Wassergekühlter Bandschleifer

Alp-Man

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Hi,

haltet mich jetzt bitte nicht für total bescheuert, aber mir geistert schon länger folgende Idee durch den Kopf.

Da ich aus der EDV-Branche komme muss ich mich auch ab und zu mit Wassergekühlten PCs auseinandersetzen. Hier wird die Hitze der z. B. CPU mit Hilfe eines von Wasser durchflossenen Kühlkörpers abgeleitet.

Ein Vorteil ist die wesentlich größere Kühlleistung gegenüber der konventionellen Kühlung mit Lüftern.

Mal angenommen man würde den Schleiftisch eines Bandschleifers aus einer Kupferplatte fertigen, die von kupfernen Kühlleitungen durchzogen wäre, würde das Ganze dann an eine Pumpe mit Ausgleichsbehälter anschliessen und das erwärmte Wasser durch einen KFZ-Kühler laufen lassen, müßte doch ein erheblicher Teil der entstehenden Reibungswärme vom Werkstück abgeleitet werden.

Resultat wäre dann, daß man zum einen länger schleifen könnte ohne sich die Finger zu verbrennen :hehe: und zum anderen bei entsprechender Kühlleistung sogar gehärtete stähle mit kleinerem Risiko des Härteverlustes bearbeiten könnte.


Was meint Ihr, könnte man mit so einer Konstruktion einen signifikanten Vorteil erreichen oder bliebe das Ergebnis eher marginal?


Grüße,

Christoph
 
Wolfgang Dell arbeitet mit einem Bandschleifer dessen Schleifauflage wassergekühlt ist. Die Bauteile für meinen wassergekühlten Bandschleifer liegen auch schon bereit. :steirer:
Allerdings wird dieser Bandschleifer speziell zum schleifen des Radius am Auslauf der Klingenschräge und das Band läuft direkt über die Schleifauflage mit entsprechendem Radius passend zum Fräserdurchmesser. Deshalb die Kühlung.
Ob das ganze auch Sinn bei einem normalen Bandschleifer macht kann ich Dir nicht sagen. Einfach mal testen.
 
roman hat meines wissens einen wassergekühlten bandschleifer, um seine klingen extrem fein ausschleifen zu können.

über die bauart kann ich leider nichts sagen.

grüsse ,..
 
Öha!

@rumag: Verstehe ich das richtig, daß bei euch dann das Band über den Schleiftisch läuft, als wäre dieser eine Umlenkrolle und um zu verhindern, daß die Reibungswärme zu groß wird kommt die Wasserkühlung zum Einsatz?

Gibt es denn schon industrielle Anwendungen in denen Bandschleifer Wassergekühlt werden oder sind wir da noch in der "Heimwerkerphase"?
 
Die Wärme entsteht doch durch Reibung der Schleifkörner am Stahl.
Dann muss die Wärme durch das Schleifband - das ist doch eher ein Isolator. Ich würde keinen all zu großen Wirkungsgrad ewarten.
Macht mich zur Sau wenn es anders ist.

Gruß
Novum64
 
@Christoph
Genau aus diesem Grund.

Wenn Du mit Wasserkühlung meinst, daß das Schleifband mit einem Kühlschmiermittel gekühlt wird, ja, daß gibt es in großen Bandschleifanlagen wo z.B. Bleche geschliffen werden.
 
Ich denke, ein Schleiftisch aus Kupfer wäre ruck - zuck rundgelutscht und abgetragen. Dann ist es doch sinnvoller das Kühlmittel irgendwie auf das Band zu geben, bei allen Problemen die das dann wieder macht. (Bitte nicht in der guten Stube probieren!!!!)
 
@novum64: Meine Beobachtung war nur, daß ich mit kalter Schleifauflage deutlich länger ohne versengte Fingerkuppen arbeiten kann als mit bereits warmer.

@rumag: das wäre dann aber eher ein Naßbandschleifer, oder?
Und die Sauerei bzw. den konstruktiven Aufwand (Strom und Wasser...) wollte ich eigentlich vermeiden.

edit:

@paulus: Meinst Du ein Alublech hätte evt. eine längere Standzeit?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mach doch die Schleifauflage aus gehärtetem Stahl bzw. klebe auf das Kupfer eine Auflage aus Ceran.
Ansonsten einfach mal ausprobieren.
 
