Was ist das für ein Drehbankwerkzeug?

richi rich

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Hallo,

nach Auffinden von einer Kiste Zubehör für meine Richter-Drehbank das ich Jahre lang gesucht habe (Verschwundem beim Umzug), unter Lagen von altem Dreck frage ich mich was das ist.

Mann kann das Teil statt dem Amerikaner in die Spannzangenaufnahme montieren, daher es dreht sich. Weiters ist ein Stellrad drauf, wo man die Schwalbenschwanzführung aus der Mitte stellen kann.

Wer kann mir helfen? Danke!
RR




 
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Das ist ein Ausdrehkopf, wie ich ihn nur von der Fräsmaschine her kenne. In die Öffnungen können Drehstähle eingesetzt und bestigt werden. Dann kannst du den Kopf über die Schwalbenschanzführung so verfahren, dass du einen bestimmten Durchmesser innen ausfräsen kannst. Das ganze wird natürlich auch auf der Drehe funktionieren, wenn du den Ausdrehkopf in den Reitstock einsetzt.
 
Hi,

Ist ein völlig "versiffter" Ausdrehkopf mit Morsekegel MKx.



mfg
Roman aus Linz

Hallo Leute,

danke für die Antworten. Hey das ist überhaupt nicht versifft ;-) Hättest mal sehen müssen wie das nach 5 Jahren im Freien unterl Laub ausgesehen hat. Leider hab ich keine Fräse und in den Reitstock der Drehbank paßt der nicht, da ist der MK zu groß.
Passt nur in die Spindel.

Entrostet hab ich im Elektrolysebad ca. 5 Liter Wasser bei gemessenen 10 A mit dem Schweißtrafo (dort stand 20 A) mit 2 Löffeln Backpulver ca. 6 Stunden. Minus am Werkstück, Plus war ein Stück 1.4301. Das funkt sehr gut.

So war´s vorher





Ein Bohrfutter hab ich noch, da sind die Backen so eingerostet, dass weder Elektroyse noch Phosphorsäure was gebracht hat. Jetzt ist grad WD 40 dran, oder hat jemand einen besseren Tip?

Sg.
R.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

Da hast du allerdings doch einiges verbessert!
Ich möchte dich jedoch nicht enttäuschen Aber aus meiner Sicht würde ich in solche Bauteile keine Zeit verschwenden!
Warum:
Der Aufwand der notwendig ist um so stark angerostete Teile wieder in gebrauchsfähigen Zustand zu versetzten ist einfach zu hoch.
Ein halbwegs ordentliches Bohrfutter bekommst du ab ca 40€ ein Präzisionsbohrfutter in Markenqualität so um 130€ - da funktioniert alles und die Bohrlöcher werden damit auch rund…

Der Ausdrehkopf hat so einige Teile die beweglich sind und Idealfall fast „0“-Spiel haben - da sollte einfach alles gut zusammenspielen ansonsten fliegt dir das eingespannte Werkzeug um die Ohren und/oder die Löcher sind nicht rund.
Viel schlimmer allerdings ist es mit dem Morsekegel (MKx):
Ist da die Oberfläche nicht einwandfrei kann die Verbindung nicht tragen (Werkzeug rutscht durch/ hält nicht); im schlimmsten Fall beschädigst du die Aufnahme an der Fräse/Drehbank (dann wir‘s teuer).
Also ich persönlich würde kein einwandfreies Werkzeug in meine Morsekegel-Aufnahme stecken.

Wenn du allerdings leidenschaftlich bastelst und in der Lage bist den Morsekegel nachzudrehen oder zu überschleifen – na warum nicht…

Mit freundlichen Grüßen
Roman aus Linz
 
Hallo,

die Drehbank ist 50 Jahre alt und funkt 1Aplus. Gäbe es da noch Ersatzamerikaner? Ist das Aufnahmegewinde genormt?

Das Bohrfutter hab ich schon neu, aber das restliche Zubehör das ich dafür habe (alleine 4 Amerikaner, Messer usw) ist mehr wert als eine neue Drehbank kostet, daher tue ich mir das an - und auch aus Sentimentalität ich hab die jetzt 25 Jahre. Danke für´s Feedback.

Sg.
RR
 
Hallo richi rich,

so ein Teil kann man je nach Aufnahme auch für die Fräse nehmen. Allerdings wird durch die starke Korrosion eventuell die Genauigkeit etwas gelitten haben, z.B. beim Einstellen der Ausbohrbreite. Manuelles messen mit einem Taster bzw Messuhr sollte aber gehen.

Ich weis jetzt nicht ob die passen aber probieren könnte man es mit etwa so einen Ausdreh-Set http://www.zujeddeloh.de/produkte/fraesen/werkzeuge_--288/ausdrehstahlset_12_teilig_hm_--_4921.html


Grüße knifefaan
 
... also die Morsekegel sind nicht das Problem - die schleift dir jeder Werkzeugschleifer.
Den Ausdrehkopf bekommt man sicher wieder fitt. Neu kostet so was ab 150 € aufwärts ...
In eine robuste Drehbank kannst Du auch Fräser einspannen.
Die Werkstücke auf den Support und schon hast Du eine Fräsmaschine. Es fehlt lediglich eine Achse. D.h. man muss öfter umspannen. Daimler, Maybach und Co haben damit Motoren gebaut. Also für Messer sollte das genügen.
Das Backenfutter solltest Du von hinten aufschrauben. (Maschinenschrauben sind i.d.R. vergütet und gefettet - die rosten nicht so schnell.
Dann müsste die Schnecke nach hinten vorsichtig !nicht verkanten! rausgeklopft werden, nachdem die Kegelräder entfernt wurden.
Dann kommen zum Schluss die Backen dran.
Dann erst mal mit der Drahtbürste entrosten - evtl. nach einem Essigbad. Ob das nach Phosphorsäure noch funktioniert weiß ich allerdings nicht.
Viel Spaß beim Restaurieren,
Jost
 
Zum Entrosten:

-Phosphorsäure hoch konzentriert, und öfters mit der drahtbürste/dreikantschaber die Oberfläche bearbeiten bis keine Schwarzen flächen/punkte mehr da sind.
-Zitronensäure möglichst hoch konzentriert, einfach die Teile darin baden. Vorteilhaft ist das dies ungefährlicher, günstig, einfacher zu entsorgen. Achtung dauert länger.
 
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