Wasser im Härteöl

Ist es möglich den Tank auf 100° zu erhitzen,
dann verdampft das Wasser.
Gruß Link
 
Ist es möglich den Tank auf 100° zu erhitzen,
dann verdampft das Wasser.
Gruß Link

Das bringt nichts, da es in dem Öl leichter flüchtige Bestandteile gibt, die zum Teil schon bei etwas höheren Raumtemperaturen von flüssig nach gasförmig gehen.
Gefragt ist schließlich ein genauer Test.

Das günstigste ist, am Montag per Express eine Probe zu Fa. Wearcheck, Brannenburg/Bayern(einfach ergooglen) schicken. Das ist die erste Adressse für Ölproben.
Dort angerufen und auf die Dringlichkeit hingewiesen bekommt man in der Regel das Resultat noch am selben Tag per Mail

Die Probe in einem Fremdgefäß sollte sich bei etwa 60€ zzgl.10-15€ für das Umfüllen belaufen.

Stefan
 
Hi,

wenn eine Analyse des Öls zulange dauert, würde ich vesuchen das ölbad mit Trockenmitteln soweit zu trocknen bis der Knacktest (was ist das) nicht mehr anspricht.
Wird das Ölbad beim Umwälzen gefiltert? Wenn ja sollte sich da relativ einfach ein filteranaloges Element mit Trockenmittelfüllung vor dem Filter einbauen lassen.

Mich wundert allerdings, dass es keine gängigen Methoden gibt ein großes Ölbad zu trocknen ohne das gesamte Öl austauschen zu müssen. Die Anwendung wäre ja da, denn es gibt ja genügend Anwenungen für Ölbäder mit Temperaturen größer 100°C und da ist Wasser wirklich gefährlich.

Gruß Tobi
 
@diesel
Danke für die Adresse. Die werde ich mir auf jeden Fall hinterlegen.
War heute noch mal im Geschäft und habe nach dem Rechten geschaut. Das mit dem Schaum ist was besser geworden. Vielleicht nur noch halb soviel wie gestern. Der Knacktest ist auch nicht mehr so heftig. Diese Nacht ist mir aber eine Idee gekommen.
Wir haben in der Firma sogenannte "Schleuderrohre" um die Prüfmittelkonzentration bei der magnetischen Rissprüfung überprüfen zu können. Richtig heißen die wohl "ASTM Zentrifugengläser, birnenförmig"
Da passen 100ml rein und am unteren Ende werden die zylindrisch schlank. Da ist eine Teilung von 0,1 mm genau ablesbar. Habe da eine Probe genommen und warte mal ob sich das Wasser unten absetzt.

Ich vermute jetzt, dass es irgendwo reingeregnet hat. Die letzten Tage gab es immer wieder mal heftige Schauer, und an manchen Stellen waren Pfützen auf dem Boden. Da das Bad momentan bei recht hohen Temperaturen (65 -70°C) läuft, ist wahrscheinlich auch seit gestern wieder Wasser verdampft. Ich werde mich aber am Montag mal bei Profis erkundigen, wie man sowas schnell uns sicher messen kann.
Natürlich muß auch überprüft werden, wo genau das Wasser herkommen kann. Das wird wohl erst mal absolute Priorität haben.

@Moppekopp
Beim Knacktest füllt man so 5 ml Öl in ein Reagenzglas und hält eine Gasflamme (Lötlampe) drunter. Bei >0,03% fängt das an zu knacken. Gestern war das so heftig, dass die halbe Reagenzglasfüllung an der Wand hing. Werde mich auch mal erkundigen auf welche Art man das trocknen kann wenn es zu heftig wird.

Gruß Klaus
 
Wie isses denn mit zentrifugieren einer Probe? Wenn du schon Zentrifugengläser hast, kannst du die doch auch direkt "richtig" verwenden..?!
 
Hallo

Meiner bescheidenen!!!!!! Meinung nach (Ich will mal vorsichtig sein, für Schnellschüsse aus der Hüfte ist das Feld der Tribologie zu groß).

Das `Reinigen`des Öles muß nicht unbedingt möglich/einfach sein.

