Welche Steine für Küchenmesser aus Aogami

walzi

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Liebe Schleifenthusiasten, ich brauche kurz einmal eure Meinung dazu, welche Steine ich mir für meine Japanischen Küchenmesser zulegen soll. Ich fange am besten mit den Voraussetzungen an:

-Meine Küchenmesser sind alle handgeschmiedet aus blauem Papierstahl, HRC 63-65, europäische sowie klassische japanische Formen
-Ich Schleife die Messer mit einem King 1000er und einem King 6000er seit ca. 5 Jahren und möchte mich nun bei den Steinen etwas weiterentwickeln.
-Daneben stören mich an dieser Kombi auch einige Dinge: die Steine sind oft abzurichten da sie relativ weich sind, die Steine saugen viel Wasser, das bedeutet auf einer Seite dass man wenn man Schleifen muss nicht gleich loslegen kann, weil die Steine erst ins Wasser Müssen, andererseits trocknen die Steine sehr langsam, das heißt dass sie immer in der Küche im Weg herumstehen
Mit dem 6000er King bin ich nie ganz warm geworden. Der funktioniert eigentlich nur die ersten 5 Minuten nach dem abrichten recht gut. weiß nicht ob er sich Dan zusetzt, auf jeden Fall wirkt er schnell wie mit Fett poliert. Dadurch dass er sehr weich ist kommt es immernwieder vor, dass man sich mit der Schneide im Stein verfängt.

Wie schon gesagt, ich möchte an der Situation etwas verbessern und hab mich nun schon fast für folgende Kombination von Naniwa entschieden:

- Naniwa Chosera 2000 ( da ich meine Messer regelmäßig scharf halte Brauch ich den 1000er glaube ich nicht, außerdem hab ich im Falle eines Falles immer noch den 1000er King
- Naniwa Chosera 5000
- Naniwa Superstone 10000

Wie seht ihr diese Kombi für meine Anforderungen? Wie harmonieren diese eher harten Steine mit den sehr harten Carbonstahlmessern (bezüglich Steinen findet man hier im Forum viel, leider wird oft nicht erläutert welche Messer die Leute damit Schleifen). Man hört immer wieder, dass weiche Steine besser für Carbonstahl sind. Hat von euch schon jemand den Umstieg von weich auf hart gemacht (bitte Erfahrungsberichte). Würde mir jemand eine andere Auswahl vorschlagen?

So mein Roman ist jetzt zu Ende. Würde mich um rege Beteiligung freuen.

Grüße

Walter
 
Salü Walter

Zu den Körnungen kann ich im Moment nichts sagen aber zur Steinsorte. Meine derzeitiger Favorit ist Shapton von Dick gibt es glaube in zwei Ausführungen für hoch und niedrig legierte Stähle.
Sind Keramisch gebunden sehr hart, aber für mich haben sie eine enorme Schleifleistung und bleiben lange plan.

Besten Gruss
Stephan
 
Ich kann mich nur zum SS äussern.
Ein toller Stein (ich benutze ihn als letzten Stein vor den Riemen für Rasiermesser), aber er ist sehr weich. Wenn Du das nicht magst, bist Du damit vermutlich eher nicht gut bedient.

Wenn Du harte Steine magst, wirf doch mal einen Blick auf die verschiedenen Arkansas.
 
Moin,

also ich hab einen 600er Chosera und einen 10.000 SS in meiner "Steinfolge".
Die Choseras sind klasse, extrem effektiv, sehr empfehlenswert besonders bei gröberen Körnungen.
Der SS ist gefühlt extrem "glatt" und etwas weicher als die Chosera aber für die Feinarbeit wirklich ebenfalls ausgezeichnet wenn auch nicht ganz günstig. Jedoch ist er mir für meine Küchenmesser inzwischen schon fast zu fein.

Wenn ich nochmal von vorne anfangen würde, würde ich vermutlich (neben den gröberen Steinen zum Abrichten <1000) mit dem Chosera 1000 anfangen, eventuell gefolgt vom 2000 oder 3000 oder alternativ einem anderen Stein "mittlerer" Körnung. Und dann einen SS 8000 folgen lassen bevor ich auf's Leder gehe.
Von den Shapton Glass Stones habe ich auch viel Gutes gehört, aber selbst noch nie einen benutzt.
Mit dem King 6000 den ich im Einsatz hab, bin ich aber auch nicht unzufrieden um ehrlich zu sein...
http://www.mehr-als-werkzeug.de/product/711003/King-Abziehstein-Koernung-6000.htm

Gruß, Gabriel
 
Habt ihr bei euren Tipps auch im Hinterkopf behalten, dass ich damit sehr harte Carbonstähle Schleifen möchte. Bei diesem Aspekt bin ich mir am meisten unsicher, ob diese Steine mit meinen Messern harmonieren. Viele schwören bei japanischen handgeschmiedeten Messern auf weiche Steine die ordentlich Schleifschlamm produzieren. Aber ich habe hier noch keine "wissenschaftlichen" Erklärungen gefunden, könnte also auch Tradition sein.
 
