Weichlöten der Ambossbahn!?

Bernhard1984

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Nach etwas längerer aktiver Schmiedezeit und einem Freund als Zuschläger mit Vorschlaghammer viel mir ein komischer Ton auf.
Ohne laufende Esse ode andere Nebengeräusche schlug ich mit dem Hammer vorsichtig an verschiedene Stellen der aufgeschweißten gehärteten Stahlplatte.

Thread (Amboss aud 42CrMo4)

Bei jedem Schlag hebt sich die 61mm starke Platte von dem unteren Klotz ab, und scheppert leise. Im Moment habe ich das Problem gelöst, indem ich in das viereckige Gesenkloch Bremsflüssigkeit gefüllt habe, die sich jetzt zwischen Ober- und Unterteil durch die Kappilarwirkung überall verteilt.

Da die Schweißnähte nicht (mehr) 100% dicht sind, schleudert bei jedem Schlag die Flüssigkeit nach außen und ich muss immer wieder nachflüllen.

Ich habe mir jetzt überlegt, die zwei Platten miteinander weich zu verlöten.

Wie gehe ich am besten vor?

Meine Überlegung war, dass ich die obere Platte wegflexe, den unteren Klotz mit nem Dachdeckerbrenner auf 300-350°C erwärme, die obere Platte drauf setze, Flussmittel in das Gesenkloch einfülle und wenn sich dieses gut verteilt hat, Lot über das Gesenkloch einführe.

Verkleben wäre auch möglich.

Für Verbesserungsvorschläge wäre ich sehr dankbar!

P.S. Welches Lot, Flussmittel und welche Temperatur sollte ich verwenden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Murks ist relativ, würde ich sagen!

Einen guten billigen Amboss zu finden ist halt schwierig. Die Beiden Stahlklötze habe ich für insgesamt 30€ bekommen.
 
Moin Bernhard.

Hier hast Du das Thema begonnen:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=49943

Dir wurde verschiedentlich geraten den Block direkt oberflächlich zu härten.

Du hast es wider allen Ratschlägen anders gemacht.

Was sollen wir Dir jetzt sagen?

Experimente haben natürlich ihren Reiz, aber ich würde Dir jetzt abschließend raten: Mach es so, wie hier zahlreiche Experten schon ein paar mal empfohlen haben, oder kauf Dir einen gescheiten Amboss oder experimentiere weiter, - Aber! Bitte nur noch Erfolgsmeldungen.
Das Weichlöten, Kleben, Annähen oder gutes Manilatau keine geeigneten Möglichkeiten sind eine gehärtete Ambossbahn auf einem Stahlklotz zu befestigen sei Dir hier noch einmal gesagt.
Auch von Versuchen mit Hartlot würde ich absehen.

Sieh Dir doch mal Post 10 hier an:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=6014

Einfacher geht es eigentlich nicht.

Gruß

chamenos
 
Deine Meinung in allen Ehren. Aber bei Ambossen ist Murks ziemlich leicht gut zu definieren.

Und eine Ambossbahn auf einem Amboss zu befestigen, das geht zwar, aber sicher nicht mit Weichlöten. Das ist Murks.

Das Mittel der Wahl ist die Feuerschweißung. Da die unter Umständen teurer ist als der Kauf eines guten gebrauchten Ambosses, würde ich dem Rat von Badger folgen.

Schalte mal 'ne Anzeige und suche in Kleinanzeigen und bei Firmenauflösungen. Selbst manche Flohmärkte können lohnen. Die Bucht ist sicher keine tolle Lösung, da sind die in der Regel zu teuer. Ich habe vor ein paar Jahren einen über ein lokales Anzeigenblättchen bekommen. 250 Kilo mit feuergeschweißter Bahn und Stauch. Zieht wie verrückt und ist gleichzeitig schön leise. Mit Block zum Aufstellen und einem Eimer voll Werkzeuge für 90 Euro.

Alternativ kann man auch einen Amboss selber machen und härten. Mein kleines Teil, 50 kilo, dessen Herstellung ich hier früher schon mal beschrieben habe, war schnell und einfach hergestellt.

Wenn Du einen kaufst, nimm' eine Kugellagerkugel mit und lass' sie auf die Bahn fallen. Springt sie in die Hand zurück, ist die Härtung OK.

Achim
 
So wie es derzeit aussieht, komme ich wohl um einen richtigen Amboss nicht herum! Bis ich da einen schönen gefunden habe, dauert es wahrscheinlich noch.

Dennoch möchte ich versuchen die beiden Teile zu Verlöten, sonst habe ich 100kg schweren Schrott, das muss ja auch nicht sein.

Das Weichlöten von gehärteten Messern mit ihren Parierstücken funktioniert ja auch, oder irre ich mich da. Deshalb müssten doch auch die beiden Scheiben zu verbinden sein.

Ich bitte lediglich um ein paar Informationen wie ich vorgehen soll, dass das best mögliche Ergebnis zu Stande kommt.
 
OK, also für ein bestmögliches Ergebnis beim Weichlöten der zwei Teile beginne damit, dass die beiden zu lötenden Flächen plangeschliffen werden. Nicht mit der Flex, sondern mit der Planschleifmaschine, denn der Lötspalt muss wirklich klein sein. Dann entfette sie gründlich, am besten mit Wiener Kalk zwei- dreimal abreiben. Dann mit Lötwasser einstreichen. Anschließend aufeinander legen und fixieren, so dass möglichst beim Erwärmen kein Verzug entsteht. Das könnte man mit Stahlbändern oder sehr dickem Draht machen. Dann das Ganze erhitzen und von einer Seite reichlich Lot füttern, bis es auf allen Seiten sichtbar ist.

