Was ist das?... Frage an die Experten.

pit03

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Nabend Schmiedekolegen.

Ich Schmiede nun schon seid einiger Zeit Damastmesser und eigendlich gelingen mir die Packete fast immer.
Nun habe ich jedoch eine Klinge die einen merkwürdigen Streifen nach dem anätzen zeigt?! Oder besser zwei Streifen. Ich hab mal ein Foto gemacht.

fehler.jpg


Das seltsame ist das es von der Angel ausgeht und nur auf der einen Seite zu sehen ist. Auch unter der Lupe konnte ich keinen Riss feststellen.
Zur info:
200 Lagen aus Kugellagerstahl und 1.2842.
Noch nicht gehärtet, nur grob geschliffen, und angeätzt.

Ist Euch das auch schon mal vorgekommen?

Über Antworten und erklärungen würde ich mich freuen.

Gruß pit03 (Peter Broich).
 
Hmm, sehr interessant... ohne nähere Untersuchung würde ich ja behaupten es müssen mal Randschichten gewesen sein, die sich evtl. mit mehr Kohlenstoff angereichert haben, oder vielleicht mehr entkohlt wurden... Aber das wirst du wahrscheinlich ausschließen, weil die Falttechnik dagegen spricht ?
 
Rätselhafte Linien

pit03 schrieb:
....Nun habe ich jedoch eine Klinge, die einen merkwürdigen Streifen nach dem Anätzen zeigt. Oder besser zwei Streifen....

Guten Abend!

Das Foto ist nicht deutlich genug, um eine sichere Diagnose zu stellen. Wenn aber die Linien die Damaststruktur NICHT unterbrechen, dann hat es wohl mit dem Schmieden selbst nichts zu tun. Ich würde das Phänomen eher dem Ätzen bzw. einer zeitlich davor liegenden Behandlung zuordnen.

Man könnte da an eine versehentliche Berührung, z.B. mit einem fetthaltigen Gegenstand (Rand der Werktischplatte, Tuch, Lineal o.ä.) denken.

Viel Erfolg bei der Suche nach der Ursache wünscht

sanjuro
 
Ich habe bei einem Messer von mir auch so etwas gehabt, hatte erst an einen Fehler beim Ätzen gedacht, (ölstreifen oder so ) , habe das ganze nochmals nachgeschliffen, geätzt, aber die Stelle ist geblieben.
Ich habe die Klinge daraufhin nochmals normalisiert, und dann nochmals geätzt, bei mir war danach dieser rißähnliche Streifen verschwunden.
Erklären konnte ich es mir nicht, da ich es für recht unwarscheinlich halte das ein Gefügefehler durch alle schichten des Damast gehen . Es handelte sich bei mir um sehr unterschiedliche Stähle. Nach dem Härten ist auch kein weiterer Fehler aufgetreten.
 
Nun das war bei mir auch schon
und ich sehe das so wie beim Bier, oder Sekt. Da sind im Glas Partickel an denen sich die Kohlenseure sammeln kann die dann aufsteigen
na im Glas sieht man da nix, aber beim äzen laufen die Perlen an der Klinge entlang und das sieht man mit diesen Spuren! Vor allem wen die Klinge nur in die Säure gestellt wird und länger nicht bewegt wird.Beginnen tut das meist von einer Schmutzstelle, (Kohle oder Flunker weiß ich nicht) aber wenn man die Ursache kennt so kann man dagegenarbeiten.


Peter Polnau
 
Abend,
hatte sowas ähnliches mal, weil ich mit Schleifpapier, womit ich zuvor verzinnte Lötstellen blankgeschliffen, etwas an der Klinge geschrubbt hatte. Durch oberflächliche Zinnablagerungen war an dieser Stelle danach keine Ätzung erfolgt :staun: , dabei hatten sich oberhalb dieser Stellen auch solche Streifen gebildet :argw: .

Vale.
Raphael Richarz
www.die-roemer-online.de
 
Ich denke, Peter kommt der Sache am nächsten. Ich kenne ähnliche Erscheinungen, wenn versucht wurde, bei an sich schlecht zeichnenden Damastkombinationen durch langes Ätzen doch ein Muster herauszuholen. Wenn dabei die Klinge ruhig im Ätzmittel steht,ziehen sich tatsächlich immer an den gleichen Stellen Luftbläschen an der Klinge entlang. Das könnte auf einen stärkeren Ätzangriff an bestimmten Stellen schließen lassen, der sich mit der Zeit verstärkt.
Die beste Abhilfe besteht im sauberen Überschleifen und Nachätzen mit Bewegen der Klinge im Ätzmittel.
MfG U. Gerfin
PS. Ich sehe, daß Peter auch beim Bier und Sekt das Wesentliche im Auge behält. Bravo- weiter so !
 
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