeit gebrauchen könnt und es einsetzt?
4.Wie geht Ihr heute mit Fragestellungen um das Thema um?
5.Wie entgegnet Ihr heute Marketing und Webeaussagen gegenüber Früher? USW.
1.Sehr viel ich habe einsehen müssen das alles seine vor und nachteile hat.2.Früher hat mich die chemische zusammensetzung intressiert heute frag ich mich ob es auch richtige WB hinter sich hat.3.Am arbeitsplatz bin ich der fachman eigentlich weis ich weniger als ich dachte.4.Ich versuche zu erklähren das alles in der welt seinen platz hat auch messerstähle.5.Intressiert mich weniger ich glaube alles ist vergänglich auch diamant. MFG Zekai
 
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