Dann abkühlen.

Anschließend hast Du dann anstelle von 100 kg schwerem Schrott einen Klotz 100 kg schweren, verlöteten Schrott und für's Planschleifen und die Arbeit und das Lot noch einen Haufen Kohle weniger, für den Du auch einen vernünftigen Amboss bekommen hättest. Lass' es sein, geht die für diese Schwachsinnsaktion erforderliche Zeit lieber bei McDo hinter'm Tresen arbeiten und kaufe Dir von dem Geld einen richtigen Amboss.

Achim
 
In der Bucht gibt´s 8 Angebote und Angele hat einen Flohmarkt, die Anzeige dort ist soweit ich weiß kostenlos!

Badger
 
Ich habe jetzt mal bei verschiedenen Härtereien angefragt, welche Temperatur ich max. erreichen darf, damit ich keinen Härteverlust habe.

Die Angaben von vier Härtereien liegen zwischen 140-200°C.

Es ist ja durch die Dicke der Platte davon auzugehen, dass sie nicht komplett auf 250°C erwärmt wird, sodass die andere Seite vieleicht nur max. 200°C erreicht.
 
Ähm
Wie wäre es mit Schweissen??
Also diesmal richtig mit ner dicken Kehlnaht?
Alternativ ne komplette Bahn aufpanzern.
 
Hallo Bernhard,

abgesehen davon das du die beiden Klötzte plangeschliffen bekommst, wie willst du 100kg Stahl gleichmäßig auf 250° erwärmen ohne die Bahn über 200° aufzuheizen, das erscheint mir ein wenig schwierig und das Equipment wir auch einiges Kosten.

Habe gerade gesucht, hier im MF steht auch noch ein Amboss zum verkauf:

http://www.messerforum.net/showthread.php?
t=46067&highlight=amboss

Hat zwar ein paar Kilo mehr ist aber in gebrauchsfähigem Zustand, frag mal an ob er noch zu haben ist.

Aus deinen Stahlkötzen kannst du ja dann Werkzeuge und Vorrichungen schmieden:hmpf:

Schöne Grüße, David
 
Der Amboss wäre gerade mal 40km weit weg, aber er ist mir zu groß. Er sollte max. 150kg, damit man ihn zu zweit noch tragen kann.

Zu alten Problematik:

Wenn ich jetzt die gehärtete Platte in 2-3cm Wasser lege, den großen Klotz auf, wie oben geschrieben, 350°C oder mehr, die Scheibe auf 200°C an der Kontaktfläche erwärme und dann zusammenlege, müsste doch das Lot die Wärme auf die gehärtete Scheibe übertragen, sodass eine Verbindung zu Stande kommt.

Lötspezialisten meldet euch!
 
Hallo Bernhard,

lass dass Wasser Weg der aufsteigende Wasserdampf (Siedepunkt ca. 100°C) wird dir nur Probleme mit der Lötstelle machen. Wenn es unbedingt sein muss stell die Ambossbahn auf eine Stahlplatte zur Wärmeableitung. Damit were aber das Energieproblem noch nicht gelöst 100kg Stahl brauchen ein wenig bis sie auf gleichmäßiger Temperatur sind...


...viel Spaß, ich drück dir die Daumen, brenn dich nicht!


Schöne Grüße, David
 
Den ganzen Klotz muss ich ja nicht warm machen, nur die Konaktfläche und noch ein Stückchen weiter.

Die Methode mit einem Kermikwolleausgekleideten-Rohr hat AchimW bei einem ähnlichen Thema beschrieben. Es hat damit schon öfters 50kg auf Härtetemperutur erwärmt.

Den unteren Klotz zu erwärmen stelle ich mir nicht schwierig vor, es dauert eben.

Der mögliche Härteverlust ist das Problem - den möchte ich vermeiden.
 
Löten?!?
Du machst das Teil warm. Was dann? Oxidation. Löten und Oxidschicht geht nicht so toll. Zudem brauchts dazu Flussmittel. Das zieht dir alles in den Spalt rein. Der ist dannach zugesetzt mit ner Mischung aus Lot, das nicht benetzt, dazwischen Lunker aus Flussmittel und Luftblasen.

Wenn du dannach 30 % der gesamten Fläche verlötet hättest müsstest du schon zufrieden sein. Wahrscheinlich wirds noch weniger.

Und selbst wenn das ganze gut verlötet sein sollte, dann ist eine Weichlötverbindung nicht geeignet zur Verbindung zwischen einer Ambossbahn und Ambosskörper.

Mein Tip: Fahr die 100 Kg Schrott zum Schrottplatz, da bekommst du vielleicht noch 30 Euro dafür, da legst du nochmal 100 dazu und besorgst dir dafür nen Amboss.
 
Auch wenn es mir das Herz zerreißt.

OT gelöscht.

Ich überlege mir seit 15.00Uhr ob ich zumache, da ja schon ein gerüttet Maß an Beratungsresistenz vorzuliegen scheint.

Ich bitte von weiterem OT Abstand zu nehmen, dann kann das hier offen bleiben und das gibt Bernhard1984 die Möglichkeit, uns von seinen Lötergebnissen zu berichten.

Viele grüße

chamenos
 
Mach zu chamenos denn dem Mann kann nicht geholfen werden, weil er auf Ratschläge von Fachleuten nicht hören mag.

Man kann nur so gut arbeiten wie es das Werkzeug zuläßt! Basta!
 
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