Was ist eigentlich Wootz ????

Grover

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Fragen zu Wootz

Hallo Leute,

ich habe hier und bei Tante google schon ein wenig gesucht, aber so richtige Informationen leider nicht gefunden.

Ich lese immer das hochreines Eisen, Sorel-Eisen, Holzkohle, Glasscherben, grüne Blätter und andere Stoffe in einem Schmelztiegel geschmolzen wurden. Auch hier wurde reines Eisen, ein Einträger von Vanadium oder Molybdän sowie Glas.

Mich würde mal genauere Angaben interessieren. Sozusagen ein Backrezept.
Dazu kommt noch die Frage wo man reines Eisen, das Einträgermaterial her bekommt? Genauso stellt sich mir die Frage was für einen Typ von Schmelztiegel? Die bei der Bucht sollen ja in der Regel nicht so gut sein.

Zum Schmelzen selbst, kann man den Aufbau der Gasesse nehmen. Nur hochkant und den Boden zu. Der Brenner kann ja gleich bleiben?

Wie genau ist dann die weitere Verarbeitung?

Über ein paar mehr Infos oder Links würde ich mich sehr freuen.

Danke Euch

G.
 
AW: Fragen zu Wootz

Hallo Grover,
wenn Du Fragen zu m Thema Wootz hast , dann schreibe AchimW hier im Forum mal eine Mail. Achim ist einer der wenigen hier in deutschen Landen ansässigen Wootzpäbste.

Dizzy
 
AW: Fragen zu Wootz

Hallo

Dizzy nennt woll die rechte Adresse. (eben gemerkt, daß da ein h fehlt,und ein l zuviel ist, aber Dizzi kennt das auch ohne h, mit doppell :steirer:)
Nur ein Kochrezept wird es mit Sicherheit nicht geben.
Die Herrschaften, die Wootz machen sind am oberen Ende der Meßlatte angekommen.
Aus Langeweile machen die dann so etwas. :D, außer der eine oder andere macht Damastpakete > 2t, so etwas soll es auch geben.

Erstmal normal machen, Monostahl, Dreilagen, Damast bis 400 Lagen, dann tordieren, Mosaik, ................dann lange nix........................dann evtl. Wootz. Nurmalso :D

Mit der Zeit wirst Du dann Leute kennenlernen, die Dich kompetenter beraten, als der Normaluser der hier so verkehrt.

Maximal 20 Jahre Arbeit, mehr ist das nicht. :D

Nurmalso

Stefan
 
AW: Fragen zu Wootz

Achim ist mit Sicherheit der kompetente Ansprechpartner für Woods, aus eigener Erfahrung, bereite dich auf das Gespräch mit ihm gut vor (das mein ich positiv;)) sonst verstehst du vielleicht nur die hälfte von dem was er sagt (so ging es mir und ich hab anschließend erst mal ein paar Materialsachkundebücher gekauft um die Aussagen richtig und nicht nur oberflächlich zu verstehen)!
Und das wäre wirklich schade, es gibt nicht wirklich viele derart kompetente Gesprächspartner, die auch noch bereit sind derartiges Wissen weiterzugeben, man sollte also schon massiv Grundwissen und Erfahrung haben, ein bischen Googlen reicht dazu übrigends nicht.

Tschau Torsten
 
AW: Fragen zu Wootz

Ma langsam. Backrezept? Für so'n Wootzkuchen zu machen? Da gibt es einen ganzen Haufen und viele davon sind ziemlich einfach. Ein Beispiel? OK:

Nimm ein Kilo Reineisen (z.B. Armco, erhältlich z.B. bei REMAG), 15 Gramm reinen Kohlenstoff (Graphitpulver, aus der Abteilung Schlösser und Schlüssel im Baumarkt) und ein halbes Gramm Vanadium-Vorlegierung (beim nächsten Stahlwerk zu bekommen).
Anstelle des Reineisens geht auch reiner Kohlenstoffstahl (C105, C60, Shirogami, was auch immer). Man muss dann natürlich die Graphitmenge anpassen. Darauf gehe ich nicht weiter ein, denn wer nicht mal ein stöchiometrisches Verhältnis berechnen kann, sollte die Finger von solchen Experimenten lassen. Auch anstelle der Vanadium-Vorlegierung kann man andere Sachen verwenden, z.B. Stähle, die Vanadium enthalten wie etwa 100V1 oder Andere.

