Welche Zangen sind geeignet?

Birliban

Mitglied
Beiträge
11
Hallo,
da ich mich bescheiden zu euch gesellen möchte um eigene Messer zu schmieden, richte ich mir gerade meine Werkstatt ein.

Ich lese zwar schon eine kleine Zeit im Forum mit, kann aber bezüglich einer Grundausstattung nichts finden: Daher meine Frage an euch:


Kann man sagen, welche Werkzeuge man unbedingt haben sollte?


Hintergrund: Ich habe in lokalen Zeitschriften Gesuche zu Schmiedezubehör eingestellt und doch recht viele Angebote bekommen.

Ich werde mich für einen Amboss zwischen 80 und 150 kg entscheiden (je nach Zustand). Aber bezüglich Hämmern und Zangen habe ich überhaupt keine Ahnung.

Könnt ihr mir Empfehlungen geben, was ich bedenkenlos nehmen kann, was man haben sollte, wovon man unbedingt die Finger lassen sollte oder hat jeder Schmied seine Vorlieben und insofern kein Rezeptbuch?!

Ich hoffe, die Frage ist nicht zu unkonkret.

Beste Grüße
Stefan
 
Hallo erstmal,
also ich habe, als ich mir eine Schmiede eingerichtet habe, einfach im Baumarkt einen 1,5 Kilo Fäustel gekauft.Wichtig ist nur, dass die Schlagfläche ein kleines bischen gewölbt ist.Der Amboss sollte so hoch stehen, dass wenn du davor stehst der Hammer mit ungefär 90 Grad (Winkel zw. Hammer und Arm) auf der Ambossfläche aufliegt. ebenfalls würde ich dir vorschlagen neben dem schweren Hammer auch noch einen kleineren zuzulegen (600g).
Ich benutze einen Maurerhammer mit "Abschrotende".
Zange waren bei der Schmiede schon dabei, also kann ich leider dazu nichts sagen.Zangen kann man aber recht leicht selber machen.

Lieben Gruß Higonokami
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau, 1,5 kg Fäustel mit der Flex und Schruppscheibe etwas ballig machen und dann mit der Fächerscheibe schön glätten, geht prima. Zangen habe ich mir zwei gebrauchte Wolfsmaulzangen gekauft, gibts ab und an aus BW-Bestand. Die 50 er ist aber etwas schwer. Die Abschrot hab ich auch nicht bereuht, aber mit etwas Warten geht ja auch hier die Flex...

Ich sehe gerade, dass Deine Frage ja noch weiter ging, hm. Mit den Sachen oben hast Du ja erst den mehr oder weniger gut weichgeglühten Rohling. Was ist denn sonst schon da?

Egal: So ginge es jedenfalls weiter:

Handarbeit: Feile und Schraubstock
Maschine: Bandschleifer

Für den Griff: Ständerbohrmaschine ist schön, ich mag auch Stich- Bandsäge, muss aber alles nicht. Bandschleifer ist auch fürs Finisch komfortabel...

Gruß,
Daniel
 
Danke für eure Antworten.

Na, wenn das so einfach ist mit den Hämmern, werde ich die wohl auch im Baumarkt kaufen. Aber vielleicht ist ja auch was dabei - mich haben echt viele Leute angerufen und verschiedene Schmiedesachen angeboten - die meisten sind Rentner, die Platz schaffen wollen. Ich werde mich kommende Woche zur Kauftour aufmachen :hehe:

Ansonsten hätte ich ja auch mal schreiben können, was schon da ist. Ich verfüge über eine relativ gut ausgestattete Allround-Werkstatt:
Ständerbohrmaschine
Bandschleifer (normal, 10 cm breit)
Druckluft-Stabschleifer
Poliermaschine
und natürlich Schlosser-Kleinkram wie Flex, Feilen, Hämmer, Meißel ...

Schmiedetechnisch habe ich lediglich eine Esse mit Abzugshaube gekauft.
 
Dann ist das Schmieden ja kein Problem mehr:).
Ich bin wesentlich spartanischer ausgestattet und mir ist es möglich Messer herzustellen.
=>auch mit wenig Ausrüstung kann man schmieden


Gruß Higo.
 
Erstmal willkommen im Club.

Beim Schmieden bin ich auch neu, entwickle aber so langsam Ideen was mir so alles fehlt.

Flachmaulzabgen die kleine Querschnitte sicher greifen, zum Hantieren mit dem Rohling, nach dem Abschroten. Zangen zum Greifen des Ausgangsmaterials, also rund, vierkantig oder flach, entsprechend dem vorhandenen Material.

Ein paar unterschiedliche Schmiedehämmer, die sind zum Schmieden viel besser geeignet, als Schlosserhämmer. Vielleicht auch kleine Niethämmer für das Aufnieten von Griffschalen.

Spannvorrichtungen aller Art, alles was als dritte Hand geeignet sein könnte, sowas fehlt mir ständig. Ein Rundloch im Amboss, zusätzlich zur Gesenkaufnahme, kann eine Spannfeder zum Fixieren von Gegenständen auf dem Schraubstock aufnehmen.

Abschrote, oder auch Abschrotvorrichtungen, braucht man immer wieder. Fürs Erste gehen auch Meissel, die können aber tückisch sein. Für den Anfang ist ein Gesenk zum Abschroten eine gute Lösung.

Einen starken Magneten mit Eiseverlängerung, zur Bestimmung der Härtetemperatur.

Einen Behälter mit warmen Öl, zum Härten, gewöhlich ist der rechteckig.

Den Amboss hattest Du schon erwähnt, und die Esse ist vorhanden.

Einen Schmiedeschraubstock oder Flaschenschraubstock, mit einer Stütze gegen den Boden. Der ist am Anfang nicht unbedingt nötig, es ist aber fürchterlich, wenn man einen braucht, und keinen hat.

Bevor ich jetzt zu meiner Wunschliste komme, beende ich lieber die Liste.

Von allen Dingen, die nicht funktionfähig sind, sollte man natürlich die Finger lassen, solange nicht klar ist, wie die instand gesetzt werden können. Sonst gibt es aber nur wenige Werkzeuge, von denen ich freiwillig die Finger lassen würde. Natürlich kauft man keinen Gusseisenamboss, aber das ist auch kein richtiges Werkzeug. Wenn Schmiedehämmer verfügbar sind, nimmt man keinen Schlosserhammer, ...


Frohes Schaffen, Holger
 
Hallo Holger,
das waren ja ne Menge Infos - Danke dafür!!!!! Einen Schlosserschraubstock habe ich, mir wurden aber auch einige schwere Schmiedeambosse angeboten - vielleicht mehme ich ja doch noch einen. Leider habe ich nicht so viel Platz und meiner Frau habe ich zum Geburtstag in der kommenden Woche eine Töpferscheibe gebaut - also noch eine Ecke freiräumen :argw:
 
Wäre jetzt auch mein Tip gewesen, Zangen kann mann mit etwas Übung selben schmieden und mann geht dann auch vernünftig damit um. Ist etwas Arbeit, aber mann bekommt gefühl für das Schmiedegut und die Schmiedetemperatur.

Grüß Bernd
 
Danke euch allen für die Antworten. Ich habe gerade ein Angebot bekommen: kleiner Amboss (ca. 60-80 kg) mit einer Kiste Zangen (ca. 15) und einige Gesenke für 200 Euro. Eigentlich wollte ich einen Amboss um die 150 Kilo aber ich werde wohl zuschlagen.
Gruß
Stefan
 
Zurück