Wasserstein und kalkreiches Wasser

Sunhillow

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Hallo,

bei meinem Tojiro-Wasserstein stellte ich schon nach 2-3 mal Benutzen fest, dass sich immer weniger Schleifpaste bildet. Besonders auf der feinen Seite (es ist ein 1000/3000er Kombistein) schwebt nur der schwarze Stahl-Abrieb im Wasserfilm. Der Stein ist trotzdem gut zu gebrauchen, solange ich mit den geschliffenen Messern meine Unterarme rasieren kann kann ich nicht meckern.
Aber trotzdem wüsste ich gern, woran das liegt. Probehalber habe ich den Stein in Essigwasser eingelegt :steirer: Die grobe Seite produzierte daraufhin einen schönen, cremigen Schlammfilm, die feine Seite nur ein wenig. Aber immerhin deutlich mehr als vorher. Schadet die Essigbehandling dem Stein? Den Schleifkörpern sollte das ja nichts ausmachen.
Kann das an unserem sehr kalkhaltigen Wasser liegen? Hier in Göppingen kommt das Wasser von der schwäbischen Alb und krümelt fast schon aus dem Wasserhahn.
 
Häufig sind Schärfsteine Aluminiumoxide in Phenolharz gebunden.
Es gibt aber auch andere bindungen, wie z.B eine Magnesiummatrix,
oder Epoxydharz.
Es kann durchaus passieren, dass Wasserzusätze das Gefüge des Steins beeinflussen.

Ob jetzt besonders hartes, oder weiches Wasser maßgeblichen Einfluss auf die Bildung von Schlamm überhaupt haben,
wage ich zu bezweifeln.

Durch längere einwirkzeit im Wasser kann die Oberfläche aufweichen
was sich begünstigend auf die Schleifpaste auswirkt.

Was ich jetzt aber gewagt vermute ist folgender Sachverhalt:
Dein Stein hat sich mit der Zeit etwas hohlgeschliffen,
daher liegt das Messer nicht mehr gleichmäßig auf
und hat weniger Kontakt zum Stein.
Wäre er plan, würde er einem gleichmäßigem Abrieb unterliegen
und mehr Paste erzeugen.
Soweit meine Theorie... vielleicht mal Abrichten?

//EDIT: sehe grade du hast ihn erst 2-3mal verwendet, da scheidet das wahrscheinlich aus.

Anderer Vorschlag, ein Nagura.
Der sorgt für eine konstante und angenehme Schleifpaste.
 
Hallo Sunhillow,

ob die Essigbehandlung dem Stein schadet weiß ich zwar auch nicht, aber probier doch mal destilliertes/entionisiertes Wasser zum Schleifen aus. Kostet nicht viel und das Kalkproblem sollte beseitigt sein.

Grüße

Tolstoi
 
Bei kalkhaltigem Wasser würde ich empfehlen denn Stein andauernd in Wasser eingelegt zu lagern.
Auf diese Art bringt man nur einmal Wasser und damit Kalk in den Stein ein, wenn man den Stein nach jedem Gebrauch trocknen lässt bringt man bei jedem neuen Wässern erneut kalkhaltiges Wasser ein.Tuperdose oder ähnliches zum Lagern.

Wasser regelmässig wechseln, dunkel stellen, und einige wenige Stücke Holzkohle ins Wassser gegen Algenbildung.
 
bei meinem Tojiro-Wasserstein stellte ich schon nach 2-3 mal Benutzen fest, dass sich immer weniger Schleifpaste bildet.

Nach so kurzer Benutzung liegt das IMO auch nicht am kalkhaltigen Wasser. Auch bei Leitungswasser mit überdurchschnittlichem Kalkgehalt sollte es schon etliche Befeuchtungs/Trocknungsvorgänge geben, bevor sich eine nennenswerte Kalkablagerung bildet.
Zudem dieser Kalk auch recht weich ist.
Diese Kalkablagerungen sind aber langfristig nicht so gut für den Stein da sich dadurch die Poren zusetzen.

Der Kalk löst sich durch den Essig, aber an der Bindung der Schleifpartikel sollte das nichts ändern.

Wieso Essig da bei Deinem Stein anscheinend was ändern konnte ist mir nun aber auch schleierhaft. Selbst wenn Du hochprozentige Essigsäure genommen hättest sollte das an dem Bindemittel des Steins nichts machen.

Ich könnte mir eher vorstellen, dass die Oberfläche des Steins herstellungsbedingt an der Oberfläche anfangs mehr lockere Schleifpartikel enthält die sich inzwischen verabschiedet haben.

Diesen 'Auslieferungszustand' erhält man wieder nach dem Abrichten des Steins auf Schleifpapier etwa, zumindest für ein paar Schleifaktionen.

