Wassersteine oder doch etwas anderes?

serienchiller

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Hallo zusammen!

Ich bin sonst eher im TaLa-Bereich aktiv, brauche jetzt aber mal etwas Hilfe von der Messer-Gemeinde.

Es wird Zeit, dass ich endlich mal selber schleifen kann. Ich habe ein großes Kochmesser, ein kleines Spyderco Bug und demnächst soll noch ein großes Outdoormesser dazukommen (irgendwas in Richtung Cold Steel SRK oder so ähnlich). Außerdem liegt in meinem Badezimmerschrank noch ein Dovo Rasiermesser.
Das Bug ist seit Ewigkeiten stumpf, wird aber sowieso vor allem als Brieföffner benutzt. Das Kochmesser lasse ich beim Hersteller schleifen und ziehe es zwischendurch immer mal wieder über einen billigen Abziehstahl und das Rasiermesser nutze ich eigentlich kaum, weil es nie so scharf war, wie es meiner Meinung nach sein müsste.

Natürlich habe ich mich schon etwas eingelesen, weiß aber immer noch nicht was ich brauche, es gibt einfach zu viele Möglichkeiten. Aus einem Bauchgefühl heraus sagen mir die japanischen Wassersteine am ehesten zu, da hätte ich dann von King einen 1000er und einen 6000er genommen, dazu so ein Abrichtgitter für 5€. Alternativ vielleicht auch den Kombistein von King (1000/6000), aber da glaube ich dass der für mein 20cm-Kochmesser vielleicht zu klein ist. Allerdings frage ich mich jetzt, ob die japanischen Steine wirklich so gut für einen Einsteiger geeignet sind, der sowas noch nie vorher gemacht hat. Ich habe etwas Angst, dass mir ständig das Messer verkantet und ich mir in Windeseile die teuren Steine versaue.
Außerdem kann ich mir vorstellen, dass Fehler durch den höheren Materialabtrag schneller Folgen haben. Wären da vielleicht doch europäische Steine mit härterer Bindung sinnvoll? Nur scheinen die preislich auch ein gutes Stück über den japanischen Pendants zu liegen, zumindest wenn ich die Spyderco-Steine mit den King vergleiche.

Und dann gibt es da ja auch noch solche Schärfsysteme wie den Triangle Sharpmaker von Spyderco, die kann ich überhaupt nicht einschätzen. Erreicht man damit ähnliche Ergebniss wie mit den Wassersteinen und ist die Handhabung tatsächlich einfacher?

Wie schnell nutzen sich eigentlich die japanischen Steine ab? Kann ich damit eher 10, 30 oder 100 Messer schärfen bis ich Ersatz brauche?

Preislich würde ich ungern deutlich mehr als 50€ ausgeben. Ich habe nicht so viele Messer und für 50€ kann ich die schon ziemlich oft zum schleifen bringen. Mit zwei King-Steinen und dem Abrichtgitter komme ich schon recht nah an meine Schmerzgrenze, aber wenn das taugt ist das schon in Ordnung.

Würde mich über ein paar Tipps von erfahreneren Schleifern freuen!
 
du vergleichst grade aepfel mit birnen.
die steine von spyderco sind keramisch gebunden und etwas ganz anderes als japaner.

les dir am besten erstmal folgendes durch:
http://www.messer-machen.de/messer.htm
da gibts dann auch tips zum schleifsteinkauf. wenn es nix bestimmtes sein sollte, empfehle ich dir sogenannte missarka steine, das sind keramische steine (wie spyderco) in verschiedenen koernungen. wenn die messer echt stumpf sind, nimm was grobes dabei. du wirst ansonsten nur unnoetig frustriert, wenn du stundenlang bei einem stumpfen messer mit dem 1000er stein rummachst.
 
ach, ehe ichs vergesse normale messer und rasiermesser haben vom schleifen her nicht sehr viel miteinander zu tun.
 
Die Seite kenne ich schon, hab da auch schon vieles gelesen.

Das Rasiermesser steht erstmal hinten an, da wage ich mich vielleicht mal dran, wenn ich alles andere im Halbschlaf scharf bekomme. Dass man dazu eine andere Technik braucht, weiß ich.

Welche Korngröße sollte ich denn bei den Missarka-Steinen nehmen, wenn das Rasiermesser mal außen vor bleibt? Reicht da der 500/150 Kombistein oder sollte ich den rosanen dazunehmen?
 
nimm den rosa dabei, dann auf leder (oder pappe) und es ist gut scharf. ich benutze die steine selber und empfehl dir petroleum oder eine andere schleiffluessigkeit, sonst stzen sich die steine rasch zu und sind nur schwer freizubekommen.
 
Ich habe über die genannte Seite den Korund Kombistein aus dem "Einsteigerset", einen MissArkaUltra in Weiss sowie einen Taidea 8000 in weiss bestellt + das Leder mit der Paste.

Das MissArkaUltra stellte sich als überflüssig heraus.
Die anderen beiden gibt es inzwischen im Set:
http://www.shop-021.de/scherenkauf-p133h39s40-Messer-Schaerf-Set-4.html

Das Set funktioniert prima.

