Ich sollte jetzt vielleicht uff schwäbbisch rede, aber das lass ich lieber, da ich hier ein "Neingeschmeckter Südschwede" bin.
Hätte jetzt mal nicht gedacht, dass noch solche Resonanz kommt !
Also:
@Schwatvogel
Wir haben nur die Gläser aber keine Zentrifuge.Wenn ich so ein Gerät hätte würde ich es zumendest einmal ausprobieren.
@Andreas : Es ist schon etwas OT, denn Messer als Kleinhärtegut könnte ich in den Anlagen nicht Härten. Grund: Die Öfen haben keine Schutgasatmosphäre und die Duchlaufzeit ist mit ca. 3h im Hochtemperaturbereich viel zu lange. Da käme hinten nur noch Zunder raus.Was ja schade wäre! Wenn ich allerdings mal ein Messer für mich härte, dann benutze ich zwei kleine Laboröfen und zwacke mir einen Eimer von dem besagten Härteöl ab.
@Stefan
Das Reinigen des Öls ist schon möglich. Wie es allerdings genau funktioniert, weiß ich nicht. Wir hatten Anfang der ´90-er mal so einen Fall. Da war eine Anlage abgebrannt. Die Feuerwehr hatte damals auch recht viel Wasser benutzt. Da war dann das Öl nicht mit 0,XX % sondern mit XX,0% Wasser versetz. Das wurde mit Tankzügen abgeholt und „ausgedampft“. Ob dieses Ausdampfen jetzt bei hohen Temperatueren oder bei Unterdruck funktioniert weiß ich nicht.Jedenfalls bekamen wir das gleiche Öl wieder aufbereitet zurück.
Ich gehe auch davon aus, dass Du mir die Fa. Wearcheck nicht aus persönlichem Interesse genannt hast. Ich finde es gut, solche Kontakte zu kennen, und dann noch mit dem Hinweis, dass Dich die dortige Kompetenz beeindruckt hat. Ich werde aber zuerst den Lieferanten vom Härteöl kontaktieren und um Rat fragen. Die Analysen sind dort wahrscheinlich Serviceleistungen. Da sich die Sache m.E. entschärft hat, werde ich mit dem Ergebnis bis Donnerstag warten können. Ich denke aber auch, dass ich trotzdem mit wearcheck mal Kontakt aufnehme.
Jetzt zu den Spezifikationen und der speziellen Anwendung.
Ich denke nicht, dass ich hier ein Betriebsgeheimniss oder vertrauliche Informationen unseres Lieferanten veröffentliche, denn 1. habe ich das Datenblatt des Produktes im www. gefunden. Und 2. ist die spezielle Anwendung bei uns allgemeiner Stand der Technik.
Das Härteöl heißt „Durixol 4“ und stammt von einem deutschen Hersteller. Auch wenn das flogende Datenblatt auf tschechisch ist, was ich nicht lesen kann, so sind doch die technischen Daten verständlich.
http://www.ecosond.cz/stranky/kalmed/burgdorf/tl/tl_durixol_4v35.pdf
Es handelt sich um ein mineralisches Hochleistungs Abschrecköl.
Die spezille Anwendung ist in diesem Fall das Härten, Abschrecken, Anlassen von Gesenkschmiedeteilen im Gewichtsbereich von ca.1 – 60 kg. In diesen Ölbädern können am Tag bis max.84.000 kg behandelt werden. Die Ölmenge von ca. 34.000 Ltr. verteilt sich auf 2 Öfen mit jeweils einem 15.000 Ltr. und einem 19.000 Ltr. Abschreckbad. Diese beiden Bäder können in einen zentralen Tank zurückgepumt werden, was auch regelmäßig zwecks Reinigungs- und Wartungsarbeiten in den Abschreckbädern geschieht.
Beide Abschreckbäder werden im Betrieb mit starken Umwälzpumpen in Bewegung gehalten. Parallel zu dem Umwälzkreislauf läuft ein Kühlkreislauf im Gegenstromprinzip. Im Kühlkreislauf befinden sich jeweils zwei Filter um kleine Schwebepartikel wie feiner Zunder oder Hallenstaub zu entfernen.(Hauptsächlich, um die Kühlung nicht zu verstopfen). Grobe Zunderreste setzen sich am Boden ab und müssen regelmäßig manuell herausgeschüppt werden.
So jetzt noch zum Abschluss einen Link zu der hier angesprochenen Problematik.
http://www.bgmetallsued.de/downloads/AWT-Empfehlung.pdf
Interessant sind vor allen Dingen die Punkte 4.5 und 4.7.
Werde Euch auf dem Laufenden halten.
Gruß Klaus
Noch was. Ein Ablassventil am Boden des Bades gibt es nicht. Die Bäder sind mit einer Doppelwand ausgeführt aus "Umweltschutzgründen" wäre ein solche Öffnung nicht zulässig.