@Stephan: Du hast mir den Sharpton empfohlen. Wenn ich mir die Varianten bei Dictum anschaue wird auch hier für die niedrig legierten Stähle die weiche Variante vorgeschlagen. Wäre einerseits interessant warum, andererseits ist weich ja auch relativ, hier wäre ein Vergleich mit dem Chosera interessant.
 
Moin,

@ Gabriel: welche Messer schleifst du mit diesen Steinen.

Eigentlich alle meine Guten. Hauptsächlich bestehend aus Kugellager (vergleichbar Aogami), Shirogami 2, SB1 (zähes Zeug..), VG10 etc.
Die Härte ist nicht unbedingt nur das Entscheidende für den Schleifaufwand sonder auch z.B. Zähigkeit und andere Faktoren. Aogami ist nicht gerade ein besonders anspruchsvoll zu schleifender Klingenstahl, hochgehärtete Rostfreie sind da deutlich anstrengender.

Gruß, Gabriel
 
ich habe sowohl die shapton pro serie als auch ein paar steine der chosera und shapton glass reihe ausprobiert. wenn geld keine rolle spielt, bist du mit allen dreien besser bedient als mit dem king, da sie dessen lebensdauer um ein vielfaches überschreiten. in den stein schneiden gibt es dort aufgrund der harten bindung gar nicht mehr. in sachen convenience können die chosera den shapton nicht das wasser reichen, denn ein bisschen wasser saugen (2-5 min) sollten diese schon. die chosera sind minimal weicher und durstiger als die shaptons, geben aber im gegenzug speziell für aogami ein sanfteres und somit minimal besseres schleifgefühl, weshalb sie aber im vergleich zu den shaptons auch öfter abgerichtet werden müssen. ich mag den 1000er chosera lieber als den 2000er chosera, benutze diese allerdings nur im heimgebrauch aufgrund der überlegenheit der shaptons in sachen geschwindigkeit/convenience. ich mag den 400er chosera lieber als die groben shapton pros, aufgrund der höhe und der höheren körnung. die hellen shapton glass eignen sich besser für rostfreie als für nicht rostfreie stähle, bei denen sich der stein erfahrungsgemäß schneller zusetzt. deswegen würde ich in verbindung mit allen shaptons auf jeden fall eine dmt oder atoma diamantplatte zum freihalten und abrichten empfehlen. dem wirkt beim chosera im geringen maße der mitgelieferte "nagura" entgegen. jegliche körnung über 5000# ist für küchenmesser meiner meinung nach overkill.
 
Hallo Berko,

danke für die ausführliche Erläuterung. Noch eine Frage zu Chosera 1000 vs chosera 2000. Wieso magst du den 1000er lieber?

Grüße
 
Hi,

ich habe einige Schleifsteine im Gebraucht, allerdings keinen Naniwa oder Shapton. Aber was ich unbedingt empfehlen kann ist der Honyama. In Verbindung mit einem Nagura Stein erziele (ich) die besten Ergebnisse. Allerdings ist er recht weich, aber die Schleifhaptik ist (für mich) unübertroffen gut.

Gruß
PuMod
 
Hallo, beginne mit dem 1000er King, gehe dann auf einen 3000er Chosera, auf dem kannst Du , bedingt durch seine Härte, trotz der Feinheit, noch mit der Schneide voran schleifen. Um alles aus Deinen Messern herauszuholen gehst Du danach auf einen8000er Akatsuki, auf dem ziehst Du die Schneide allerdings nur noch. Den King und den Akatsuki kannst Du dauerhaft in Wasser lagern, lege einfach ein Stück Holzkohle mit ins Wasser und wechsele das gegebenenfalls.
 
wahrscheinlich aus körnungstechnischen gründen und des/der daraus resultierenden schleifgefühls/geschwindigkeit. der 2000er fühlt sich nicht so samtig an und setzt sich auch schneller zu. ich fange generell ungerne auf höherkörnigen steinen an zu schärfen, weils mir zu lange dauert einen grat aufzubauen. hier ist ein vergleichschart, der die mikronwerte zeigt:

ep-shapton-chosera-micron-comparison4.jpg
 
Hallo Walter,

Ich Schleife die Messer mit einem King 1000er und einem King 6000er seit ca. 5 Jahren und möchte mich nun bei den Steinen etwas weiterentwickeln.
-Daneben stören mich an dieser Kombi auch einige Dinge: die Steine sind oft abzurichten da sie relativ weich sind, die Steine saugen viel Wasser, das bedeutet auf einer Seite dass man wenn man Schleifen muss nicht gleich loslegen kann, weil die Steine erst ins Wasser Müssen, andererseits trocknen die Steine sehr langsam, das heißt dass sie immer in der Küche im Weg herumstehen. Mit dem 6000er King bin ich nie ganz warm geworden. Der funktioniert eigentlich nur die ersten 5 Minuten nach dem abrichten recht gut. weiß nicht ob er sich Dan zusetzt, auf jeden Fall wirkt er schnell wie mit Fett poliert. Dadurch dass er sehr weich ist kommt es immernwieder vor, dass man sich mit der Schneide im Stein verfängt.
[/QUOTE]
Habe mit einem King Kombistein (1000-600) begonnen und beim der 1000er Seite die gleichen Erfahrungen gemacht. Da die 1000er Seite aber eine sehr gute Abtragsleistung hat und schön zu schleifen ist, benutze ich sie beinahe ausschließlich für meine Rasiermesser.