In den Taidea schneidet man tatsächlich schnell mal rein, er lässt sich aber sehr einfach und schnell plan schleifen (nasses Schleifpapier).

Inzwischen bin ich bei einem Kombistein von Wästikivi Oy hängengeblieben. Die anderen benutze ich nur noch sehr selten.
Hier stand mal einiges darüber:
http://www.messerforum.net/showthread.php?p=840234#post840234
 
Wieso ist dir der Kombistein von King zu klein?
Den gibts doch auch in größer, meiner hat 66x207x36 mm und
wieso spielt da die Messergröße eine Rolle?
Ok beim Rasiermesser ist es praktisch, wenn der Stein breiter ist als das Messer lang.
So schlimm ist es mit dem Verkannten nun auch nicht, es passiert(e) mir eher selten, ich habe aber davor ein paar Mal auf einem Schiefer geübt. Bei der 6000 Seite must du etwas mehr aufpassen als auf der 1000er.
Der Verschleiß ist relativ hoch, deshalb schleife ich inzwischen wirklich stumpfe Klingen mit einem günstigeren kombistein von Zische.
Aber nur nach meinem Empfinden, die 100 mal schleifen sollten locker drin sein, wenn du nicht nur 15% des Steines benutzt und 85% durch Richten abschrubbst.
Das kommt natürlich auf die Menge des Abtrages an, wenn du ständig damit einen neuen Grundschliff an D2 setzt hält er natürlich nicht so lang.

Dann noch 2 Leder, eines mit Paste (z.B. ein alter Gürtel, etc) und du bist auch fürs Rasiermesser ausgestattet.
 
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Nur ein Wort vergessen und der sinn ist beim Teufel ;-)
Ich wollte sagen: Deshalb schleife ich inzwischen wirklich stumpfe Klingen mit einem günstigeren kombistein von Zische vor.
Danach kommt die 1000er Seite vom King, dann die 6000.
Nur der Zische kommt mit seiner gröberen Körnung nach Paste und Leder durchaus in den Bereich das er den Unterarm rasiert, das reicht aber nicht für ein Rasiermesser.
 
Ich nutze zum Schärfen einen Japanischen-Wasserschleifstein von Icebaer (1000/4000-Körnung). Das Schleifen auf Arm-Rasur-Scharf meiner Messer ist hiermit kein Problem. Rasiermesser habe ich jedoch keine bisher geschliffen...

Angefangen mit dem Schleifen habe ich mit dem Herbertz (Wasser-)Abziehstein (bei Globetrotter für 25€). War auch hiermit super zu frieden, mit meinen Victorinox konnte ich mir anschließend ebenfalls die Arme rasieren...

Probleme beim Schleifen hatte ich mit beiden Steinen noch nie, auch Anfangs nicht. Kein Verkanten oder so... Es hat etwas gedauert, bis ich meinen Schleifstil gefunden habe und ab und zu varierie ich den auch, meist Abhängig von Messerform und Größe.

Zu Haltbarkeit der Steine kann ich nur sagen, dass du dir darüber keine Gedanken machen brauchst. Mit dem Herbertz-Stein habe ich beispielsweise schon ca. 30 (verschiedene, z.T. arg mitgenommene) Messer geschliffen ohne das ich den bisher zurichten musste oder der sich sichtlich abgenutzt (dünner geworden) wäre. Die Kanten des Steins sind inzwischen allerdings rund, was von dem Übergang des Ricassos (Fehlschärfe) zur Schneide an den Klingen herrührt.

Das wichtigste beim Schleifen ist meiner Meinung nach nicht die "richtige Technik" - da sagt eh jeder was anderes - sondern Geduld und Spucke, ;) - also Geduld und Wasser, natürlich.

Hoffe ich konnte etwas helfen
Grüße Richard
 
Wie wäre es denn mit einem Blauen Belgischen Brocken, den gibts auch als Kombistein 700/6000, den gibts zu guten Preisen z.B. bei Wetzen und Schleifen........
http://www.wetzen-und-schleifen.de/produkt-details.php?artikel=BA-KS-05

Da brauchst du dann noch einen kleinen Anreiber (ebenfalls BBB) und dann hast du einen Körnungsbereich von 700-min.6000 abgedeckt, da der Brocken im Angeriebenen Zustand sehr viel mehr Material abnimmt als nur mit Wasser. http://www.nassrasur.com/belgbrck.html

Diese Kombination ist in Verbindung mit einem Cromox Leder und einem unbehandelten dann auch für Rasiermesser geeignet, und gibt deinen anderen Schneidwaren eine Phantasische Schärfe.

mfg.Wastl.
 
Also, mein Plan ist jetzt folgender:

Ich bestelle mir einen Missarka-Kombistein (150/500) in der Größe 150 x 50 x 25 mm, dazu einen Missarka Ultra Feinabziehstein in 145 x 50 x 16 mm. Die beiden würde ich am liebsten erstmal mit Wasser benutzen, Öl ist mir zu viel Sauerei. Geschliffen werden damit ein 20cm Kochmesser (1.4116), ein Spyderco Bug (3Cr13MoV), ein Opinel (C90) und wahrscheinlich bald ein Puma IP Catamount II (440C). Das Rasiermesser bleibt erstmal stumpf. Wenn ich mich irgendwann doch mal da rantrauen will, brauche ich wohl noch einen ganz feinen Wasserstein, richtig?!