Zentrifugieren sorgt m.E. nach für ein besseres Emulgieren, ist also kontraproduktiv.
Falls Wasser in das Bad regnet, sollte es sich am Boden absetzen, und ausschleusbar sein, vorausgesetzt es gibt keine Strömungsbeschleuniger (Rührwerke) in dem Bad(technisch gelöst bei großen Liftanlagen in den Alpen. Durch hohe Temp.diff ergibt sich dort rel. viel Kondenswasser.
Das wird dann durch eine Ablaßöffnung in Bodennähe durch ein Zeitglied gesteuert regelmäßig abgelassen, und entsprechende Fehlmengen nachgespeist).

Bei den genannten Wassermengen (0,.....%) kommt es auch nicht zwingend zur Emulsion, sondern das Öl hat eine gewisse Wasserpufferkapazität.
Beim Erhitzen merkt man das dann schon, wenn das heißere Öl recht rasch das enthaltene Wasser zum Wechseln des Aggregatzustandes bewegt.

Erschwerdend hinzu kommt, das verschiedene Öle komplett andere Eigenschaften haben, und erstaunliche Verhalten zeigen.
Ester?, Mineralisch? oder was auch immer, nur um die Herkunft/Herstellung zu nennen. Entsprechend additiviert werden die Eigenschaften potenziell verändert....................usw.

Deshalb empfahl ich die o.g. Firma:http://www.wearcheck.de/

Ich bin nicht an der Fa. beteiligt, und nehme aus dem Tip keinen Vorteil :D

Nach zweijähriger Suche bin ich auf diese Herren gestoßen, und beeindruckt von der Kompetenz.

Wenn die nicht helfen können, bekommt man das übrigens vorher schon gesagt.
Kurzer Anruf genügt in der Regel.

Wie bereits gesagt ist das meine persönliche Erfahrung.

Ich wäre sehr interessiert, wie die Sache ausgeht. Auch die Spezifikation des Öles, und die spezielle Anwendung interessieren mich sehr.
Zur Not bitte ich um weitere Infos per Mail (Klaus meine ich), bevor einer der Ansicht ist, wir bewegten uns hier zu sehr OT (man muß ja uffbasse, wie der Südhesse so sagt ;))

Stefan
 
...
Zur Not bitte ich um weitere Infos per Mail (Klaus meine ich), bevor einer der Ansicht ist, wir bewegten uns hier zu sehr OT (man muß ja uffbasse, wie der Südhesse so sagt ;))
Hömma Kollege... [wie der Westfale sagt :D]
Es geht hier um Härteöl, und falls Klaus in einer Härterei zuständig ist, die ggf. auch im Auftrag Messer als Kleinhärtegut [...Laternenpfahl] bearbeitet, geht uns das doch irgendwie alle an :D

Ist doch ein Beweis dafür, dass man in Großbetrieben auch nicht immer direkt weiter weis und das Problem ausserhalb von technischen Betriebsanweisungen zu lösen versucht, und dass selbst kleine Ursachen wie z.B. "1/34000" Wasser in Öl eine erhebliche Fehlerquelle darstellen - ich hätte das nie für möglich gehalten, und werde meine 10l Salatöl zum Härten vor/nach jedem Durchgang noch etwas kritischer beäugen.

Gruß Andreas
 
Horsch emol her (für Nichthessen: Höre bitte mal zu, Erklärung für die westfälischen Bundesgenossen:D)

Daß ich das Thema interessant und wichtig finde, erkennt man an meinen Beiträgen.
Nach einigen Mails von Leuten, die was zu sagen haben (hier im MF meine ich), wird man halt vorsichtig.

Bevor ich resigniere, wirke ich lieber demütig :D (ohne es zu sein:haemisch:).

Jezze warten wir mal auf die Spezifikationen von Klaus, und denken dann gemeinsam weiter über die Problematik nach.

Tatsächlich sehe ich die Problematik auch so, daß bei einem 34m³ Bad mehr verziehen wird, als bei unserem Hobbygebastelkleppern mit 2Literfuffzich.
In unserem Mikrokosmos können sich schneller dramatische Entwicklungen einstellen, als in diesen gigantischen Größenordnungen.

