Welches Elektrolyt für sattes Grün?

Jack_289

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Hallo an die Experten,

vielleicht könnt Ihr mir etwas weiterhelfen. Seit geraumer Zeit versuche ich beim Anodisieren von Ti6Al4V ein sattes Grün hin zu bekommen. Aber mehr als ein Türkis ist nicht drin. Nun habe ich gehört, dass neben der Oberflächenstruktur auch das Elektrolyt die entstehenden Farben beeinflusst. Die gängigsten Elektrolyte fürs Titananodisieren sind meines Wissens Lösungen mit Ammoniumsulfat, Natriumcarbonat, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Trisodiumphosphat oder Natriumphosphat.
Mit der Oberflächenstruktur habe ich schon experimentiert, aber das hat nicht wirklich den gewünschten Erfolg gebracht. Daher meine Frage, welches Elektrolyt verspricht für ein sattes Grün den meisten Erfolg?
Ich habe auch noch ein Hinweis im Forum gefunden, dass Grün erst ab über 200V möglich ist… liegt es vielleicht auch daran? …dann brauche ich ein neues Netzgerät und ne richtig gute Isolierung :D

Schon mal Danke vorab!
 
Die Farben sind tatsächlich von der Voltzahl abhängig. Ich glaube es hat mit dem Bad Nichts zu tun.

Tom Anderson in den USA hat bereits ein Volt / Farbe Skala veröfentlicht. Probiere danach be den Ami Forums zu suchen. Meines Achtens ist doch grün mit einen sehr höhe Volt verbunden.
 
Danke Kevin!
Die Tabelle habe ich zwar nicht gefunden, dafür aber noch einen anderen sehr interessanten Beitrag:
http://www.bladeforums.com/forums/showthread.php?t=315294
Auch in anderen Quellen wurden besonders phosphatreiche Elektrolyte als sehr vorteilhaft beschrieben.
So wie Alan in dem Beitrag schreibt, werden die Farben nicht nur intensiver, sondern es vergrößert sich auch das Farbspektrum erheblich.
Nun, dann werde ich mal von meinen Sulfaten auf Phosphate umsteigen und mich durch die die Farben arbeiten, vielleicht ist ja mein sattes Grün dabei :D
 
Ein sattes Grün ist anscheinend nicht einfach zu erhalten. Verschiedene Voltzahlen hab ich schon versucht, auch sehr hohe. Aber mehr als ein blasses gelbgrün hab ich nicht erreicht.

Es gibt da spezielle Reinigungslösungen für das Hochspannungsanodisieren, die Reinheit der Oberflächen scheint da sehr wichtig zu sein, in der Industrie wird da mit Säurebädern gearbeitet.

Hier ein Link zu einer Anleitung von der Deutsche Titan vielleicht klaptts ja mit deren Anleitung.

Mitlerweile reizen mich stark farbige Messer nicht mehr so, deshalb hab ich auch keine weiteren Veruche mehr gemacht. Kleinteile färb ich immer per Hitze.

Viele interesannte Produkte u.A. ein Reinigungsmittel zum behandeln vor dem Andosisieren sind auch hier bei Reactivemetals zu finden.

freagle
 
Farbig anodisieren

Jack_289 schrieb:
Die gängigsten Elektrolyte fürs Titananodisieren sind meines Wissens Lösungen mit ..... Trisodiumphosphat oder Natriumphosphat.

Guten Abend, Jack!

Sodium gibts bei uns leider nicht, sondern nur in den anglo-amerikanischen Chemikalienhandlungen. Auf Deutsch heißt das ganz schlicht Natrium.

Gruß

sanjuro
 
Danke freagle & sanjuro!

Von der Vorbehandlung der Titanoberfläche in speziellen Säurebädern habe ich schon gelesen. Nur hatte ich gedacht, dass ich mir den Umgang mit Säuren ersparen kann.
Was gerade grüne Farbtöne angeht, habe ich immer öfter den Hinweis auf Anodisieren in verdünnter Säure (sp. Phosphorsäure) gefunden.

Danke für die Links, ich werd wohl mal bei den diversen Firmen nachfragen, vielleicht sind sie ja zu ein paar Auskünften bereit…

Wo und wie kommt man eigentlich an nicht so gängige Chemikalien ran (vielleicht sogar hier München)? Kennt jemand zufällig gute Quellen, die auch in kleineren Mengen verkaufen?

Thanx
 
Chemikalien kaufen

Jack_289 schrieb:
Wo und wie kommt man eigentlich an nicht so gängige Chemikalien ran (vielleicht sogar hier München)? Kennt jemand zufällig gute Quellen, die auch in kleineren Mengen verkaufen? Thanx

Jack,

das ist das Problem: die Chemikalien-Großhändler haben viele Substanzen, aber wenn Du nicht gerade einen Güterwaggon voll brauchst, ziehen sie Dir die Haut ab! Zumindest ist es hier in Wiesbaden so. Ein möglicher Tip, wenn genug Zeit zur Verfügung steht: die Apotheke Deines Vertrauens. Wenn Du den Apotheker für Dich gewinnen kannst, geht einiges ganz gut und zu erträglichen Preisen. Beispiel: Ascorbinsäure/Vitamin C kaufe ich in der Apotheke im 100g-Gebinde wesentlich billiger als im Chemie-Großhandel im 2 kg-Pott!

Eine gute Quelle für Chemikalien ist übrigens auch die Uni. Wenn Du Kontakt zu einem Pharmazie- oder Chemie-Studenten - möglichst untere Anorganik-Semester - hättest, der bekommt alles zu moderaten Preisen auch in kleinen Mengen. Zumindest war das früher so. Ob da allerdings die ganz ausgefallenen Substanzen sofort lieferbar sind, muss man vor Ort klären.

Gruß

sanjuro
 
Ah, gute Tipps sanjuro, Danke!

Nachdem ich gestern noch ein wenig gegoogelt habe, bin ich noch auf eine sehr interessante Arbeit von Martin Widmer gestoßen.

http://www.textorgroup.ch/pdf/publications/masterdiplomatheses/18/Widmer_DT_WS1998.pdf

Sehr deutlich wird hier, dass die Vorbehandlung der Titanoberfläche mit Salpeter- und Flussäure doch einen recht erheblichen Einfluss auf die Farbe und die Farbintensität hat (Abb. 6.7. S.30).

Wie schon vermutet ist auch das Elektrolyt sehr ausschlaggebend, da ein nicht unwesentlicher Anteil der Anionen des Elektrolyts (z.B. Phospat und/oder Sulfat) beim Anodisieren mit in die Titanoxidschicht eingeschlossen werden (S.36/37).

Zur Auswirkung der Oberflächenstruktur auf die Farbe und Farbintensität gibt es auch noch zwei sehr interessante Abbildungen (Abb. 6.4./6.5. S.26/27).

Nunja, dann werde ich wohl an ein zwei ruhigen Wochenenden mal fleißig experimentieren müssen :D

Grüße & nochmal Danke für Eure Beiträge!
 
Nur so als kleiner Tip, die Firma SIGMA hat sich auf die Produktion/den Verkauf von Chemikalien in Kleinmengen spezialisiert. Sitzen in Martinsried bei München. Hier findet sich die Homepage, vielleicht gibts da ja Möglichkeiten.
 
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