Sonst wie bereits empfohlen:
Dauerhaft in Wasser lagern und mit einem Nagura Schleifpaste erzeugen.
Dunkel lagern und abuzu Stein und Behälter sauberreiben.
 
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Vielen Dank für die vielen Tips :super:

Den Stein dauerhaft einlegen werde ich wohl mal probieren.
Dass sich durch den Essig etwas an der Bindung der Schleifpartikel verändert hat glaube ich nicht; die grobe Seite produzierte nach der Behandlung etwa so viel Schleifschlamm wie im Neuzustand. Die weichen Wassersteine sind doch soweit ich weiss mit Kunstharz gebunden?
Und abgerichtet wird er übrigens auch regelmässig (mit einem Baumarkt-Stein). Das gibt weniger Ärger mit der besseren Hälfte als auf die Küchenarbeitsplatte aufgepapptes Nassschleifpapier.
 
Verkalkter Naniwa Homestone

Hi,

leider ist das Wasser bei uns sehr kalkhaltig und jetzt zeigt mein Naniwa einen "wunderschönen" weißen Belag, sobald er trocken wird. Zwar wurde in der Gebrauchsanweisung auf diesen Effekt hingewiesen, aber keine Methode zur Abhilfe beschrieben. Mit einfachem Abwischen lässt sich das Zeug nicht entfernen.
Weiß zufällig jemand, wie der Stein auf Abreiben mit Entkalker, Essig oder ähnlichen reagiert? Ich möchte ungern einen Haufen ugebundener Schleifkörper riskieren.

Schon mal danke für die Antworten
Reiner
 
AW: Verkalkter Naniwa Homestone

Moin Reiner,

kein Problem, entweder einfach weiter schleifen, oder auch zwischendurch abrichten (Glasplatte und Schmirgel bzw. Abrichtstein). Ich habe das gleiche Problem hier (Lkr. Schaumburg), der Schleifleistung tut der Kalk keinen großen Abbruch.

Weitere Möglichkeit wäre, den Stein permanent in Wasser zu lagern, habe ich aber bisher nicht getan.

Ich würde da nicht mit irgendwelchen Säuren rangehen.

Schönes Wochenende, Tobi
 
AW: Verkalkter Naniwa Homestone

Ich würd auch nix machen dran. So weich wie der Kalk ist stört er nicht beim Schleifen.
Wenns dich stört, könnte ich mir vorstellen, daß normaler Essig mit 5% Säure keinen Schaden anrichten dürfte. Sonst hätts kein Schleifstein werden sollen! Frag doch beim Verkäufer mal nach...
 
Hi,

danke euch. Der Stein lagert permanent im Wasser, hilft aber bei der hiesigen Brühe nichts. Das leichte Antrocknen beim Schleifen reicht zur Kalkbildung. Naja, 6 Monate ist es ja gut gegangen und beim Schleifen stört es bisher nicht. Also behalte ich's einfach mal weiter im Auge.

Schönes Wochenende
Reiner
 
Wegen das Kalks im Leitungswasser arbeite ich auch mit destilliertem Wasser. Gibt's an der Tankstelle sehr günstig im Kanister - oder noch günstiger vom Kondenstrockner (vermutlich dann nicht soooo rein, aber was solls...).

Dauerhaftes Lagern kann offenbar Probleme mit Algen und Keimen nach sich ziehen.
Benutzt mal die Suche dazu, da gibt's einige Threads; ich selbst habe dazu allerdings keine persönliche Erfahrung, da ich nicht dauerhaft wässere.

Nebenbei: Shapton Steine vertragen lt. Anleitung überhaupt kein längeres Lagern im Wasser!
 
In meinem Wohnort Amsterdam wurde mir zur Wiederbefeuchtung von einigen Händlern einfach . . . Speichel empfohlen.
 
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Würde man sagen, aber es bildet sich eine Art von Film, der kaum verdampft.
 
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Würde man sagen, aber es bildet sich eine Art von Film, der kaum verflüchtigt.

@ Benuser: ich weiß nicht über welche Art Schleifdings du hier redest, weißt du es? Ein Schleifstein wie die über die wir hier reden kann das nicht sein. Da brauchts mehr Wasser als du spucken kannst.

Bei einem geschlossenporigen Keramikwetzstab z.B. mag das funktionieren, aber nicht bei sowas: TOJIRO Kombi 1000/3000
Schau dir vielleicht auch mal die Scheifanleitung an.

Ich möcht auch nicht wissen wie so ein Stein nach einiger Zeit riecht wenn der mit Spucke vollgesogen ist.......:D
 
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Es handelt sich um ein cerax 3000 der schon von Wasser saturiert ist. Wenn sich während des Schleifen eine Paste bildet soll den Speichel hinzugefügt werden. Er wird kaum von dem nassen Stein aufgenommen.
 
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