Bei einem sehr bekannten deutschen Edelstahlwerk im westlichen Ruhrgebiet hatten wir eine Schleifmaschine, die endlose Bleche (Coils) beidseitig geschliffen hat.

Die Schleifbänder hatten etwa das Format 10000x2000mm, Körnung 80 bis 320.

Der ganze Schleifprozess fand unter Öl statt um bessere Oberflächen zu erzielen und die Wärme abzuführen.

Die Anlage ist vor zwei Jahren leider abgebrannt.

Prinzipiell geht sowas aber. :D

MfG
newtoolsmith
 
Alu ist - wie Kupfer - zu weich für Sowas. Es kommen immer wieder Schleifpartikel unter das Band, die die Schleifauflage langsam abtragen. Normaler Stahl ist da das mindeste, gehärteter ist besser. Das Problem hierbei ist die schlechte Wärmeleitfähigkeit von Stahl.

Mein Tipp: Das ganze aus Kupfer bauen und eine dünne (1-2mm) Stahlplatte auflöten.

Bist du zufällig im irgendeinem Wasserkühlungsforum unterwegs? Habe mir auch mal sowas gebaut ;)


Das beste zur Wärmeabfuhr ist aber definitiv ein Naßbandschleifer, ich bin schon die ganze Zeit am Grübeln, wie man eine entsprechende Wassermenge automatisch auf das Band bringt...
 
@pmg:

Nimm eine Pumpe vom Mini-Zimmerspringbrunnen.

Die liefern ein bis zwei Liter pro Minute bei einer Förderhöhe von knapp 50cm - je nach Modell.

Einen Filter davor, z.B. aus abgeschriebenen Strumpfhosen, dann klappt das.

Evtl. noch einen kleinen Hahn.

MfG
newtoolsmith
 
Es geht auch ohne Pumpe, wenn der Vorratsbehälter einfach oberhalb des Bandschleifers angebracht wird. Schlauch dran, kleiner Absperrhahn und fertig. Hauptproblem: Die Schutzklasse des Bandschleifers. Der sollte nämlich für sowas mindestens IP66 sein...

viele Grüße, Jan
 
Ich will eben nur so viel Flüssigkeit aufs Band bringen, dass das Band nass ist, aber kein Wasser heruntertropft, also der Rest der Maschine trocken bleibt. Manuell geht das mit einem Nassen Rasierpinsel sehr gut, allerdings muss man alle halbe minute nachwässern.

Gruß
pmg
 
Mal angenommen man würde den Schleiftisch eines Bandschleifers aus einer Kupferplatte fertigen, die von kupfernen Kühlleitungen durchzogen wäre, würde das Ganze dann an eine Pumpe mit Ausgleichsbehälter anschliessen und das erwärmte Wasser durch einen KFZ-Kühler laufen lassen, müßte doch ein erheblicher Teil der entstehenden Reibungswärme vom Werkstück abgeleitet werden.

Die Kupferplatte, die mit dem Band direkten Kontakt hat, sollte auswechselbar sein, da hier (wie schon geschrieben wurde) ein erheblicher Verschleiß zu erwarten ist. Aber um eine ausreichende Kühlung zu erreichen müßte das Wasser stark gekühlt sein. Ein abkühlen des Wassers auf Raumtemperatur oder darüber bringt für das gewünschte Ergebnis gar nichts. Wahrscheinlich würde gerade mal die Reibungswärme, die zwischen Schleifbandrücken und Schleiftisch entsteht, abgeführt.

Resultat wäre dann, daß man zum einen länger schleifen könnte ohne sich die Finger zu verbrennen und zum anderen bei entsprechender Kühlleistung sogar gehärtete stähle mit kleinerem Risiko des Härteverlustes bearbeiten könnte.

Wie Novum64 schon bemerkt hatte, entsteht die gefährliche Wärme durch das Schleifmittel (die Körner auf dem Band).