Stefan
 
Ich sollte jetzt vielleicht uff schwäbbisch rede, aber das lass ich lieber, da ich hier ein "Neingeschmeckter Südschwede" bin.:eek:


Hätte jetzt mal nicht gedacht, dass noch solche Resonanz kommt !
Also:

@Schwatvogel
Wir haben nur die Gläser aber keine Zentrifuge.Wenn ich so ein Gerät hätte würde ich es zumendest einmal ausprobieren.

@Andreas : Es ist schon etwas OT, denn Messer als Kleinhärtegut könnte ich in den Anlagen nicht Härten. Grund: Die Öfen haben keine Schutgasatmosphäre und die Duchlaufzeit ist mit ca. 3h im Hochtemperaturbereich viel zu lange. Da käme hinten nur noch Zunder raus.Was ja schade wäre! Wenn ich allerdings mal ein Messer für mich härte, dann benutze ich zwei kleine Laboröfen und zwacke mir einen Eimer von dem besagten Härteöl ab.

@Stefan
Das Reinigen des Öls ist schon möglich. Wie es allerdings genau funktioniert, weiß ich nicht. Wir hatten Anfang der ´90-er mal so einen Fall. Da war eine Anlage abgebrannt. Die Feuerwehr hatte damals auch recht viel Wasser benutzt. Da war dann das Öl nicht mit 0,XX % sondern mit XX,0% Wasser versetz. Das wurde mit Tankzügen abgeholt und „ausgedampft“. Ob dieses Ausdampfen jetzt bei hohen Temperatueren oder bei Unterdruck funktioniert weiß ich nicht.Jedenfalls bekamen wir das gleiche Öl wieder aufbereitet zurück.

Ich gehe auch davon aus, dass Du mir die Fa. Wearcheck nicht aus persönlichem Interesse genannt hast. Ich finde es gut, solche Kontakte zu kennen, und dann noch mit dem Hinweis, dass Dich die dortige Kompetenz beeindruckt hat. Ich werde aber zuerst den Lieferanten vom Härteöl kontaktieren und um Rat fragen. Die Analysen sind dort wahrscheinlich Serviceleistungen. Da sich die Sache m.E. entschärft hat, werde ich mit dem Ergebnis bis Donnerstag warten können. Ich denke aber auch, dass ich trotzdem mit wearcheck mal Kontakt aufnehme.

Jetzt zu den Spezifikationen und der speziellen Anwendung.
Ich denke nicht, dass ich hier ein Betriebsgeheimniss oder vertrauliche Informationen unseres Lieferanten veröffentliche, denn 1. habe ich das Datenblatt des Produktes im www. gefunden. Und 2. ist die spezielle Anwendung bei uns allgemeiner Stand der Technik.

Das Härteöl heißt „Durixol 4“ und stammt von einem deutschen Hersteller. Auch wenn das flogende Datenblatt auf tschechisch ist, was ich nicht lesen kann, so sind doch die technischen Daten verständlich. http://www.ecosond.cz/stranky/kalmed/burgdorf/tl/tl_durixol_4v35.pdf
Es handelt sich um ein mineralisches Hochleistungs Abschrecköl.

Die spezille Anwendung ist in diesem Fall das Härten, Abschrecken, Anlassen von Gesenkschmiedeteilen im Gewichtsbereich von ca.1 – 60 kg. In diesen Ölbädern können am Tag bis max.84.000 kg behandelt werden. Die Ölmenge von ca. 34.000 Ltr. verteilt sich auf 2 Öfen mit jeweils einem 15.000 Ltr. und einem 19.000 Ltr. Abschreckbad. Diese beiden Bäder können in einen zentralen Tank zurückgepumt werden, was auch regelmäßig zwecks Reinigungs- und Wartungsarbeiten in den Abschreckbädern geschieht.
Beide Abschreckbäder werden im Betrieb mit starken Umwälzpumpen in Bewegung gehalten. Parallel zu dem Umwälzkreislauf läuft ein Kühlkreislauf im Gegenstromprinzip. Im Kühlkreislauf befinden sich jeweils zwei Filter um kleine Schwebepartikel wie feiner Zunder oder Hallenstaub zu entfernen.(Hauptsächlich, um die Kühlung nicht zu verstopfen). Grobe Zunderreste setzen sich am Boden ab und müssen regelmäßig manuell herausgeschüppt werden.

