WB Damast

ueli

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Guten Tag

ich hab mich kürzlich an meinen ersten Damast gewagt. Die zusammensetzung ist Feile 1.2002, ein Meissel zur Steinbearbeitung und ein Stück Kettensägedamast. (Wollte zuerst die Feile mit der Kettensäge laminieren, klappte dann nicht so wie ich wollte, deshalb die ungewöhnliche Materialzusammensetzung). Die Lagenzahl ist 80.
Mittlerweile habe ich ein grosses Kochmesser, ca. 25cm Klingenlänge, ausgeschmiedet, 3 mal normalisiert und ausgeschliffen.
Nach dem ausschleifen hab ich dann nochmals 2 mal normalisiert, wobei sich die Klinge beide Male verzogen hat.
An was kann das liegen? Muss ich die Klinge evtl. noch weihglühen? Ich habe nur meine Gasesse zur verfügung. Vielleicht kann mir jemand ein guter Rat geben bevor ich mich ans härten wage. Wäre schade wenn mir die Klinge dabei brechen würde oder die Qualität sonstwie nicht optimal ausfallen würde.
Eine grundsätzliche Frage noch: Kann ich nur mit einer Gasesse eine optimale WB durchführen oder führt früher oder später kein Weg am Elektroofen vorbei?

Viele Grüsse u.
 
AW: WB Damst

Ich möcht ja nicht unken, aber wie soll es vonstatten gehen, dass Dir jemand eine optimale Wärmebehandlung für einen Damast erläutert, dessen Zusammensetzung bis auf den Feilenstahl nicht bekannt ist? Hinzu kommt, das ich nicht glaube, dass man aus so einer wilden Mischung eine optimale Klinge machen kann.

Und ja, auch mit einer Gasesse kann man, genügend Wissen und Erfahrung sowie die richtigen Stähle vorausgesetzt, eine optimale Wärmebehandlung durchführen. Ich habe zwar seit ein paar Jahren einen Elektroofen, benutze den aber normalerweise nicht zum Härten sondern mache das in der Gasesse. Ausnahmen von dieser Regel bilden allenfalls hochlegierte, meist rostfreie Stähle.

Achim
 
Ich kann mich Achim da nur anschliessen.
Er trifft es auf den Punkt.

Zur Ergänzung wäre evtl. noch zu sagen daß du mit 2 mal normalisieren nur den Ansatz der Wärmebehanddlung gemacht hast.
Das Gefüge sollte nun zwar einigermaßen fein sein, aber je nach Zusammensetzung der verwendeten Stähle die nur teilweise bekannt sind bzw. geschätzt werden müssen, empfiehlt es sich dem normalieren ein höheres Augenmerk zuzugestehen und auch die Klinge Einformen / Weichglühen.
Schau mal über die Suchfunktion, zu dem Thema gibt es einige sehr hilfreiche Posts in der jüngeren Vergangenheit.
Ein trotz sorgfältiger WB auftretender Verzug der Klinge kann nach dem Härten direkt, bzw. nach dem Anlassen gerichtet werden.
Dazu gibt es auch einiges im Forum.
Unter Härteverzug müsste sich da was finden.
Grade die WB bedarf einer großen Erfahrung um möglichst gute Ergbnisse zu erzielen.
Deshalb lesen, lesen, lesen und einen Mißerfolg am Anfang mit einkalkulieren. Um so besser wenn es dann doch funktioniert.


gruß

Peter
 
Hallo Ueli,
wahrscheinlich ist dein Meißelstahl ein Lufthärter, wenn dann noch der Damast nicht gut durchgemischt ist macht der Probleme. Weichglühen über mehrere Stunden kann helfen. Wenn sich die Klinge immer wieder in eine Richtung zieht, richte sie vor dem Härten in die entgegengesetzte Richtung und hoffe das der Verzug auf null aufgeht.

Gruß
Martin
 
Vielen Dank für die Antworten!

Wenn ich euch richtig verstanden habe kann ich auch in meiner Gasesse weichglühen? Wird da die Klinge nicht zu stark entkohlt?

@Achim: Dass diese Materialkombi nicht wirklich gut ist war mir auch klar aber ich hatte nichts anderes zum verarbeiten und jetzt will ich einfach das Bestmögliche daraus machen.
 
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