>> Schleifen ist ein spanendes Fertigungsverfahren mit vielschneidigen
Werkzeugen, deren geometrisch unbestimmte Schneiden von einer Vielzahl gebundener Schleifkörner ... gebildet werden und mit hoher
Geschwindigkeit den Werkstoff abtrennen
.<<


Wenn Funken fliegen ist das Schleifgut heiß....
Diese Wärme kann nur direkt abgeführt werden -> Stichwort Nasschleifen.
Wird nicht gekühlt baut sich die Wärme im Werkstück auf und wird durchgehend warm (das verraten einem die "Fingerthermometer" :hehe: ). Die Stellen, die mit dem Schleifmittel direkt in Berührung kommen, werden sofort extrem heiß (>1000°). Daher auch die schönen Funken.... Die Restwärme wird aber sofort durch die Luft und in das umgebende Material abgeführt (sonst würde der Stahl ja schnell flüssig werden :ahaa: ).
Um also die gehärtete Klinge ohne Härteverlust länger schleifen zu können, müsstest Du die Klinge direkt mit einer Wasserkühlung versehen. Die Kupferplatten müssen dann aber sehr nah an der Schleifstelle angebracht werden = schlecht für den Winkel :lach:

Was meint Ihr, könnte man mit so einer Konstruktion einen signifikanten Vorteil erreichen oder bliebe das Ergebnis eher marginal?

Daher möchte ich mal sagen: weniger als marginal...

Spielverderbende Grüße
Uwe

P.S.: Korrigiert mich wenn ich falsch liege.
 
Zitat Ghostrider:
Daher möchte ich mal sagen: weniger als marginal...
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Irgendwie kommt mir das plausibel vor.
Ich wußte auch nicht, daß die gebräuchlichen 6,35€ Schleifbänder Wasser vertragen, ohne, daß die Kornbindung flöten geht.

Bitte belehre mich ein Wissender, denn bisher denke ich über die Naßschleifnummer eher negativ.

Stefan
 
@diesel

Jeder gute Schleifbandhersteller hat auch wasserfeste Bänder im Programm.
Grundsätzlich wäre ein Nasschleifen immer besser - wenn es nicht so eine riesen Sauerei wäre. :steirer:
 
Hallo
Auch auf die Gefahr hin penetrant zu wirken... Es gibt eine durchdachte Lösung, einfach ne Nassschleifmaschiene kaufen, da gibt es keine Sauerei mit dem Wasser, um die Bänder muss man sich nicht sorgen und Angst vor einem tödlichen Kurzschluss braucht man auch nicht haben. Klar, das ist kein EB Billiggerät aber man kann damit den kompletten Schliff erledigen ohne sich Gedanken um die Temperatur machen zu müssen zudem sind die Bänder mit 80 Cent sehr billig.
Mado Geräte bekommt man bei EXXX eher selten (ein gutes Zeichen) aber vielleicht über den Fleischer um die Ecke der evtl mal ne Maschine ausmustert.
Wenn man mit einem "klassischen" Bandschleifer arbeitet würde ich die Klinge ab und an in Wasser tauchen, auf der Tuchscheibe schnell abtrocknen und weiter gehts.
Das man erst nach der Formgebung härten sollte ist ja die gebräuchliche Arbeitsweise.
 
Zuletzt bearbeitet:
hi
also ich denke auch das die kühlung nicht so doll sein wird....

ich habe gerzeit als provisorium eine schleifauflage aus alu, und die hat sich jetzut schon nach weniger als 10 stunden abgetragen... also sie ist nichtmehr plan.....

kupfer ist noch weicher als alu ! denn es gibt recht zähe alulegierungen...

und das schleifband isolirt wunderbar

wenn mann die schnittgeschwindigkeit am bandschleifer reduzieren kann, sollte mann aber auch mit wasser schleifen können ohne das es spritzt wie nen springbrunnen

man muss dann natürlich den schleifarm gut abkapseln vom motor....

also erst mal demontiren, und dann ein blech mit simering an den motor montieren, und dann den arm wieder drann... und dann den rest gut verkleiden.. alle fugen verschweißen oder mit silikon...

wenn mann die schnittgeschwindigkeit am bandschleifer reduzirt erwärmt sich aber auch ohne wasser nicht so stark...

ach so,, und es gibt bei dick oder wolf borger ein spezielles bandschleiföl in der spraydose das soll auch nicht schlecht sein-... man muss davon nur ab und an was aufs band sprühen und schon wirds nicht mehr so heiß

ein scharfes neues band verursacht auch weniger hitze...... als ein stumpfes
 
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