So jetzt noch zum Abschluss einen Link zu der hier angesprochenen Problematik. http://www.bgmetallsued.de/downloads/AWT-Empfehlung.pdf
Interessant sind vor allen Dingen die Punkte 4.5 und 4.7.

Werde Euch auf dem Laufenden halten.

Gruß Klaus

Noch was. Ein Ablassventil am Boden des Bades gibt es nicht. Die Bäder sind mit einer Doppelwand ausgeführt aus "Umweltschutzgründen" wäre ein solche Öffnung nicht zulässig.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Stefan
Habe mich gestern mal mit der Firma Wearcheck in Verbindung gesetzt. Es war ein echt positives Gespräch. Ich glaub auch, dass die Leute da kompetent sind.
Also: Für eine Analyse des Wassergehaltes im Öl werden lediglich 10 ml benötigt.
Als Analysemethode wird die Karl-Fischer Titration angewendet. :confused:
Die Messgenauigkeit liegt im ppm-Bereich und ist oberhalb von 0,001 % recht genau.
Der Preis für diese Analyse liegt bei ca. 25 €. Das finde ich o.k.!!

Wie ich aber auch vermutet habe, macht unser Lieferant die Analyse umesuscht. :eek: Dazu bekomme ich auch noch andere Ergebnisse wie Verschmutzungsgrad, Viskosität, Siedepunkt, Flammpunkt.

Bestätigt wurde mir auch, dass man mit Wassergehalten im Öl nicht leichtfertig umgehen soll. Folgende negativen Einflüsse können auftreten: Weichfleckigkeit, stärkeres Verzugsverhalten, Spannungsrisse sprich Härterisse und natürlich die Brandgefährdung.

Um Wasser wieder aus dem Öl herauszubekommen wird die ganze Brühe über 100°C - 110°C erhitzt. Hierbei verdampft dann das Wasser.
So simpel ist das !?

Gruß Klaus
 
Hallo Klaus

Nach Karl Fischer finde ich das sehr preiswert. Näher ausführen will ich die Methode nicht, da ich sie selbst ablesen müßte. :)

Der Preis verblüfft mich, na ja.

Schön, daß Du den Kontakt zum Labor gut findest.

Mir ging es bei meinen Ausführungen eigentlich nur darum, eventuellen Ausdampfversuchen bei offenbar hochwertigeren Schmierstoffen vorzubeugen.
Es ist durchaus möglich, bei für eure Anwendung geforderten Öle, auszudampfen.

Bei legierten Ss ist das halt selten möglich.

Stefan
 
Hallo
Habe heute das Analysenergebnis auf den Wassergehalt bekommen.
~ Die Probe war Wasserfrei ~
Auf meine Nachfrage, wie sowas sein kann bekam ich flogende Antwort:

Also: Bei einem Ölbad, das so stark umgewältz wird, dass Wassetröpfchen die Chance haben an die Badoberfläche zu gelangen, kann das Wasser auch bei niedrigen Temperaturen (in meinem Fall 60-70°C) wieder verdampfen. Somit wird der Wassergehalt wieder reduziert.
Es ist also eine Art Selbstheilungsprozess.
Das ist ja auch mal eine positive Antwort.

Es ist mittleiweile auch geklärt wo das Wasser am Freitag hergekommen ist. Es gibt einen Zunderbehälter, in dem der Zunder aus dem Ölbad zwischengelagert wird. Damit er nicht so stark ölhaltig ist, wird er ca. 1 Woche darin gebunkert, damit sich das Öl unten absetzen kann. Durch ein Ablassventil im Boden kann das Öl wieder zurück ins Bad fließen. Danach wird der Zunder entsorgt.
Über diesem Behälter ist das Hallendach nicht 100% dicht. Da muß es reingeregnet haben. Der Zunderbehälter erhält nun einen Deckel.

Problem gelöst ! Das nächste bitte :steirer:

Gruß Klaus
 
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