Welchen Stahl benutzt Busatis für seine Mähmesser?

Koraat

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Tja die Frage ist mit dem Titel eigentlich schon gestellt. Habe im Internet gesucht aber nichts gefunden. Ich kann nämlich diesen Stahl von einem Bekannten bekommen und hätte daher gerne gewusst worum es sich dabei genau handelt.
Soviel weiß ich bereits aus der Verarbeitung von Probestücken:
-Rostend
-Ölhärter
-Mittlere Menge Funken beim Funkentest. Im Bereich von C60 vielleicht ein bisschen weniger
-Gute Schweißbarkeit
-Gute schmiedbarkeit
-Starker Schwarzkontrast zu anderen Stählen (selbst ein sehr hochkohlenstoffhaltiger Stahl zeichnet silbern bis hellgrau neben diesem Stahl)

Meine vermutung wäre ein Manganstahl ähnlich dem 1.2842.
Kann das sein? Oder sind das Wunschträume?
Wäre nett wenn mich jemand hier in die Realität zurück holt:irre:
Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

mfg Ulrik
 
Wenn Du es genau wissen willst, mußt Du eine Analyse machen lassen oder beim Hersteller fragen.Die erste Möglichkeit ist unsinnig teuer, die zweite eigentlich auch überflüssig. Die wichtigsten Fragen hast Du selbst schon beantwortet: Der Stahl schweißt gut, schmiedet sich gutmütig und gibt mit reinen C-Stählen ein schönes Kontrastbild, das Funkenbild zeigt keine besonderen Legierungselemente (Wolfram, Molybdän-roter Funken) und der C-Gehalt wird bei C 60 liegen. Es ist ein Stahl, der in landwirtschaftlichen Maschinen eingesetzt wird, also vermutlich in großen Mengen, wo auch kleine Ersparnisse sich rechnen. Es ist also sicher nichts Exotisches und Kostbares, sondern ein ganz normaler billiger, zweckentsprechender Stahl.
W. Haufe." Die Werkzeugstähle und ihre Wärmebehandlung" hat auch ein Kapitel über in der Landwirtschaft genutzte Stähle und da wurden auch Stähle mit ca 0,6 % C und 1-2 % Mangan genannt. Man kann mit großer Sicherheit sagen, daß Dein Stahl in diese Kategorie fällt.
Wenn ich oben von normal und billig gesprochen habe, bedeutet das nicht, daß es sich um einen schlechten Stahl handelt. Exotische Eigenschaften, wie Warmfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit, enorme Verschleißfestigkeit beim Schneiden von Eisenblechen o. ä. hat er nicht und braucht er nicht. Was er aber hat, ist hohe Härte bei guter Zähigkeit und Robustheit. Ich habe abgenutzte Messer von Kreiselmähern erhalten, die im Bereich der Befestigung eine Biegung haben. Sie lassen sich mit der Feile gerade so angreifen-aber wirklich nur gerade so- und sind unglaublich robust und elastisch. Man kann mit dem Hammer auf die Biegung schlagen und es verformt sich oder bricht nichts. Das ist auch nicht verwunderlich, da Stähle mit diesem C-Gehalt beim richtig ausgeführten Härten noch den zäheren Lattenmartensit bilden- Das ist bei Verhoeven gut beschrieben. Rasiermesser würde ich daraus nicht machen, aber für den derben Einsatz ist das Material gut geeignet und in Kombination mit Feile oder Kugellager gibt es einen vorzüglichen Damast.
Sichere Dir also ein großen Vorrat dieses Materials.
MfG U. Gerfin
 
Vielen Dank für die rasche und überaus erfreuliche Antwort!
Ich werde mir auf jeden Fall so viel wie möglich von diesem Stahl sichern.

mfg
 
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