Welches ist das schneidfreudigste Messer für unter 200€?

Carl Hanger

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Liebes Forum,
ich bin auf der Suche nach dem am dünnsten ausgeschliffenen Messer, dass ihr in dieser Preiskategorie kennt. Es soll als reines Spaß-Messer dienen bei dem es nur um den „wow-Effekt“ und nicht um Alltagskompatibilität geht. Ich nehme eine sehr empfindliche Schneide und schlechten Food Release gerne in Kauf.


PHP:
*Geht es um die Erstanschaffung oder Erweiterung (d)eines Sortiments?
Erweiterung

*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?
Privat

*Soll es ein Küchenmesser für Linkshänder werden?
Nein

*Liegen konkrete Vorstellungen vor?
Z.b. Japanischer oder Europäischer Stil, besondere Klingenformen oder Griffmaterialien

Santoku mit wa-Griff, ein Nakiri käme auch in Frage

*Falls nein, für welche Aufgaben soll das Küchenmesser eingesetzt werden (z.B. Brot schneiden, Gemüse putzen, Fische filetieren etc.)?
Die Hauptaufgabe des Messers ist ein geiles Schneidgefühl, (fast) alles andere ist nebensächlich.

*Welche Bauform und ca. Länge?
Z.B. Kochmesser ca. 20cm; Petty ca. 12cm

Santoku oder Nakiri ca. 165mm

*Welcher Stahl?
Rostend oder Rostfrei? Monostahl oder Damast?

Rostende Schneidlage mit rostfreien, am liebsten polierten, Flanken.
Wenn es meinem Ziel des möglichst begeisternden Schnittgefühls dienlich ist, würde ich auch Monostahl in Betracht ziehen.


*Welches Budget steht zur Verfügung?
200€

*Bezugsquelle?
Soll in einem Ladengeschäft oder per Versandhandel gekauft werden, Inland, EU, oder International?

egal

*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?

Takamura Migaki R2 Santoku
Vom Schliff kommt dieses Messer meiner Vorstellung schon recht nah, allerdings stören mich hier der westliche Griff und die PM Schneidlage.


Akifusa Santoku
Hier passen für mich die Materialauswahl und Optik perfekt, bin mir allerdings nicht sicher ob es mir schneidfreudig und dünn genug ist.


Falls jemand Erfahrungen mit diesen Messern hat und nachvollziehen kann wonach ich suche, würde ich mich sehr über eure Einschätzung freuen. Natürlich bin ich auch offen für komplett andere Vorschläge.

Vielen Dank
 
Moin,

gute Auswahl, bei Jo-Griff eindeutig Takamura (habe das Gyuto).
Hier noch ein paar Euronen günstiger und guter Shop.
Takamura Migaki R2 Santoku 17 cm, € 139,00
Wenn das in Frage kommt, dann bei Bestellung angeben, dass sie dir eines mit gut angepassten Griff raussuchen. Sind nicht immer perfekt angepasst.
Ansprechpartner dort ist Rene. Hat mir seinerzeit per WhatsApp Bilder gesendet und habe mir dann eines ausgesucht.

Meine pers. Empfehlung, allerdings leider etwas über Budget (habe das Gyuto).
Kei Kobayashi SG-2 Santoku 17 cm, € 250,00
Für mich der absolute High-End Laser und Genussschnibbler schlechthin.

Ansonsten käme vllt. ein Ashi in Frage. Da habe ich keine Erfahrungswerte, andere Spezialisten hier sicherlich.

LG neko
 
King of " dünn " ab Werk bleiben wohl nur die Orca's ...sind aber auch teurer

Shiro Kamo Orca Aogami Super AS blaupapierstahl Messer Lasermesser - Japanische-Kochmesser

Die großen Original-Orca von Shiro Kamo liegen um die 340€. Die von Tadafusa mit Orca-Geometrie in AO2 bei 199€ (und wären damit im Budget) und in SLD bei 239€. Das Letztgenannte wäre auch meine Empfehlung, weil die Standzeit vom SLD besser ist.

