Welche Rauchgastemperatur muss Ventilator abkönnen?

[BurnoutHH]

Hallo erstmal,

ich bin gerade dabei mir meine erste Schmiede einzurichten und brauch einen Rat.

Da meine Werkstatt an unser Haus anschliesst, möchte ich die Vorschriften beachten (falls die Hütte doch mal abfackelt).

Der Schornsteinfeger möchte nun wissen, welche Temperatur die Abluft erreicht - der Hersteller (Pharos) meiner Gasesse (SMO41) kann/will
mir dazu keine Infos geben. Eigentlich verständlich, da die Rauchgastemperatur ja wohl von vielen Faktoren abhängig ist.

Fakt ist, dass die Absaugung für meine 65KW Esse 1950 m³/h leisten muss.
Die Frage ist nur - für welche Temperatur muss der (Radial)Ventilator ausgelegt sein?
Ich denke, 60 °C sollten reichen - nur wie mach ich das dem SF klar?

Vielleicht hat ja jemand von Euch ähnliche Probleme gehabt - ich bin für jeden Tip dankbar!

Gruß aus Hamburg,
Holger

 

[sanjuro]

......ich bin gerade dabei, mir meine erste Schmiede einzurichten und brauche einen Rat......

Der Schornsteinfeger möchte nun wissen, welche Temperatur die Abluft erreicht - der Hersteller (Pharos) meiner Gasesse (SMO41) kann/will mir dazu keine Infos geben. Eigentlich verständlich, da die Rauchgastemperatur ja wohl von vielen Faktoren abhängig ist.

Fakt ist, dass die Absaugung für meine 65KW-Esse 1950 m³/h leisten muss.....

Es ist schwierig, hier einen Rat zu geben, ohne Deine Werkstatt zu kennen. Willst Du über der Gasesse eine Haube mit Abzugrohren installieren oder soll vermischte Raumluft abgesaugt werden? Wie hoch ist die Abgasmenge der Esse bei Volllast?

Die 'richtigen' (explosionsgeschützen) Rauchgasventilatoren sind teuer, aber robust. Infos dazu bekommst Du z.B. über ANGELE, die auch die rechtlichen Aspekte kennen und sicher über die Arbeitsbedingungen dieser Ventilatoren etwas Verbindliches sagen können.

Die Förderleistung des Ventilators würde ich nochmals hinterfragen. Angenommen, Deine Werkstatt wäre bei einer Grundfläche von 5 x 8 m drei Meter hoch. Du hättest dann ein Raumvolumen von 120 m3. Bei der angegebenen Förderleistung würdest Du pro Stunde fast 17 Mal die Raumluft komplett austauschen. Das mag an einem warmen Sommertag noch lustig sein, aber im Winter müssten dann ebenfalls Fenster und Türen weit geöffnet sein, um diesen Austausch zu realisieren. Dann hättest Du allerdings die Außentemperatur auch in Deiner Werkstatt!

PHAROS müsste Dir da eigentlich besser helfen können, wenigstens mit Schätzwerten aus der Praxis. Allerdings gehen in die Berechnung der voraussichtlichen Abgastemperatur viele individuelle (baubedingte) Faktoren mit ein. Die mit geförderte Raumluft und die Konstruktion der Haube/Rohrsystem sind da nur zwei von vielen Parametern.

Wenn Du keine Infos erhalten kannst, die Dich weiterbringen, könnte ein Gespräch mit einer professionell eingerichteten Schmiede evtl. auch weiterhelfen. Da wäre wohl Markus Balbach der Richtige.

Viel Erfolg!

Gruß

sanjuro

 

[BurnoutHH]

Hallo Sanjuro,
vielen Dank für Deine Antwort!

Meine Werkstatt ist nur 20m² groß....äh... klein, und nur ca 2,10m hoch.
Bei der Schmiede war eine Absaughaube bei, die ich auch verwenden
wollte.
Das Absaugvolumen von 1950m³/h berechnet sich nach der Hamburger
Feuerstättenverordnung - worauf sich der Feger sicher beziehen wird.

Inzwischen habe ich von Pharos die Info, dass die Ihren Kunden Ventilatoren empfiehlt, dir für 250°C ausgelegt sind.

Dabei gehen die von einem Mindestabstand von 1m zwischen Brennkammer und Unterkante Abzughaube aus.
Da ist bei mir jedoch schon die Decke
Also wird die Ablufttemperatur eher höher sein.

Angele wäre sicher was brauchbares - aber bei den Preisen hätte ich gerne eine Alternative gefunden...

Viele Grüße,
Holger

 

[sanjuro]

......Meine Werkstatt ist nur 20m² groß....äh... klein, und nur ca 2,10m hoch. Bei der Schmiede (Esse?) war eine Absaughaube dabei, die ich auch verwenden
wollte.
Das Absaugvolumen von 1950m³/h berechnet sich nach der Hamburger
Feuerstättenverordnung......