Die 6000er Seite ist meiner Meinung nach eher hart gebunden und benötigt auch keine langen einwirkzeiten von Wasser. Oberfläche 2-3 mal benetzen und los gehts. In meinem Falle so hart, das ich lieber regelmäßig anreibe, da sonst das gleiche passiert wie du ja auch beschrieben hast. Das Anreiben erfolgt mit einem Stück alten Fenstersims, dauert 2 Minuten und verhilft dieser Seite zu einem ordentlichen Schleifergebnis. Danach noch mal unangerieben für ein noch feineres Schleifergebnis.
Deshalb empfinde ich diese Seite als perfekten Abschlusstein für meine Küchenmesser.
Abrichten musste ich sie so noch nie.

Meine Messer bestehen aus 1.2842, 1.2210, 82CrV2, Feile, 1.2519, also meistens auch zwischen weißem und blauem Papierstahl legiert bzw. darüber und geschätzt auch um oder über 62 HRC.
Inzwischen bin ich beim Grundschliff beim Zische und ähnlichen Steinen angelangt also relativ hart gebunden. Damit bin ich recht zufrieden, die Abtragsleistung reicht locker, da meine Messer auch nicht sehr stumpf werden und man muss bei überschaubaren kosten so gut wie nicht abrichten.

Damit hält dann auch die 1000er Seite des King ewig, er muss ja nur die Riefen der~600 feinen Seite des letzten Steines entfernen.
Statt des Kings empfinde ich aber den 1000er Chinesischen stein von Dicktum für Küchenmessr als angenehmer, da etwas härter gebunden als der 1000er King. Der Stein hat wohl an beliebtheit gewonnen, sein Preis wurde von 12,50 auf 19,00€ angehoben.

Der von dir genannte Nainwa-SS 10.000 ist weicher gebunden als der 6.000er King und die Gefahr hineinzuschneiden nochmal größer.
Dafür ist das Schleifgefühl und der Abtrag trozt der Feinheit überragend.
Ich habe ihn als Kombi-Stein 3.000-10.000 und empfinde ihn so als Ideale Ergänzung zum 1000/6000 King da der 6000er dann nicht mehr so einen großen Sprung zu überbrücken hat. Lange Wässern braucht weder die 3000er noch die 10.000er Seite.
Die 3000er Seit ist auch nicht so einschnittgefährdet.

Damit hat jetzt mein Roman sein Ende ;-)
Ich frage mich warum es dir reicht mit einem 2000er Stein zu beginnen. Hast du schon mal ein aufgeklebtes behandeltes Leder benutzt? Damit bekommt man Messer eine ganze Weile ohne Aufwand und Sauerei wieder Haarspaltend.
Da du die Sauerei nicht magst und weder der Superstone noch der King längeres Wässern benötigen würde ich dir raten den (angeriebenen)King mit einem SuperStone 3000/10000 zu komplettieren und als untersten Schleifstein nach etwas auschau zu halten das auch nicht viel Wasser saugt, z.B. ein 1000er Diamantstein o.ä. und die 1000er Seite des King zu überspringen.
Es reicht dann Wasser in der Sprühflache danebenzustellen und damit die Oberflächen feucht zu halten.
Bei Diamantsteinen habe ich aber keinerlei Erfahrung!
Oder halt einem härter gebundenen Schleifstein der Körnung 500 damit der 1000er King kaum mehr Arbeit/Abrieb hat.

Grüße,
Eisenbrenner
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Eisenbrenner,

Leder verwende ich, jedoch eigentlich nur für mein Yanagiba. Bei den anderen Messern, welche ich für Gemüse verwende bleib ich bei den Steinen, rasieren geht dann nicht so gut, dafür funktioniert die Tomate besser. Deshalb hab ich auch an den Chosera 5000 gedacht, den muss man nicht wässern und ich kann die Gemüsemesser schnell damit nachschleifen.
1000er oder 2000er als Anfangsstein hast du mich jetzt unsicher gemacht, ich habe mir gedacht, dass der 2000er als Anfangsstein reicht, da ich meine Messer noch relativ scharf sind, wenn ich sie nachschleife und ich gar nicht so viel Abtrag benötige.

Grüße

Walter
 
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