Stecke das Ganze in einen Graphittiegel (z.B. von Fischer Goldschmiedebedarf, Pforzheim). Etwas Glas dazu, als Abdechung (Sorte egal, bei Muttern). Graphitdeckel drauf.

Das Ganze in den Ofen, der gut 1500° C erreichen sollte. Da wird's komplizierter, aber nach dem Ofen war ja hier nicht gefragt. Aufheizen auf 1500° C. Halten für eine Stunde oder so. Langsam abkühlen über vielleicht 90 bis 120 Minuten. Dann Ofen aus und abwarten. Tiegel aus dem Ofen nehmen, Deckel mit leichtem Klopfen entfernen, Glas 'rausschlagen und den Stahlklotz entnehmen.

Jetzt hast Du WOOTZ gemacht.......oder?

Nein, leider noch nicht, denn was man dann in Händen hält, repräsentiert etwa 5 bis 10 % der erforderlichen Arbeit und Fähigkeiten. Die wahre Plackerei fängt danach erst an.

Achim
 
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AW: Fragen zu Wootz

Hallo Achim,

vielen Dank für deine Ausführungen. Jetzt sind neue Anhaltspunkte vorhanden die man aufarbeiten kann

Darauf gehe ich nicht weiter ein, denn wer nicht mal ein stöchiometrisches Verhältnis berechnen kann, sollte die Finger von solchen Experimenten lassen.

stöchiometrisches Verhältnis. Mal sehen was google dort bringt.

Das Ganze in den Ofen, der gut 1500° C erreichen sollte. Da wird's komplizierter, aber nach dem Ofen war ja hier nicht gefragt.

Nein, aber jetzt. :ahaa: Wenn Du so darauf anspielst, scheint das nicht so selbstverständlich zu sein. Ich dachte an einen Typ Gasesse nur aufrecht mit 1 oder 2 Brenner Typ Wasserrohr.

Jetzt hast Du WOOTZ gemacht.......oder?
Nein, leider noch nicht, denn was man dann in Händen hält, repräsentiert etwa 5 bis 10 % der erforderlichen Arbeit und Fähigkeiten. Die wahre Plackerei fängt danach erst an.

Das Ausschmieden und die Wärmebehandlung. Kannst Du dazu auch noch etwas ausführen? Würde mich sehr freuen.

Danke Dir.

G.





Zur Rechnung: 1mol C sind 12,011g/ 1mol Fe sind 55,85g. Dazu kommt noch Fe3C mit rund 30% bei 2%C-Gehalt. Muss man den Fe3C Gehalt mit berücksichtigen (3xC auf 1xFe)? Gibt es ein festes Verhältnis von C auf Fe?
Es fängt gerade an weh zu tun. In der Ausbildung konnte man mich damit jagen und jetzt tu ich es mir freiwillig an.
 
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AW: Fragen zu Wootz

Das ist alles schon mal geschrieben, von mir und von anderen, in deutsch, englisch, französisch und russisch, in Foren, im Netz und anderswo. Suche einfach mal.

Achim
 
AW: Fragen zu Wootz

Ich muss für den C Gehalt nur die Gewichtsanteile berücksichtigen.
Bei den Ofen und Brennern scheint mir nichts ungewöhliches zu sein.
Ich habe mal Remag angeschrieben. Mal sehen ob ich mir dort 1 KG
holen kann.
Wenn der Kuchen mal fertig ist, dann melde ich mich wegen der Wärmebehandlung
noch einmal.
 
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Hallo zusammen,

nachdem ich hier einiges über Wootz lesen konnte, mal eine generelle Frage:
Was hat es damit auf sich ?

Über die Suchfunktion ist zu erfahren welche Zusammensetzung das Zeugs hat, wie es hergestellt wird, Fehler im Material ..... etc

Aber was ist daran so besonders ?

Diejenigen die jetzt den Kopf schütteln und denken daß ich der dümmste User hier bin kann ich nur eines sagen:
Sie haben recht ! :lach::haemisch::D

Mfg
Bertel
 
Diejenigen die jetzt den Kopf schütteln und denken daß ich der dümmste User hier bin kann ich nur eines sagen:
Sie haben recht ! :lach::haemisch::D

Da stellt sich mir doch die frage, warum mann dir dann den kleinen finger reichen sollte..

wo es herkommt, warum und wie es entstanden ist sollte sich dir recht schnell erschließen wenn du mehr als 15minuten sinnvoller recherche betrieben hast.
 
Hallo,

danke für den Thread. Auch für mich als Nichtschmied und/oder -kuchenbacker sehr interessant und informativ.

Gruß Kuno
 
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