Inzwischen habe ich von Pharos die Info, dass die ihren Kunden Ventilatoren empfehlen, die für 250°C ausgelegt sind.....

Dabei gehen die von einem Mindestabstand von 1m zwischen Brennkammer und Unterkante Abzughaube aus......

Das würde ja bedeuten, dass der Ventilator bei Volllast Deine Raumluft fast 50 Mal pro Stunde austauscht. Da kannst Du Dir auch gleich Deine Esse ins Freie stellen.....

Ich finde sicherheitsbewusstes Denken und Handeln wirklich gut, aber das muss ja irgendwie auch alles auf dem Teppich bleiben! Ich würde hinterfragen, ob die Feuerstättenverordnung explizit auch für Schmiedefeuer Gültigkeit hat. Das muss nicht so sein, da diese in manchen Ländern in den Vorschriften eine besondere Rolle einnehmen und dafür Erleichterungen gelten.

Bei einer so geringen Raumhöhe solltest Du überlegen, die Gasesse auf den Boden zu stellen. Das bedeutet zwar viele Kniebeugen, aber das wäre vielleicht ein ganz guter Kompromiss.

Natürlich könntest Du Deine Schmiede auch wie in Japan einrichten.....

Um es nochmals zu sagen: die Schornsteinfeger haben in der Regel von Schmieden keinen Plan und berufen sich dann in ihrer Unsicherheit auf Vorschriften, die sie besser kennen. Oft ist ihnen (und Dir) schon damit geholfen, wenn Du aus einer professionellen Schmiede die nötigen Infos besorgen kannst.

Letztendlich kann Dir wohl von hier aus nicht geholfen werden, denn wir kennen die Bedingungen vor Ort ja nicht (Querschnitt des Abgasrohrs an der Haube, Führung und Länge der Rohre insgesamt, Art und Weise der Absaugung und Position des Ventilators, Frischluftversorgung des Raums und seine Lage usw.). Es gibt sehr viele Parameter, die alle bekannt sein müssen, und letztlich wird dann nach Paragrafen entschieden, wenn Du Pech hast!

Deine Vorgabe, dass Du dann auch noch eine besonders preisgünstige Lösung möchtest, verstehe ich, sie ist aber vermutlich unrealistisch.

Gruß

sanjuro

 

[BurnoutHH]

Hallo Sanjuro,
danke nochmal für Deine Bemühung und Tipps!

Angele war eine gute Idee - ich habe mit dem Techniker gesprochen,
der auch meinte, dass 1950m³/h übertrieben sei und 800 wohl reichen.
Er wollte über meine Daten aber noch mit seinem Chef sprechen und sich dann melden.
Bin gespannt, was die sich überlegen - zumindest hätte ich dann was vom Fachmann um dem Feger vorzulegen.

Eine "günstige" Lösung hab ich mir inzwischen auch abgeschminkt...
Fällt eben nur schwer, für Gasesse incl. Abzughaube, Rauchgasklappe und 2m Felxrohr 500,- zu zahlen, und dann wegen Paragraphen 4 Mal soviel für die Lüftung auszugeben - wo Fenster und Türen auf es ja auch tun würde

Gruß,
Holger

 

[sanjuro]

.....Eine "günstige" Lösung hab ich mir inzwischen auch abgeschminkt...Fällt eben nur schwer, für Gasesse incl. Abzughaube, Rauchgasklappe und 2m Felxrohr 500,- zu zahlen, und dann wegen Paragraphen 4 Mal soviel für die Lüftung auszugeben - wo Fenster und Türen auf es ja auch tun würde.....

Falls das Flexrohr heißen sollte: nimmt das denn Dein Kaminkehrer ab? Üblicherweise geht das nicht.

Wenn Du dann am Ende eine ordentliche Lösung hast, kannst Du vielleicht sogar eine Kohlenesse in Betrieb nehmen!

Gruß

sanjuro

 

[BurnoutHH]

Ja, das sollte Flexrohr heissen!

Ob der Feger das abnimmt kann ich noch nicht sagen - ist aber aus V2A
und war beim Essenkauf bei.

Am Di. kommt der Feger vorbei und will sich alles mal anschauen.

Kohlefeuer kann ich glaube ich nicht machen, da direkt neben der Werkstatt Nachbarn gerne mal in der Sonne liegen... naja, vielleicht würden die sogar schneller Farbe bekommen

Gruß,
Holger

 

[Eisenbrenner]

Bei meinem Koksfeuer entsteht, wenn es einmal brennt, so wenig sichtbarer Rauch, das ich nicht glaube das dieser auf einem Kamin überhaupt störend wargenommen würde.
Wenn du natürlich Fettnuss benutzt werden dich nur noch die Eisenbahnnostalgiker gern haben ;-)