Grüße aus dem wilden Osten
Die Tomate
 
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Es ist auffällig das verhältnismäßig viele Messer aus dieser Kategorie aus Pulverstahl sind, ist das Zufall?

Das Kobayashi klingt sehr spannend und sieht, bis auf das (mMn) immer fürchterlich aussehende Machi-gap auch super aus.

Orcas kommen finanziell leider nicht in Frage. @dieTomate wo finde ich denn diese Tadafusa mit Orca-Geometrie?

Gerade neige ich am meisten zu dem Takamura, ich glaube das bietet einfach das beste Preis-Laser-Verhältnis. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass ich mit dem Griff nicht klar komme.
 
Servus,

schau dir mal dieses Funayuki an: Kyohei Shindo

Der Schliff ist selbst aus der Sicht eines Dünnschlifffreaks extrem. Das Ding kostet wenig und schneidet sehr leicht.

Edit: regelkonform editiert! ;)

Gruß, güNef
 
Zuletzt bearbeitet:
@Carl Hanger Die findest Du bei Marco Röllin auf der Seite ... "japanische-kochmesser.ch"

Dort findest Du noch viele andere Geschichten. Meine Empfehlung geht aber in diese Richtung, weil die von Tadafusa nicht ganz so dünn geschliffen sind wie die von Originale von Kamo und dadurch etwas länger halten. Bei AO2 musst Du Dir im Klaren sein, dass die Klinge nach einem Kilo Tomaten und 5 Minuten liegenlassen blau-braun anläuft. (Persönlich finde ich diesen Twotone-Look echt schick!) Das passiert Dir bei SLD nicht... da geht es nach längerer Zeit ganz leicht ins Blau.

Grüße
dieTomate
 
Vielen Dankfür eure Tipps und Empfehlungen. Nach einigen Abwägungen bin ich immer wieder beim Takamura gelandet und habe mich dafür entschieden. Das wird aber sicherlich nicht mein letzter Laser, daher werde ich bestimmt nochmal auf diesen Thread zurückgreifen.

@güNef Das ist wirklich eine abgefahrene Klinge und eigentlich genau das, wonach ich im Fragebogen verlangt hatte. Mir ist dann aber aufgefallen, dass Ästhetik und Praktikabilität für diesen Kauf doch eine Rolle spielen... Aber wow, was für eine Spitze, die ist schon so lächerlich, dass ich sie unbedingt mal haben will. Vielleicht bekommst du irgendwann noch eine PM von mir.

Zu den Takamuras wurde ja schon einiges gesagt, deshalb kurz: Ich bin (nach kurzem Test) sehr zufrieden. Angenehm überrascht hat mich die fast makellose Verarbeitung und die (für ein Santoku) sehr flach zulaufende Spitze. Dadurch ähnelt die Form eher einem Bunka mit abgerundeter Kante am Rücken. Auch der Jo-Griff ist für Skeptiker wie mich optimal, da er so schmal ist, dass man im Pinch-Grip kaum einen Unterschied zu Wa-Griffen bemerkt. Womit ich allerdings wahrscheinlich nie warm werden werde ist dieses rot eingefärbte Pakka-"Holz", das bei vielen Japanern mit westlichem Griff verbaut wird.

Da das mein erstes Messer mit einem pm stahl ist bin ich sehr gespannt aufs erste Schärfen. Welchen Winkel würdet ihr für eine Schneid- bzw. Microfase empfehlen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin @Carl Hanger

Der Griff war auch nie ganz mein Ding....Jürgen Schanz kann das ändern....ist aber nicht ganz billig.

Der Werksschliff ist schon arg dünn...eine Mikrofase zwischen 15-20 Grad hilft ...
Ich kann den Winkel einstellen....und nehme die ominösen 18 Grad. Wenn du das Freihand machen möchtest.
Dann Messer flach auflegen , dann Zeigefinger untern den Rücken...das sind bummelig 15 Grad und sollte passen.

Jetzt zum Anfang würde ich erstmal die Microfase mit einem feinen Stein ( 5k ) setzen
Dann lernst du schnell den Stahl kennen....geht eigentlich mit ein paar Zügen...

Gruss

Micha
 
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