OK, dann kommt hier mal der Leatherman-Squirt Erfahrungsbericht.
Das Leatherman Squirt ist ein kleines, leichtes Multitool für die Hosentasche oder für den Schlüsselanhänger. Es gibt zwei Varianten, eine mit einer Zange als Hauptwerkzeug, oder eine mit einer Schere. Ich habe mir das Tool mit der Zange gekauft (wer braucht schon so eine Mädchen-Schere *lol*)
Preislich liegt das Tool bei etwa 50eur und ist damit das teuerste aus dieser Größenklasse. Andere Tools, z.B. das von Gerber, kosten nur um die 25eur, das Leatherman ist aber deutlich hochwertiger.
Zum Aufbau:
Zusammengeklappt ist das Tool 55mm lang, 20mm breit und 8mm dick.
Die ausgeklappte Zange misst vom Drehgelenk zur (abgestumpften) Zangenspitze 30mm und besteht aus 4mm dickem Stahl mit Kneifer, Mutterngreifer und Flachzange.
Das Tool läßt sich angenehm leicht aufklappen und springt dank der federnden Zangenarretierung sofort in die richtige Offen-Position. Das alles ist sehr hochwerig und auch im aufgeklappten Zustand völlig spielfrei. Die Feder hält die Zange etwa 20grad (12mm an der Spitze) offen, die Zange kann aber auch bis auf ca. 30grad geöffnet werden (und man kann sie natürlich gegen den Federdruck auch schliessen).
Die Schneidfläche der Messerklinge ist 37mm lang, Glattschliff mit Spitze. Das Messer öffnet sich nach außen/oben (d.h. die Schneide zeigt vom Tool weg) und federt ganz leicht ein. Allerdings nicht so fest, dass einem das Messer nicht mal unbeabsichtigt einklappt, es gibt keine richtige zuschaltbare Arretierung wie z.B. beim großen Swisstool. Darauf muss man etwas achten, sonst hat man sich schnell mal verletzt (das erinnert mich an das allererste Leatherman von vor 15 Jahren, da war das ein oft vorkommendes Problem).
Als sonstige Werkzeuge gibt es auf der "Messerseite" eine kleine Spitzahle (20mm) und einen Flachschrauber (so um M3 herum, würde ich sagen). Auf der anderen Seite gibt es einen etwas größeren Schrauber und einen Kronkorkenheber. Der ist allerdings wirklich winzig, d.h. man muss beim Ansetzen ganz genau hinsehen, damit man den in den Zacken des Flaschendeckels verhakt und manchmal auch zweimal ansetzen. Eine feine Feile ist auch dabei.
Insgesamt ist das Tool sehr solide verarbeitet, es gibt keinerlei Spiel in den Gelenken oder in der Federung, die Klingen lassen sich nicht biegen (wie bei Gerber und anderen) das Messer ist schön scharf und das mattierte Finish sieht gut aus.
Ich habe das Squirt jetzt ein paar Monate im edc an einem Ring zusammen mit einem Inka-pen und dem RSA-key und es sind noch keine Kratzer oder ähnliches zu sehen. Das Tool ist natürlich völlig eingeflust - könnte mal wieder geputzt werden, aber ansonsten einwandfrei.
Insgesamt von mir also "thumbs up", ein technisch hochwertiges Taschentool, das den alle Mitbewerber überragenden Preis allemal wert ist. Ich gebs nicht mehr her
