Wasser verschwindet in SiC-Stein

Felix Scharf

Mitglied
Beiträge
43
Weil ich die Schiffchenform meines Sensenwetzsteins aus Siliziumcarbid so unpraktisch fand, habe ich letzten Sonntag auf der Auer Dult für 6,50 Euro einen Kombinationsschruppstein (Körnung: grob/brutal grob ;), Hersteller: unbekannt) gekauft.

Nachdem ich den Stein 15 Minuten in Wasser gebadet hatte, legte ich ihn auf ein feuchtes Geschirrtuch und griff nach dem zu bearbeitenden Messer. Doch schon bevor ich es recht ansetzen konnte, war die Oberfläche des Steins wieder trocken. Also habe ich noch etwas Wasser draufgegossen. Ich war baß erstaunt, zu sehen wie es innerhalb von wenigen Sekunden im Stein verschwand.

Mir ist natürlich klar, daß das Wasser nicht wirklich auf wundersame Weise im Stein verschwunden ist, sondern schlicht durch den Stein ins Geschirrtuch gelaufen ist.

Die Frage ist nur: Was ist zu tun?
 
Servus Felix,
das Wasser ist tatsächlich im Stein verschwunden, mineralogisch nennt man sowas Kammerwasser und jedes natürliche oder künstliche Sedimentgestein (in diesem Fall Sandstein) ist in der Lage Wasser aufzunehmen. Hierbei gilt: je gröber die Körnung desto mehr Wasseraufnahme. Aus diesem Grund müssen Schleifsteine vorher gewässert werden ( 30min in Wasser legen) um beim Schleifen mit Wasser eine gewisse "Sandpaste" zu erzeugen. Deine Schilderung ist also völlig normal.
liebe grüsse Friedl
 
Zuletzt bearbeitet:
Friedl schrieb:
das Wasser ist tatsächlich im Stein verschwunden ...

Danke für Deinen Hinweis, Friedl. Ich habe gleich mal probiert, den Stein länger zu wässern. Nach gut 60 Minuten kam ich aber zum gleichen Ergebnis wie zuvor.

Der Stein misst 50 x 150 x 25 mm, hat also selbst ein Volumen von knapp 190 ml. Im Lauf des Versuchs habe ich nach und nach fast 1/4 Liter Wasser reingekippt. Das kann er doch nicht wirklich alles aufgenommen haben. (Wenn doch, werde ich ihn zerkrümeln und eine neue Windel zum Patent anmelden.)

Diesmal habe ich ein trockenes Tuch untergelegt, das nach dem Versuch klatschnass war. Es war übrigens deutlich zu sehen, daß das Wasser nicht etwa an der Seite des Steins abgeflossen, sondern in der Oberfläche versickert ist. Folglich muß es durch den Stein unten wieder herausgelaufen sein.
 
:D

Mach Dir deswegen keine Sorgen - die Wasserrechnung wird Dich nicht umbringen.

Wenn der Stein erst einige Male benutzt wurde, und der feine Schleifstaub die Poren und Zwischenräume zugesetzt hat, lässt das nach, man muss sowieso immer wieder nachwässern, um den Abrieb zu entfernen.

Das trockene Tuch würde ich nach dem Versuch aber nicht mehr unterlegen, besser wäre eine ganz flache Schale oder ein Gummituch, damit kann man den Wasserverlust etwas reduzieren, und er Stein zieht sein eigenes "Gleichgewicht" an Wasser wieder zurück (etwas dumm formuliert, aber so in etwa habe ich es beobachtet)

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
@Ulrich: Auf der Auer Dult, das ist ein Jahrmarkt hier in München. Die Baumärkte haben bei uns am Sonntag nicht auf. Die "Qualität" dürfte aber ähnlich sein.

@Andreas: Einer wasserabweisende Unterlage (Deckel einer Plastikdose) macht die Sache geringfügig besser. Ich kann nun drei bis vier Schleifzüge anbringen, ehe ich nachwässern muß, vorher maximal einen. Wenn das mit der Zeit besser wird, sollte es passen.

Merci an alle

Felix
 
@Felix,

ich frag nur, weil Du meintest, "grob/brutal grob. Der von OBI war das auch. Etwa zwanzig Minuten. Seine anschließend herausragende Leistung war, mir die Schneide zu zerkratzen und ansonsten sehr mäßig abzutragen.

Ob der inkontinent war :D weiß ich nicht. Aber seitdem ich hier über den Apex - Thread gestolpert bin,..... :cool:

Schleift er denn wenigstens gut, oder ist es so, wie bei meinem billigen Stein?
 
Was mich überraschte, als ich dies Jahr meine Steine von Apex bekam war, dass der feine Stein eine rauhere Oberfläche hatte, als der mittlere Stein.

Der Abtrag ist gut, es reichen drei Steine, Mittel, fein und Apex - Arkansas zum Winkel herabsetzen wie zum Nachschleifen und das im Laden für knapp 20 € . Für den Abzug hab ich mir kürzlich noch einen kleinen belg. Brocken gegönnt und bin voll zufrieden. Der Brocken nimmt übrigens gar kein Wasser auf.

Den von OBI hab ich meinem Sohn zum üben gegeben (der ist 3).
 
Felix Scharf schrieb:
...Einer wasserabweisende Unterlage (Deckel einer Plastikdose) macht die Sache geringfügig besser...

Hallo Felix,

und was ist, wenn Du den Stein in eine Plastikdose legst, die so hoch ist wie der Stein und die dann komplett mit Wasser füllst?
 
Friedl schrieb:
Servus Felix,
das Wasser ist tatsächlich im Stein verschwunden, mineralogisch nennt man sowas Kammerwasser und jedes natürliche oder künstliche Sedimentgestein (in diesem Fall Sandstein) ist in der Lage Wasser aufzunehmen. Hierbei gilt: je gröber die Körnung desto mehr Wasseraufnahme.


Was ich bezweifeln möchte. In aller Regel ist das Verhältnis von Oberflächeneffekten zum Volumen um so unguenstiger, je größer die "Körnung" ist. Konkret bedeutet dies, dass in einen Eimer mit Sand mehr Wasser gefüllt werden kann als in einen Eimer mit Kies.
Es ist auch der Grund, warum Tierarten, die weiräumig vorkommen, in polaren Gebieten größer sind als in subpolaren (Bergmannsche Regel).

Gruss


-chinoook
 
Hallo Chinnok,
was dass mit polaren Lebewesen zu tun haben soll, leuchtet mir zwar nicht ein, Tatsache ist aber, dass kleinere Körnungen dichter gepackt (Kornabstand) sind und somit der k-Wert des Wasserein- bzw.durchflusses deutlich geringer ist(d.h. die Hohlräume welche mit Wasser gefüllt werden können sind kleiner). Bei feingekörnten Tonen geht er gegen Null, d.h. Ton nimmt nur sehr wenig Wasser auf und ist ein natürlicher Aquifer (Wasserstauer). Kiese mit großer Körnung sind sehr wasserdurchlässig bzw. sind bei angrenzender Wasserstauung stark wasserführend und werden zur Wasserförderung angebohrt.
Ein Beispiel aus der Biologie: Tränke jeweils ein gleichgroßes Stück Holz (relativ wenig Hohlräume) und einen Schwamm (sehr viele und große Hohlräume) in Wasser und presse Sie danach aus.
Das Ergebnis sollte einleuchten.
liebe Grüsse Friedl
 
Zurück