Ist das ein guter Plan? Sind die Schleifsteine für diese Stahlsorten geeignet?
 
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Zu den Steinen:
Der Missarka ultra 150/500 ist irgendwie nicht mein Liebling geworden. Der gröbere Zische Kombistein hat mir auch gereicht. Vor allen Dingen, wenn Du angibst nur 3 Messer schärfen zu wollen, dann brauchst Du die groben Stufen sehr wahrscheinlich nur einmal am Anfang und danach wirst Du das Nachschärfen zu 90% auf dem Missarka Ultra vollziehen. Daher würde ich lieber mir lieber den Missarka 150/500 sparen und das gesparte Geld in einen Zische Kombistein (ist ja auch recht hart, da europäisch gebunden, hat allerdings einen etwas schlechteren Abtrag als der 150/500'er Missarka) und den Lederriemen mit der Polierpaste stecken. Wenn dann noch was übrig bleibt, gönn Dir lieber der längeren 200 mm Missarka ultra, darüber wirst Du Dich sonst später ärgern.
Gerade für Anfänger ist es leichter auf einem längeren Stein zu schleifen, da man weniger Wendepunkte in der Schleifbewegung hat, an denen man verwackeln kann.

Zu den Stählen:
Das sollte kein Problem sein mit den genannten Schleifsteinen, zumindest habe ich schon härteres darauf geschärft und es hat geklappt. Neulich hatte ich einen S90V, der war grenzwertig, aber wenn man keine Kerben ausschleifen muss, geht es auch.

Zum Rasiermesser:
Probier einfach mal den Missarka ultra am Rasiermesser aus, wenn Du danach noch den Polierpastenriemen und danach noch einen Lederriemen ohne Polierpaste nachschaltest, könnte es schon deutlich besser werden, als das was Du nun an Schärfe hast. Wenn es Dir noch nicht reicht, müsstest Du später in Richtung Wassersteine, oder auch einen Roszutec oder belgischen Brocken erweitern. Aber ich würde erstmal schauen, ob das einfache Dir nicht erstmal langt.
 
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Ich kenne den Missarka Ultra nicht, glaube aber nicht, das du damit was falsch machst. Sowohl auf Leo´s Schärfseite als auch in einem Fachforum wird er als tauglich für Rasiermesser betitelt.
Du brauchst aber unbedingt eine unbehandelte Lederseite frei von Paste, Schleifstaub, etc.

Es schadet bestimmt auch nicht wenn du vor dem Rasiermesser Schärfen mal hier http://www.fine-razors.de/vorbeischaust. Es ist eine sehr gute Anleitung fürs Schärfen von Rasiermessern.
 
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Ich habe schon einen Lederriemen, damit habe ich bisher immer mein Rasiermesser abgezogen, allerdings ohne Polierpaste. In dem Set ist jetzt noch ein zweiter enthalten, sodass ich auf jeden Fall einen mit und einen ohne Paste habe.
 
Geile Sache!:D

Die Steine sind heute gekommen und ich hab mich als erstes an einem dieser kleinen, billigen Plastik-Küchenmesser für 50 cent versucht. Das war vorher so stumpf, dass man einiges an Kraft brauchte, um damit einen Apfel zu zerkleinern. Jetzt kann ich mir damit die Armhaare rasieren und ein Blatt Papier in Streifen schneiden! Leider habe ich einen leichten Bogen reingeschliffen, aber das kommt wohl mit etwas mehr Übung. Als nächstes ist ein etwas größeres, billiges Plastikmesser für 1,50€ dran. Den Missarka Ultra habe ich noch nicht benutzt, den wollte ich nicht gleich am Anfang ruinieren.

Edit: Auch beim größeren Messer ein überzeugendes Ergebnis:

 
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Da hast Du's ja rot auf hautfarben, dass es jetzt bei Dir klappt ;-). Schöne Nahaufnahme, gefällt mir. Diese Schnittform hatte ich mir auch schon ein paar mal beigebracht. Meist beim Abwischen nach dem Lederriemen, oder beim Abtrocknen, wenn man nicht rechtzeitig merkt, dass das Handtuch durch war und danach der Finger.
 
Genau so war es, beim Abwischen nach dem Lederriemen war ich ruckzuck durch das Tuch durch und im Daumen.

Was mich etwas wundert, ist dass die billigen Küchenmesser eindeutig schärfer geworden sind, als mein Puma Catamount II. Liegt das daran, dass die Küchenmesser einfach einen flacheren Schneidenwinkel haben oder habe ich irgendwas falsch gemacht?
 
Der flachere Schneidenwinkel macht's, das hast Du schon richtig erkannt. Je flacher der Anschliff, desto schärfer, aber auch empfindlicher wird die Schneide. Küchenmesser zerteilen meist weiches Schnittgut, da kann der Winkel schon was flacher sein.
 
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